niganthā

wtl: die Fessellosen, Ungebundenen. 

Dies ist eine Bezeichnung der Jaina-Mönche, d.i. der Mitglieder des von Buddhas Zeitgenossen Nāthaputta (oder Nātaputta) - auch Jina, der Sieger, und Mahāvīra, der große Held, genannt - gestifteten und noch heute bestehenden ältesten Mönchsordens der Welt.

 Die Lehre des Nāthaputta, d.i. der Jainas besagt, daß alles, was im Leben geschieht, alle Gefühle, Taten, Willensäußerungen usw., die Wirkung der in früheren Leben begangenen Taten ist.

 Im K heißt es: 

»Sie leugnen das karmisch aktive Gefühl (kamma-vedanā d.i. das mit karmisch heilsamen oder unheilsamen Taten verbundene Gefühl), ebenso das 'funktionelle Gefühl' (kiriya-citta) und glauben lediglich an das durch frühere Tat bedingte Gefühl (vipāka-vedanā)

Von den acht Krankheitsursachen (s. A.IV.87) leugnen sie sieben, denn sie glauben eben, daß alle schmerzhaften Körpergefühle durch die in früheren Geburten begangenen Taten bedingt sind. 

Von den drei vom Buddha gelehrten Taten (s. A.III.34) leugnen sie zwei, die bei Lebzeiten und die im nächsten Leben reifende Tat, und glaube bloß an die in einem späteren Leben reifende Tat. 

Von den vier Willensarten lehnen sie drei ab (nämlich den karmisch heilsamen, unheilsamen und den rein funktionellen Willen) und nehmen lediglich den Willen als Karma-Ergebnis (vipāka-cetanā) an.«

M.56M.58


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