PĀTIMOKKHA

ANHANG I – Notizen zur Verhaltensethik

Notizen zur Verhaltensethik aus Mahāvagga (MV), Cullavagga (CV) and Parivārā (PV)

1. Sāmanera-Pabbajjā – Die Ordination bezüglich des Hinausziehens <aus dem Hausleben in die Hauslosigkeit> als Sāmanera (wörtl.: Sohn der Einsiedler)

[MAHĀKKHANDAKAN - Aus dem ersten Kapitel des MV. 82f].

a) Zunächst soll man sich <als Laie> die Haare und den Bart abrasieren lassen, ein Untergewand, ein Obergewand und einen Gürtel nehmen, sich zu den Füßen des Unterweisers (Upajjhāyas) verbeugen, sich in die Hocke setzen (hinkauern), die Hände zusammenlegen und sie bis an den Kopf heranführen und zu ihm sprechen:

<Die Formelfrage>

<Dies ist das übliche Muster beruhend auf MV, Smps. 724f. & Vv. 363 >

"Mit Verlaub, Ehrwürdiger Herr, bitte ich um das Hinausziehen. Zum zweiten Male, Ehrwürdiger Herr, ... Zum dritten Male, ... ."

"Ehrwürdiger Herr! Bitte nehmen Sie dieses Gewand entgegen und lassen Sie mich, aus Mitleid bewogen, zur Überwindung allen Leidens und zur Verwirklichung des Nibbāna, aus <dem Hausleben in die Hauslosigkeit> ziehen. Zum zweiten Male, Ehrwürdiger Herr! ... Zum dritten Male, ..."

b) Nachdem man diese obige Formel dreimal gesprochen hat und dem Unterweiser das Gewand überreicht hat, soll man sich wieder zu den Füßen des Unterweisers verbeugen, sich in die Hocke setzen, die Hände zusammenlegen and auf diese Weise sprechen:

"Ehrwürdiger Herr! Bitte geben Sie mir dieses Gewand und lassen Sie mich, aus Mitleid bewogen, zur Überwindung allen Leidens und zur Verwirklichung des Nibbāna, aus <dem Hausleben in die Hauslosigkeit> ziehen. Zum zweiten Male, Ehrwürdiger Herr! ... Zum dritten Male,..." [Vv. 363]

c) Während der Unterweiser das Gewand zurückgibt, bindet er den Gürtel locker um den Hals des Ordinationsanwärters. Währenddessen soll man über den Gebrauch des Gewandes nachdenken, indem man die folgende Formel spricht:

[s. Anh. I. Kap. 11. J. 1. Gewand]

d) Nun gibt der Unterweiser das Meditationsobjekt der Hautpentade (taca-pañcaka) der 32 Körperteile, die man ihm nachsprechen soll:

<Es gibt an diesem Körper: > "Kopfhaare! Körperhaare! Nägel! Zähne! Haut! Und umgekehrt: Haut! Zähne! Nägel! Körperhaare! Kopfhaare!"

e) Jetzt soll man die Gewänder nehmen, zur Seite gehen, sie gemäß Sekhiya 1 & 2 rundherum anziehen und sie anlegen, indem man das Obergewand auf der linken Schulter ordnet, und sich zu Füßen der anwesenden Bettelmönche verbeugen. Dann soll man zum Unterweiser oder Lehrer (Ācariya) gehen, sich zu seinen Füßen verbeugen, sich in die Hocke setzen, ...und so zu ihm sprechen:

"Mit Verlaub, Ehrwürdiger Herr, bitte ich um die zehn Regeln der Sittlichkeit bezüglich des Hinausziehens zusammen mit der dreifachen Zuflucht. Bitte, Ehrwürdiger Herr, geben sie mir diese Sittlichkeit. Zum zweiten Male, mit Verlaub,... Zum dritten Male,..."

f) Nachdem man dreimal darum gebeten hat, gibt der Unterweiser od. Lehrer (U/L) nun zuerst die dreifache Zuflucht üblicher Weise auf zwei Arten:

i) 'Ma.kār.anta' : Das nasale stimmhafte n-Resonaz 'η', am Ende (anta) der Worte 'Buddha-η sarana-η ...' usw., wird gegen den Lippenlaut 'm' ausgetauscht, um die Worte deutlich zu unterscheiden. [Smps. 724]

ii) 'Anunāsik.anta': Das 'η' wird normal ausgesprochen. [MV. 82] Man soll, im beiden Fällen dem Unterweiser od. Lehrer <U/L> nachsprechen:

<U/L sagt:> "Sprich folgendermaßen" oder "Sprich, was ich sage."

<Man soll antworten:> "Ja, Ehrwürdiger Herr!"

<DIE DREIFACHE ZUFLUCHT>

<U/L:> "NAMO TASSA, BHAGA VATO, ARAHATO, SAMMĀ SAMBUDDHASSA. 3X

i) "BUDDHAM SARANAM GACCHĀMI.

DHAMMAM SARANAM GACCHĀMI.

SANGHAM SARANAM GACCHĀMI.

DUTIYAMPI, BUDDHAM…

TATIYAMPI, BUDDHAM..."

 

ii) BUDDHAN SARANAN GACCHĀMI.

DHAMMAN SARANAN GACCHĀMI.

SANGHAN SARANAN GACCHĀMI.

DUTIYAMPI BUDDHAN...

TATIYAMPI, BUDDHAN...

 

"Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha. <wörtl.: Ich gehe>

Ich nehme meine Zuflucht zur Lehre.

Ich nehme meine Zuflucht zum Orden.

Zum zweiten Male: Ich...

Zum dritten Male:...

<U/L>: "Das Nehmen der Zuflucht ist vollständig/ beendet."

<Man soll antworten>: "Ja, Ehrwürdiger Herr!"

g) Jetzt gibt <U/L> die Sittlichkeit. Man soll ihm nachsprechen:

<PABBAJJA-(SĀMANERA-) DASA-SÍLAN>

<Ich nehme diese Schulungsregeln auf mich:>

"Enthaltung vom:

Diese zehn Schulungsregeln bezüglich des Hinausziehens nehme ich auf mich. Zum zweiten Male,...nehme ich auf mich. Zum dritten Male,..."

3. Manche U/L geben, statt des letzten Satzes, die folgende Ermahnung: "Magst du diese zehn Regeln der Sittlichkeit bezüglich des Hinausziehens, zusammen mit der dreifachen Zuflucht wohl bewahren und ohne Unterlaß streben."

h) Am Ende soll man den Unterweiser (Upajjhāya) bitten, von ihm als Schüler angenommen zu werden:

3 x < s. Einzelheiten in Kap. 3. A.>


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