die ‘auf den Körper gerichtete Achtsamkeit', bezeichnet bisweilen (z.B. Vis. VIII. 2) bloß die Betrachtung der 32 Körperteile, bisweilen (z.B. M. 119) aber sämtliche in dem ersten Satipatthāna (s. M. 10 u. D. 22) zusammengefaßten Übungen, welch letztere sich teils auf Entfaltung der Sammlung (siehe samādhi), teils auch auf Entfaltung des Hellblicks (siehe vipassanā) beziehen. Andererseits wieder sind die in der Körperbetrachtung des Satipatthāna-Sutta eingeschlossenen Leichenbetrachtungen in den 10 Widerlichkeitsbetrachtungen (siehe asubha) des Vis.VI eingeschlossen.

 

In solchen Ausdrücken wie: »Eine Übung, ihr Mönche, geübt und beharrlich gepflegt . . .« (A.I.36-37) ist mit der Körperbetrachtung stets das erste siehe Satipatthāna gemeint.

 

Über die in Erwägung der 32 Körperteile bestehende Körperbetrachtung gibt Vis. VIII. 2 eine ausführliche Beschreibung und Erklärung ihrer Entfaltungsmethode. Diese Übung läßt nur die erste Vertiefung zu. Der im Satipatthāna u.a. gegebene stereotype Text lautet:

 

»Und ferner noch, ihr Mönche, betrachtet da der Mönch eben diesen Körper von der Fußsohle aufwärts und vom Haarschopfe abwärts, den hautüberzogenen, mit vielerlei unreinen Dingen angefüllten, so nämlich: ‘Dieser Körper hat Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Niere Herz, Leber, Fell, Milz, Lunge, Gedärm, Darmgekröse Mageninhalt, Kot, Gehirn, Galle, Schleim, Eiter, Blut Schweiß, Fett, Tränen, (Hautschmiere) Lymphe, Speichel, Rotz, Gelenköl, Urin.'«

 

»Wenn man diese Übung in Worten hersagt, so wird einem der Wortlaut der Übung geläufig. Und nicht schweift der Geist hier- und dorthin ab, die einzelnen Bestandteile aber werden einem deutlich und erscheinen wie eine Fingerreihe oder eine Reihe von Zaunpfählen. Wie man nun die Übung in Worten hersagt, so tue man es auch im Geiste. Das Hersagen in Worten nämlich bildet die Grundlage für das Hersagen im Geiste, das Hersagen im Geist aber die Grundlage zur Durchdringung der Merkmale . . . Wer so die Körperteile nach Farbe, Gestalt, Gegend, Stelle und Abgrenzung festgestellt hat und der Reihe nach, auf nicht zu schnelle Weise als widerlich erwägt, bei dem treten, sobald er die bloßen Begriffe überwunden hat, beim Betrachten dieses Körpers alle jene Dinge zu gleicher Zeit deutlich in Erscheinung. Aber auch, wenn man nach außen hin (auf die Körper der anderen Wesen) seine Aufmerksamkeit gerichtet hält, verlieren, während einem so alle diese Bestandteile deutlich sind, alle die sich umherbewegenden Menschen, Tiere usw. für einen das Aussehen von Lebewesen und erscheinen einem bloß wie Haufen von verschiedenen Bestandteilen. Und es sieht aus, als ob die von ihnen verzehrt werdenden Speisen, Getränke usw. in diesen Haufen von Bestandteilen eingefügt würden. Während man aber darauf immer wieder den Gedanken ‘Widerlich! Widerlich!' erwägt, indem man der Reihe nach (einige Bestandteile) fahren läßt usw., steigt einem in der Folge die Volle Sammlung auf.

 

Dabei gilt das Erscheinen der Gestalt usw.... als das Aufgefaßte Bild (uggaha-nimitta), das Erscheinen der Widerlichkeit . . . als das Gegenbild (patibhāga-nimitta).« (Vis. VI.2).


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