Anguttara Nikaya

5. Kapitel: akkosa-vagga

A.X. 41-42 Ordensstreitigkeiten - I

Der ehrwürdige Upāli sprach zum Erhabenen:

(41) »Was ist wohl, o Herr, der Grund, was ist der Anlaß, wenn in der Mönchsgemeinde Zank, Zwist, Hader und Streit entstehen und die Mönche nicht in Frieden leben können?«

(42) »Wieviele Wurzeln des Streites gibt es, o Herr?«

-»Zehn Wurzeln des Streites gibt es, Upāli. Welche zehn?

(Die Antwort in beiden Texten ist gleichautend mit Text 35)

»Da geben, o Upāli, die Mönche eine falsche Lehre für die rechte aus...«


A.X. 43 Ordensstreitigkeiten - II

»Wieviele Wurzeln des Streites gibt es, o Herr?«

-»Zehn Wurzeln des Streites gibt es, Upāli. Welche zehn?

»Da geben die Mönche als ein Vergehen aus, was kein Vergehen ist, und was ein Vergehen ist, als kein Vergehen; sie geben ein leichtes Vergehen als ein schweres aus, und ein schweres für ein leichtes; sie geben ein beträchtliches Vergehen für ein nicht beträchtliches aus und ein nicht beträchtliches für beträchtlich; sie geben ein vollständiges Vergehen für ein unvollständiges aus und ein unvollständiges für vollständig; sie geben ein sühnbares Vergehen für ein nicht sühnbares aus und ein nicht sühnbares für sühnbar (Siehe A.I.21 m.Anm). Dies sind die zehn Wurzeln des Streites.«


A.X. 44 Vorbedingungen für einen Ermahner

Einst weilte der Erhabene bei Kusināra an der Opferstätte im Waldesdickicht. Dort wandte er sich an die Mönche:

»Der ermahnende Mönch, ihr Mönche, der andere ermahnen will, hat fünf Dinge bei sich zu überlegen und fünf Dinge in sich zu erwecken, bevor er andere ermahnt.

Welche fünf Dinge hat er bei sich zu überlegen?

Der ermahnende Mönch, der andere ermahnen will, hat bei sich also zu überlegen: 'Benehme ich mich wohl lauter in Werken? Besitze ich lauteres Benehmen in Werken, das unversehrt ist, unantastbar? Besitze ich wohl diese Eigenschaft oder nicht?' Wenn nämlich der Mönch sich nicht lauter benimmt in Werken, wenn er keinen lauteren, unversehrten, unantastbaren Wandel in Werken besitzt, so wird man ihm sagen: 'Da möge sich der Ehrwürdige doch erst einmal selber in seinen Werken zu benehmen lernen!' Das wird man ihm sagen.

Ferner soll er bei sich also überlegen: 'Benehme ich mich wohl lauter in Worten? - Hege ich wohl eine liebevolle, von Groll freie Gesinnung gegen meine Ordensbrüder? - Besitze ich wohl ein großes Wissen (auszuführen wie in A.X.18)? - Bin ich wohl mit beiden Ordenssatzungen in allen Einzelheiten gut vertraut? Besitze ich wohl diese Eigenschaft oder nicht?' Wenn nämlich, ihr Mönche, der Mönch nicht mit den beiden Ordenssatzungen in allen Einzelheiten vertraut ist, so wird er, wenn befragt: 'Wo, Ehrwürdiger, hat denn der Erhabene dies gesagt?', dies nicht beantworten können, und man wird ihm dann sagen: 'Da möge der Ehrwürdige doch erst selbst einmal die Ordensdisziplin lernen!' Das wird man ihm sagen.

Diese fünf Dinge soll er bei sich überlegen. Und welche fünf Dinge soll er in sich erwecken?

'Zur rechten Zeit will ich reden, nicht zur Unzeit; wahr will ich reden, nicht unwahr; sanft will ich reden, nicht grob; zweckmäßig will ich reden, nicht unzweckmäßig; mit liebevoller Gesinnung will ich reden, nicht mit innerer Gehässigkeit. Diese fünf Dinge soll er in sich erwecken.

Der ermahnende Mönch, ihr Mönche, der andere ermahnen will, soll jene fünf Dinge bei sich überlegen und diese fünf Dinge in sich erwecken, bevor er andere ermahnt.«


A.X. 45 Gefahren beim Betreten des inneren Königspalastes

Zehn Gefahren, ihr Mönche, ergeben sich beim Betreten des inneren Königspalastes (nämlich beim Almosengang oder bei anderen Gelegenheiten). Welche zehn?

Da, ihr Mönche, sitzen König und Königin beisammen, und ein Mönch tritt herein. Bei seinem Anblicke zeigt die Königin ein Lächeln; oder der Mönch zeigt ein Lächeln beim Anblick der Königin. Da kommt dem König der Gedanke: »Sicherlich haben die beiden sich vergangen oder wollen sich vergehen.« Das, ihr Mönche, ist die erste Gefahr beim Betreten des inneren Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche, da war der König zu einer Zeit, wo er viele Geschäfte und Angelegenheiten zu erledigen hatte, zu einer der Frauen gegangen und erinnert sich dessen nicht mehr. Jene aber wird durch ihn schwanger. Da sagt sich der König: »Niemand außer dem Mönche kommt hierher. Sollte das nicht etwa das Werk des Mönches sein?« Das, ihr Mönche, ist die zweite Gefahr beim Betreten des inneren Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche: da verschwindet aus dem königlichen Palaste ein Juwel. Da sagt sich der König: »Niemand außer dem Mönche kommt hierher. Sollte das nicht etwa das Werk des Mönches sein?« Das, ihr Mönche, ist die dritte Gefahr beim Betreten des inneren Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche: Geheimnisse innerhalb des königlichen Palastes werden der Außenwelt bekannt. Da sagt sich der König: »Niemand außer dem Mönche kommt hierher. Sollte das nicht etwa das Werk des Mönches sein?« Das ist die vierte Gefahr beim Betreten des inneren Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche: da verschwört sich im königlichen Palaste der Vater gegen den Sohn oder der Sohn gegen den Vater. Da denken sie: »Niemand außer dem Mönche kommt hierher. Sollte das nicht etwa das Werk des Mönches sein?« Das ist die fünfte Gefahr beim Betreten des Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche: da setzt der König einen, der eine niedere Stellung verdient, in eine hohe Stellung ein. Die damit Unzufriedenen aber sagen sich: »Freilich, der König verkehrt mit dem Mönche. Sollte das nicht etwa das Werk des Mönches sein?« Das ist die sechste Gefahr beim Betreten des Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche: da setzt der König einen, der eine hohe Stellung verdient, in eine niedere Stellung ein. Die damit Unzufriedenen aber sagen sich: »Freilich, der König verkehrt mit dem Mönche. Sollte das nicht etwa das Werk des Mönches sein?« Das ist die siebente Gefahr beim Betreten des Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche: da sendet der König das Heer zu verkehrter Zeit aus. Die damit Unzufriedenen aber sagen sich: »Freilich, der König verkehrt mit dem Mönche. Sollte das nicht etwa das Werk des Mönches sein?« Das ist die achte Gefahr beim Betreten des Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche: da läßt der König das zur rechten Zeit ausgesandte Heer auf halbem Wege umkehren. Die damit Unzufriedenen aber sagen sich: »Freilich, der König verkehrt mit dem Mönche. Sollte das nicht etwa das Werk des Mönches sein?« Das ist die neunte Gefahr beim Betreten des Königspalastes.

Ferner, ihr Mönche: im inneren Königspalaste hört man das Stampfen von Elefanten und Pferden sowie das Gerassel der Wagen; und es gibt da bestrickende Gestalten, Stimmen, Düfte, Geschmäcke und Körpereindrücke, die für einen Mönch nicht zuträglich sind. Das, ihr Mönche, ist die zehnte Gefahr beim Betreten des Königspalastes.

Diese zehn Gefahren, ihr Mönche, ergeben sich beim Betreten des inneren Königspalastes.


A.X. 46 Der achtfache Fasttag

Einst weilte der Erhabene bei den Sakyern im Feigenbaumkloster bei Kapilavatthu. An diesem Tage nun - es war ein Fasttag - begaben sich zahlreiche Laienjünger der Sakyer zum Erhabenen. Dort angelangt, begrüßten sie den Erhabenen ehrerbietig und setzten sich zur Seite nieder. Nachdem sie sie sich gesetzt hatten, sprach der Erhabene also zu ihnen:

»Beobachtet ihr wohl, o Sakyer, den Fasttag der acht Entschlüsse?«

-»Bisweilen, o Herr, bisweilen nicht.«

-»Schade ist es um euch, ihr Sakyer, schlecht trifft es sich für euch, daß ihr bei einem so von Sorge und Gefahr bedrohten Leben nur bisweilen den Fasttag der acht Entschlüsse einhaltet und bisweilen nicht.

Was meint ihr, o Sakyer? Wenn da ein Mann durch irgendein Geschäft und ohne eine unheilsame Handlung zu begehen sich an einem Tage einen halben Taler verdient, möchte man den nicht mit Recht einen tüchtigen, strebsamen Menschen nennen?«

-»Gewiß, o Herr.«

-»Oder wenn da ein Mann durch irgendein Geschäft und ohne eine unheilsame Handlung zu begehen sich an einem Tage einen Taler oder zwei, drei, vier oder fünf Taler, oder zehn, zwanzig, dreißig, vierzig oder fünfzig Taler verdient, möchte man den nicht mit Recht einen tüchtigen, strebsamen Menschen nennen?«

-»Gewiß, o Herr.«

-»Was meint ihr, o Sakyer: möchte wohl ein Mann, der Tag für Tag hundert oder tausend Taler einnimmt und das jedesmal Eingenommene sich zurücklegt, bei einem Lebensalter von hundert Jahren sich nicht wohl ein gewaltiges Vermögen erwerben?«

-»Gewiß, o Herr.«

-»Vermöchte aber nun wohl jener Mann aufgrund und infolge seiner Schätze, sich seine Schätze verlassend, auch nur eine einzige Nacht oder einen einzigen Tag, oder eine halbe Nacht oder einen halben Tag, im Gefühle vollkommenen Glückes verweilen?«

-»Das wohl nicht, o Herr.«

-»Und warum nicht?«

-»Vergänglich, o Herr, sind ja die Sinnendinge, eitel, trügerisch, dem Schwinden unterworfen.«

»Mein Jünger aber, o Sakyer, der da zehn Jahre lang strebsam, eifrig und entschlossen verweilend nach meiner Weisung lebt, vermag selbst hundert Jahre oder hundert mal hundert Jahre oder hundert mal tausend Jahre oder hundert mal hunderttausend Jahre im Gefühle vollkommenen Glückes zu verweilen. Und jener mag ein Einmalwiederkehrer sein, ein Nichtwiederkehrer oder ein untrüglich in den Strom Eingetretener.

Sei es um die zehn Jahre, o Sakyer. Mein Jünger, der da neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei oder zwei Jahre oder ein Jahr lang strebsam, eifrig und entschlossen verweilend nach meiner Weisung lebt - der da zehn Monate lang oder neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei oder zwei Monate oder einen Monat lang - der da zehn Tage und Nächte lang oder neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei oder zwei Tage und Nächte oder einen Tag und eine Nacht lang strebsam, eifrig und entschlossen verweilend nach meiner Satzung lebt, der vermag selbst hundert Jahre oder hundert mal hundert Jahre oder hundert mal tausend Jahre oder hundert mal hunderttausend Jahre im Gefühle vollkommenen Glückes zu verweilen. Und jener mag ein Einmalwiederkehrer sein, ein Nichtwiederkehrer oder ein untrüglich in den Strom Eintretener.

Schade ist es um euch, ihr Sakyer, schlecht trifft es sich für euch, daß ihr bei einem von Sorge und Gefahr bedrohten Leben nur bisweilen den Fasttag der acht Entschlüsse einhaltet und bisweilen nicht.«

-»Von heute ab, o Herr, wollen wir den Fasttag der acht Entschlüsse regelmäßig einhalten.« (Hierzu s. A.III.71)


A.X. 47 Anlässe für gute und böse Tat

Eistmals weilte der Erhabene im Großen Walde bei Vesalī, in der Halle des Giebelhauses. Dort nun sprach Mahāli der Licchavier zum Erhabenen also:

»Was ist wohl, o Herr, der Anlaß, was der Grund für die Ausübung und Begehung böser Tat (kamma)

-»Gier, Mahāli, ist ein Anlaß, Gier ist ein Grund für die Ausübung und Begehung böser Tat; Haß ist ein Anlaß, Verblendung ist ein Anlaß, unweise Erwägung ist ein Anlaß, ein falsch gerichteter Geist ist ein Anlaß. Dies, Mahāli, sind die Anlässe, dies sind die Gründe für die Ausübung und Begehung böser Tat.«

»Was aber, o Herr, ist der Anlaß, was der Grund für die Ausübung und Begehung guter Tat?«

-»Gierlosigkeit, Mahāli, ist ein Anlaß, Gierlosigkeit ist ein Grund für die Ausübung und Begehung guter Tat; Haßlosigkeit ist ein Anlaß, Unverblendung ist ein Anlaß, weise Erwägung ist ein Anlaß, ein recht gerichteter Geist ist ein Anlaß. Dies, Mahāli, sind die Anlässe, dies sind die Gründe für die Ausübung und Begehung guter Tat.

»Würden nämlich, Mahāli, in der Welt diese zehn Dinge nicht anzutreffen sein, so möchte man weder einen sittenlosen, unrechtlichen Wandel kennen, noch einen sittlichen und rechtschaffenen Wandel. Da aber, Mahāli, diese zehn Dinge in der Welt anzutreffen sind, so kennt man eben einen sittenlosen, unrechtlichen Wandel, wie auch einen sittlichen und rechtschaffenen Wandel.«


A.X. 48 Die zehn Betrachtungen des Mönches

Zehn Dinge, ihr Mönche, sollte der Mönch öfters bei sich erwägen. Welche zehn?

»In veränderte Verhältnisse bin ich eingetreten«, das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

»Von anderen abhängig ist mein Lebensunterhalt.« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

»Ein anderes Benehmen muß ich zeigen.« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

»Habe ich mir selber Vorwürfe zu machen wegen meiner Sittlichkeit?« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

»Machen mir wohl verständige Ordensbrüder, nachdem sie mich geprüft haben, Vorwürfe wegen meiner Sittlichkeit?« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

»Von allem, was mir lieb und teuer ist, muß ich einmal scheiden und mich trennen.« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

»Eigner und Erbe meiner Taten (kamma) bin ich, meinen Taten entsprossen, mit ihnen verbunden, habe sie zur Zuflucht, und die guten und bösen Taten, die ich tue, werden mein Erbteil sein.« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

»Auf welche Weise verbringe ich wohl meine Tage und Nächte?« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen. »Liebe ich wohl einsame Orte?« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

»Habe ich wohl jene ungewöhnliche Errungenschaft des zur Heiligkeit befähigenen Erkenntnisblickes erreicht? Wenn mich in meiner letzten Stunde die Ordensbrüder darum befragen, werde ich da nicht verlegen sein?« Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.

Diese zehn Dinge, o Mönche, sollte der Mönch öfters bei sich erwägen.


A.X. 49 An den Körper gebunden

Zehn Dinge, ihr Mönche, sind an den Körper gebunden. Welche zehn?

  1. Kälte,
  2. Hitze,
  3. Hunger,
  4. Durst,
  5. Kot,
  6. Urin,
  7. Zügelung in Taten,
  8. Zügelung in Worten,
  9. Zügelung in der Lebensweise und
  10. der wiedergeburterzeugende Daseinswille.

Diese zehn Dinge sind an den Körper gebunden.


(*1) ponobhaviko bhavasankhāro; K: das daseinformende Wirken (bhavasankaranaka-kammam).


A.X. 50 Zehn zu beachtende Eigenschaften

Einst weilte der Erhabene im Jetahain bei Sāvatthī, im Kloster des Anāthapindika. Damals aber saßen zahlreiche Mönche nach Beendigung des Mahles am Nachmittag in der Empfangshalle versammelt beieinander, und, in Zank und Streit geraten, griffen sie einander in scharfen Worten an. Als nun der Erhabene sich gegen Abend aus der Zurückgezogenheit erhoben hatte, begab er sich zur Empfangshalle und setzte sich dort auf bereitetem Sitze nieder. Darauf sprach er also zu den Mönchen:

»Bei welcher Unterhaltung, ihr Mönche, sitzt ihr da wohl beisammen? Welches Gespräch habt ihr unterbrochen?«

-»Seit Beendigung des Mahles am Nachmittag sitzen wir hier zusammen, und, in Zank und Streit geraten, greifen wir uns in scharfen Worten an.«

-»Für euch, ihr Mönche, die ihr aus Vertrauen von Hause in die Hauslosigkeit zogen seid, ziemt es sich wahrlich nicht, daß ihr, in Zank und Streit geraten, euch einander in scharfen Worten angreift.

Zehn zu beachtende Eigenschaften (dhammā sāranīyā; sechs in A.VI.11) gibt es, ihr Mönche, die Freundschaft und Achtung erwecken, zu Einvernehmen und Friedfertigkeit führen, zu Eintracht und Einigkeit. Welches sind diese zehn?

»Da, ihr Mönche, ist der Mönch sittenrein; er befolgt die Ordenssatzung... (wie A.IV.22). Das aber ist eine zu beachtende Eigenschaft, die Freundschaft und Achtung erweckt, zu Einvernehmen und Friedfertigkeit führt, zu Eintracht und Einigkeit.

Ferner, ihr Mönche, ist der Mönch wissensreich... (wie in A.IV.22). Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft...

Ferner, ihr Mönche, hat der Mönch edle Freunde, edle Gefährten, edle Genossen. Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft...

Ferner, ihr Mönche, ist der Mönch der Belehrung zugänglich; er besitzt Eigenschaften, die ihn belehrbar machen; er ist willfährig und schenkt den Unterweisungen die rechte Achtung. Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft...

Ferner, ihr Mönche, ist der Mönch tüchtig und eifrig in all den kleinen und großen Pflichten gegen seine Ordensbrüder, versteht dabei, auf die rechte Weise zu handeln und anzuordnen. Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft...

Ferner, ihr Mönche, besitzt der Mönch Liebe zur Lehre, ist freundlich im Umgang und hat innige Freude an der hohen Lehre und der hohen Ordenszucht. Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft...

Ferner, ihr Mönche, setzt der Mönch seine Willenskraft ein, um die unheilsamen Dinge zu überwinden, die heilsamen Dinge aber zu erwecken; er ist standhaft, von gestählter Kraft, nicht nachlässig im Guten. Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft...

Ferner, ihr Mönche, ist der Mönch zufrieden mit jederart Gewand, Almosenspeise, Lagerstatt und Arznei. Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft...

Ferner, ihr Mönche, ist der Mönch achtsam, mit höchster Achtsamkeit und Besonnenheit ausgestattet. Was vor langer Zeit sich ereignete und gesprochen wurde, dessen entsinnt und erinnert er sich. Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft...

Ferner, ihr Mönche, ist der Mönch weise. Ausgerüstet ist er mit jener Weisheit, die das Entstehen und Vergehen begreift, der edlen, durchdringenden, zu völliger Leidensvernichtung führenden. Auch das ist eine zu beachtende Eigenschaft, die Freundschaft und Achtung erweckt, zu Einvernehmen und Friedfertigkeit führt, zu Eintracht und Einigkeit.

Das, ihr Mönche, sind die zehn zu beachtenden Eigenschaften, die Freundschaft und Achtung erwecken, zu Einvernehmen und Friedfertigkeit führen, zu Eintracht und Einigkeit.«


    Oben  


bsp;