Samyutta Nikaya

22. Khandha-Samyutta - Die Daseinsgruppen

S.22.31. Die Wurzel des Übels
S.22.32. Das Zerstörbare
S.22.33-34. Nicht euer! I-II
S.22.35.-36. Ein Mönch I-II
S.22.37. Ananda I
S.22.38. Ananda II
S.22.39.-42. Der Lehre entsprechend I-IV
S.22.43. Sich selber Leuchte
S.22.44. Der Pfad
S.22.45. Vergänglichkeit I
S.22.46. Vergänglichkeit II
S.22.47. Betrachtung
S.22.48. Die Gruppen
S.22.49. Sona I
S.22.50. Sona II

S.22.31. Die Wurzel des Übels

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Das Übel will ich euch zeigen, ihr Mönche, und die Wurzel des Übels. So höret und achtet wohl auf! Ich werde sprechen.

 

4. Was nun, ihr Mönche, ist das Übel? Die Körperlichkeit ist ein Übel, das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein sind ein Übel. Dies, ihr Mönche, wird das 'Übel' genannt.

 

5. Und was, ihr Mönche, ist die Wurzel des Übels? Es ist dieses Begehren, das Wiedergeburt erzeugende, mit Lust-Gier verbundene, hier und dort sich ergötzende, nämlich das Begehren nach Sinnlichkeit, nach Dasein, nach Nichtsein. Dies, ihr Mönche, wird die 'Wurzel des Übels' genannt."

 


S.22.32. Das Zerstörbare

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Das Zerstörbare will ich euch zeigen, ihr Mönche, und das Unzerstörbare. So höret und achtet wohl auf! Ich werde sprechen.

 

4. Was nun, ihr Mönche, ist das Zerstörbare? Die Körperlichkeit, ihr Mönche, ist das Zerstörbare. Was ihre Aufebung, Stillung, Endigung ist, das ist das Unzerstörbare.

 

5.-8. Das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein sind das Zerstörbare. Was deren Aufhebung, Stillung, Endigung ist, das ist das Unzerstörbare."

 


S.22.33-34. Nicht euer! I

(Übers. v. Neumann BA S. 184.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Was euch nicht angehört, ihr Mönche, das gebet auf! Dieses Aufgeben wird euch lange zum Heil und zum Glück gereichen!

 

4. Was nun, ihr Mönche, gehört euch nicht an?

 

5. Die Körperlichkeit, ihr Mönche, gehört euch nicht an; gebt sie auf! Dies Aufgeben wird euch lange zum Heil und zum Glück gereichen!

 

6.-9 Das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein, ihr Mönche, gehören euch nicht an. Gebt sie auf! Dies Aufgeben wird euch lange zum Heil und zum Glück gereichen!

 

10. Wenn da, ihr Mönche, ein Mann, was es da in diesem Jeta-Hain an Gräsern und Reisig, Zweigen und Laub gibt, fortträgt oder verbrennt oder sonst nach Belieben damit verfährt, würdet ihr dann denken: 'Uns trägt der Mann fort, uns verbrennt er, oder mit uns verfährt er nach seinem Belieben'?" - "Gewiß nicht, o Herr! " - "Und warum nicht?" - "Dies ist ja nicht, o Herr, unser Selbst oder etwas zum Selbst Gehörendes!"

 

11. "Ebenso auch, ihr Mönche, gehört euch die Körperlichkeit nicht an; gebt sie auf! Dies Aufgeben wird euch lange zum Heil und zum Glück gereichen. Auch Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein, ihr Mönche, gehören euch nicht an. Gebt sie auf! Dies Aufgeben wird euch lange zum Heil und zum Glück gereichen."

 

S.22.34. Nicht euer! II

 

(Diese Lehrrede ist eine genaue Wiederholung von Abschnitt 1-9 der vorhergehenden.)

 


S.22.35.-36. Ein Mönch I-II

(Der hier übersetzte Text gibt die Fassung der längeren 36. Rede wieder. Der Unterschied zwischen den Reden 35 und 36 besteht nur darin, daß es in 35.4 lediglich heißt: "Wozu man neigt, dadurch wird man begriffen. Wozu man nicht neigt, dadurch wird man nicht begriffen." Im übrigen sind die beiden Reden gleichlautend. - Übers. v. Seidenstücker PB Nr. 178.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster Anāthapindikas.

 

2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder. Seitwärts sitzend sprach dieser Mönch zum Erhabenen also:

 

3. "Gut wäre es, o Herr, wenn mir der Erhabene in Kürze die Lehre zeigte. Nachdem ich vom Erhabenen die Lehre gehört, will ich einsam weilen, abgesondert, unermüdlich, eifrig und entschlossen."

 

4. "Wozu man neigt, o Mönch, daran wird man gemessen. Woran man gemessen wird, dadurch wird man begriffen. Wozu man nicht neigt, daran wird man nicht gemessen. Woran man nicht gemessen wird, dadurch wird man nicht begriffen." - "Verstanden ist es, Erhabener! Verstanden ist es, Gesegneter!"

 

5. "Wie denn, o Mönch, verstehst du ausführlich den Sinn meiner kurzgefaßten Rede?"

 

6. "Wenn man, o Herr, zur Körperlichkeit neigt, dann wird man daran gemessen. Woran man gemessen wird, dadurch wird man begriffen. Wenn man zum Gefühl - zur Wahrnehmung - zu den Gestaltungen - zum Bewußtsein neigt, dann wird man daran gemessen. Woran man gemessen wird, dadurch wird man begriffen.

 

7. Wenn man, o Herr, nicht zur Körperlichkeit neigt, dann wird man nicht daran gemessen. Woran man nicht gemessen wird, dadurch wird man nicht begriffen. Wenn man nicht zum Gefühl - zur Wahrnehmung - zu den Gestaltungen - zum Bewußtsein neigt, dann wird man nicht daran gemessen. Woran man nicht gemessen wird, dadurch wird man nicht begriffen. So, o Herr, verstehe ich ausführlich den Sinn jener kurzgefaßten Rede des Erhabenen."

 

8. "Gut, gut, o Mönch! Gut hast du, o Mönch, in ausführlicher Weise den Sinn meiner kurzgefaßten Rede verstanden. Wenn man, o Mönch, zur Körperlichkeit neigt... (Wiederholung von 6-7). So, o Mönch, ist ausführlich der Sinn meiner kurzgefaßten Rede zu verstehen."

 

9. Und jener Mönch, von der Rede des Erhabenen erfreut und befriedigt, erhob sich von seinem Sitz, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig, vollzog die Rechtsumwandlung und entfernte sich.

 

10. Und jener Mönch lebte nun einsam, abgesondert, unermüdlich, eifrig und entschlossen. Und jenes Ziel, um dessentwillen Söhne aus edler Familie gänzlich vom Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, diese höchste Vollendung des Asketentums hatte er schon nach kurzer Zeit, bei Lebzeiten noch, selber erkannt, durchschaut und verwirklicht. 'Versiegt ist die Geburt, vollendet der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres nach diesem hier' - so hatte er erkannt.

 

11. So war nun auch jener Mönch ein Heiliger geworden.

 


S.22.37. Ananda I

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich der Ehrwürdige Ananda zum Erhabenen, begrußte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Und der Erhabene sprach zum Ehrwürdigen Ananda also: "Wenn man dich, Ananda, fragen würde: 'Von welchen Dingen, Bruder Ananda, kennt man ein Entstehen, kennt man ein Vergehen, kennt man Veränderung des Bestehenden (*f81)?' - so befragt, Ananda, was würdest du erwidern?"

 

4. "Wenn man mich, o Herr, fragt: 'Von welchen Dingen kennt man ein Entstehen, kennt man ein Vergehen, kennt man eine Veränderung des Bestehenden?' - so befragt, o Herr, würde ich erwidern:

 

5. 'Bei der Körperlichkeit, Bruder, kennt man ein Entstehen, kennt man ein Vergehen, kennt man eine Veränderung des Bestehenden. Beim Gefühl - bei der Wahrnehmung - bei den Gestaltungen - beim Bewußtsein kennt man ein Entstehen, kennt man ein Vergehen, kennt man eine Veränderung des Bestehenden.' - So befragt, o Herr, würde ich dieses erwidern."

 

6. "Gut, gut, Ananda! Bei der Körperlichkeit, Ananda, kennt man ein Entstehen... (Wiederholung von Abschnitt 5) So befragt, o Ananda, mögest du dieses erwidern."

 

 

(*f81) Entstehen (uppāda), Veränderung des Bestehenden (thitassa aññathatta) und Vergehen (vaya) sind die drei Entwicklungsphasen oder Merkmale alles Gestalteten, wie sie in A III 47 genannt werden. Lt. Komm. gilt als Bestehen das Ingangbleiben der Lebenskraft, als Veränderung dabei gilt das Altern, d.h. die Annäherung an das Stadium des Vergehens. - Nach dem Abhidhamma hat jeder einzelne Bewußtseinsmoment diese drei Phasen, welche dort Entstehen (uppāda), Bestand (thiti) und Auflösung (bhanga) genannt werden. Die Formulierung der mittleren Phase im Sutta weist noch deutlicher als die des Abhidhamma auf die allgemeine Gültigkeit des Vergänglichkeitsgesetzes hin.

 


S.22.38. Ananda II

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich der Ehrwürdige Ananda zum Erhabenen, begrußte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Und der Erhabene sprach zum Ehrwürdigen Ananda also: "Wenn man dich, o Ananda, fragen würde: 'Von welchen Dingen, Bruder Ananda, hat man ein Entstehen gekannt, ein Vergehen gekannt, eine Veränderung des Bestehenden gekannt? Von welchen Dingen wird man ein Entstehen kennen, ein Vergehen kennen, eine Veränderung des Bestehenden kennen? Von welchen Dingen kennt man ein Entstehen, kennt man ein Vergehen, eine Veränderung des Bestehenden? - so befragt, Ananda, was würdest du erwidern?"

 

4. "Wenn man mich, o Herr, so befragt, würde ich erwidern:

 

5. 'Was da, Bruder, vergangene Körperlichkeit ist, geschwundene, gewandelte, deren Entstehen hat man gekannt, deren Vergehen hat man gekannt, bei ihr hat man Veränderung des Bestehenden gekannt. Was da vergangenes Gefühl ist - vergangene Wahrnehmung - vergangene Gestaltungen - vergangenes Bewußtsein, geschwundenes, gewandeltes, deren Entstehen hat man gekannt, deren Vergehen hat man gekannt, dabei hat man Veränderung des Bestehenden gekannt. - Bei diesen Dingen, Bruder, hat man ein Entstehen gekannt, hat man ein Vergehen gekannt, hat man eine Veränderung des Bestehenden gekannt.

 

6. Was da, Bruder, die noch nicht entstandene, noch nicht in Erscheinung getretene Körperlichkeit ist, bei der wird man ein Entstehen kennen, ein Vergehen kennen, eine Veränderung des Bestehenden kennen. Was da noch nicht entstandenes, noch nicht in Erscheinung getretenes Gefühl ist - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein ist, dabei wird man ein Entstehen kennen, ein Vergehen kennen, eine Veränderung des Bestehenden kennen. - Bei diesen Dingen, Bruder, wird man ein Entstehen kennen, ein Vergehen kennen, eine Veränderung des Bestehenden kennen.

 

7. Was da, Bruder, die entstandene, in Erscheinung getretene Körperlichkeit ist, bei der kennt man ein Entstehen, kennt man ein Vergehen, kennt man eine Veränderung des Bestehenden. Was da, Bruder, das entstandene, in Erscheinung getretene Gefühl ist - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein ist, dabei kennt man ein Entstehen, kennt man ein Vergehen, kennt man eine Veränderung des Bestehenden - Bei diesen Dingen, Bruder, kennt man ein Entstehen, kennt man ein Vergehen, kennt man eine Veräderung des Bestehenden.' - So befragt, o Herr, würde ich dieses erwidern."

 

8.-10. "Gut, gut, Ananda! Was da, o Ananda, vergangene... (Wiederholung von 5-7)

 

11. So befragt, o Ananda, mögest du dieses erwidern."

 


S.22.39.-42. Der Lehre entsprechend I-IV

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Für einen der Lehre getreu (*f82) lebenden Mönch, ihr Mönche, ist dies der Lehre gemäß, daß er häufig die Abwendung vollzieht (*f83) von der Körperlichkeit, dem Gefühl, der Wahrnehmung, den Gestaltungen und vom Bewußtsein; daß er bei der Körperlichkeit, beim Gefühl, der Wahrnehmung, bei den Gestaltungen und beim Bewußtsein die Vergänglichkeit betrachtet - das Leiden betrachtet - die Ichlosigkeit betrachtet.

 

4. Wenn er häufig die Abwendung vollzieht bei der Körperlichkeit, beim Gefühl, bei der Wahrnehmung, bei den Gestaltungen und beim Bewußtsein; und wenn er deren Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und Ichlosigkeit betrachtet, dann durchschaut er die Körperlichkeit, durchschaut er das Gefühl, durchschaut er die Wahrnehrnung, durchschaut er die Gestaltungen, durchschaut er das Bewußtsein.

 

5. Diese durchschauend, wird er befreit von der Körperlichkeit, befreit vom Gefühl, befreit von der Wahrnehmung, befreit von den Gestaltungen, befreit vom Bewußtsein, wird er befreit von Geburt, Altern und Sterben, von Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, wird er befreit vom Leiden, so künde ich."

 

(*f82) 'Der Lehre getreu'; Komm.: nämlich der Lehre von den neun überweltlichen Zuständen (nava-lokuttarā-dhammā). - Dies sind die acht Pfade und Früchte der Heiligkeit und Nibbāna.

(*f83) 82 Wörtl. 'häufig in Abwendung (oder Abscheu) verweilt'.

 

 


S.22.43. Sich selber Leuchte

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Seid euch selber Leuchte (*f84), seid euch selber Zuflucht, ihr Mönche, habt keine andere Zuflucht! Die Lehre sei euch Leuchte, die Lehre sei euch Zuflucht, habt keine andere Zuflucht!

 

4. Von denen, die sich selbst Leuchte, selbst Zuflucht sind und keine andere Zuflucht haben, welche die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht und keine andere Zuflucht haben - von solchen soll da nach dem Ursprung geforscht werden, nämlich: Wie sind entstanden Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, wie sind sie zustande gekommen?

 

5. Wie nun, ihr Mönche, sind Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung entstanden, wie sind sie zustande gekommen?

 

6. Es ist da, ihr Mönche, ein unerfahrener Weltmensch, die Edlen nicht kennend, der Lehre der Edlen unkundig, in der Lehre der Edlen ungeschult; die Guten nicht kennend, der Lehre der Guten unkundig, in der Lehre der Guten ungeschult. Der betrachtet die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Ihm wandelt sich nun, verändert sich diese Körperlichkeit. Durch Wandel und Veränderung dieser Körperlichkeit entstehen ihm Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung.

 

7.-10. Der betrachtet das Gefühl - die Wahrnehmung die Gestaltungen - das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als (Gefühl...) Bewußtsein besitzend oder das Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als im Bewußtsein. Ihm wandelt sich nun, verändert sich dieses Bewußtsein. Durch Wandel und Veränderung dieses Bewußtseins entstehen ihm Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung.

 

11. Hat man aber, ihr Mönche, eben dieser Körperlichkeit Vergänglichkeit und Veränderlichkeit, die Entsüchtung (von ihr) und (ihre) Aufhebung gesehen, (so weiß man): 'Die frühere Körperlichkeit, wie die jetzige, alle Körperlichkeit ist vergänglich, leidvoll, der Veränderung unterworfen.' Wer dies so der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit erkennt, dem schwindet Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung. Sind diese geschwunden, dann süchtet man nicht mehr. Ohne Süchten lebt man glücklich; und vom glücklich lebenden Mönch heißt es: 'Er ist durch solches Mittel erlöst (*f85)'.

 

12.-15. Hat man, ihr Mönche, eben dieses Gefühls - dieser Wahrnehmung - dieser Gestaltungen - dieses Bewußtseins Vergänglichkeit und Veränderlichkeit, die Entsüchtung (davon) und (deren) Aufhebung gesehen, (so weiß man): 'Das frühere (Gefühl...) Bewußtsein, wie das jetzige, alles Bewußtsein ist vergänglich, leidvoll, der Veränderung unterworfen.' Wer dies so der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit erkennt, dem schwindet Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung. Sind diese geschwunden, dann süchtet man nicht mehr. Ohne Süchten lebt man glücklich. Und vom glücklich lebenden Mönch heißt es: 'Er ist durch solches Mittel erlöst.'"

 

 


(*f84) atta-dīpa; dīpa kann 'Leuchte' oder auch 'Insel' bedeuten. Obwohl die Erwähnung zusammen mit 'Zuflucht' für eine Wiedergabe mit 'Insel' spricht, wurde die für dieses bekannte Buddhawort übliche Übersetzung mit 'Leuchte' beibehalten.

(*f85) tadanga-nibbuto; Komm.: weil er durch dieses Mittel (Subkomm.: 'Ursache' des Klarblicks (tena vipassan'angena) vom Kummer usw. erlöst wurde.


S.22.44. Der Pfad

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Den zur Entstehung der Persönlichkeit (*f86) führenden Pfad will ich euch zeigen, ihr Mönche, und den Pfad zur Aufhebung der Persönlichkeit. So höret und achtet wohl auf! Ich werde sprechen.

 

4. Was nun, ihr Mönche, ist der zur Entstehung der Persönlichkeit führende Pfad?

 

5.-9. Es ist da, ihr Mönche, ein unerfahrener Weltmensch...; der betrachtet die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Der betrachtet das Gefühl, die Wahrnehmung, die Gestaltungen, das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als (Gefühl...) Bewußtsein besitzend oder das Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als im Bewußtsein.

 

10. Das nennt man, ihr Mönche, den zur Entstehung der Persönlichkeit führenden Pfad. Was da der zur Entstehung der Persönlichkeit führende Pfad ist, das, ihr Mönche, gilt als eine Betrachtungsweise, die zur Entstehung des Leidens fuhrt. Das ist hierbei der Sinn.

 

11. Was nun, ihr Mönche, ist der zur Aufhebung der Persönlichkeit führende Pfad?

 

12.-16. Es ist da, ihr Mönche, ein erfahrener, edler Jünger...; nicht betrachtet er die Körperlichkeit, das Gefühl, die Wahrnehmung, die Gestaltungen, das Bewußtsein als das Selbst...

 

17. Das nennt man, ihr Mönche, den zur Aufhebung der Persönlichkeit führenden Pfad. Was da der zur Aufhebung der Persönlichkeit führende Pfad ist, ihr Mönche, gilt als eine Betrachtungsweise, die zur Aufhebung des Leidens führt. Das ist hierbei der Sinn."

 

 


(*f86) Das Wort 'Persönlichkeit' ist hier als 'Person im konventionellen Sinne' zu verstehen und nicht im Sinne eines Wortgebrauchs wie 'starke Persönlichkeit'. Der Pāli-Begriff sakkāya (= sat-kāya) bedeutet wörtlich 'existierende (oder existentielle) Gruppe', d.i. die fünf Daseinsgruppen oder die veränderliche Gruppierung von körperlichen und geistigen Vorgängen, die fälschlich für eine beharrende Persönlichkeit gehalten werden. Der Ehrw. Nyānatiloka sagt daher in seinem 'Buddhistischen Wörterbuch' mit Recht, daß die Wiedergabe von sakkāya mit 'Persönlichkeit "nicht ganz einwandfrei" ist. Doch da sie sich eingebürgert hat - besonders für sakkāya-ditthi, 'Persönlichkeitsansicht' - wurde sie hier beibehalten.


S.22.45. Vergänglichkeit I

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3.-7. "Die Körperlichkeit - das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein, ihr Mönche, sind vergänglich; was vergänglich ist, das ist leidvoll; was leidvoll ist, das ist Nicht-Ich; was Nicht-Ich ist, davon gilt: 'Dies gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.' So ist dies der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit zu verstehen. Dem, der dies so mit rechter Weisheit versteht, wird der Geist entsüchtet und ohne Anhangen befreit von den Trieben.

 

8. Wenn nun, ihr Mönche, der Geist des Mönches beim Element 'Körperlichkeit' - beim Element 'Gefühl' - beim Element 'Wahrnehmung' - 'Gestaltungen' - 'Bewußtsein' entsüchtet ist und ohne Anhangen befreit ist von den Trieben, dann ist er aufgrund dieser Befreiung gefestigt; aufgrund dieses Gefestigtseins ist er befriedigt (*f87); aufgrund des Befriedigtseins süchtet er nicht; ohne Süchten gelangt er aus sich selber heraus zur Erlöschung: 'Versiegt ist die Geburt, vollendet der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres nach diesem hier' - so erkennt er."

 

 


(*f87) Komm.: "Weil es darüber hinaus nichts mehr für ihn zu tun gibt, ist er gefestigt; und weil er die höchste Frucht, die der Heiligkeit, erreicht hat, ist er befriedigt."


S.22.46. Vergänglichkeit II

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3.-7. "Die Körperlichkeit - das Gefühl - die Wahrnehnung - die Gestaltungen - das Bewußtsein, ihr Mönche, sind vergänglich; was vergänglich ist, das ist leidvoll; was leidvoll ist, das ist Nicht-Ich; was Nicht-Ich ist, davon gilt: 'Dies gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.' So ist dies der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit zu verstehen.

 

8. Er, der dies so der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit versteht, hat keine auf die Vergangenheit bezügliche Ansichten. Wenn solche nicht vorhanden sind, dann gibt es auch keine auf die Zukunft bezügliche Ansichten. Wenn diese nicht vorhanden sind, dann gibt es keine starke Voreingenommenheit. Wenn es keine starke Voreingenommenheit gibt, dann wird der Geist hinsichtlich der Körperlichkeit ... des Bewußtseins entsüchtet, wird ohne Anhangen befreit von den Trieben. Aufgrund dieser Befreiung ist er gefestigt; aufgrund des Gefestigtseins ist er befriedigt; aufgrund des Befriedigtseins süchtet er nicht; ohne Süchten gelangt er aus sich selber heraus zur Erlöschung: 'Versiegt ist die Geburt, vollendet der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres nach diesem hier' - so erkennt er. "

 


S.22.47. Betrachtung

(Übers. v. Neumann LS IV, S. 637.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Diejenigen Asketen und Priester, die Mannigfaches als das Selbst betrachten, alle diejenigen betrachten (eben nur) die fünf Gruppen des Anhangens (als das Selbst) oder eine von ihnen.

 

4. Welche fünf? Es ist da, ihr Mönche, ein unerfahrener Weltmensch...; der betrachtet die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Er betrachtet das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als (Gefühl...) Bewußtsein besitzend oder das Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als im Bewußtsein. Bei solcher Betrachtung schwindet ihm nicht (*f89) (die Einstellung des) 'Ich bin (*f90)'.

 

5. Wenn ihm aber, ihr Mönche, (die Einstellung des) 'Ich bin' nicht geschwunden ist, so kommt es zur Bildung der fünf Sinnesfähigkeiten (*f91), nämlich der Sinnesfähigkeit des Gesichts, des Gehörs, des Geruchs, des Geschmacks und des Körpergefühls.

 

6. Es besteht dann, ihr Mönche, Geist (*f92), es bestehen Geist-objekte, es besteht das Element 'Nichtwissen (*f93)'. Wenn nun ein unerfahrener Weltmensch ein Gefühl empfindet, das entstanden ist aus einem mit Nichtwissen verbundenen Sinneseindruck, dann denkt er: 'Ich bin'. Und er denkt: 'Dies bin ich'; er denkt: 'Ich werde sein'; er denkt: 'Nicht werde ich sein'; er denkt: 'Körperlich werde ich sein'; er denkt: 'Unkörperlich werde ich sein'; er denkt: 'Bewußt werde ich sein'; er denkt: 'Unbewußt werde ich sein'; er denkt: 'Weder bewußt noch unbewußt werde ich sein.

 

7. Es bestehen wohl die fünf Sinnesfähigkeiten, doch wird dabei das Nichtwissen vom erfahrenen, edlen Jünger aufgegeben, und Wissen entsteht. Infolge der Nichtwissensaufhebung und der Wissensentstehung hegt er nicht solche Gedanken: 'Ich bin', 'Dies bin ich', 'Ich werde sein', 'Nicht werde ich sein', 'Körperlich werde ich sein', 'Unkörperlich werde ich sein', 'Bewußt werde ich sein', 'Unbewußt werde ich sein', 'Weder bewußt noch unbewußt werde ich sein'."

 

 


(*f89) Lies mit Bu. (Text und Komm.): avigatam; die Lesart adhigatam ('erlangt, erworben') in Siam und PTS ist weniger wahrscheinlich.

(*f90) In freier Wiedergabe: ".. schwindet ihm nicht die egozentrische Einstellung", die sich lt. Komm. manifestieren kann in Begehren (tanhā), Dünkel (māno) und falschen Ansichten (ditthi).

(*f91) Komm.: Wenn befleckende Leidenschaften (kilesa) da sind, so kommt es, bedingt durch Karma und die befleckenden Leidenschaften, zur (Neu-) Entstehung der fünf Sinnesfähigkeiten.

(*f92) Lt. Komm. bezieht sich dies auf das karma-schaffende Bewußtsein.

(*f93) Komm.: das Nichtwissen, das im Impulsmoment (eines unheilsamen Bewußtseinsvorgangs) besteht.


S.22.48. Die Gruppen

(Übers. v. Seidenstücker PB Nr. 15.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Die fünf Gruppen, ihr Mönche, und die fünf Gruppen des Anhangens will ich euch zeigen. So höret und achtet wohl auf! Ich werde sprechen.

 

4. Was sind nun, ihr Mönche, die fünf Gruppen?

 

5. Alle Körperlichkeit, ihr Mönche, vergangene, künftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gewöhnliche oder edle, ferne oder nahe: die wird die Gruppe 'Körperlichkeit' genannt.

 

6.-9. Alles Gefühl - alle Wahrnehmung - alle Gestaltungen - alles Bewußtsein, vergangenes, künftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gewöhnliches oder edles, fernes oder nahes: das wird die Gruppe (,Gefühl'...) 'Bewußtsein' genannt.

 

10. Diese, ihr Mönche, werden die fünf Gruppen genannt.

 

11. Was sind nun, ihr Mönche, die fünf Gruppen des Anhangens?

 

12. Alle Körperlichkeit, ihr Mönche, vergangene ... nahe, verbunden mit den Trieben, zugänglich dem Anhangen (*f95), die wird die Gruppe des Anhangens 'Körperlichkeit' genannt.

 

13.-16. Alles Gefühl - alle Wahrnehmung - alle Gestaltungen - alles Bewußtsein, vergangenes ... nahes, das wird die Gruppe des Anhangens ('Gefühl'...) 'Bewußtsein' genannt.

 

17. Diese, ihr Mönche, werden die fünf Gruppen des Anhangens genannt."

 

 


(*f95) upādāniyā; Komm: d.h. sie bildet eine Bedingung für das (vierfache) Anhangen (upādāna).


S.22.49. Sona I

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene bei Rājagaha, im Bambus-Hain, am Fütterungsplatz der Eichhörnchen.

 

2. Es begab sich da Sona, eines Hausvaters Sohn, zum Erhabenen, begrußte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Und der Erhabene sprach zu Sona, dem Sohn eines Hausvaters, also:

 

4.-8. "Wenn sich da, o Sona, Asketen und Priester aufgrund der vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Körperlichkeit - des vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Gefühls - der vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Wahrnehmung - der vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Gestaltungen - des vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Bewußtseins als besser betrachten, als gleichwertig betrachten, als geringer betrachten - was sollte dies anderes sein als ein Nichtverstehen der Wirklichkeit!

 

9.-13. Wenn sich aber, o Sona, Asketen und Priester aufgrund der vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Körperlichkeit - des ... Bewußtseins nicht als besser betrachten, nicht als gleichwertig betrachten, nicht als geringer betrachten: was sollte dies anderes sein als ein Verstehen der Wirklichkeit!

 

14. Was meinst du, Sona: ist die Körperlichkeit unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr." - "Was aber vergänglich ist, ist das leidig oder freudig?" - "Leidig, o Herr." - "Was nun vergänglich, leidig, wandelbar ist, kann man dies mit Recht so ansehen: 'Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst'?" - "Gewiß nicht, o Herr."

 

15.-18. "Ist das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr." - "Was aber vergänglich ist, ist das leidig oder freudig?" - "Leidig, o Herr." - "Was nun vergänglich, leidig, wandelbar ist, kann man dies mit Recht so ansehen: 'Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst'?" - "Gewiß nicht, o Herr."

 

19.-23. "Daher, o Sona, was es irgend an Körperlichkeit gibt - an Gefühl - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein, vergangen, künftig, gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe: von jeder Körperlichkeit - von jedem Gefühl - von jeder Wahrnehmung - von allen Gestaltungen - von jedem Bewußtsein gilt: 'Dies ist nicht mein, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst'. - So hat man dies der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit zu betrachten.

 

24. So erkennend, o Sona, wendet sich der erfahrene, edle Jünger von der Körperlichkeit ab, er wendet sich ab vom Gefühl, er wendet sich ab von der Wahrnehmung, er wendet sich ab von den Gestaltungen, er wendet sich ab vom Bewußtsein. Abgewandt wird er entsüchtet. Durch die Entsüchtung wird er befreit. Im Befreiten ist die Erkenntnis: 'Befreit bin ich. Versiegt ist die Geburt, vollendet der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres nach diesem hier' - so erkennt er."

 


S.22.50. Sona II

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene bei Rājagaha, im Bambus-Hain, am Fütterungsplatz der Eichhörnchen.

 

2. Es begab sich da Sona, eines Hausvaters Sohn, zum Erhabenen, begrußte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Und der Erhabene sprach zu Sona, dem Sohn eines Hausvaters, also:

 

4. "All die Asketen und Priester, o Sona, welche die Körperlichkeit, die Entstehung der Körperlichkeit, die Aufhebung der Körperlichkeit, den zur Aufhebung der Körperlichkeit führenden Pfad nicht verstehen - welche das Gefühl, die Entstehung des Gefühls... - die Wahrnehmung... - die Gestaltungen... - das Bewußtsein, die Entstehung des Bewußtseins, die Aufhebung des Bewußtseins, den zur Aufhebung des Bewußtseins führenden Pfad nicht verstehen - alle diese können unter Asketen nicht als Asketen, unter Priestern nicht als Priester gelten; nicht weilen diese Verehrten im Besitz des Asketenzieles oder des Priesterzieles, nachdem sie es schon bei Lebzeiten selber erkannt und verwirklicht hätten.

 

5. All die Asketen und Priester aber, o Sona, welche die Körperlichkeit, die Entstehung der Körperlichkeit, die Aufhebung der Körperlichkeit, den zur Aufhebung der Körperlichkeit führenden Pfad verstanden haben - welche das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein, die Entstehung des Bewußtseins, die Aufhebung des Bewußtseins, den zur Aufhebung des Bewußtseins führenden Pfad verstanden haben - alle diese gelten eben unter Asketen als Asketen, unter Priestern als Priester, und es weilen diese Verehrten im Besitz des Asketenzieles oder des Priesterzieles, nachdem sie es schon bei Lebzeiten selber erkannt und verwirklicht haben."

 


  Oben