SUTTA-NIPĀTA, Lehr-Dichtungen

V.9. Todeyya

 

1088 TODEYYA

In dem die Sinnenwünsche nicht mehr hausen,
In dem Begehren nicht gefunden wird,
Der allen Zweifel überwunden hat,
Befreiung welcher Art ward ihm zuteil?

 

1089 DER ERHABENE

In dem die Sinnenwünsche nicht mehr hausen,
In dem Begehren nicht gefunden wird,
Der allen Zweifel überwunden hat,
Andere Befreiung gibt es nicht für ihn.

 

1090 TODEYYA

Ist er dann frei von Sehnen, oder hegt er Hoffen?
Ist Weisheit ihm zu eigen, oder sinnt er über sie?
Wie ich erkennen kann den Muni, Sakka,
Das, Alles-Seher, künde klar mir an!

 

1091 DER ERHABENE

Frei von Sehnen ist er, und er hegt nicht Hoffen;
Zu eigen ist ihm Weisheit, nicht sinnt er über sie.
So magst, Todeyya, du den Muni kennen,
Der, ganz entledigt, nicht am Sinnen-Dasein hängt.

 


Zeile d = vv. 176b (s. Anm.), 1059b.


V.10. Kappa

 

1092 KAPPA

Denen, die inmitten dieses Meeres leben,
In dieser Flut so furchtbar, die da ist erstanden;
Denen, die dem Alter unterworfen und dem Tod,
Ein sicheres Eiland künde ihnen, o Verehrter!
O sage mir das Eiland an, das uns aus dieser Flut befreit!

 

1093 DER ERHABENE

Denen, die inmitten dieses Meeres leben,
In dieser Flut so furchtbar, die da ist erstanden;
Denen, die dem Alter unterworfen und dem Tod,
Ein sicheres Eiland künd' ich dir, o Kappa!

 

1094

Entledigt sein und frei von Hang, -
Das ist das Eiland ohnegleichen.
Dies, künde ich, ist das Nibbāna,
Des Alters und des Todes völliges Enden.

 


Zeile a. - Vgl. v. 620, 645.


 

1095

Die achtsam und besonnen dies erkannt,
In dieser Sichtbarkeit schon ganz gestillt,
Nicht sind sie mehr in Māras Macht,
Nicht sind sie Māras Sklaven mehr!

  Oben zeilen.gif (1054 bytes)