Zurueck Digha Nikāya - Die Längere Sammlung

33. Sangīti Sutta, Übereinkunft (Teil 6)

Acht Dinge:

«Es sind, ihr Brüder, von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten acht Dinge genau erklärt worden, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen: und zwar was für acht Dinge?

Acht Falschheiten:

  1. falsche Erkenntnis,
  2. falsche Gesinnung,
  3. falsche Rede,
  4. falsches Handeln,
  5. falsches Wandeln,
  6. falsches Mühen,
  7. falsche Einsicht,
  8. falsche Einigung.

Acht Rechtheiten:

  1. rechte Erkenntnis,
  2. rechte Gesinnung,
  3. rechte Rede,
  4. rechtes Handeln,
  5. rechtes Wandeln,
  6. rechtes Mühn,
  7. rechte Einsicht,
  8. rechte Einigung.

Acht der Verehrung würdige Menschen:

  1. der zur Hörerschaft gelangt ist,
  2. der das Ziel der Hörerschaft verwirklichen lernt,
  3. der einmal wiederkehrt,
  4. der das Ziel der Einmalwiederkehr verwirklichen lernt,
  5. der nicht wiederkehrt,
  6. der das Ziel der Nichtwiederkehr verwirklichen lernt,
  7. der Heilige,
  8. der das Ziel der Heiligkeit verwirklichen lernt. 

Acht Zustände der Abspannung:

  1. da hat, ihr Brüder, ein Mönch eine Arbeit zu verrichten. Und er sagt sich nun: <Ich hätte wohl eine Arbeit zu verrichten, aber bei dieser Arbeit würde ich müde werden: so will ich mich denn lieber hinlegen.> Und er legt sich hin, erkämpft keine Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der erste Zustand der Abspannung.
  2. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat ein Mönch die Arbeit getan. Und er sagt sich nun: <Jetzt hab' ich die Arbeit vollbracht, und während ich diese Arbeit vollzogen habe, bin ich müde geworden: so will ich nunmehr rasten.> Und er legt sich zur Rast, kämpft nicht weiter um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der zweite Zustand der Abspannung.
  3. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat der Mönch einen Weg zu gehen. Und er sagt sich nun: <Ich hätte wohl einen Weg zu gehen, aber dieser Gang würde mich ermüden: ich will mich lieber ausruhen.> Und er legt sich zur Ruhe, kämpft gar nicht erst um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der dritte Zustand der Abspannung.
  4. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat der Mönch einen Gang gemacht. Und er sagt sich nun: <Den Gang hab' ich gemacht, und dabei bin ich müde geworden, jetzt will ich der Ruhe pflegen.> Und er legt sich nieder, kämpft nicht mehr weiter um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der vierte Zustand der Abspannung.
  5. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch geht nach dem Dorfe oder nach der Stadt um Almosenbrocken und erhält an schlechterer oder besserer Kost nicht genug zur Nahrung. Da sagt er sich nun: <Ich bin nach dem Dorfe, bin nach der Stadt um Almosenbrocken gegangen und habe an schlechterer oder besserer Kost nicht genug zur Nahrung erhalten; daher bin ich jetzt müde geworden, bin zu nichts fähig, kann mich nur hinlegen.> So legt er sich denn hin, müht sich nicht weiter um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der fünfte Zustand der Abspannung.
  6. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch geht nach dem Dorfe oder nach der Stadt um Almosenbrocken und erhält an schlechterer oder besserer Kost genug zur Nahrung. Da sagt er sich nun: <Ich bin nach dem Dorfe,- bin nach der Stadt um Almosenbrocken gegangen und habe an schlechterer oder besserer Kost genug zur Nahrung erhalten; da bin ich nun schwerfällig geworden, zu nichts fähig, sozusagen ein Haufe Bohnen: einstweilen will ich der Ruhe pflegen.> So pflegt er denn der Ruhe, ohne sich zu mühn das Unerreichte zu erreichen, das Unerlangte zu erlangen, das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der sechste Zustand der Abspannung.
  7. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat den Mönch ein leichtes Unwohlsein befallen. Und er sagt sich nun: <Ich bin da von einem leichten Unwohlsein befallen worden, es ist geraten sich hinzulegen, und das will ich tun.> So legt er sich denn hin, gibt sich weiter keine Mühe um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der siebente Zustand der Abspannung.
  8. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat der Mönch eine Krankheit überstanden, ist erst vor kurzem davon genesen. Und er sagt sich nun: <Ich habe eine Krankheit überstanden, bin erst seit kurzem wieder genesen, ich bin schwach geworden und zu nichts fähig: da will ich mich nun hinlegen.> So legt er sich denn hin, kämpft erst nicht weiter um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der achte Zustand der Abspannung.

Acht Zustände der Anspannung:

  1. da hat, ihr Brüder, ein Mönch eine Arbeit zu verrichten. Und er sagt sich nun: <Ich muß wohl die Arbeit verrichten, und während ich die Arbeit verrichte ist es nicht leicht die Weisung der Erwachten im Geiste zu behalten: aber ich will mir die Kraft erkämpfen um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen.> So erkämpft er die Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der erste Zustand der Anspannung.
  2. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat ein Mönch die Arbeit getan. Und er sagt sich nun: <Ich habe die Arbeit vollbracht; während ich aber damit beschäftigt war vermochte ich nicht die Weisung der Erwachten im Geiste zu behalten: aber ich will mir die Kraft erkämpfen um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen.> So erkämpft er die Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der zweite Zustand der Anspannung.
  3. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat der Mönch einen Weg zu gehn. Und er sagt sich nun: <Ich muß wohl den Gang machen, und während ich den Gang zu besorgen habe ist es nicht leicht die Weisung der Erwachten im Geiste zu behalten: aber ich will mir die Kraft erkämpfen um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen.> So erkämpft er die Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der dritte Zustand der Anspannung.
  4. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat der Mönch einen Gang gemacht. Und er sagt sich nun: <Ich habe den Gang gemacht, und während ich unterwegs war ist es nicht möglich gewesen die Weisung der Erwachten im Geiste zu üben: aber ich will mir die Kraft erkämpfen um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen.> So erkämpft er die Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der vierte Zustand der Anspannung.
  5. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch geht nach dem Dorfe oder nach der Stadt um Almosenbrocken und erhält an schlechterer oder besserer Kost nicht genug zur Nahrung. Da sagt er sich nun: <Ich bin nach dem Dorfe, bin nach der Stadt um Almosenbrocken gegangen und habe an schlechterer oder besserer Kost nicht genug zur Nahrung erhalten; daher fühle ich mich jetzt leicht, gar wohlgefügig: um so mehr will ich Kraft erkämpfen um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen.> So erkämpft er die Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der fünfte Zustand der Anspannung.
  6. Weiter sodann, ihr Brüder: ein Mönch geht nach dem Dorfe oder nach der Stadt um Almosenbrocken und erhält an schlechterer oder besserer Kost genug zur Nahrung. Da sagt er sich nun: <Ich bin nach dem Dorfe, nach der Stadt um Almosenbrocken gegangen und habe an schlechterer oder besserer Kost genug zur Nahrung erhalten; da bin ich nun kräftig geworden, gar wohlgefügig; um so mehr will ich Kraft erkämpfen um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen.> So erkämpft er die Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der sechste Zustand der Anspannung.
  7. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat den Mönch ein leichtes Unwohlsein befallen. Und er sagt sich nun: <Ich bin da von einem leichten Unwohlsein befallen worden, aber es ist wohl möglich, daß diese Krankheit sich weiterentwickeln könnte: so will ich mir denn die Kraft erkämpfen um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen.> Und er erkämpft sich die Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der siebente Zustand der Anspannung.
  8. Weiter sodann, ihr Brüder: da hat der Mönch eine Krankheit überstanden, ist erst vor kurzem davon genesen. Und er sagt sich nun: <Ich habe eine Krankheit überstanden, bin erst seit kurzem wieder genesen, aber es ist wohl möglich, daß die Krankheit mich neuerdings befallen könnte (*108): so will ich mir denn die Kraft erkämpfen um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen.> Und er erkämpft sich die Kraft um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Das ist der achte Zustand der Anspannung.

Acht Arten Gabe zu spenden:

  1. aus Zwang eine Gabe geben,
  2. aus Furcht eine Gabe geben,
  3. im Gedenken <Man hat mir gegeben> eine Gabe geben,
  4. im Gedenken <Man wird mir geben> eine Gabe geben,
  5. im Gedenken <Gut ist Wohltun> eine Gabe geben,
  6. im Gedenken <Ich habe Einkünfte, jene haben keine Einkünfte: das steht mir, der ich Einkünfte habe, nicht an, daß ich denen, die keine Einkünfte haben, nichts geben sollte>
  7. eine Gabe geben, im Gedenken <Wenn ich diese Gabe hergebe, werde ich in guten Ruf gelangen> eine Gabe geben, und aus Herzenserfordernis, Herzensbedürfnis eine Gabe geben (vergl. M.142 und A.VII.49).

 

Acht Arten der Gabenwiederkunft:

da gibt einer, ihr Brüder, Gaben an Asketen oder an Priester, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Und was er dahingibt, das erhofft er sich wieder. Der sieht nun einen hochmächtigen Krieger, oder einen hochmächtigen Priester, oder einen hochmächtigen Bürger, wie er mit den fünf Wunschgenüssen umgeben und überall damit bedient ist. Da wird ihm also zumute: <O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit solchen Hochmächtigen wiederkehren könnte!> Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Und weil sich ihm das Herz da zu Minderem neigt, er zu Höherem es nicht ausgebildet hatte, kann es zur Wiederkehr dorthin gedeihen. Das aber, sag' ich, kommt dem Tüchtigen zu, nicht dem Untüchtigen: es erfüllt sich, ihr Brüder, einem Tüchtigen der Herzenswunsch bei reiner Gesinnung.

Weiter sodann, ihr Brüder: da gibt einer Gaben an Asketen oder an Priester, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Und was er dahingibt, das erhofft er sich wieder. Der hat nun gehört: <Die Götter der Vier großen Könige, die leben lange und herrlich und glückselig.> Da wird ihm also zumute: <O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit den Göttern der Vier großen Könige wiederkehren könnte!> Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Und weil sich ihm das Herz da zu Minderem neigt, er zu Höherem es nicht ausgebildet hatte, kann es zur Wiederkehr dorthin gedeihen. Das aber, sag' ich, kommt dem Tüchtigen zu, nicht dem Untüchtigen: es erfüllt sich, ihr Brüder, einem Tüchtigen der Herzenswunsch bei reiner Gesinnung.

Weiter sodann, ihr Brüder: da gibt einer Gaben an Asketen oder an Priester, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Und was er dahingibt, das erhofft er sich wieder. Der hat nun gehört: <Die Dreiunddreißig Götter - die Schattengötter, die Seligen Götter, die Götter der unbeschränkten Freude, die jenseit der unbeschränkten Freude weilenden Götter, die leben lange und herrlich und glückselig.> Da wird ihm also zumute: <O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit jenen Göttern wiederkehrte!> Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Und weil sich ihm das Herz da zu Minderem neigt, er zu Höherem es nicht ausgebildet hatte, kann es zur Wiederkehr dorthin gedeihen. Das aber, sag' ich, kommt dem Tüchtigen zu, nicht dem Untüchtigen: es erfüllt sich, ihr Brüder, einem Tüchtigen der Herzenswunsch bei reiner Gesinnung.

Weiter sodann, ihr Brüder: da gibt einer Gaben an Asketen oder an Priester, Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht. Und was er dahingibt, das erhofft er sich wieder. Der hat nun gehört: <Die Götter heiliger Kreise, die leben lange und herrlich und glückselig.> Da wird ihm also zumute: <O daß ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit den Göttern heiliger Kreise gelangen könnte!> Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Und weil sich ihm das Herz da zu Minderem neigt, er zu Höherem es nicht ausgebildet hatte, kann es zur Wiederkehr dorthin gedeihen. Das aber, sag' ich, kommt dem Tüchtigen zu, nicht dem Untüchtigen, dem Giergenesenen, keinem Gierhaften: es erfüllt sich, ihr Brüder, einem Tüchtigen der Herzenswunsch bei Gierlosigkeit. 

(hierzu die Rede M.104).

 

Acht weltliche Dinge:

  1. Erlangen und Nichterlangen,
  2. Ruhm und Schande,
  3. Tadel und Lob,
  4. Wohl und Wehe (*109).

Acht Versammlungen:

  1. die Versammlung der Krieger,
  2. die Versammlung der Priester,
  3. die Versammlung der Bürger,
  4. die Versammlung der Asketen,
  5. die Versammlung der Götter der vier Gegenden,
  6. die Versammlung der Götter der Dreiunddreißig,
  7. die Versammlung der sinnlichen Götter,
  8. die Versammlung der heiligen Götter.

 

Acht Grade der Überwindung (abhibhāyatana):

  1. innen nimmt man Formen wahr, einig; außen sieht man Formen, wenig, schöne und unschöne; solche überwindend sagt man sich <Ich weiß es, ich seh' es>, nimmt es also wahr: das ist der erste Grad der Überwindung.
  2. Innen nimmt man Formen wahr, einig; außen sieht man Formen, unermeßlich, schöne und unschöne; solche überwindend sagt man sich <Ich weiß es, ich seh' es>, nimmt es also wahr: das ist der zweite Grad der Überwindung.
  3. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht man außen Formen, wenig, schöne und unschöne; solche überwindend sagt man sich <Ich weiß es, ich seh' es>, nimmt es also wahr: das ist der dritte Grad der Überwindung.
  4. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht man außen Formen, unermeßlich, schöne und unschöne; solche überwindend sagt man sich <Ich weiß es, ich seh' es>, nimmt es also wahr: das ist der vierte Grad der Überwindung.
  5. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht man außen Formen, blaue, die blau schimmern, blau scheinen, blau aussehn. Gleichwie etwa eine Hanfblüte blau ist, blau schimmert, blau scheint, blau aussieht, oder gleichwie etwa ein Seidenstoff, auf beiden Seiten blaugefärbt, blau schimmert, blau scheint, blau aussieht: ebenso auch sieht man, innen ohne Formwahrnehmung, einig, außen Formen, blaue, die blau schimmern, blau scheinen, blau aussehn; solche überwindend sagt man sich <Ich weiß es, ich seh' es>, nimmt es also wahr: das ist der fünfte Grad der Überwindung.
  6. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht man außen Formen, gelbe, die gelb schimmern, gelb scheinen, gelb aussehn. Gleichwie etwa eine Zimtblüte gelb ist, gelb schimmert, gelb scheint, gelb aussieht, oder gleichwie etwa ein Seidenstoff, auf beiden Seiten gelbgefärbt, gelb schimmert, gelb scheint, gelb aussieht: ebenso auch sieht man, innen ohne Formwahrnehmung, einig, außen Formen, gelbe, die gelb schimmern, gelb scheinen, gelb aussehn; solche überwindend sagt man sich <Ich weiß es, ich seh' es>, nimmt es also wahr: das ist der sechste Grad der Überwindung.
  7. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht man außen Formen, rote, die rot schimmern, rot scheinen, rot aussehn. Gleichwie etwa eine Malvenrose rot ist, rot schimmert, rot scheint, rot aussieht, oder gleichwie etwa ein Seidenstoff, auf beiden Seiten rotgefärbt, rot schimmert, rot scheint, rot aussieht: ebenso auch sieht man, innen ohne Formwahrnehmung, einig, außen Formen, rote, die rot schimmern, rot scheinen, rot aussehn; solche überwindend sagt man sich <Ich weiß es, ich seh' es>, nimmt es also wahr das ist der siebente Grad der Überwindung.
  8. Innen ohne Formwahrnehmung, einig, sieht man außen Formen, weiße, die weiß schimmern, weiß scheinen, weiß aussehn. Gleichwie etwa der Morgenstern weiß ist, weiß schimmert, weiß scheint, weiß aussieht, oder gleichwie etwa ein Seidenstoff, auf beiden Seiten weißgebleicht, weiß schimmert, weiß scheint, weiß aussieht: ebenso auch sieht man, innen ohne Formwahrnehmung, einig, außen Formen, weiße, die weiß schimmern, weiß scheinen, weiß aussehn; solche überwindend sagt man sich <Ich weiß es, ich seh' es>, nimmt es also wahr das ist der achte Grad der Überwindung.

 

Acht Befreiungen (vimokkha):

  1. formhaft ist man und sieht die Formen: das ist die erste Befreiung.
  2. Innen ohne Formwahrnehmung sieht man außen Formen: das ist die zweite Befreiung.
  3. Schönheit nur hat man im Sinne: das ist die dritte Befreiung.
  4. Durch völlige Überwindung der Formwahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen gewinnt man in dem Gedanken <Grenzenlos ist der Raum> das Reich des unbegrenzten Raumes: das ist die vierte Befreiung.
  5. Nach völliger Überwindung der unbegrenzten Raumsphäre gewinnt man in dem Gedanken <Grenzenlos ist das Bewußtsein> das Reich des unbegrenzten Bewußtseins: das ist die fünfte Befreiung.
  6. Nach völliger Überwindung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre gewinnt man in dem Gedanken <Nichts ist das> das Reich des Nichtdaseins: das ist die sechste Befreiung.
  7. Nach völliger Überwindung der Nichtdaseinsphäre erreicht man die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung: das ist die siebente Befreiung.
  8. Nach völliger Überwindung der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erreicht man die Auflösung der Wahrnehmbarkeit: das ist die achte Befreiung. -

 

Das sind, ihr Brüder, acht Dinge, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten genau erklärt worden sind, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehen kann, daß es eben vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.


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