Visuddhi Magga III

Entgegennahme des geistigen Übungsobjektes (kammattāna-gahana)

    1. Einleitung
    2. Was ist Sammlung (samādhi)?
    3. In welchem Sinne ist Sammlung zu verstehen?
    4. Was aber sind Merkmal, Wesen, Äußerung und Grundlage der Sammlung?
    5. Wieviele Arten der Sammlung gibt es?
    6. Was ist das Getrübtsein (sankilesa) der Sammlung, und was ist ihre Reinheit (vodāna)?
    7. Wie ist die Sammlung zu entfalten?
    8. (Die Einteilung der verschiedenen Naturen)
    9. (Die Entstehung der verschiedenen Naturen)
    10. (Das Erkennen der verschiedenen Naturen)
    11. (Das für die verschiedenen Naturen Heilsame)
    12. Die 40 Übungsobjekte (kamma-tthāna) 

Vis. III. Einleitung zur Entgegennahme des Übungsobjektes (kammattāna-gahana)

 

 

Wer feststeht in dieser Sittlichkeit, die solcherart vermittels der durch Befolgung der Läuterungsmittel erwirkten Tugenden wie Bedürfnislosigkeit usw. geläutert wurde, ein solcher hat die unter dem Gesichtspunkt 'Geist' angedeutete 'Sammlung' (samādhi) zu entfalten, gemäß den Worten (p.1):

 

"Der weise Mann, der, sittlich fest, den Geist entfaltet und das Wissen."

 

Bei solch kurz gefaßter Anweisung indessen ist es nicht leicht, diese Sammlung zu verstehen, geschweige denn zu entfalten. Um daher eine ausführliche Darstellung derselben zu geben und die Methode ihrer Entfaltung zu zeigen, hat man folgende Fragen aufzuwerfen:

 

 


Vis. III. Was ist Sammlung (samādhi)?

 

Sammlung ist vielartig und mannigfaltig. Eine Antwort zu versuchen, um dies alles darzustellen, möchte nicht den beabsichtigten Sinn klarmachen und überdies zu Verwirrung führen. Daher erklären wir bloß mit Rücksicht auf die hier gemeinte Sammlung:

 

Sammlung ist die 'Einspitzigkeit' (ekaggatā, d.h. Einobjektigkeit oder Gerichtetsein auf ein einziges Objekt) des heilsamen Bewußtseins.

 


Vis. III. In welchem Sinne ist Sammlung zu verstehen?

 

Sammlung (samādhi: sam + ā + dhā = Fest-zusammen-gefügtsein) ist zu verstehen im Sinne von festem Zusammenhalten (sam-ā-dhāna). Und was bedeutet dieses feste Zusammenhalten? Man bezeichnet damit das 'gleichmäßige und vollkommene Festhalten' (samam sammā ca ādhānam) und Verharren des Geistes und der Geistesfähigkeiten bei einem einzigen Vorstellungsobjekte (ārammana).

 

Jene Fähigkeit also, kraft derer Geist und Geistesfähigkeiten bei einem einzigen Vorstellungsobjekte gleichmäßig und vollkommen unverwirrt und unzerstreut verharren, diese hat man als das feste Zusammenhalten zu verstehen. 


Vis. III. Was aber sind Merkmal, Wesen, Äußerung und Grundlage der Sammlung?

 

Die Sammlung hat

 

 

"Des Glücklichen Geist sammelt sich."

Ferner heißt es A.X.1: "Das Glücksgefühl hat die Sammlung zum Segen und Lohne"; ib.2: "Ein Gesetz ist es, ihr Mönche, daß des Glücklichen Geist sich sammelt"; ib.3: "Ist das Glücksgefühl anwesend, so hat in dem vom Glücksgefühl Erfüllten die rechte Sammlung, eine Stütze."


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