Vimāna Vatthu

45. (IV,7): Vier Frauen

Zur Zeit des Buddha Kassapo lebten in der Stadt Pannakata im Königreich Esikā vier Mädchen aus gutem Hause. Sie heirateten dort und lebten in Harmonie untereinander. Jede von ihnen gab einem Mönch auf dem Almosengang eine bestimmte Blüte, gläubigen Herzens. Sie wurden dann bei den Dreiunddreißig geboren, und als Wirkung des Restes jener Gabe waren sie zur Zeit des Buddha Gotamo wiederum bei den Dreiunddreißig erschienen. Jede von ihnen hatte ein schönes Vimāna. Dort sah Mahāmoggallāno sie und fragte sie nach ihrem Wirken, das sie dorthin geführt hatte. Sie antworteten jede mit folgenden Versen:

75 - 76, 78 - 79, 82 - 83 = 750 - 753, 755 - 756; 757 - 760, 762 - 763; 764 - 767, 769 - 770; 771 - 774, 776 - 777

Die eigentliche Schilderung bestand je nur aus einem Vers, der auch sehr ähnlich war:

 

Göttin I:

Ich gab von Lilien einen Strauß

an Mönch auf dem Almosengang

der da ging durch Pannakata

der schönen Stadt der Esikās. (754)

 

Göttin II:

Ich gab von Lotos einen Strauß

an Mönch auf dem Almosengang,

der da ging durch Pannakata

der schönen Stadt der Esikās.

 

Göttin III:

Die weiße Wurzel, grün erblüht,

im Wasser aufgewachsen, gab

ich einstmals in Pannakata,

der schönen Stadt der Esikās. (768)

 

Göttin IV:

Als Sumana gab ich Jasmin,

die Knospen elfenbeingetönt,

an Mönch auf dem Almosengang.

Ich lebte in Pannakala,

der schönen Stadt der Esikās. (775)

 

Bemerkungen:

Nach dem Kommentar gab Moggallāno den vier Göttinnen nach ihrem Bericht im Himmel eine Lehrdarlegung, gipfelnd in den vier Wahrheiten. Dadurch erlangten sie den Stromeintritt.

 

46. (IV,8): Mango I -

In Sāvatthi lebte eine Laienanhängerin, die von dem großen Gewinn gehört hatte, den der Bau eines Klosters für die Mönche mit sich bringt. Sie begab sich daher zum Erwachten und fragte, ob sie ein Kloster für den Orden bauen dürfe. Als er zustimmte und die Mönche ihr einen geeigneten Platz gezeigt hatten, ließ sie eine herrliche Anlage errichten und pflanzte rundherum Mangos, reihenweise, die guten Schatten gaben. Dieses Kloster übergab sie dann dem Orden. Als sie gestorben war, erschien sie bei den Dreiunddreißig, wo Mahāmoggallāno sie sah und ansprach:

 

Moggallāno:

Gar himmlisch und entzückend ist dein Mangohain,

groß und geräumig die Terrasse dein,

und überall ertönt Musik

von einer großen Nymphenschar. (778)

 

Die große goldne Lampe da

beleuchtet ohne Unterlaß

die Bäume, überall bedeckt

mit Früchten, die aus Stoff gemacht. (779)

 

Weshalb bist du geworden so,

weshalb hast dieses du erlangt

und fallen dir Genüsse zu,

die lieb dem Geiste immer sind? (780)

 

Ich frage dich, o Göttin, du Vielmächt'ge,

als Mensch du warst, durch welch Verdienst wohl

hast du bewirkt denn, daß du also leuchtest,

daß allerwärts dein Körper herrlich strahlet? (781)

 

Sprecher:

Die Gottheit, die im Geist beglückt,

als Moggallāno sie befragt,

erklärt auf seine Frage ihm

welch Wirken diese Frucht erzeugt. (782)

 

Göttin:

Als unter Menschen einst ich Mensch geworden,

als ich in Menschenwelt zuletzt geboren,

dem Orden baut ein Kloster ich,

mit Mangobäumen ringsherum. (783)

 

Als dieses Kloster fertig war

und ich die Widmung da vollzog,

bedeckte ich die Mangobäum

mit Früchten, die aus Stoff gemacht. (784)

 

Ich zündet eine Lampe an,

versorgte wohl die beste Schar

und übergab's dem Orden dann

mit eigner Hand und heitrem Sinn.(785)

 

Daher mein Mangehain ist so entzückend

groß und geräumig die Terrassen sind

und überall ertönt Musik

von einer großen Nymphenschar. (786)

 

Die große goldne Lampe da

beleuchtet ohne Unterlaß

die Bäume, überall bedeckt

mit Früchten, die aus Stoff gemacht. (787)

 

Daher bin ich geworden so,

deshalb hab dieses ich erlangt

und fallen mir Genüsse zu,

die lieb dem Geiste immer sind. (788)

 

So zeigt ich dir, o Mönch, du vielfach Mächt'ger

durch welch Verdienst als Menschgewordne einst ich

bewirkt hab, daß ich also leuchte

daß allerwärts mein Körper herrlich strahlet. (789)

 

Bemerkungen:

Die Göttin hatte die frisch gepflanzten Mangobäume, die natürlich noch nicht sofort Früchte tragen konnten, mit Früchten aus Stoff behangen, um den Eindruck der Fülle zu erwecken.


  Oben zeilen.gif (1054 bytes)

>