Zurueck Digha Nikāya - Die Längere Sammlung

Erster Teil, Silakkhandha Vagga - Teil über die Moral

Erster Teil - Zweite Rede

2. Sāmaññaphala Sutta, Lohn der Asketenschaft (1.Teil)

DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Rājagaham, im Mangohaine Jīvakos des Hofarztes mit einer großen Schar Mönche zusammen, mit zwölfhundertfünfzig Mönchen. Um diese Zeit nun hatte der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, an einem Feiertage, im halben Monat, am letzten herbstlichen Vollmonde, in der voll aufgegangenen Mondnacht, umgeben von seinem Gefolge, oben auf der Zinne seines Palastes Platz genommen. Da ließ nun der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, an diesem Feiertage, indem er tief aufatmete, sich also vernehmen:

„Entzückend, wirklich, ist diese leuchtende Nacht, es ist eine Pracht und ist eine Herrlichkeit in dieser leuchtenden Nacht, erquickend ist sie und beglückend ist sie, diese leuchtende Nacht! Was für einen Asketen oder Priester wollen wir doch heute besuchen gehn, um uns bei ihm das Gemüt erheitern zu lassen?

Auf diese Frage wandte sich einer aus dem Gefolge also an den König:

„Da ist, Majestät, Pūrano Kassapo, den zahlreiche Jünger und Anhänger als Haupt ihrer Schule umscharen, ein bekannter, gefeierter Bahnbrecher, der viel bei den Leuten gilt, ein längst ergrauter, erfahrener Pilger, der seinen Weg gegangen, am Ziel angelangt ist; diesen wolle Majestät, den Pūrano Kassapo, besuchen gehn: wohl etwa mag eben Majestät bei Pūrano Kassapo das Gemüt erheitert werden."

Auf diese Worte gab der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, keine Antwort. Ein anderer nun aus dem Gefolge wandte sich an den König und sagte:

„Da ist, Majestät, Makkhali Gosālo, den zahlreiche Jünger und Anhänger als Haupt ihrer Schule umscharen, ein bekannter, gefeierter Bahnbrecher, der viel bei den Leuten gilt, ein längst ergrauter, erfahrener Pilger, der seinen Weg gegangen, am Ziel angelangt ist; diesen wolle Majestät, den Makkhali Gosālo, besuchen gehn: wohl etwa mag eben Majestät bei Makkhali Gosālo das Gemüt erheitert werden."

Auf diese Worte gab der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, keine Antwort. Wieder andere aus dem Gefolge sprachen nun die Könige von Ajito Kesakambalo, von Pakudho Kaccāyano, auch von Sañjayo Belatthaputto und vom Freien Bruder Nāthaputto: „diesen wolle Majestät, den Freien Bruder Nāthaputto, besuchen gehn: wohl etwa mag eben Majestät beim Freien Bruder Nāthaputto das Gemüt erheitert werden." Auf diese Ansprachen gab der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, keine Antwort.

Gerade damals nun hatte Jīvako der Hofarzt in der Nähe des Königs Platz genommen, ohne daß er sprach. Da wandte sich denn der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, also an Jīvako den Hofarzt:

„Du aber, mein lieber Jīvako, warum sagst du nichts?"

„Es ist, Majestät, der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte nach unserem Mangohaine gekommen, von vielen Mönchen begleitet, mit einer Schar von zwölfhundertfünfzig Mönchen. Diesen Herrn Gotamo aber begrüßt man allenthalben mit dem frohen Ruhmesrufe, so zwar: 'Das ist der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte, der Wissens- und Wandelsbewährte, der Willkommene, der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter der Männerherde, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.' Diesen wolle Majestät, den Erhabenen, besuchen gehn: wohl etwa mag eben Majestät beim Erhabenen das Gemüt erheitert werden."

„Wohlan denn, bester Jīvako, laß Elefanten und Stallzeug sich bereithalten.

„Sehr wohl, Majestät, sagte da Jīvako der Hofarzt. Dann hieß er auf Befehl des Königs an fünfhundert Elefanten mit der Sänfte bespannen sowie den Reitelefanten des Königs vorführen und brachte die Meldung: „Bereit warten deiner, Majestät, Elefanten und Stallzeug: wie es dir nun belieben mag."

Da ließ nun der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, in die fünfhundert Sänften je eine seiner Frauen geleiten, den Reitelefanten bestieg er selbst; und während Fackeln vorangetragen wurden zog er von Rājagaham hinaus, mit großem königlichen Gepränge: wo des Hofarztes Jīvako Mangohain lag, da zog er hin.

Als nun der König nicht mehr weit vom Mangohain entfernt war, überkam ihn plötzlich eine Angst, er wurde bestürzt, man sah wie sein Haar sich sträubte. Da wandte sich denn der König, ängstlich, bestürzt, mit gesträubtem Haar, an Jīvako den Hofarzt und sagte:

„Aber mein bester Jīvako, du betrügst mich doch nicht? Aber mein bester Jīvako, du hintergehst mich doch nicht? Aber mein bester Jīvako, du spielst mich doch nicht meinen Feinden in die Hände? Wie denn kommt es nur, daß man von solch einer großen Schar Mönche, bei zwölfhundertfünfzig der Mönche, keinen auch nur niesen hören oder sich räuspern hören soll oder sonst ein Geräusch?"

„Fürchte nichts, großer König, fürchte nichts, großer König: ich betrüge dich nicht, Majestät, ich hintergehe dich nicht, Majestät, ich spiele dich, Majestät, nicht den Feinden in die Hände. Zieh' voraus großer König, zieh' voraus, großer König: dort im Säulenhofe brennen die Lampen."

So zog denn der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, weiter. So weit gekommen als der Weg für Elefanten tauglich, stieg er ab und schritt nun zu Fuß, nach dem Säulenhofe hin, bis an das Tor heran. Dort angelangt wandte er sich also an Jīvako den Hofarzt:

„Wo ist nun, bester Jīvako, der Erhabene?"

„Dort, großer König, ist der Erhabene, nahe dem mittleren Pfeiler, das Antlitz gegen Osten gewendet, sitzt gegenüber der Schar der Mönche.

Da trat denn der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, an den Erhabenen heran und stellte sich seitwärts hin. Seitwärts stehend blickte der König über die lautlose, stille Schar der Mönche, wie über einen klaren Wasserspiegel; und tief aufatmend sprach er dann:

„Solch einen Frieden soll Udayo mein trauter Sohn, erlangen, wie hier die Schar der Mönche ihn gefunden."

„Aus Liebe wohl, großer König, bist du hergekommen."

„Lieb ist mir, o Herr, Udayo der traute Sohn: solch einen Frieden, o Herr, soll Udayo, mein trauter Sohn, erlangen, wie hier die Schar der Mönche ihn gefunden."

Alsbald entbot nun der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, dem Erhabenen seinen Gruß und verbeugte sich ehrerbietig vor der Schar der Mönche. Dann nahm er an der Seite Platz. An der Seite sitzend wandte sich jetzt der König von Magadhā, Ajātasattu, der Sohn der Videherin, also an den Erhabenen:

„Darf ich, o Herr, den Erhabenen um einiges befragen, wenn mir der Erhabene gewähren will meine Fragen zu beantworten?"

„Frage nur, großer König, was dir beliebt."

„Wie es da etwa, o Herr, solche allgemeine Berufstände gibt, und zwar Elefantenführer, Rossebändiger, Wagenlenker, Bogenschützen, Herolde, Gesandte, Almoseniere, Großmeister, Fürsten, Herzöge, Marschälle, Hauptleute, Schildträger, Handlangervolk, Köche, Haarschneider, Bader, Brauer, Gärtner, Wäscher, Weber, Korbflechter, Töpfer, Rechner, Schreiber, und was eben noch andere dergleichen allgemeine Berufstände sind: die erlangen schon bei Lebzeiten einen sichtbaren Lohn ihrer Kunst. Damit erfreuen und befriedigen sie selber sich, erfreuen und befriedigen Vater und Mutter, erfreuen und befriedigen Weib und Kind, erfreuen und befriedigen Freund und Genossen, geben an Asketen und Priester in höherer Absicht Gaben dahin um heilsamer Fährte willen, um glücklich zu werden, in den Himmel zu kommen. Ist es nun möglich, o Herr, schon bei Lebzeiten einen sichtbaren Lohn der Asketenschaft aufzuweisen?"

„Erinnerst du dich wohl, großer König, ob du diese Frage schon an andere Asketen und Priester gerichtet hast?"

„Ich erinnere mich, o Herr, daß ich diese Frage schon an andere Asketen und Priester gerichtet habe."

„Auf welche Weise aber, großer König, haben sie es dir erklärt? Wenn es dir nicht ungelegen ist, sage das."

„Es ist mir, o Herr, nicht ungelegen, wenn der Erhabene zugegen ist, oder dem Erhabenen Ähnliche."

„Wohlan denn, großer König, so rede."

„Eines Tags einmal, o Herr, da bin ich zu Pūrano Kassapo gegangen. Zu ihm gekommen habe ich Pūrano Kassapo höflich begrüßt und freundliche, denkwürdige Worte mit ihm gewechselt und bin dann zur Seite gesessen. Zur Seite sitzend habe ich Pūrano Kassapo also angesprochen: 'Wie es da etwa, o Kassapo, solche allgemeine Berufstände gibt, und zwar Elefantenführer, Rossebändiger, Wagenlenker, Bogenschützen...., und was eben noch andere dergleichen allgemeine Berufstände sind: die erlangen schon bei Lebzeiten einen sichtbaren Lohn ihrer Kunst und erfreuen und befriedigen sich selber damit, erfreuen und befriedigen Vater und Mutter, Weib und Kind, Freund und Genossen, geben auch davon in höherer Absicht an Asketen und Priester Gaben um heilsamer Fährte willen, um glücklich zu werden, in den Himmel zu kommen. Ist es nun möglich, o Kassapo, ebenso auch schon bei Lebzeiten einen sichtbaren Lohn der Asketenschaft aufzuweisen ?' - Auf diese Frage, o Herr, hat mir Pūrano Kassapo also geantwortet:

'Was einer, großer König, begeht und begehn läßt: wer zerstört und zerstören läßt, wer quält und quälen läßt, wer Kummer und Plage schafft, wer schlägt und schlagen läßt, wer Lebendiges umbringt, Nichtgegebenes nimmt, in Häuser einbricht, fremdes Gut raubt, wer stiehlt, betrügt, Ehefrauen verführt, Lügen spricht: was einer begeht, er begeht keine Schuld. Und wer da gleich mit einer scharfgeschliffenen Schlachtscheibe alles Lebendige auf dieser Erde zu einer einzigen Masse Mus, zu einer einzigen Masse Brei machte, so hat er darum keine Schuld, begeht kein Unrecht. Und wer auch am südlichen Ufer des Ganges verheerend und mordend dahinzöge, zerstörte und zerstören ließe, quälte und quälen ließe, so hat er darum keine Schuld, begeht kein Unrecht: und wer auch am nördlichen Ufer des Ganges spendend und schenkend dahinzöge, Almosen gäbe und geben ließe, so hat er darum kein Verdienst, begeht nichts Gutes. Durch Milde, Sanftmut, Selbstverzicht, Wahrhaftigkeit erwirbt man kein Verdienst, begeht nichts Gutes.'

„Auf solche Weise hat mir, o Herr, Pūrano Kassapo, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt, Tatlosigkeit vorgetragen. Gleichwie etwa, o Herr, als wenn einer um eine Mangofrucht gebeten eine Tamarinde (Mango und Tamarinde sind nach Geschmack und Wirkung entgegengesetzt) vorbrächte, oder um eine Tamarinde gebeten eine Mangofrucht vorbrächte: ebenso auch hat mir, o Herr, Pūrano Kassapo, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt, Tatlosigkeit vorgetragen. Da hab' ich, o Herr, mir gesagt: 'Wie doch nur könnte meinesgleichen einen Asketen oder Priester, der in meinem Reiche lebt, zu mißbilligen denken!' So hab' ich denn, o Herr, des Pūrano Kassapo Rede weder gelobt noch getadelt: ohne Lob und ohne Tadel, unzufrieden unzufriedene Worte vermeidend, eben solche Worte zurückhaltend, erhob ich mich ohne Murren von meinem Sitze und ging fort.

„Eines Tags einmal, o Herr, da bin ich zu Makkhali Gosālo gegangen. Auf meine Frage, o Herr, hat mir dann Makkhali Gosālo also geantwortet: 'Es gibt, großer König, keinen Anlaß, es gibt keinen Grund der Verderbnis der Wesen; ohne Anlaß, ohne Grund werden die Wesen verderbt. Es gibt keinen Anlaß, es gibt keinen Grund der Läuterung der Wesen; ohne Anlaß, ohne Grund werden die Wesen lauter. Es gibt keine Macht und keine Kraft, es gibt keine Mannesgewalt und keine Mannestapferkeit. Alle Wesen, alle Lebendigen, alle Gewordenen, alle Geborenen sind willenlos, machtlos, kraftlos. Notwendig kommen sie zustande und entwickeln sich zur Reife und empfinden je nach den sechs Arten von Dasein Wohl und Wehe. Und es gibt vierzehnmal hunderttausend und sechzigmal hundert und sechsmal hundert besondere Schoße der Entstehung; und der Taten gibt es fünfmal hundert, und fünf Taten, und drei Taten, und eine Tat, und halbe Tat; und zweiundsechzig Pfade gibt es, und zweiundsechzig Zwischenalter der Welt; und sechs Arten von Dasein; und es gibt acht Stätten für Menschen, und fünfzig weniger einmal hundert Lebensweisen, und fünfzig weniger einmal hundert Pilgerorden, und fünfzig weniger einmal hundert Schlangenreiche; und zwanzigmal hundert Sinneskräfte, und dreißig hundert Höllenwege gibt es; und sechsunddreißig Leidenschaften, und sieben bewußte Gebiete, sieben unbewußte Gebiete, sieben entbundene Gebiete; sieben der Götter, sieben der Menschen, sieben der Gespenster; sieben Seen, sieben Strudel; sieben Felsen, sieben Abgründe (vergleiche die vedischen sieben unteren Welten); sieben Träume, siebenmal hundert Träume gibt es. Vierundachtzigmal hunderttausend der großen Weltalter müssen die Toren wie die Weisen durchwandern, durchwandeln, bis sie dem Leiden ein Ende machen werden. Da geht es nicht an: 'Durch solche Übungen oder Gelübde, Kasteiung oder Entsagung will ich das noch nicht reif gewordene Werk zur Reife bringen, oder das reif gewordene Werk nach und nach zunichte machen': das geht eben nicht. Nach dem Maße bemessen ist Wohl und Wehe. Die Wandelwelt hat bestimmte Grenzen; und man kann sie nicht mehren und nicht mindern, nicht schwellen und nicht schwinden lassen. Gleichwie sich etwa ein Fadenknäuel unten, den man aufwinden muß, nicht heranziehn läßt, ebenso auch müssen die Toren wie die Weisen die Welt durchwandern und durchwandeln, bis sie dem Leiden ein Ende machen werden (*1)'.

„Auf solche Weise hat mir, o Herr, Makkhali Gosālo, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt, Weltentwicklung vorgetragen. Gleichwie etwa, o Herr, als wenn einer um eine Mangofrucht gebeten eine Tamarinde vorbrächte, oder um eine Tamarinde gebeten eine Mangofrucht vorbrächte: ebenso auch hat mir, o Herr, Makkhali Gosālo, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt, Weltentwicklung vorgetragen. Da hab' ich, o Herr, mir gesagt: 'Wie doch nur könnte meinesgleichen einen Asketen oder Priester, der in meinem Reiche lebt, zu mißbilligen denken!' So hab' ich denn, o Herr, des Makkhali Gosālo Rede weder gelobt noch getadelt: ohne Lob und ohne Tadel, unzufrieden unzufriedene Worte vermeidend, eben solche Worte zurückhaltend, erhob ich mich ohne Murren von meinem Sitze und ging fort.

„Eines Tags einmal, o Herr, da bin ich zu Ajito Kesakambalo gegangen. Auf meine Frage, o Herr, hat mir dann Ajito Kesakambalo also geantwortet:

'Almosengeben, großer König, Verzichtleisten, Spenden - es ist alles eitel; es gibt keine Saat und Ernte guter und böser Werke; Diesseits und Jenseits sind leere Worte; Vater und Mutter und auch geistige Geburt sind hohle Namen ; die Welt hat keine Asketen und Priester, die vollkommen und vollendet sind, die sich den Sinn dieser und jener Welt begreiflich machen, anschaulich vorstellen und erklären können. Aus den vier Hauptstoffen hier ist der Mensch entstanden; wann er stirbt geht das Erdige in die Erde ein, in die Erde über, geht das Flüssige in das Wasser ein, in das Wasser über, geht das Feurige in das Feuer ein, in das Feuer über, geht das Luftige in die Luft ein, in die Luft über, in den Raum zerstreuen sich ,die Sinne. Mit der Bahre zu fünft schreiten die Leute mit dem Toten hinweg. Bis zur Verbrennung werden Sprüche gesungen. Dann bleichen die Knochen. Opfer werden entflammt, Geschenke ausgeteilt, als Almosen. Unsinn, Lüge, Gefasel bringen sie vor, die da behaupten, es gäbe etwas. Seien es Toren, seien es Weise: bei der Auflösung des Körpers zerfallen sie, gehn zugrunde, sind nicht mehr nach dem Tode (*2).'

„Auf solche Weise hat mir, o Herr, Ajito Kesakambalo, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt, Vernichtung vorgetragen. Da hab' ich, o Herr, wieder ohne Murren mich entfernt.

„Eines Tags einmal, o Herr, da bin ich zu Pakudho Kaccāyano gegangen. Auf meine Frage, o Herr, hat mir dann Pakudho Kaccāyano also geantwortet: 'Sieben Elemente, großer König, gibt es, Urstoffe, urstoffartig, ungebildet, ungeformt, starr, giebelständig, grundfest begründet. Sie regen sich nicht, verändern sich nicht, wirken nicht aufeinander ein, können sich gegenseitig nicht wohltun, nicht wehtun, nicht wohl- und wehtun. Welche sieben sind es? Erde, Wasser, Feuer, Luft, Wohl, Wehe und siebentens Leben. Diese sieben Elemente sind Urstoffe, urstoffartig, ungebildet, ungeformt, starr, giebelständig, grundfest gegründet. Sie regen sich nicht, verändern sich nicht, wirken nicht aufeinander ein, können sich gegenseitig nicht wohltun, nicht wehtun, nicht wohl- und wehtun. Da gibt es keinen der mordet oder töten läßt, keinen der hört oder hören läßt, keinen der weiß oder wissen läßt. Wenn auch einer mit scharfem Schwerte das Haupt abschlägt, so raubt keiner irgendwem das Leben: nur eben zwischen dem Abstande der sieben Elemente fährt das Schwert hindurch.'

„Auf solche Weise hat mir, o Herr, Pakudho Kaccāyano, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt, Gegenständigkeit vorgetragen, Da hab' ich, o Herr, wieder ohne Murren mich entfernt.

„Eines Tags einmal, o Herr, da bin ich zu Nāthaputto, dem Freien Bruder, gegangen. Auf meine Frage, o Herr, hat mir dann Nāthaputto der Freie Bruder also geantwortet: 'Da ist, großer König, ein Freier Bruder vierfach gezügelt in fester Zucht: wie aber, großer König, ist ein Freier Bruder vierfach gezügelt in fester Zucht? Da hat, großer König, ein Freier Bruder jeden Born sich verboten, jeden Born sich verwehrt, jeden Born sich verwiesen, jeden Born sich versagt: also, großer König, ist ein Freier Bruder vierfach gezügelt in fester Zucht. Sobald, großer König, ein Freier Bruder also vierfach gezügelt ist in fester Zucht, dann heißt man ihn, großer König, Freien Bruder: selbstgängig, selbstwendig, selbständig.' Auf solche Weise hat mir, o Herr, Nāthaputto der Freie Bruder, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt, vierfache Zügelung in fester Zucht vorgetragen. Da hab' ich, o Herr, wieder ohne Murren mich entfernt."

„Eines Tags einmal, o Herr, da bin ich zu Sañjayo Belatthaputto gegangen. Auf meine Frage, o Herr, hat mir dann Sañjayo Belatthaputto also geantwortet: 'Gibt es eine andere Welt?', wenn du mich, großer König, so fragst, und ich wüßte 'Es gibt eine andere Welt', würde ich insofern 'Es gibt eine andere Welt' erklären: aber das paßt mir nicht, und auch so paßt es mir nicht, und auch anders paßt es mir nicht, und auch mit nein paßt es mir nicht, und auch mit nicht nein paßt es mir nicht. 'Gibt es keine andere Welt', 'Gibt es und gibt es keine andere Welt', 'Gibt es weder, noch auch gibt es nicht eine andere Welt', 'Gibt es eine geistige Geburt', 'Gibt es keine geistige Geburt', 'Gibt es und gibt es keine geistige Geburt', 'Gibt es weder, noch auch gibt es nicht eine geistige Geburt', 'Gibt es eine Saat und Ernte guter und böser Werke', 'Gibt es keine Saat und Ernte guter und böser Werke', 'Gibt es und gibt es keine Saat und Ernte guter und böser Werke', 'Gibt es weder, noch auch gibt es nicht eine Saat und Ernte guter und böser Werke', 'Besteht ein Vollendeter jenseit des Todes', 'Besteht ein Vollendeter nicht jenseit des Todes', 'Besteht ein Vollendeter und besteht nicht jenseit des Todes', 'Besteht weder, noch auch besteht nicht ein Vollendeter jenseits des Todes?, wenn du mich, großer König, so fragst, und ich wüßte es so, würde ich es insofern erklären: aber das paßt mir nicht, und auch so paßt es mir nicht, aber auch anders paßt es mir nicht und auch mit nein paßt es mir nicht und auch mit nicht nein paßt es mir nicht.'

„Auf solche Weise hat mir, o Herr Sañjayo Belatthaputto, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt Verwicklung vorgetragen. Da hab' ich, o Herr mir gesagt: 'Dieser hier ist unter den Asketen und Priestern ein ganz Betörter, ein ganz Verstörter. Denn wie hätte er sonst, über den sichtbaren Lohn der Asketenschaft befragt, Verwicklung vortragen können?'

„So bin ich, o Herr, wieder ohne Murren von dannen gezogen."

[Fortgesetzt...]


 Home Oben Zum Index Zurueck Voraus


eck" width="40" height="40"> Voraus