DIE WURZELN VON GUT UND BÖSE

III. DIE SOZIALE BEDEUTUNG DER WURZELBEDINGUNGEN

(Texte 12-16)

12. Aus der Rede an die Kālāmer

"Wie denkt ihr darüber, Kālāmer: gereicht die Gier, die im Menschen aufsteigt, ihm zum Heil oder Unheil? " - "Zum Unheil, o Herr." "Aus Gier, Kālāmer: von der Gier überwältigt, umstrickten Geistes, tötet man Lebendiges, nimmt man Nichtgegebenes, vergeht man sich mit seines Nächsten Weib, spricht man Lüge und spornt auch andere dazu an; und dies wird einem lange Zeit zum Unheil und Leiden gereichen." - "So ist es, o Herr." - "Wie denkt ihr darüber, Kālāmer: gereicht der Haß und die Verblendung, die im Menschen aufsteigt, ihm zum Heil oder Unheil? "Zum Unheil, o Herr ... . .. Aus Haß und Verblendung, Kālāmer: von Haß und Verblendung überwältigt, umstrickten Geistes, tötet man Lebendiges, nimmt man Nichtgegebenes, vergeht man sich mit seines Nächsten Weib, spricht man Lüge und spornt auch andere dazu an; dies wird einem lange Zeit zum Unheil und Leiden gereichen." - "So ist es, o Herr." "Wie denkt ihr darüber, Kālāmer: sind diese Dinge heilsam oder unheilsam? " - "Unheilsam, o Herr." - "Verwerflich oder untadelig? " -"Verwerflich, o Herr." - "Werden diese Dinge von Verständigen gepriesen oder getadelt? " - "Getadelt, o Herr." - "Und führen diese Dinge, wenn ausgeführt und unternommen, zu Unheil und Leiden oder nicht?

Oder wie steht es hiermit? "

"Diese Dinge, o Herr, wenn ausgeführt und unternommen, führen zu Unheil und Leiden, so denken wir hierüber. " "Aus diesem Grunde eben, Kālāmer: haben wir es gesagt: Geht, Kālāmer: nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen (*1) nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer: selbst erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann, o Kālāmer: möget ihr sie aufgeben."

(Hier folgt im Text ein entsprechendes positives Gegenstück über die Vorteile und Segnungen von Gierlosigkeit, usw.).

A.III.66

(*1) Das bezieht sich auf die mündliche Überlieferung religiöser und anderer Schriften, die vom Lehrer rezitiert und von den Schülern im Gedächtnis bewahrt wurden.


13. Warum die Wurzel-Ursachen des Bösen aufzugeben sind.

Einst besuchte ein Wanderasket, Channa mit Namen, den ehrwürdigen Ananda und sprach zu ihm, wie folgt: "Ihr, Bruder Ananda, lehrt das Aufgeben der Gier, des Hasses und der Verblendung, und auch wir lehren es. Welchen Nachteil aber, Bruder Ananda, habt ihr bei Gier, Haß und Verblendung gesehen, daß ihr sie aufzugeben lehrt? "

"Ein giererfüllter Mensch, Bruder, der von Gier überwältigt ist, von gierigen Gedanken beherrscht wird, sinnt auf seinen eigenen Schaden, auf den Schaden anderer, auf den Schaden beider und erleidet geistigen Schmerz und Gram. Doch wenn Gier aufgegeben ist, sinnt er weder auf eigenen Schaden noch auf den Schaden anderer noch auf den Schaden beider, und er wird keinen geistigen Schmerz und Gram (wegen seiner Gier) erleiden.

Ein giererfüllter Mensch, der von Gier überwältigt ist, von gierigen Gedanken beherrscht wird, führt eine üble Lebensweise in Taten, Worten und Gedanken und kennt weder den eigenen wahren Vorteil noch den anderer noch den Vorteil beider. Doch wenn Gier aufgegeben ist, wird er keine üble Lebensweise in Taten, Worten und Gedanken führen; er wird seinen eigenen wahren Vorteil, den anderer und den Vorteil beider verstehen.

Ein haßerfüllter Mensch, Bruder, der von Haß überwältigt ist, von gehässigen Gedanken beherrscht wird, sinnt auf seinen eigenen Schaden, auf den Schaden anderer, auf den Schaden beider und erleidet geistigen Schmerz und Gram. Doch wenn Haß aufgegeben ist, sinnt er weder auf eigenen Schaden noch auf den Schaden anderer noch auf den Schaden beider, und er wird keinen geistigen Schmerz und Gram (wegen seines Hasses) erleiden.

Ein haßerfüllter Mensch, der von Haß überwältigt ist, von gehässigen Gedanken beherrscht wird, führt eine üble Lebensweise in Taten, Worten und Gedanken und kennt weder den eigenen wahren Vorteil noch den anderer noch den Vorteil beider. Doch wenn Haß aufgegeben ist, wird er keine üble Lebensweise in Taten, Worten und Gedanken führen; er wird seinen eigenen wahren Vorteil, den anderer und den Vorteil beider verstehen.

Ein verblendeter Mensch, Bruder, der von Verblendung überwältigt ist, von verblendeten Gedanken beherrscht wird, sinnt auf seinen eigenen Schaden, auf den Schaden anderer, auf den Schaden beider und erleidet geistigen Schmerz und Gram. Doch wenn Verblendung aufgegeben ist, sinnt er weder auf eigenen Schaden noch auf den Schaden anderer noch auf den Schaden beider, und er wird keinen geistigen Schmerz und Gram (wegen seiner Verblendung) erleiden.

Ein verblendeter Mensch, der von Verblendung überwältigt ist, von verblendeten Gedanken beherrscht wird, führt eine üble Lebensweise in Taten, Worten und Gedanken und kennt weder den eigenen wahren Vorteil noch den anderer noch den Vorteil beider. Doch wenn Verblendung aufgegeben ist, wird er keine üble Lebensweise in Taten, Worten und Gedanken führen; er wird seinen eigenen wahren Vorteil, den anderer und den Vorteil beider verstehen.

Gier, Haß und Verblendung, Bruder, machen blind, machen augenlos, machen unwissend, zerstören die Weisheit, sind mit Qualen verbunden, führen nicht zum Nibbāna.

Weil wir, Bruder, diese Nachteile von Gier, Haß und Verblendung gesehen haben, deshalb lehren wir, daß man sie aufgeben soll."

"Gibt es aber, Bruder Ananda, einen Pfad, gibt es einen Weg, der zum Aufgeben von Gier, Haß und Verblendung führt? "

"Es gibt, Bruder, einen Pfad, es gibt einen Weg."

"Und welcher Weg, Bruder Ananda, ist das? "

"Es ist, Bruder, dieser edle achtfältige Pfad, nämlich: rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung. Dies, Bruder, ist der Pfad, dies ist der Weg, um Gier, Haß und Verblendung aufzugeben."

"Vortrefflich, Bruder Ananda, ist der Pfad, vortrefflich der Weg, der zum Aufgeben von Gier, Haß und Verblendung führt. Und dies, Bruder Ananda, ist in der Tat ein hinreichender Grund, um achtsam zu sein! "

AIII.72 


14. Die sichtbare Lehre

"Man spricht von der sichtbaren Lehre. Inwiefern, Ehrwürdiger, ist die Lehre hier und jetzt sichtbar, hat unmittelbare Ergebnisse, lädt zum Kommen und Sehen ein, führt zum Ziele und ist von Weisen in ihnen selber erfahrbar? "

"Ein Mensch, der giererfüllt ist..., haßerfüllt.... verblendet, überwältigt von Gier, Haß und Verblendung, sinnt auf seinen eigenen Schaden, auf den Schaden anderer und auf den Schaden beider und erleidet geistigen Schmerz und Gram. Auch führt er eine üble Lebensweise in Taten, Worten und Gedanken und kennt weder seinen eigenen wahren Vorteil noch den anderer noch den Vorteil beider.

Doch wenn Gier, Haß und Verblendung aufgegeben sind, sinnt er weder auf seinen eigenen Schaden noch auf den anderer noch auf den Schaden beider In diesem Sinne ist die Lehre hier und jetzt sichtbar, hat unmittelbare Ergebnisse, lädt zum Kommen und Sehen ein, führt zum Ziele und ist von Weisen in ihnen selber erfahrbar."

A.III.54

Erläuterung. - Die Bezeichnung der Lehre (Dhamma) als eine hier und jetzt sichtbare usw. ist dieselbe wie im gleichfalls sehr alten Text der Huldigung der Lehre als dem zweiten der drei Juwelen. Dieser Text der Huldigung beginnt mit den Worten: "Wohl dargelegt ist vom Erhabenen die Lehre: sie ist hier und jetzt sichtbar und hat unmittelbare Ergebnisse…" (Svākkhāto Bhagavatā dhammo sanditthiko akāliko...).

Wenn nun der Dhamma im Text 14 mit der Lehre über die unheilsamen Wurzeln und deren Aufhebung gleichgesetzt wird, so ist das folgendermaßen zu verstehen: Die Anwesenheit von Gier, Haß und Verblendung entspricht den Wahrheiten vom Leiden und seiner Entstehung, während in der Aufhebung dieser unheilsamen Wurzeln die Wahrheiten vom Pfad und seinem Ziel, Nibbāna, enthalten sind.

Durch anhaltendes Bemühen um die Schwächung der üblen Wurzeln, gipfelnd in ihrer endgültigen Ausrodung, wird die Wahrheit der Lehre durch ihre unmittelbaren Ergebnisse klar für den sichtbar, welcher der Einladung folgt: "Komm und sieh selbst!" Durch seine ernsthafte Anstrengung und bestärkt durch jene unmittelbaren Ergebnisse, wird er in seinem Fortschritt auf das Ziel hingeführt werden, eine Erfahrung, die allein von ihm selbst gemacht werden kann und muß, d.h. von einem, der genügend Weisheit hat, um sich mit voller Hingabe der Befreiungsarbeit zu widmen.


15. Vier Menschenarten

"Es gibt vier Arten von Menschen in der Welt. Einer, der für sein eigenes Wohl arbeitet, nicht aber für das Wohl anderer; einer, der für das Wohl anderer arbeitet, nicht aber für sein eigenes Wohl; einer, der weder für sein eigenes Wohl noch für das Wohl anderer arbeitet; einer, der sowohl für sein eigenes Wohl als auch für das Wohl anderer arbeitet. Und welcher Mensch arbeitet für sein eigenes Wohl, nicht aber für das Wohl anderer? Es ist einer, der um Aufhebung von Gier, Haß und Verblendung ringt, andere aber nicht dazu ermutigt, Gier, Haß und Verblendung zu überwinden. Und welcher Mensch arbeitet für das Wohl anderer, nicht aber für sein eigenes Wohl? Es ist einer, der andere dazu ermutigt, Gier, Haß und Verblendung zu überwinden, aber nicht selber um die Aufhebung von Gier, Haß und Verblendung ringt. Und welcher Mensch arbeitet weder für sein eigenes Wohl noch für das Wohl anderer? Es ist einer, der weder um Aufhebung von Gier, Haß und Verblendung ringt, noch andere zu deren Überwindung ermutigt. Und welcher Mensch arbeitet sowohl für sein eigenes Wohl als auch für das Wohl anderer? Es ist einer, der um Aufhebung von Gier, Haß und Verblendung ringt und auch andere ermutigt, Gier, Haß und Verblendung zu überwinden."

A.IV.96 


16. Die üblen Wurzeln als Beweggründe für Gewalttat und Unterdrückung

"Drei Wurzeln des Unheilsamen gibt es, ihr Mönche: Gier, Haß und Verblendung.

Gier, wie auch immer geartet, ist unheilsam. (*1) Was auch immer ein giererfüllter Mensch in Taten, Worten oder Gedanken wirkt (*2), auch das ist unheilsam. Was auch immer ein giererfüllter Mensch, von Gier überwältigt, von gierigen Gedanken beherrscht, unter falschen Vorwänden (*3) anderen an Leiden zufügt, durch Tötung, Einkerkerung, Güterentziehung, falsche Anschuldigungen oder Vertreibung, im Gedanken 'ich habe Macht, und ich will Macht' - all dies ist ebenfalls unheilsam. Auf solche Weise entstehen in diesem Menschen viele üble und unheilsame Geisteszustände, die aus Gier geboren, durch Gier verursacht sind, die in Gier ihren Ursprung haben und durch Gier bedingt sind.


(*1) Der Kommentar betont hier nachdrücklich die Tatsache, daß Gier, Haß und Verblendung nicht nur in sich selbst unheilsam, sondern auch Wurzeln zukünftiger unheilsamer und übler Zustände sind.

(*2) abhisankharoti. Dies bezieht sich auf karmische Anhäufung durch Kamma-Formationen (sankhāra) d.h. willentliche Betätigungen, die hier einen unheilsamen Charakter haben.

(*3) asatā: fälschlicherweise, nicht wahrheitsgemäß.


Haß, wie auch immer geartet, ist unheilsam. Was auch immer ein haßerfüllter Mensch durch Taten, Worte oder Gedanken wirkt, das ist unheilsam. Was auch immer ein haßerfüllter Mensch, von Haß überwältigt, von gehässigen Gedanken beherrscht, unter falschen Vorwänden anderen an Leiden zufügt, durch Töten, Einkerkerung, Güterentziehung, falsche Anschuldigungen oder Vertreibung, im Gedanken 'ich habe Macht, und ich will Macht' - all dies ist ebenfalls unheilsam. Auf solche Weise entstehen in diesem Menschen viele üble und unheilsame Geisteszustände, die aus Haß geboren, durch Haß verursacht sind, die in Haß ihren Ursprung haben und durch Haß bedingt sind.

Verblendung, wie auch immer geartet, ist unheilsam. Was auch immer ein verblendeter Mensch durch Taten, Worte oder Gedanken wirkt, das ist unheilsam. Was auch immer ein verblendeter Mensch, von Verblendung überwältigt, von verblendeten Gedanken beherrscht, unter falschen Vorwänden anderen an Leiden zufügt, durch Töten, Einkerkerung, Güterentziehung, falsche Anschuldigungen oder Vertreibung, im Gedanken 'ich habe Macht, und ich will Macht' - all dies ist ebenfalls unheilsam. Auf diese Weise entstehen in diesem Menschen viele üble und unheilsame Geisteszustände, die aus Verblendung geboren und durch Verblendung verursacht sind, die in Verblendung ihren Ursprung haben und durch Verblendung bedingt sind."

A.III.70

Erläuterung. - Hier spricht der Buddha von ungehemmter Machtanwendung, veranlaßt durch Habgier und Machtgier, Haß und Verblendung. Die Beispiele, die im Text gegeben sind, machen es klar, daß der Buddha hier den Machtmißbrauch von Seiten eines Herrschers im Auge hatte, sei es in Kriegszeiten gegen die Feinde oder in Friedenszeiten gegen die eigenen Untertanen. Während seiner Lebenszeit hat der Buddha wohl viele solcher Fälle von Gewaltanwendung und Unterdrückung beobachtet; er wird daher gewußt haben, daß im Krieg wie im Frieden falsche Vorwände benutzt wurden, um den Machtmißbrauch zu rechtfertigen. Lügenpropaganda gegen den Landesfeind und Verleumdung der Gegner eines Herrschers gab es offensichtlich schon vor 2500 Jahren. Tatsächlich haben die vom Buddha erwähnten Beispiele der Gewalt und Unterdrückung leider auch heute einen allzu vertrauten Klang. Und natürlich sind die Hauptbeweggründe - Gier, Haß und Verblendung noch dieselben geblieben. Allerdings hat Verblendung durch verschiedene aggressive Ideologien religiösen, politischen, rassischen oder sozialen Charakters eine zunehmend größere Rolle in der modernen Geschichte gespielt.

Es mag ein Erinnerungsbild des Buddha aus seinem Leben am väterlichen Hofe gewesen sein, wenn er die Versdichtung "Gewalt"(*1) mit den folgenden, bewegenden Strophen beginnt:

(*1) Atta-danda-Sutta aus dem "Sutta Nipata".

"Gewalt zeugt Schrecken: seht die Menge hier im Kampf!
Von der Erschütterung will sprechen ich, wie sie empfunden ward von mir.
Erzittern sah ich dieses Volk, den Fischen gleich, wenn seicht ist das Gewässer.
Einander sich bedrängen sah ich sie, - da hat mich Schrecken heimgesucht."

Nur selten sprach der Buddha über jene dunkleren Seiten der damaligen Gesellschaft. Doch die wenigen Texte, in denen er es tat, lassen ihn als aufmerksamen und mitfühlenden Beobachter erscheinen.

In jenen Fällen der Gewalttat und Unterdrückung, die der hier betrachtete Text erwähnt, sind gewöhnlich alle drei Wurzeln des Bösen - Gier, Haß und Verblendung - beteiligt. In manchen Fällen kann jedoch eine der drei vorherrschend sein, obgleich ein Element der Verblendung oder Unwissenheit immer dabei sein wird. In Kriegen mag das Hauptmotiv die Gier sein - Machtgier und Besitzgier (Territorium, Rohstoffe). Doch wird Haßpropaganda meist als falscher Vorwand benutzt, um den Krieg bei der Bevölkerung des eigenen Landes populär zu machen. Manchmal mag aber auch Haß das auslösende Motiv für Kriege sein ("Erbfeindschaft") sowie auch für andere Feindseligkeiten durch Klassen- oder Rassenhaß. Verblendung ist der bestimmende Faktor in Religionskriegen, ideologischen Kriegen und Revolutionen. Im eigenen Lande ist vor allem Verblendung die Ursache für religiöse, politische und rassische Verfolgungen.

In allen diesen Fällen erzeugt Verblendung Haß. Doch auch Gier kann oft im Hintergrund als verborgener Beweggrund für Eroberungen oder interne Unterdrückung lauern. Unterdrückerische Regime sind in ihren Maßnahmen gegen Oppositionsgruppen im eigenen Lande gleichfalls durch alle drei unheilsamen Wurzeln motiviert. Die wechselseitige Beziehung zwischen den Wurzeln des Bösen ist manchmal recht komplex und weit- und tiefreichend, und sie gewinnen durch diese wechselseitige Unterstützung an Wirkungskraft. Der Buddha verstand die Psychologie der Machthaber sehr wohl; sie hat sich durch die Jahrtausende hindurch nicht wesentlich geändert. Alle jene üblen Akte, vom Töten bis zur Vertreibung Unschuldiger, entspringen dem Machtgenuß und dem Wunsch, diese Macht zu sichern und zu erweitern. Dieser Machttrieb ist eine Art wahnhafter Besessenheit, die sich in verschiedenen Graden leider allzu häufig unter denen findet, die irgendeine, sei es auch noch so geringe Machtbefugnis über andere haben: angefangen beim absoluten Herrscher alten Stils über die modernen Diktatoren bis hin zum kleinen Bürokraten, der sich ebenfalls an der Ausspielung seines kleinen bißchen Macht erfreut. Unser Text zeigt sehr lebendig einige der gesellschaftlichen Auswirkungen der drei Wurzeln des Bösen als Quellen von Grausamkeit, Unterdrückung und Leiden vieler Art.


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