Zurueck Milindapañha, Teil 4

1. Kapitel 

Mil. 4.1.8. Die Verehrung des Buddha

 

Nachdem nun dem König diese Erlaubnis zuteil geworden war, fiel er seinem Meister zu Füßen und sprach, indem er seine zusammengelegten Hände zur Stirn erhob:

"Die Andersgläubigen, ehrwürdiger Nāgasena, behaupten da folgendes: <Wenn der Buddha nach Verehrung verlangt - sagen sie - so ist er eben noch nicht völlig erloschen, noch an die Welt gefesselt und im Daseinsprozesse einbegriffen, noch in der Welt, der Welt verbunden. Darum ist die ihm dargebrachte Verehrung nichtig und ohne Ergebnis. Ist nun aber der Buddha völlig erloschen, nicht mehr an die Welt gefesselt, losgelöst von allem Dasein, so dringt die Verehrung gar nicht mehr zu ihm. Denn wer einmal völlig erloschen ist, kann eben nach nichts mehr verlangen, und die Verehrung, die man einem solchen darbringt, ist daher nichtig und ohne Ergebnis.> - 

Dies ist ein zweischneidiges Problem und eine Aufgabe nicht etwa für einen geistig Unvollkommenen, sondern nur für große Männer. So zerreiße denn dieses Netz der Meinungen und werfe es beiseite. Ich habe dir nun dieses Problem gestellt. Schaffe also Klarheit für die künftigen Söhne des Siegers, damit sie die Behauptungen der Gegner widerlegen können!"

Der Ordensältere sprach: "Völlig erloschen, o König, ist der Erhabene, und nicht nach Verehrung verlangt er. Selbst damals, am Fuße des Bodhibaumes, war das Begehren in dem Vollendeten aufgehoben, geschweige denn, als er bereits in dem von jedem Daseinsrest freien Element der Erlösung völlig erloschen war. Auch der Ordensältere Sāriputta, der Heerführer der Lehre, hat gesagt:

 

 

Der König sprach: "Ein Sohn mag wohl seinen Vater loben und ebenso der Vater seinen Sohn. Doch ist dies keineswegs ein Grund, die Aussagen anderer zu tadeln. Denn dies ist bloß der Ausdruck ihres Vertrauens. Gib mir also, bitte, eine wirkliche Begründung der Sache, zum Zweck, die eigene Lehre zu festigen und das Netz der Meinungen zu entwirren!"

Der Ordensältere sprach: "Trotzdem der Erhabene, o König, völlig erloschen ist und keine Verehrung verlangt, errichten dennoch Götter und Menschen Schreine zur Aufbewahrung seiner kostbaren Körperreste. Denn dadurch, daß sie, in der Vorstellung seines kostbaren Wissens, sich in vollkommenem Wandel üben, mögen sie der drei Segnungen - das ist der Erlösung, himmlischer Wiedergeburt oder der Wiedergeburt als Mensch - teilhaftig werden.

 

[Wenn auch dieserart Buddhaverehrung, mit richtigem innerlichem Verständnis ausgeübt, bisweilen heilsam auf das Innere eines Menschen einzuwirken vermag, so lehrt uns die Erfahrung jedoch, daß ein solcher Kult in der Praxis nur gar zu oft zu einem rein äußerlichen Bilderdienst herabsinkt und damit zu einer Fessel ("Hang an äußeren Sittenregeln und Riten") und Hemmung des geistigen Fortschrittes wird. Darum sagt auch der Erhabene noch kurz vor seinem Tode mit Hinsicht auf die äußerlichen Ehrenbezeigungen (Mahāparinibbāna-Sutta): "Aber nicht eben, Ananda, insofern wird der Vollendete wertgehalten oder hochgeschätzt, geachtet oder geehrt und gefeiert. Wer da, Ananda, als Mönch oder als Nonne, als Anhänger oder als Anhängerin, der Lehre lehrgemäß nachfolgend ausharrt, auf dem geraden Weg vorschreitend der Lehre gemäß wandelt: der wertet und schätzt, achtet und ehrt den Vollendeten mit der höchsten Ehre." Und: "Nicht sollt ihr, Ananda, beschäftigt sein mit des Vollendeten Leichenfeier: laßt euch nur, lieber Ananda, am eigenen Heile gelegen sein. usw." (Dīgha-Nikāya, 16)]

 

Nimm an, o König, es käme da ein großes, gewaltiges loderndes Feuer zum Verlöschen. Würde da wohl, o König, jenes Feuer noch nach Gras und Holz als Brennstoff verlangen?"

"Nein, nicht einmal wenn es brennt, würde es danach verlangen, geschweige denn, wenn es, ein empfindungsloser Gegenstand, erloschen und ausgegangen ist."

"Wenn nun aber, o König, dieses große, gewaltige Feuer erloschen und ausgegangen ist, ist dann wohl die Welt ohne Feuer?"

"Nein, o Herr. Das Holz bildet ja das Material und die Nahrung des Feuers. Wenn also die Menschen Feuer wünschen, so reiben sie zwei Hölzer zusammen und bringen vermittelst der jedem Menschen eigenen Kraft, Energie und Anstrengung Feuer hervor. Und jenes Feuers bedienen sie sich bei den Verrichtungen, zu denen sie es immer benötigen."

"Somit wäre also, o König, die Behauptung der Andersgläubigen verkehrt, daß die einem nicht danach Verlangenden dargebrachte Verehrung nichtig und ohne Ergebnis sei. Denn wie, o König, dies große, gewaltige Feuer aufleuchtet, so eben leuchtet in dem zehntausendfachen Weltsystem der Erleuchtete auf mit seiner Buddhaherrlichkeit. Und wie, o König, dies große, gewaltige Feuer, nachdem es aufgeleuchtet hat, wieder erlischt, so auch ist der Erhabene, nachdem er in dem zehntausendfachen Weltsystem mit seiner Buddhaherrlichkeit aufgeleuchtet hat, in dem von jedem Daseinsrest freien Element der Erlösung völlig erloschen. Und wie, o König, das erloschene Feuer nicht nach Stroh und Holz als Brennstoff verlangt, so auch ist in dem Wohltäter der Welt das Verlangen überwunden und gestillt. Gleichwie nun aber die Menschen, o König, wenn das Feuer erloschen und ohne Brennstoff ist, Hölzer Zusammenreiben und vermittelst der jedem Menschen eigenen Kraft, Energie und Anstrengung Feuer hervorbringen und sich jenes Feuers nach Bedürfnis bedienen: so auch mögen die Götter und Menschen, die einen Schrein zur Aufbewahrung der kostbaren Körperreste des völlig Erloschenen und von Verlangen freien Vollendeten errichten - eben dadurch, daß sie, in der Vorstellung des kostbaren Wissens, sich in vollkommenem Wandel üben - der drei Segnungen teilhaftig werden. Aus diesem Grund, o König, ist die dem Vollendeten dargebrachte Verehrung, trotzdem er völlig erloschen ist und nicht nach Verehrung verlangt, dennoch keineswegs fruchtlos und ohne Wert.

Aber auch noch einen weiteren Grund sollst du hierfür hören, o König. Wenn da, o König, ein mächtiger Wind wehen und plötzlich Windstille eintreten sollte, würde da wohl jener Wind, nachdem er sich einmal gelegt hat, noch danach verlangen, wieder von neuem zu entstehen?"

"Nein, o Herr. Für den Wind, der sich einmal gelegt hat, gibt es keine derartigen Gedanken und Erwägungen, denn das Windelement hat keinen Willen."

"Und wird wohl jener Wind, nachdem er einmal verschwunden ist, überhaupt noch als Wind wahrgenommen?"

"Das nicht, o Herr. Wohl aber läßt sich vermittelst eines Fächers von neuem Wind erzeugen. Wer also von Hitze bedrückt und gequält ist, kann vermittelst eines Fächers und der jedem Menschen eigenen Kraft, Energie und Anstrengung Wind erzeugen und damit seine Hitze abkühlen, seine Glut stillen."

"Demnach ist also auch, o König, die Behauptung der Andersgläubigen verkehrt, daß die einem nicht danach Verlangenden dargebrachte Verehrung nichtig und ohne Ergebnis sei. Denn gleichwie, o König, dieser mächtige Wind weht, so auch durchwehte der Erhabene die zehntausendfache Welt mit dem kühlenden, balsamischen, linden, sanften Winde seiner Güte (Mettā). Und wie, o König, nachdem dieser mächtige Wind geweht hat, Windstille eintritt, so auch ist der Erhabene, nachdem er mit dem kühlenden, balsamischen, linden, sanften Winde seiner Güte geweht hat, in dem von jeder Daseinsspur freien Element der Erlösung völlig erloschen. Und wie, o König, wenn einmal Windstille eingetreten ist, der Wind nicht danach verlangt, wieder von neuem zu entstehen, so auch ist in diesem Wohltäter der Welt jedwedes Verlangen erloschen und gestillt. Und wie, o König, die Menschen von der Hitze und Sonnenglut bedrückt sein mögen, so auch sind Götter und Menschen von der Hitze und Glut des dreifachen Feuers - der Gier, des Hasses und der Verblendung - gequält. Und wie der Fächer das Instrument bildet, um Wind zu erzeugen, so auch sind die Körperreste des Vollendeten, sowie sein kostbares Wissen, ein Mittel, der drei Segnungen teilhaftig zu werden. Und wie die von der Hitze bedrückten und gequälten Menschen vermittelst eines Fächers Wind erzeugen und die Hitze abkühlen und ihre Glut stillen, so auch bringen Götter und Menschen dadurch, daß sie die Körperreste und das kostbare Wissen des Vollendeten verehren - trotzdem er völlig erloschen und ohne Verlangen ist - dennoch die heilsamen Eigenschaften zum Entstehen. Und vermittelst eben jener heilsamen Eigenschaften kühlen und lindern sie die Hitze und Glut des dreifachen Feuers. Auch aus diesem Grund, o König, ist die dem Vollendeten dargebrachte Verehrung, trotzdem er völlig erloschen ist und nicht nach Verehrung verlangt, dennoch keineswegs fruchtlos und ohne Wert.

Aber auch noch einen weiteren Grund sollst du hören, o König. Wenn da, o König, ein Mann durch Anschlagen einer Trommel einen Schall erzeugt hat und jener verhallt ist, wird da jener Schall danach verlangen, wieder von neuem zu entstehen?"

"Nicht doch, o Herr. Verhallt ist ja jener Schall. Und für jenen Schall gibt es keine derartigen Gedanken und Erwägungen. Einmal entstanden und verhallt, ist eben jener Trommelschall für immer verschwunden. Die Trommel aber, o Herr, ist das Instrument um den Schall zu erzeugen, und der Mensch kann, wenn er will, dies erreichen, indem er vermittelst seiner eigenen Kraft die Trommel anschlägt."

"Ebenso auch, o König, hat der Erhabene dieses wegen seiner Sittlichkeit, Geistessammlung, Weisheit,(siehe magga) Erlösung und Erkenntnisblick der Erlösung so wertvoll gewordene Kleinod seiner Körperreste hinterlassen, und desgleichen die Lehre, Zucht und Unterweisung als unseren Meister; er selber aber ist in dem von jedem Daseinsrest freien Element der Erlösung völlig erloschen. Doch ist einem damit noch keineswegs der Zugang zu den drei Segnungen abgeschnitten. Denn die vom Elend des Daseins bedrückten, nach den drei Segnungen verlangenden Wesen, die das Kleinod seiner Körperreste, sowie die Lehre, Zucht und Unterweisung als Hilfsmittel nehmen, können dadurch der drei Segnungen teilhaftig werden. Auch aus diesem Grund, o König, ist, trotzdem der Vollendete völlig erloschen ist und nicht nach Verehrung verlangt, dennoch die ihm dargebrachte Verehrung keineswegs fruchtlos und ohne Ergebnis.

Auch der Erhabene, o König, hat die Zukunft vorausgeschaut und besprochen, erklärt und mitgeteilt, wenn er sagt: - <Ihr möchtet da, Ananda, vielleicht denken, daß dann (nach meinem Tode) die Lehre ihres Meisters beraubt ist, daß ihr dann keinen Meister mehr habt. Doch so, Ananda, sollt ihr nicht denken. Denn die Lehre und Zucht, die ich euch gewiesen und verordnet habe, soll nach meinem Dahinscheiden euer Meister sein! (D.16) - Und die Behauptung jener Andersgläubigen, daß - weil nämlich der Vollendete erloschen sei und nicht nach Verehrung verlange - auch deshalb die ihm dargebrachte Verehrung nichtig und ohne Zweck sei -: diese Behauptung ist verkehrt, unwahr, falsch, unrichtig, voller Widerspruch und verschroben, bringt Leiden, hat Leiden als Ergebnis und führt in niederes Dasein.

Aber auch noch einen ferneren Grund, o König, sollst du hören, weshalb die dem Vollendeten dargebrachte Verehrung, trotzdem dieser erloschen ist und nicht danach verlangt, dennoch keineswegs fruchtlos und ohne Zweck ist. Verlangt wohl diese mächtige Erde danach, daß all diese Keime auf ihr wachsen sollen?"

"Nicht doch, o Herr."

"Warum aber wachsen sie denn auf der Erde, wenn diese doch gar nicht danach verlangt, fassen feste Wurzel und entfalten sich zu stämmigen Bäumen mit Ästen und Zweigen und bringen Blüten und Früchte hervor?"

"Wenn auch die Erde nicht danach verlangt, o Herr, so bildet sie doch die Grundlage für jene Keime und bietet die Möglichkeit zu ihrem Wachstum. Und auf jene Grundlage gestützt, infolge jener Bedingung, wachsen die Keime, fassen feste Wurzel und entfalten sich zu stämmigen Bäumen mit Ästen und Zweigen und bringen Blüten und Früchte hervor."

"So geben denn, o König, die Andersgläubigen durch ihre eigenen Worte sich verloren, geschlagen und besiegt, wenn sie sagen, daß die einem nicht danach Verlangenden dargebrachte Verehrung nichtig und ohne Ergebnis sei. Mit dieser großen Erde nämlich, o König, ist der Vollendete zu vergleichen, der Heilige, Vollkommen-Erleuchtete. Denn gleichwie diese große Erde nach nichts verlangt, so auch ist in dem Vollendeten jegliches Verlangen überwunden. Und wie, o König, jene Keime in Abhängigkeit von der Erde wachsen, feste Wurzel fassen und sich zu stämmigen Bäumen mit Ästen und Zweigen entfalten und Blüten und Früchte hervorbringen: so auch mögen - bedingt durch die Körperreste und das glorreiche Wissen des völlig Erloschenen und von Verlangen freien Vollendeten - die Götter und Menschen im Guten feste Wurzel fassen, den Stamm der Sammlung, den Kern der Wahrheit und die Zweige der Sittlichkeit entfalten und die Blüten der Erlösung, die Fruchte der Asketenschaft hervorbringen. Auch aus diesem Grund, o König, ist, trotzdem der Vollendete völlig erloschen ist und nicht nach Verehrung verlangt, dennoch die ihm dargebrachte Verehrung keineswegs fruchtlos und ohne Wert.

Noch einen anderen Grund, o König, sollst du hierfür hören. Verlangen wohl, o König, die Kamele, Ochsen, Esel, Schafe, Ziegen oder gar die Menschen danach, daß Würmer in ihren Leibern entstehen sollen?

"Das freilich nicht, o Herrn."

"Wie kommt es denn aber, o König, daß, trotzdem sie nicht danach verlangen, dennoch Würmer in ihrcn Leibern entstehen, die durch ihre zahlreichen Jungen und wiederum deren Jungen eine solche starke Vermehrung erreichen?"

"Kraft ihres schlechten Wirkens, o Herr."

"Ebenso auch, o König, ist kraft der Körperreste und der Vorstellung des Wissens des Vollendeten - trotzdem er völlig erloschen ist und nicht nach Verehrung verlangt - dennoch die ihm dargebrachte Verehrung keineswegs ohne Zweck und Nutzen.

Noch einen anderen Grund sollst du hören, o König. Haben wohl die Menschen Verlangen danach, daß diese achtundneunzig verschiedenen Krankheiten in ihren Körpern entstehen sollen?"

"Das freilich nicht, o Herr."

"Wie kommt es denn aber, o König, daß sie dennoch entstehen?"

"Infolge ihres schlechten Wirkens, o Herr."

"Wenn nun aber, o König, das frühere schlechte Wirken (kamma) hier wieder fühlbar wird, so ist doch sowohl die früher begangene als auch die gegenwärtig begangene gute, ebenso wie die böse Tat, keineswegs ohne Furcht und Wirkung (vipāka). Auch aus diesem Grund, o König, ist - trotzdem der Vollendete völlig erloschen ist und nicht nach Verehrung verlangt - dennoch die ihm dargebrachte Verehrung keineswegs fruchtlos und ohne Zweck.

Hast du wohl schon gehört, o König, daß einst ein Gespenst namens Nandaka, dafür, daß es dem Ordensälteren Sāriputta einen Schlag gab, von der Erde verschlungen wurde?"

"Gewiß, o Herr. Davon hört man. Es ist in der Welt bekannt."

"Hatte nun wohl aber, o König, der Ordensältere Sāriputta das Verlangen, daß Nandaka, das Gespenst, von der Erde verschlungen werden sollte?"

"Nein, o Herr. Nicht einmal, wenn die Welt samt den Göttern zerstört, Sonne und Mond zur Erde herabstürzen oder der Meru, der König der Berge zerschmettert werden sollte - selbst nicht einmal aus diesem Grund würde der Ordensältere Sāriputta einem anderen Leiden wünschen. Und warum nicht? Weil eben die zum Aufsteigen von Zorn und Ärger nötige Vorbedingung in dem Ordensälteren Sāriputta zerstört und vernichtet ist. Aus diesem Grund könnte er nicht einmal gegen denjenigen, der ihm nach dem Leben trachtet, Groll empfinden. Wenn nun aber, o König, der Ordensältere Sāriputta nicht danach verlangt hatte, daß Nandaka, das Gespenst, von der Erde verschlungen werden sollte, aus welchem Grunde konnte es da dennoch geschehen?"

"Kraft seiner bösen Tat, o Herr."

"Wenn dem aber so ist, o König, so ist eben das einem Menschen zugefügte Unrecht, selbst wenn jener keine Bestrafung verlangt, dennoch keineswegs ohne Folge und Wirkung. Ebenso auch, o König, ist kraft des guten Wirkens die einem Menschen dargebrachte Verehrung, auch wenn derselbe nicht danach verlangt, dennoch keineswegs ohne Zweck und Nutzen. Auch aus diesem Grund, o König, ist - trotzdem der Vollendete völlig erloschen ist und nicht nach Verehrung verlangt, dennoch die ihm dargebrachte Verehrung keineswegs fruchtlos und ohne Zweck.

Nun, wieviele Menschen sind es denn eigentlich, o König, die von der Erde verschlungen wurden? Ist dir wohl etwas darüber bekannt?"

"Gewiß, o Herr, ich habe davon gehört."

"Nun gut, so lasse es mich wissen!"

"Es sind Ciñcā, das Brahmanenweib, o Herr, der Sakyer Suppabuddha, der Ordensältere Devadatta, Nandaka das Gespenst und der Brahmane Nanda. Von diesen fünf Personen habe ich gehört, daß sie die Erde verschlungen habe."

"Gegen wen hatten sich aber diese vergangen, o König?"

"Gegen den Erhabenen, o Herr, und seine Jünger."

"Haben nun aber wohl, o König, der Erhabene oder seine Jünger danach verlangt, daß die Erde sie verschlingen solle?"

"Gewiß nicht, o Herr."

"Somit also, o König, ist - trotzdem der Vollendete völlig erloschen ist und nicht nach Verehrung verlangt - dennoch die ihm dargebrachte Verehrung keineswegs fruchtlos und ohne Ergebnis."

"Vortrefflich erklärt und enthüllt, o Herr, hast du dieses tiefsinnige Problem. Das Verborgene hast du aufgedeckt, den Knoten gelöst, das Dickicht gelichtet, die Behauptungen der anderen zunichte gemacht, die verkehrten Ansichten zerschmettert. Diese Verkehrtgläubigen aber haben ihren Glanz verloren gegenüber dir, dem besten der Lehrer, den man finden kann." (Originaltext und Übersetzung dieser letzten Phrase sind unsicher.)


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