uparrow.gif (358 bytes) Visuddhi Magga XXIII.

Der Segen der Wissensentfaltung (paññābhāvanânisamsā)

Vis. XXIII. 4. Verehrungswürdigkeit, usw.

 

'Das Erreichen der Verehrungswürdigkeit (āhuneyya-bhāva) usw.': - Nicht aber bloß die Fähigkeit in den Erlöschungszustand einzutreten, sondern auch die Erreichung der Verehrungswürdigkeit usw. ist als ein Segen der Wissensentfaltung zu betrachten.

 

Allgemein gesprochen nämlich, ist auf Grund dieser vierfachen Wissensentfaltung (der 4 Pfadwissen) der im Wissen entfaltete Mensch in der Welt mitsamt ihren Himmelswesen würdig der Verehrung, der Gastfreundschaft, des ehrfurchtsvollen Handgrußes, ist in der Welt das unvergleichliche Feld für verdienstvolle Werke.

 

Im einzelnen aber gilt folgendes: Selbst der Mensch mit schwachen Fähigkeiten, der das erste Pfadwissen (magga-paññā) entfaltet hat und auf Grund seines schwachen Hellblicks in den Pfad eingetreten ist, selbst dieser gilt als ein 'höchstens noch siebenmal Wiederkehrender' (sattakkhattu-parama); noch siebenmal auf glücklicher Fährte das Dasein durcheilend, macht er dem Leiden ein Ende. Der Mensch mit mittelmäßigen Fähigkeiten, der auf Grund seines mittelmäßigen Hellblicks in den Pfad eingetreten ist, gilt als ein 'von Geschlecht zu Geschlecht Eilender' (kolankola); noch 2 oder 3 mal in edlen Geschlechtern das Dasein durcheilend, das Dasein durchwandernd, macht er dem Leiden ein Ende (Pug.38). Der Mensch mit scharfen Fähigkeiten, der auf Grund seines scharfen Hellblicks in den Pfad eingetreten ist, gilt als der 'noch einmal Aufkeimende' (eka-bījī): nur noch einmal im Menschendasein wiedergeboren, macht er dem Leiden ein Ende. (Pug.39).

 

Wer das Wissen des zweiten Pfades entfaltet hat, gilt als 'Einmalwiederkehrender' (sakadāgāmī); nur noch einmal zu dieser Welt zurückgekehrt macht er dem Leiden ein Ende.'(Pug.40).

 

Wer das Wissen des dritten Pfades entfaltet hat, gilt als 'Niewiederkehrender' (anāgāmī); von hier abgeschieden, eilt er der Vollendung entgegen. Dieser ist von fünfacher Art, je nach der Verschiedenartigkeit seiner Fähigkeiten, nämlich ein 'auf halbem Wege das Nirwahn Erreichender', 'ein nach halbem Wege das Nirwahn Erreichender', 'ein mühelos das Nirwahn Erreichender', ein 'mühsam das Nirwahn Erreichender', ein 'stromaufwärts zu den Höchsten Göttern Eilender.'

 

Unter diesen nun gilt der 'auf halbem Wege das Nirwahn Erreichende' (antarā-parinibbāyī), wer, wo immer er in den Hehren Gefilden (suddhâvāsa) wiedererscheint, noch vor Erreichung der halben Lebenszeit das Nirwahn erreicht (Pug.42). Als 'der nach halbem Wege das Nirwahn Erreichende' (upahacca-parinibbāyī) gilt, wer nach Überschreitung der halben Lebenszeit das Nirwahn erreicht. (Pug. 43). Als der 'mühelos das Nirwahn Erreichende' (asankhāra-parinibbāyī) gilt, wer ohne Anstrengung und bei geringer Übung den höheren Pfad zum Entstehen bringt. (Pug.44). Als der 'mühsam das Nirwahn Erreichende' (sasankhāra-parinibbāyī) gilt, wer unter Anstrengung und Übung den höheren Pfad zum Entstehen bringt. (Pug.45). Als der 'stromaufwärts zu den höchsten Göttern Eilende' (uddhamsota-akanitthagāmī) gilt, wer von dort, wo immer er wiedererschienen ist, aufwärts bis zum Dasein der Höchsten Götter steigend, dort das Nirwahn erreicht.

 

Von denen, die das vierte Pfadwissen entfaltet haben, gilt der eine als 'Vertrauenserlöster', der eine als 'Wissenserlöster', der eine als 'Beiderseits-Erlöster', der eine als 'Dreiwissensmächtiger' (tevijja), der eine als 'Sechsfach-Geistesmächtiger' (chal-abhiñña; ib.), der eine als ein 'mit den verschiedenen Analytischen Wissen Begabter' hoher 'Triebversiegter' (khīnâsava).

 

Mit Hinsicht nun hierauf wurde gesagt (s. Einl.): "Im Momente des Pfadeintritts (magga-kkhana) nun lichtet es jenes Dickicht, und im Momente der Fruchterreichung (phala-kkhana) hat er das Dickicht gelichtet und ist unter Himmelswesen und Menschen der höchsten Gaben würdig."

 
 

 

Bis hierher nun geht die Beschreibung der segensvollen Wissensentfaltung in dem unter den Gesichtspunkten 'Sittlichkeit, Sammlung, Wissen' dargelegten "Wege zur Reinheit", angedeutet in dem Verse:

 
 

 

Hier endet des zur Beglückung guter Menschen abgefaßten "Weges zur Reinheit" 23. Teil: die Darlegung des Segens der Wissensentfaltung.



EPILOG
 
 

Ende


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