Vimāna Vatthu

42. (IV,4): Alomā

Eine arme Frau namens Alomā aus Benares sah eines Tages den Buddha auf dem Almosengang durch die Stadt gehen. Spontan hatte sie den Wunsch, ihm etwas zu geben. Sie hatte aber nichts anderes als ungesalzenen, angetrockneten Quark. Sie dachte aber, daß selbst dergleichen Gabe an den Buddha große Frucht bringen würde und gab dies. Der Buddha nahm die Gabe an, und sie freute sich darüber. Als sie starb, erschien sie bei den Göttern der Dreiunddreißig. Dort sah Moggallāno sie und fragte sie nach ihrem Wirken (706 -709 = 85 - 88), worauf sie erwiderte:

 

Alomā:

Als in Benares ich gelebt,

sah Buddha ich, den Sonnensohn,

und gab ihm etwas trocknen Quark,

mit eigner Hand und heitrem Sinn. (710)

 

Vom trocknen ungesalznen Quark,

von diesem Klumpen sieh die Frucht.

Wer würde, wenn er sieht im Glück

Alomā, wirken kein Verdienst? (711)

 

Daher bin ich geworden so,

deshalb hab dieses ich erlangt

und fallen mir Genüsse zu,

die lieb dem Geiste immer sind. (712)

 

So zeigt ich dir, o Mönch, du vielfach Mächt'ger

durch welch Verdienst als Menschgewordne

einst ich bewirkt hab, daß ich also leuchte

daß allerwärts mein Körper herrlich strahlet. (713)

 

43. (IV,5): Die Gabe von Reisgrütze

Einstmals weilte der Erwachte bei Rājagaham im Dorfe Andhakavinda. Dort hatte ihn eine Krankheit mit Blähungen befallen. Wegen dieser Störung im Wind-Element bat er Anando, ihm etwas Reisgrütze auf dem Almosengang mitzubringen und gab ihm dafür seine eigene Almosenschale. Anando ging zum Haus des Dorfarztes, der ihn sonst unterstützte, und stand dort um Almosen. Die Frau des Arztes sah ihn und erfaßte, daß Anando nicht wegen Almosen, sondern wegen Medizin kam und daß er sie nicht für sich, sondern für den Erhabenen brauchte. Sie bereitete sofort Reisgrütze mit dem Saft der Kola (Jujube) und füllte damit die Schale des Buddha, wobei sie voller Freude und Verehrung war. Der Erwachte verzehrte dann die Speise, und sofort waren seine Beschwerden verschwunden. Als die Frau des Arztes starb, erschien sie bei den Göttern der Dreiunddreißig wieder, wo Moggallāno sie sah und nach ihrem Wirken befragte (714 -717 = 85 - 88). Sie antwortete:

 

Dem Buddha einst, dem Sonnensohn,

gab in Andhakavinda ich

Reisgrütze mit Jujubasaft,

in Öl erhitzt und aufgekocht. (718)

 

Ich mischte es mit Pfeffer und

mit Knoblauch und Graswurzeln noch.

Das gab ich dem, der aufrecht ist,

gar heiter im Gemüt dabei. (719)

 

720 - 723 = 190 - 193, nur in 723 Reisgrütze statt Reisschaum.

 

Bemerkungen:

Der Buddha hatte manchmal Körperbeschwerden, insb. Störungen des Windelements (S 7.13, MV VI,17), die durch Arznei geheilt wurden. Über die Zutaten der Medizin siehe lang und breit Masefield S. 287 - 289.

719: "...dem, der aufrecht ist" (uju-bhuta) ist einer der Namen für den Buddha oder Heilige, die ganz der Wahrheit verbunden sind (Pv 67, 593, 705; Vv 637 = 745, 177; S 3.24 "Rechtschaffene").


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