Samyutta Nikaya

17. Lābhasakkāra Samyutta - Gewinn und Ehre

S.17.1. Grausam
S.17.2. Der Angelhaken
S.17.3. Die Schildkröte
S.17.4. Die langhaarige Ziege
S.17.5. Der Mistkäfer
S.17.6. Der Blitzschlag
S.17.7. Der Giftpfeil
S.17.8. Der Schakal
S.17.9. Der Veramba-Wind
S.17.10. Von einem Verse gefolgt
S.17.11. Lüge um Gewinn, Ehre und Ruhm
S.17.12.-20. Lüge um Gewinn, Ehre und Ruhm
S.17.21. Ein Weib - 22. Eine Schöne
S.17.23. Der einzige Sohn
S.17.24. Die einzige Tochter
S.17.25.-27. Asketen und Priester
S.17.28. Die Haut
S.17.29. Der Strick
S.17.30. Der Heilige
S.17.31.-34. Devadatta
S.17.35. Nach Devadattas Ausscheiden
S.17.36. Devadatta in Prinzen-Gunst
S.17.37.-43. Lüge um Gewinn, Ehre und Ruhm

S.17.1. Grausam

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch (katuko pharuso, wörtl.: scharf und rauh) sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit (yogakkhema).

 

4. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

5. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.2. Der Angelhaken

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

2. "Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Gleichwie, ihr Mönche, ein Fischer den mit einem Köder versehenen Angelhaken in einen tiefen See wirft. Den würde dann irgendein Fisch, der den Köder erspäht, verschlingen. Dann wird, ihr Mönche, der Fisch, der den Angelhaken des Fischers verschlungen hat, in Unglück, in Elend geraten, wird dem Belieben des Fischers ausgeliefert sein.

 

4. Der Fischer, ihr Mönche, - das ist eine Bezeichnung für Māra, den Bösen. Der Angelhaken, ihr Mönche, - das ist eine Bezeichnung für Gewinn, Ehre und Ruhm.

 

5. Ein Mönch, o Mönche, der an Gewinn, Ehre und Ruhm, die ihm entstanden, Genuß findet und danach Gelüsten trägt, der, ihr Mönche, gilt als einer, der den Angelhaken Māras verschlungen hat; in Unglück, in Elend ist er geraten, ist dem Belieben des Bösen ausgeliefert.

 

6. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

7. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

8. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.3. Die Schildkröte

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. Vor langer Zeit, ihr Mönche, befand sich in einem See eine große Schildkrötenfamilie, die seit langem dort lebte.

 

4. Es sprach da, ihr Mönche, eine Schildkröte zu einer anderen: 'Nicht mögest du, liebe Schildkröte, in jene Gegend dort gehen!'

 

5. Jene Schildkröte aber ging doch in jene Gegend, und ein Jäger traf sie mit einem Wurfspieß (*f3).

 

6. Da begab sich, ihr Mönche, diese Schildkröte wieder zur anderen Schildkröte.

 

7. Und jene Schildkröte sah sie von weitem herankommen, und als sie sie erblickt hatte, sprach sie zu ihr: 'Du bist doch nicht etwa, Liebe, in jene Gegend gegangen?' - 'Gegangen bin ich, Liebe, in jene Gegend.'

 

8. 'Bist du aber, Liebe, unverwundet, unverletzt?' - 'Unverwundet bin ich, Liebe, unverletzt. Doch dieser Strick da folgt stets hinter mir nach.'

 

9. 'Gewiß bist du, Liebe, verwundet! Gewiß bist du verletzt! Durch diesen Jäger, Liebe, waren auch dein Vater und Großvater in Unglück, in Elend geraten. Du geh nun, Liebe! Denn jetzt gehörst du nicht mehr zu uns (*f4)!'

 

10. Der Jäger, ihr Mönche, - das ist eine Bezeichnung für Māra, den Bösen. Der Wurfspieß, ihr Mönche, - das ist eine Bezeichnung für Gewinn, Ehre und Ruhm. Der Strick (daran), ihr Mönche, - das ist eine Bezeichnung für die Genußgier.

 

 


(*f3 papatā; lt. Beschreibung des Kommentars ist an eine Art Harpune zu denken, d.h. an eine Wurfwaffe, an der ein Strick befestigt ist.

(*f4 Komm. ",... denn jetzt bist du in die Hand des Feindes gefallen!' - Während sie noch so sprachen, zog der im Boot stehende Jäger den Strick an, packte die Schildkröte und verfuhr mit ihr nach seinem Belieben."


S.17.4. Die langhaarige Ziege

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

2. "Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Wenn so eine langhaarige Ziege sich in dorniges Dickicht begibt, so würde sie dann da und dort hängenbleiben, da und dort festgehalten bleiben, da und dort sich verwickeln, da und dort in Unglück und Elend geraten.

 

4. Ebenso auch, ihr Mönche, ist da ein Mönch, von Gewinn, Ehre und Ruhm überwältigt, umstrickten Herzens. Der hat sich am Morgen angekleidet, hat Gewand und Schale genommen und begibt sich in ein Dorf oder eine Ortschaft um Almosenspeise. Da und dort bleibt er hängen, da und dort wird er festgehalten, da und dort verwickelt er sich, da und dort gerät er in Unglück und Elend.

 

5. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

6. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

7. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.5. Der Mistkäfer

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Es ist da, ihr Mönche, ein Mistkäfer, ein Kotfresser, der sich mit Kot gesättigt, mit Kot angefüllt hat, und vor ihm wäre noch ein großer Kothaufen.

 

4. Der würde sich vor einem anderen Mistkäfer brüsten (*f5): 'Ich, ja, habe Kot gefressen, habe mich mit Kot gesättigt, mit Kot angefüllt, und vor mir ist noch dieser große Kothaufen!'

 

5. Ebenso auch, ihr Mönche, ist da ein Mönch von Gewinn, Ehre und Ruhm überwältigt, umstrickten Herzens. Der hat sich am Morgen angekleidet, hat Gewand und Schale genommen und begibt sich in ein Dorf oder eine Ortschaft um Almosenspeise. Dort hat er, soviel ihm behagt, gegessen, wurde auch für den nächsten Tag eingeladen, und reichlich war seine (mitgebrachte) Almosenspeise.

 

6. Der ist dann zum Kloster gegangen und brüstet sich inmitten der Mönchsschar: 'Soviel mir behagte, habe ich gegessen, ich wurde auch noch für den nächsten Tag eingeladen, und reichlich ist diese von mir (mitgebrachte) Almosenspeise. Ich, wahrlich, empfange (reichlich) Gewand, Almosenspeise, Wohnstatt und Arznei. Jene anderen Mönche aber sind gering an Verdienst, gering an Einfluß, nicht empfangen sie (reichlich) Gewand, Almosenspeise, Wohnstatt und Arznei!'

 

7. Überwältigt von Gewinn, Ehre und Ruhm, umstrickten Herzens, überhebt er sich über die anderen guten Mönche. Das, ihr Mönche, gereicht diesem törichten Mann lange Zeit zum Unheil und Leiden.


(*f5 Komm: "Die Hinterbeine auf der Erde, die Vorderbeine auf das Kothäufchen stellend, spricht er, sich überhebend, folgendermaßen:..."


S.17.6. Der Blitzschlag

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Wen, ihr Mönche, möge kein Blitzschlag treffen (*f6)? Einen Übungsergebenen (sekha), der das Ziel noch nicht erreicht hat, mögen Gewinn, Ehre und Ruhm nicht einholen.

 

4. Der Blitzschlag nämlich, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung für Gewinn, Ehre und Ruhm.

 

5. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

6. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

7. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


(*f6 Lies mit der burmesischen Konzilsausgabe (= Bu.) kam ('wen?'), statt in PTS tam. Die Herausgeber dieser Ausgabe bemerken, daß hier auch das Prohibitivpartikel ('möge nicht') zu ergänzen ist, ebenso wie es auch im Text der verwandten Stellen, Sutten 23 und 24.7 dieses Samyuttas, steht. Die Herausgeber schlagen vor, hier wie folgt zu lesen: Kam api bhikkhave asanivicakkam mā āgacchatu? Sekham, ... mā anupāpunātu.


S.17.7. Der Giftpfeil

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Wen, ihr Mönche, möge kein Giftpfeil durchbohren? Einen Übungsergebenen, der das Ziel noch nicht erreicht hat, mögen Gewinn, Ehre und Ruhm nicht einholen (*f8).

 

4. Der Pfeil nämlich, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung für Gewinn, Ehre und Ruhm.

 

5. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

6. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

7. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


(*f8 Auch in diesem Text ist, ebenso wie in Text 6, kam ('wen?') zu lesen und ('möge nicht') zu ergänzen.


S.17.8. Der Schakal

(Vgl 20 11-12.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Habt ihr wohl, o Mönche, in der Nacht, gegen Morgen zu, einen Schakal schreien hören?" - "Ja, o Herr!"

 

4. "Dieser elende Schakal, ihr Mönche, von der Räude befallen (*f10), hat keine Freude, wenn er zu seinem Schlupfloch geht, hat keine Freude, wenn er zu einer Baumwurzel geht, wenn er unter freiem Himmel geht; wohin auch immer er geht, wo auch immer er steht, sitzt oder liegt, dort eben erleidet er Unglück und Elend.

 

5. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

6. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

7. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


(*f10) Wörtl: "von der ukkannaka (oder ukkattaka) genannten Krankheit befallen". Lt. Kommentar soll diese Krankheit in der kalten Jahreszeit entstehen; "am ganzen Körper fallen die Haare aus, und die haarlos gewordene Haut bricht überall auf, und es entstehen durch den (kalten) Wind schmerzende Wunden. Wie ein von einem tollwütigen Hund gebissener Mensch läuft dann das Tier unstet umher."


S.17.9. Der Veramba-Wind

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Hoch im Luftraum (*f11), ihr Mönche, wehen Winde, Veramba genannt. Einen Vogel, der dort fliegt, den werfen diese Veramba-Winde umher. Wenn er von diesem Veramba-Wind umhergeworfen wird, gehen die Beine in die eine Richtung, die Flügel in eine andere, der Kopf in eine, der Körper in eine andere Richtung.

 

4. Ebenso auch, ihr Mönche, hat sich da ein Mönch am Morgen angekleidet, hat Gewand und Schale genommen und geht in ein Dorf oder eine Ortschaft um Almosenspeise - mit unbewachtem Körper, unbewachter Rede, unbewachtem Geiste, ohne die Achtsamkeit gewärtig zu halten, mit ungezügelten Sinnen.

 

5. Der sieht dort eine Frau, spärlich bekleidet, spärlich verhüllt. Hat er die Frau gesehen, spärlich bekleidet, spärlich verhüllt, so verdirbt Gier sein Herz. Mit gierverderbtem Herzen gibt er die Übungsregel (des Mönchtums) auf und wendet sich wieder dem niederen (Weltleben) zu. Dann nehmen andere sein Gewand, andere nehmen seine Schale, andere seine Matte, andere seinen Nadelbehälter - so wie bei dem vom Veramba-Wind umhergeworfenen Vogel.

 

6. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

7. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

8. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


(*f11) D.h. lt. Komm.: in den oberen Schichten des Luftraumes, in solcher Höhe, von der aus die vier Inseln (aus denen nach indischer Vorstellung das Festland besteht) wie Lotus-Teiche erscheinen.


S.17.10. Von einem Verse gefolgt

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Ich sehe da, ihr Mönche, einen gewissen Menschen, von Ehrerweisung überwältigt, umstrickten Herzens, wie er nach dem Zerfall des Körpers, nach dem Tode in niedere Welt gerät, auf üble Daseins-Fährte, in Stätten der Qual, in die Hölle.

 

4. Ich sehe da ferner, ihr Mönche, einen Menschen, durch Mißachtung überwältigt, umstrickten Herzens, wie er nach dem Zerfall des Körpers, nach dem Tode in niedere Welt gerät, auf üble Daseins-Fährte, in Stätten der Qual, in die Hölle.

 

5. Ich sehe da ferner, ihr Mönche, einen Menschen, durch beides, durch Ehrerweisung und Mißachtung überwältigt, umstrickten Herzens, wie er nach dem Zerfall des Körpers, nach dem Tode in niedere Welt gerät, auf üble Daseins-Fährte, in Stätten der Qual, in die Hölle.

 

6. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

7. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

8. So sprach der Erhabene. Und nachdem der Gesegnete so geredet hatte, sprach der Meister noch dieses:

 

" Ob Ehre wird zuteil, ob Ehre bleibt versagt, ob beides widerfährt,

wem, ernstverweilend, Sammlung nicht ins Wanken kommt,

ihn, der beharrlich Schauung übt, feinste Erkenntnis klar durchschaut,

der Freude fühlt, wenn Haften endet - ihn nenn ich einen Edlen Mann."

 


S.17.11. Lüge um Gewinn, Ehre und Ruhm

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Ich weiß da, ihr Mönche, von einem gewissen Menschen, ihn mit meinem Geiste durchschauend, dieses: 'Nicht würde dieser Verehrte bewußte Lüge sprechen, auch nicht für ein mit Silberstücken gefülltes goldenes Gefäß.'

 

4. Den sehe ich dann später (doch) bewußte Lüge sprechen, von Gewinn, Ehre und Ruhm überwältigt, umstrickten Herzens.

 


S.17.12.-20. Lüge um Gewinn, Ehre und Ruhm

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Ich weiß da, ihr Mönche, von einem gewissen Menschen, ihn mit meinem Geiste durchschauend, dieses: 'Nicht würde dieser Verehrte bewußte Lüge sprechen,

 

(12.) auch nicht für ein mit Goldstücken gefülltes Silbergefäß,

(13.) auch nicht für eine Goldmünze,

(14.) auch nicht für hundert Goldmünzen,

(15.) auch nicht für eine Singi-Goldmünze,

(16.) auch nicht für hundert Singi-Goldmünzen,

(17.) auch nicht für eine die ganze Erde bedeckende Goldmenge,

(18.) auch nicht für einen kleinen materiellen Vorteil,

(19.) auch nicht für sein Leben,

(20.) auch nicht für eine landbekannte Schöne.'

 

4. Den sehe ich dann später (doch) bewußte Lüge sprechen, von Gewinn, Ehre und Ruhm überwältigt, umstrickten Herzens.

 

5. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

6. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

7. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.21. Ein Weib - 22. Eine Schöne

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Nicht mag einem

 

(21.) ein Weib,

(22.) eine landbekannte Schöne das Herz umstricken können, dem (aber doch) Gewinn, Ehre und Ruhm das Herz umstricken.

 

4. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

5. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

6. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.23. Der einzige Sohn

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Eine vertrauenerfüllte Anhängerin, ihr Mönche, die ihren einzigen, geliebten, teuren Sohn ermahnt, mit Recht wurde sie ihn also ermahnen: 'Solch einer werde, Lieber, wie Citta, der Hausvater (*f12), oder Hatthaka, der Ālaver (*f13)!'

 

4. Diese sind der Maßstab, ihr Mönche, diese sind das Vorbild für meine Laienjünger, nämlich Citta, der Hausvater, und Hatthaka, der Ālaver.

 

5. 'Wenn du aber, Lieber, aus dem Hause in die Hauslosigkeit hinausziehst, dann, o Lieber, werde solch einer wie Sāriputta oder Moggallāna!'

 

6. Diese sind der Maßstab, ihr Mönche, diese sind das Vorbild für meine Mönchsjünger, nämlich Sāriputta und Moggallāna.

 

7. 'Nicht möge dich, Lieber, als einen Übungsergebenen, der das Ziel noch nicht erreicht hat, Gewinn, Ehre und Ruhm treffen!' - Wenn, ihr Mönche, einen Mönch, der ein Übungsergebener ist, der das Ziel noch nicht erreicht hat, Gewinn, Ehre und Ruhm treffen, dann gereicht es ihm zum Hindernis.

 

7. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

8. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

9. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


(*f12) Über Citta, den Hausvater, vgl. das nach ihm benannte 41. Samyutta.

(*f13) Über Hatthaka, den Ālaver, s. A I 19 und A VII 2.


S.17.24. Die einzige Tochter

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Eine vertrauenerfüllte Anhängerin, ihr Mönche, die ihre einzige, geliebte, teure Tochter ermahnt, mit Recht würde sie sie also ermahnen: 'Solch eine werde, Liebe, wie Khujjuttarā, die Laienanhängerin, oder Nandamātā aus Velukanda!'

 

4. Diese sind der Maßstab, ihr Mönche, diese sind das Vorbild für meine Laienjüngerinnen, nämlich die Laienanhängerin Khujjuttarā und Nandamātā aus Velukanda.

 

5. 'Wenn du aber, Liebe, aus dem Hause in die Hauslosigkeit hinausziehst, dann werde solch eine wie die Nonne Khemā oder Uppalavannā!'

 

6. Diese sind der Maßstab, ihr Mönche, diese sind das Vorbild für meine Jüngerinnen, die Nonnen, nämlich die Nonne Khemā und Uppalavannā.

 

7. 'Nicht mögen dich, Liebe, als eine Übungsergebene, die das Ziel noch nicht erreicht hat, Gewinn, Ehre und Ruhm treffen!' - Wenn, ihr Mönche, eine Nonne, die eine Übungsergebene ist, die das Ziel noch nicht erreicht hat, Gewinn, Ehre und Ruhm treffen, dann gereicht es ihr zum Hindernis.

 

6. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

7. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

8. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.25.-27. Asketen und Priester

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Alle jene Asketen und Priester (Brahmanen), ihr Mönche,

 

(25.) die bei Gewinn, Ehre und Ruhm den Genuß, das Elend und die Entrinnung nicht der Wlrklichkeit gemäß verstehen,

 

(26.) die bei Gewinn, Ehre und Ruhm Entstehen und Untergang, Genuß, Elend und Entrinnung nicht der Wirklichkeit gemäß verstehen,

 

(27.) die nicht Gewinn, Ehre und Ruhm - nicht die Entstehung von Gewinn, Ehre und Ruhm - Aufhebung von Gewinn, Ehre und Ruhm - nicht den zur Aufhebung von Gewinn, Ehre und Ruhm führenden Weg der Wirklichkeit gemäß verstehen, - nicht können diese Asketen und Priester unter Asketen als Asketen, unter Priestern als Priester gelten; nicht weilen diese Verehrten im Besitz des Asketenzieles oder des Priesterzieles, nachdem sie dieses schon bei Lebzeiten selber erkannt und verwirklicht hätten.

 

(Hier folgt die positive Umkehrung.)


S.17.28. Die Haut

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Gewinn, Ehre und Ruhm schneiden ein in die obere Haut; haben sie die obere Haut durchschnitten, so schneiden sie ein in die untere Haut; haben sie die untere Haut durchschnitten, so schneiden sie in das Fleisch ein; haben sie das Fleisch durchschnitten, so schneiden sie in die Sehnen ein; haben sie die Sehnen durchschnitten, so schneiden sie in die Knochen ein; haben sie die Knochen durchschnitten, so gehen sie bis an das Knochenmark.

 

4. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

5. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

6. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.29. Der Strick

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

3. Gewinn, Ehre und Ruhm schneiden ein in die obere Haut; haben sie die obere Haut durchschnitten, so schneiden sie ein in die untere Haut; haben sie die untere Haut durchschnitten, so schneiden sie in das Fleisch ein; haben sie das Fleisch durchschnitten, so schneiden sie in die Sehnen ein; haben sie die Sehnen durchschnitten, so schneiden sie in die Knochen ein; haben sie die Knochen durchschnitten, so gehen sie bis an das Knochenmark.

4. Wie wenn, ihr Mönche, ein kräftiger Mann mit einem rauhen Strick den Unterschenkel umschnüren und ihn damit reiben möchte, dann würde der Strick in die Oberhaut eindringen; hat er die obere Haut durchschnitten... (entsprechend 28.3)

5. Ebenso auch, ihr Mönche, schneiden Gewinn, Ehre und Ruhm ein in die obere Haut... (wie 3.)

6. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

7. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

8. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.30. Der Heilige

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

2. Der Mönch, ihr Mönche, der da ein Heiliger ist, ein Triebversiegter, auch ihm, künde ich, werden Gewinn, Ehre und Ruhm zum Hindernis gereichen."

 

3. Nach diesen Worten sprach der Ehrwürdige Ananda zum Erhabenen also: "Was für ein Hindernis, o Herr, können wohl Gewinn, Ehre und Ruhm für einen triebversiegten Mönch sein?"

 

4. "Die unerschütterliche Gemüterlösung, die ihm eignet, für die - so künde ich, Ananda - werden Gewinn, Ehre und Ruhm nicht zum Hindernis.

 

5. Doch für jene in dieser Gegenwart erreichten glücklichen Zustände (jhāna) eines Unermüdlichen, Eifrigen, Entschlossenen, hierfür - so künde ich, Ananda - sind Gewinn, Ehre und Ruhm ein Hindernis (*f15).

 

6. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

7. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

8. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


(*f15) D.h.: Die Störungen, welche Gewinn, Ehre und Ruhm mit sich bringen, mögen auch den Heiligen hindern, sich dem Glück der Vertiefung hinzugeben.


S.17.31.-34. Devadatta

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Von Gewinn, Ehre und Ruhm überwältigt, umstrickten Herzens

 

(31.) hat Devadatta die Mönchsgemeinde gespalten,

(32.) gelangte in Devadatta die Wurzel des Guten zur Vernichtung,

(33.) gelangte des Devadatta gute Natur zur Vernichtung,

(34.) gelangte die zum lichten (Geschick) führende Natur des Devadatta zur Vernichtung.

 

4. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

5. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

6. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


S.17.35. Nach Devadattas Ausscheiden

 

1. Einst weilte der Erhabene in Rājagaha, auf dem Geierspitzberg, kurz nach dem Ausscheiden Devadattas.

 

2. Da nun wandte sich der Erhabene mit Bezug auf Devadatta an die Mönche:

 

3. "Zu seinem eigenen Verderben, ihr Mönche, sind dem Devadatta Gewinn, Ehre und Ruhm zuteil geworden! Zu seinem Untergang sind dem Devadatta Gewinn, Ehre und Ruhm zuteil geworden.

 

4.-7. Wie der Bananenbaum - der Bambus - das Röhricht - zu ihrem eigenen Verderben Frucht tragen, zu ihrem eigenen Untergang Frucht tragen - wie die Mauleselin zu ihrem eigenen Verderben Junge gebiert, zu ihrem eigenen Untergang Junge gebiert - ebenso auch, ihr Mönche, sind dem Devadatta zu seinem eigenen Verderben Gewinn, Ehre und Ruhm zuteil geworden, sind dem Devadatta zu seinem eigenen Untergang Gewinn, Ehre und Ruhm zuteil geworden.

 

8. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

9. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

10. So sprach der Erhabene. Und nachdem der Gesegnete so geredet hatte, sprach der Meister noch dieses:

 

"Die Frucht macht den Bananenbaum zunicht,

den Bambus und das Röhricht auch;

die Ehrerweisung macht den schlechten Mann zunicht,

gleichwie Gebären auf das Maultier wirkt. "

 


S.17.36. Devadatta in Prinzen-Gunst

 

1. Einst weilte der Erhabene bei Rājagaha, im Bambus-Hain, am Fütterungsplatz der Eichhörnchen.

 

2. Damals nun pflegte der Prinz Ajātasattu am Abend und am Morgen mit fünfhundert Wagen zu Devadatta zu fahren, um ihm seine Aufwartung zu machen. Fünfhundert Gefäße mit gekochter Speise wurden als Spende für das Mahl dargebracht.

 

3. Da begab sich eine Anzahl Mönche zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

4. Seitwärts sitzend sprachen jene Mönche zum Erhabenen also: "Es fährt da, o Herr, der Prinz Ajātasattu ..." (wie 2)

 

5. "Beneidet nicht, o Mönche, den Devadatta um Gewinn, Ehre und Ruhm! Wie lange auch, ihr Mönche, der Prinz Ajātasattu am Abend und am Morgen mit fünfhundert Wagen zu Devadatta fahren mag, um ihm seine Aufwartung zu machen, und (wie lange) ihm auch die fünfhundert Gefäße mit gekochter Speise als Spende für das Mahl dargebracht werden mögen - nur ein Schwinden der guten Eigenschaften Devadattas ist zu erwarten, kein Wachstum.

 

6. Wenn man die Schnauze eines wilden Hundes mit Galle bespritzte (*f16), so würde dieser Hund nur noch wilder werden. Ebenso auch, ihr Mönche, wie lange auch der Prinz Ajātasattu ... (wie 5) ... kein Wachstum.

 

7. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

8. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

9. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


(*f16) pittam bhindeyyum; Komm.: "wenn man Bären- oder Fischgalle in die Nasenlöcher des Hundes einflößen würde". Subkomm.: osiñceyyum, "bespritzen würde". - Dies scheint eine, an die praktische Anwendung dieses Reizmittels anknüpfende, gebräuchliche Redewendung zu sein, die auch im Komm. zu Udana I 7 vorkommt.


S.17.37.-43. Lüge um Gewinn, Ehre und Ruhm

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

"Schlimm (in ihren Folgen), o Mönche, sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

3. Ich weiß da, ihr Mönche, von einem gewissen Menschen, ihn mit meinem Geiste durchschauend, dieses: 'Nicht würde dieser Verehrte bewußte Lüge sprechen,

 

(37.) auch nicht um seiner Mutter willen,

(38.) auch nicht um seines Vaters willen,

(39.) auch nicht um seines Bruders willen,

(40.) auch nicht um seiner Schwester willen,

(41.) auch nicht um seines Sohnes willen

(42.) auch nicht um seiner Tochter willen,

(43.) auch nicht um seines Weibes willen.'

 

4. Den sehe ich dann später (doch) bewußte Lüge sprechen, von Gewinn, Ehre und Ruhm überwältigt, umstrickten Herzens.

 

5. So schlimm (in ihren Folgen) sind Gewinn, Ehre und Ruhm, einschneidend und harsch sind sie (in ihren Wirkungen), ein Hindernis bilden sie für die Erreichung der höchsten Bürdenfreiheit.

 

6. Daher, o Mönche, sollt ihr also üben: 'Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, wollen wir aufgeben, und nicht sollen Gewinn, Ehre und Ruhm, die uns entstanden, unser Herz umstrickend (und darin haften) bleiben!'

 

7. So, wahrlich, o Mönche, sollt ihr üben!"


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