Zurueck Digha Nikāya - Die Längere Sammlung

33. Sangīti Sutta, Übereinkunft (Teil 5)

 

Sieben Dinge:

«Es sind, ihr Brüder, von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten sieben Dinge genau erklärt worden, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen: und zwar was für sieben Dinge?

Sieben heilige Schätze:

  1. ein Schatz von Zuversicht,
  2. ein Schatz von Tugend,
  3. ein Schatz von Demut,
  4. ein Schatz von Bescheidenheit,
  5. ein Schatz von Kenntnissen,
  6. ein Schatz von Entsagung,
  7. ein Schatz von Weisheit.

 

Sieben ‘Erwachungsglieder’ (bojjhanga):

  1. Achtsamkeit (sati-sambojjhanga),
  2. Gesetzesergründung (dhammavicaya-sambojjhanga),
  3. Willenskraft (viriya-sambojjhanga),
  4. Verzückung (pīti-sambojjhanga),
  5. Gestilltheit (passaddhi-sambojjhanga),
  6. Sammlung (samādhi-sambojjhanga),
  7. Gleichmut (upekkhā-sambojjhanga).

Sieben Geräte der Einigung:

  1. rechte Erkenntnis,
  2. rechte Gesinnung,
  3. rechte Rede,
  4. rechtes Handeln,
  5. rechtes Wandeln,
  6. rechtes Mühn,
  7. rechte Einsicht.

 

Sieben unrechte Dinge: da hat, ihr Brüder, ein Mönch

  1. keine Zuversicht,
  2. er ist ohne Demut,
  3. ohne Bescheidenheit,
  4. er weiß wenig,
  5. es kümmert ihn wenig,
  6. trübe sieht er,
  7. und er versteht nichts.

 

Sieben rechte Dinge: da hat, ihr Brüder, ein Mönch

  1. Zuversicht,
  2. er ist schamhaft,
  3. bescheiden,
  4. er weiß viel,
  5. tapfer harrt er aus,
  6. klar bewußt,
  7. witzig erfahren (*102).

 

Sieben Dinge eines guten Menschen:

  1. da kennt, ihr Brüder, ein Mönch die Satzung,
  2. er kennt die Gegenstände und
  3. kennt sich selbst,
  4. er weiß Maß zu halten,
  5. die Zeit zu ermessen,
  6. er richtet sich nach der Versammlung,
  7. nach der Person.

 

Sieben Strecken der Aufklärung:

  1. da hat, ihr Brüder, ein Mönch zur Erfüllung der Ordenspflichten glühenden Willen, und zur weiteren Erfüllung dieser Pflichten läßt seine Liebe nicht nach.
  2. Daß ihn die Lehre befriedigen kann hat er glühenden Willen, und zum weiteren befriedigenden Verständnisse läßt seine Liebe nicht nach.
  3. Der Wünsche sich zu entwöhnen hat er glühenden Willen, und zur weiteren Wunschentwöhnung läßt seine Liebe nicht nach (*103).
  4. Einsam auszuharren hat er glühenden Willen, und zum weiteren einsamen Ausharren läßt seine Liebe nicht nach.
  5. Kraft zu gewinnen hat er glühenden Willen, und zum weiteren Kraftgewinn läßt seine Liebe nicht nach.
  6. Geistesgegenwart zu pflegen hat er glühenden Willen, und zur weiteren Pflege der Geistesgegenwart läßt seine Liebe nicht nach. (Mittlere Sammlung 391: «er hat Einsicht, ist mit höchster Geistesgegenwart begabt: was da einst getan, einst gesagt wurde, daran denkt er, daran erinnert er sich.»)
  7. Durchdringende Ansicht zu üben hat er glühenden Willen, und zur weiteren Übung durchdringender Ansicht läßt seine Liebe nicht nach.

 

Sieben Wahrnehmungen:

  1. Wahrnehmung der Vergänglichkeit,
  2. Wahrnehmung der Nichtigkeit,
  3. Wahrnehmung der Unsauberkeit,
  4. Wahrnehmung des Elends,
  5. Wahrnehmung der Abkehr,
  6. Wahrnehmung der Hinwegkunft,
  7. Wahrnehmung der Auflösung.

 

Sieben Vermögen

  1. Vermögen an Zuversicht,
  2. Vermögen an Kraft,
  3. Vermögen an Demut,
  4. Vermögen an Bescheidenheit,
  5. Vermögen an Einsicht,
  6. Vermögen an Einigung,
  7. Vermögen an Weisheit.

 

Sieben Stätten des Bewußtseins:

  1. es gibt, ihr Brüder, Wesen verschieden an Körperart, verschieden an Denkart, als wie etwa Menschen, und mancherlei Himmlische und mancherlei Höllische. Das ist erste Stätte des Bewußtseins.
  2. Es gibt, ihr Brüder, Wesen verschieden an Körperart, einig an Denkart, als wie etwa die Götter brahmischer Kreise auf ihrem ersten Grade. Das ist zweite Stätte des Bewußtseins.
  3. Es gibt, ihr Brüder, Wesen einig an Körperart, verschieden an Denkart, als wie etwa die Leuchtenden Götter. Das ist dritte Stätte des Bewußtseins.
  4. Es gibt, ihr Brüder, Wesen einig an Körperart, einig an Denkart, als wie etwa die Strahlenden Götter. Das ist vierte Stätte des Bewußtseins.
  5. Es gibt, ihr Brüder, Wesen, die nach völliger Überwindung der Formwahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen in dem Gedanken <Grenzenlos ist der Raum> das Reich des unbegrenzten Raumes erlangen. Das ist fünfte Stätte des Bewußtseins.
  6. Es gibt, ihr Brüder, Wesen, die nach völliger Überwindung der unbegrenzten Raumsphäre in dem Gedanken <Grenzenlos ist das Bewußtsein> das Reich des unbegrenzten Bewußtseins erlangen.
  7. Das ist sechste Stätte des Bewußtseins. Es gibt, ihr Brüder, Wesen, die nach völliger Überwindung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre in dem Gedanken <Nichts ist da> das Reich des Nichtdaseins erlangen. Das ist siebente Stätte des Bewußtseins.

 

Sieben der Verehrung würdige Menschen:

  1. der Beiderseiterlöste,
  2. der Weisheiterlöste,
  3. der Körperzeuge,
  4. der Aufgeklärte,
  5. der Gläubigerlöste,
  6. der Wissend-ergebene,
  7. der Gläubig-ergebene.

 

[Einzeln erklärt in der 70. Rede der Mittleren Sammlung. Der Anguttaranikāyo III No. 21 gibt noch ein Gespräch der Jünger untereinander und dann vor dem Meister, wobei sich die Begriffe entwickeln, daß beim Körperzeugen die Einigung vorwiegt, beim Aufgeklärten die Weisheit und beim Gläubigerlösten der Glaube, das ist die Zuversicht zur Lehre. Man kann aber hierbei nicht wohl, sagt abschließend Gotamo, einen von diesen Menschen für edler und weiter vorgeschritten erachten als den anderen: denn jeder von ihnen mag, je nach seiner Art, schon bei Lebzeiten das letzte Ziel zu erreichen imstande sein, oder mag auch erst späterhin dazu gelangen. Wir haben da eine Verschiedenheit der geistlichen Anlagen der Jünger zu merken.]

 

Sieben Neigungen: (anusaya)

  1.  Sinnliches Begehren (kāma-rāga),
  2. Widerstreben, Gehässigkeit (patigha),
  3. Ansicht (ditthi),
  4. Zweifelsucht, Skeptizismus (vicikicchā),
  5. Dünkel (māna),
  6. Daseinstrieb (bhavarāga),
  7. Unwissenheit (avijjā) (*106)

 

Sieben Fesseln:

  1. Fessel der Willfährigkeit,
  2. Fessel der Gehässigkeit,
  3. Fessel des Vermeinens,
  4. Fessel des Zweifels,
  5. Fessel des Dünkels,
  6. Fessel der Daseinsbegier,
  7. Fessel des Nichtwissens.

 

Sieben der Mittel um Streitigkeiten aufzulösen, um allenfalls aufgestiegene Mißhelligkeiten auszugleichen, zu schlichten:

  1. Abweisung durch Gegenüberstellen,
  2. die Mehrheit,
  3. Abweisung durch Erinnern,
  4. Abweisung durch Entblöden,
  5. Annahme des Geständnisses,
  6. die schlimmere Weise,
  7. Gras darüber streuen (*107). -

 

Das sind, ihr Brüder, sieben Dinge, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten genau erklärt worden sind, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehen kann, daß es eben vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.


(*107) Die genaue Ausführung und Erklärung dieser sieben Ordensregeln ist der Gegenstand der 104. Rede der Mittleren Sammlung. Wie dort gehört auch hier die yebhuyyasikā vor den sativinayo. Eine Richtschnur, nach der der Mönch sein Betragen der Außenwelt und ihren zahllosen Mißhelligkeiten gegenüber sich und den anderen heilsam regeln kann, stellt SEUSE in seiner Lebensbeschreibung am Ende des 14. Kapitels aus vier gleichartigen Grundsätzen zusammen:

Wenn man ihn zu der Pforte ruft, so befleißige er sich dieser vier Dinge: zuerst, einen jeglichen Menschen gütig zu empfangen; sodann, sich kurz zu fassen; das dritte, Trost ihm zu lassen; das vierte, unangehangen wiedereinzukehren.


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