KOMMENTAR zum Satipatthāna-Sutta

III. Die Gefühlsbetrachtung

Nachdem so der Erhabene die Vergewärtigung der Achtsamkeit durch die vierzehnteilige Körper-Betrachtung dargelegt hat, beginnt er nun von der neunfachen Gefühls-Betrachtung zu sprechen, mit den Worten "Wie nun, o Mönche..."

 

Wenn da, o Mönche, der Mönch ein freudiges Gefühl empfindet, so weiß er: ,Ein freudiges Gefühl empfinde ich.' Das freudige Gefühl kann ein körperlich oder geistig angenehmes Gefühl sein.

Gewiß wissen es auch schon die noch auf ihrem Rücken liegenden Säuglinge, wenn sie, z.B. beim Trinken der Muttermilch, ein freudiges Gefühl empfinden: ,Wir empfinden ein freudiges Gefühl.' Doch nicht von solchem Wissen ist hier die Rede. Denn in ihm ist der Begriff eines ,Wesens' nicht ausgeschaltet und die Ich-Vorstellung nicht beseitigt. Solches Wissen ist daher nicht der Gegenstand der Meditation und gehört nicht zur Übung der "Achtsamkeits-Vergewärtigung". Das Wissen jenes übenden Mönches jedoch schaltet den Begriff eines ,Wesens' aus und beseitigt die Ich-Vorstellung. Es ist daher Meditations-Gegenstand und gehört zur Satipatthāna-Übung. (Die Textworte "Er weiß") beziehen sich auf ein wissensklares Fühlen (sampajāna-vediyanam), bei dem man sich fragt: Wer fühlt? Wessen Gefühle sind es? Auf Grund wovon kommt Gefühl zustande? - "Wer fühlt?" Keinerlei Wesen oder Persönlichkeit fühlt. "Wessen Gefühle sind es?" Nicht die Gefühle irgend eines Wesens oder einer Persönlichkeit. "Auf Grund wovon kommt Gefühl zustande?" Mit (gewissen) Gegenständen, wie Formen, Tönen usw., als Objekt mag Gefühl entstehen. Daher erkennt der Übende: "Den jeweiligen Gegenstand der freudigen und anderen Gefühle als Objekt nehmend, ist es ein bloßes Gefühl, das empfindet".

Weil außer einem dinglichen Vorgang (dhamma) kein ausführendes Subjekt (kattā, "Tuer", "Agens") besteht, wird hier die Agens-Natur eines bloßen dinglichen Vorgangs gezeigt (und das Gefühl selber und nicht eine Person zum Subjekt des Satzes gemacht).

Die Textworte "Ich fühle" sind nur ein konventioneller Ausdruck, gegründet auf diesen Gefühls-Vorgang. Die Worte "Ein freudiges Gefühl empfinde ich" hat man daher so zu verstehen, daß man dabei bedenkt: "Wenn man einen Gegenstand zum Objekt genommen hat, wird Gefühl empfunden."

So tat es auch ein gewisser, im Cittalaberg-Kloster (Ceylon) lebender Ordensälterer. Als er einmal krank war, wand er sich, unter starken Schmerzen stöhnend, hin und her. Da sprach ein junger Mönch zu ihm: "An welcher Stelle schmerzt es euch, o Herr?" - "Eine besondere Schmerzstelle gibt es nicht, Bruder. Wenn man einen Gegenstand zum Objekt genommen hat, wird Gefühl empfunden." - "Von der Zeit an, wo man zu solcher Erkenntnis gekommen ist, ziemt es sich uns da nicht, geduldig zu ertragen?" - "Ich trage geduldig, Bruder." - "Geduldiges Ertragen, o Herr, ist das Beste." Und der Ordensältere duldete. Die schmerzhaften Körperwinde aber spalteten sein Inneres bis zum Herzen und die Eingeweide traten aus, so daß sie auf dem Bette zuhauf lagen. Und der Ordensältere zeigte es dem jungen Mönch: "Solch Dulden ziemt sich, Bruder!" Und der junge Mönch schwieg. Der Ältere aber, seine (zum Erdulden der Schmerzen aufgebrachte) Energie ins Gleichmaß fügend*, erreichte im Todesmoment die von den Analytischen Wissen begleitete Heiligkeit und erlosch.

 

* "viriyasamatam yojetvā" so auch im Subkom. Nach einer anderen Leseart (viriyasamatham yojetvā) wäre zu übersetzen: "Energie mit Geistesruhe verbindend." Der Sinn ist in beiden Fällen der gleiche und bezieht sich auf den "Ausgleich der spirituellen Fähigkeiten" (indriya-samatā): s. Seite 220.

 

Nachdem der Erhabene vorher vom körperlichen Meditationsobjekt gesprochen hatte, spricht er nun hier von einem geistigen, und zwar vom Gefühl. Es gibt nämlich zweierlei Meditationsobjekte, körperliche und geistige, sie werden auch als das ,Erfassen des Körperlichen und des Geistigen' bezeichnet. Wenn der Erhabene ein körperliches Meditationsobjekt darlegt, so gibt er (dafür häufig) in einer kurzen oder ausführlichen Betrachtungsweise (als Beispiel) die "Analyse der vier Elemente"; beide Betrachtungsweisen sind vollständig im, Visuddhi-Magga (XI, 2) behandelt. Wenn der Erhabene ein geistiges Meditationsobjekt darlegte, so tat er es meistens vom Gefühl ausgehend.

Die Einstellung des Klarblicks (vipassanābhinivesa) auf ein geistiges Meditationsobjekt kann sich nämlich in dreifacher Weise vollziehen: auf Grund des Sinnen-Eindrucks (phassa), des Gefühls (vedanā) oder des Bewußtseins (citta). Wie ist dies zu verstehen? Da hat einer zunächst, sei es kurz oder ausführlich, ein körperliches Meditationsobjekt erforscht. Bei der ersten Begegnung des Bewußtseins und seiner Begleitfaktoren mit diesem Objekt wird dem einen Übenden der dann entstehende, einen Eindruck von diesem Objekt vermittelnde Sinnen-Eindruck deutlich; einem anderen das dann entstehende, dieses Objekt empfindende Gefühl; wieder einem anderen wird das dann entstehende, das aufgenommene Objekt erkennende Bewußtsein deutlich. Wenn nun der Sinnen-Eindruck deutlich wird, so erscheint er nicht allein, sondern gleichzeitig erscheinen auch das das betreffende Objekt empfindende Gefühl, die wahrnehmende Wahrnehmung (saññā), die wollenden Willensregungen (cetanā) und das erkennende Bewußtsein. Eben die ganze mit Sinnen-Eindruck beginnende Fünfergruppe (phassa-pañcaka) erfaßt er. - Wem Gefühl deutlich wird, dem erscheint es nicht allein, sondern gleichzeitig erscheinen auch die anderen vier. - Wem Bewußtsein deutlich wird, dem erscheint es nicht allein, sondern gleichzeitig erscheinen auch die anderen vier. Eben die ganze mit Sinnen-Eindruck beginnende Fünfergruppe erfaßt er.

Nun forscht er weiter: Diese in der Fünfergruppe zusammengefaßten Dinge, worauf sind sie gestützt? Auf eine materielle Grundlage (vatthu) sind sie gestützt, - so erkennt er. Diese Grundlage ist der grobstoffliche Körper. In Bezug hierauf heißt es: "Und dies ist das Bewußtsein, hierauf gestützt, hieran gebunden." Der grobstoffliche Körper ist zu verstehen als die vier Elemente und die von ihnen abhängige Körperlichkeit. Nur ,Geist und Körper (nāma-rūpa) ist es, was der Meditierende dabei wahrnimmt; und zwar ist jene oben erwähnte materielle Grundlage der ,Körper' (rūpa) und die mit Sinnen Eindruck beginnende Fünfergruppe ist der ,Geist' (nāma). ,Geist und Körper' wiederum sind nichts anderes als die fünf Gruppen (des Anhangens; pañca-kkhandha). Und zwar ist der Körper die Gruppe Körperlichkeit und der ,Geist' besteht aus den vier geistigen Gruppen. Außerhalb von ,Geist und Körper' (nāma-rūpa) gibt es keine ,Gruppen' (khandha) und außerhalb der ,Gruppen' gibt es keinen ,Geist und Körper'. Der Übende prüft nun diese fünf Gruppen des Anhangens: "Wodurch sind sie verursacht?" und er sieht: "Sie sind verursacht durch Nichtwissen usw." Infolge hiervon erkennt er: "Lediglich ein bedingender und bedingter Vorgang ist dies. Irgend etwas anderes, ein Wesen oder eine Persönlichkeit, gibt es nicht. Nur ein Haufen leerer Gestaltungen ist es!" Darauf wendet er auf ,Geist und Körper' samt seinen Bedingungen die Drei Merkmale an und in der Übungsfolge des Klarblicks erfaßt er die Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und Unpersönlichkeit. An einem Tage dann, an dem er geeignetes Klima, geeignete menschliche Umgebung, geeignete Nahrung und geeignete Lehrunterweisung* gefunden hat, trachtet er mit dem Entschluß "Heute, heute!" nach der völligen Durchdringung und, ununterbrochen im Kreuzsitz verharrend, erreicht er den Gipfel des Klarblicks und gewinnt die Heiligkeit. - Damit ist für jene drei Arten von Übenden (die vom Sinnen-Eindruck, Gefühl oder Bewußtsein ausgehen) das Meditationsobjekt bis zur Erreichung der Heiligkeit dargestellt.

 

* Dies sind die vier ,sappāya', d.h. die ein erfolgreiches mönchisches Leben begünstigenden ,geeigneten Umstände'.

 

Hier aber hat der Erhabene das geistige Meditationsobjekt vom Gefühl aus behandelt. Vom Sinnen-Eindruck oder vom Bewußtsein ausgehend, ist es nämlich nicht so klar, sondern erscheint fast als dunkel. Bei einer vom Gefühl ausgehenden Behandlung aber wird es klar, weil nämlich die Entstehung des freudigen und leidigen Gefühls deutlich bemerkbar ist. Wenn Freude entsteht, so erschüttert und durchschauert, erfüllt und durchdringt sie den ganzen Körper, wie wenn man hundertfach geklärte Butter zu essen erhält oder mit hundertfach geläutertem Salböl eingerieben wird oder die Körperhitze mit einem Hundert-Eimer-Bad stillt. Ein solcher bricht dann in die Worte aus: "Welcher Genuß, welcher Genuß!"

Wenn Schmerz entsteht, so erschüttert und durchschauert, erfüllt und durchdringt er den ganzen Körper, wie wenn man von einem glühenden Eisenstab durchbohrt, mit glühend-heißem Kupfer bespritzt wird oder wie wenn man sich in einem Wald mit vertrocknetem Gras und Pflanzenwuchs befindet, in den ein flammendes Holzbündel geworfen ward. Das Schmerzgefühl läßt einen dann aufjammern "o welche Qual, welche Qual!" In dieser Weise ist die Entstehung des freudigen und leidigen Gefühls deutlich bemerkbar.

Das weder freudige noch leidige (indifferente) Gefühl ist allerdings schwer erklärbar, dunkel und unklar. Es gewinnt Klarheit wenn man es mittels Schlußfolgerung in dieser Weise erfaßt: Wenn Freude und Leid abwesend sind, so besteht ein weder freudiges noch leidiges Gefühl, welches, im Gegensatz zum Angenehmen und Unangenehmen, ein mittlerer Gemütszustand ist. Es ist, wie wenn ein Jäger, der Fuß-Spur eines fliehenden Rehes folgend, einen dazwischen liegenden flachen Felsen besteigt. Wenn er die Spur sowohl auf dieser, wie auf der anderen Seite des Felsens gesehen hat, so weiß er, obwohl er sie in der Mitte nicht sieht, mittels Schlußfolgerung: "Hier ist es hinauf- und dort hinuntergestiegen. Vom Felsen in der Mitte muß es also in diese Richtung gegangen sein." Wie die Spur an der Aufstiegstelle, so ist auch die Entstehung des freudigen Gefühls klar; wie die Spur an der Abstiegstelle, so ist auch die Entstehung des leidigen Gefühls klar. "Hier ist der Aufstieg, dort der Abstieg und dazwischen muß es so und so gegangen sein." In dementsprechender Weise wird das weder freudige noch leidige Gefühl klar, wenn man es auf dem Wege der Schlußfolgerung derart versteht: Wenn Freude und Leid abwesend sind, so besteht ein weder freudiges noch leidiges Gefühl, welches, im Gegensatz zum Angenehmen und unangenehmen, ein mittlerer Gemütszustand ist.

In solcher Weise hat der Erhabene nach vorheriger Behandlung des körperlichen Meditationsobjekts darauf das geistige Meditationsobjekt dargelegt, und zwar unter Herausgreifen des Gefühls. Nicht nur hier verfuhr er so, sondern auch in vielen anderen Sutten, z.B. aus der Mittleren Sammlung: in der Kleinen und Großen Lehrrede von der Vernichtung des Begehrens (M.37, M.38), in der Großen und Kleinen Lehrrede der Erklärungen (M.43, M.44), Ratthapāla (M.82), Māgandiya (M.75), Erklärung der Elemente (M.140), Dienlich der Unverstörung (M.106); aus der Langen Sammlung: in der Großen Lehrrede von der Verursachung (D.15), in den Fragen Sakkas (D.21), in der Großen Satipatthāna-sutte (D.22); aus der Gruppierten Sammlung (Samyutta-Nikāya): in der Kleinen Lehrrede von der Verursachung, im Gleichnis vom Baum, in der Lehrrede vom Gründlichen Forschen, sowie im gesamten Vedanā-Samyutta. Ebenso wie in allen diesen Lehrreden hat der Erhabene auch hier in dieser Satipatthāna-Sutte nach vorheriger Behandlung des körperlichen Meditationsobjektes danach das geistige Meditationsobjekt dargelegt, und zwar unter Herausgreifen des Gefühls.

 

Wenn der Mönch ein freudiges Gefühl empfindet, so weiß er: ,Ein freudiges Gefühl empfinde ich.' Dieser Satz kann auch noch nach anderer Methode verstanden werden. Weil im Augenblick eines freudigen Gefühls kein leidiges vorhanden ist deshalb heißt es "Wenn er ein freudiges Gefühl empfindet". Weil das frühere, früher entstandene leidige Gefühl jetzt nicht vorhanden ist und weil dieses freudige Gefühl vorher nicht vorhanden war, deshalb sind die Gefühle vergänglich, unbeständig, der Veränderung unterworfen. In solcher Weise ist man hierbei wissensklar (sampajāno) .

Jenes, in der Textstelle erwähnte "Wissen" (" ... weiß er") wurde zuerst - und zwar durch den Passus "Einen Gegenstand zum Objekt nehmend, ist es ein bloßes Gefühl, das empfindet" - durch die Abhängigkeit des Gefühls vom Objekt und durch seine Unpersönlichkeit (anattatā) beschrieben. Hier nun, nach der "anderen Methode", wird dieses Wissen als das Erkennen der Vergänglichkeit und Leidhaftigkeit des Gefühls erklärt. Wie das Auftreten zweier Bewußtseins-Zustände in einem einzigen Moment unmöglich ist, weil, gewisse ihrer mannigfaltigen Bedingungen nicht zusammen auftreten, ebenso kommen auch die besonderen Objekte zweier Gefühle nicht zusammen vor. - Durch den Begriff "der Veränderung unterworfen" ist auch die Leidhaftigkeit sämtlicher Gefühle beleuchtet (da nämlich auch das freudige Gefühl durch seine Veränderlichkeit dem Leiden unterworfen ist).

Daher sagte der Erhabene (Mittlere Sammlung, Nr. 74): Zu einer Zeit, Aggivessana, wo man ein freudiges Gefühl empfindet) zu dieser Zeit empfindet man kein leidiges Gefühl und empfindet kein weder freudiges noch leidiges Gefühl; eben ein freudiges Gefühl empfindet man zu dieser Zeit. Zu einer Zeit, Aggivessana, wo man ein leidiges Gefühl empfindet ... Zu einer Zeit, Aggivessana, wo man ein weder freudiges noch leidiges Gefühl empfindet ... eben ein weder freudiges noch leidiges Gefühl empfindet man zu dieser Zeit. Freudige Gefühle, o Aggivessana, sind vergänglich, zusammengesetzt, bedingt entstanden, dem Versiegen unterworfen, dem Schwinden unterworfen, dem Aufhören unterworfen, der Aufhebung unterworfen. Auch leidige Gefühle, Aggivessana, sind vergänglich ...; auch weder freudige noch leidige Gefühle, Aggivessana, sind vergänglich ... der Aufhebung unterworfen. So erkennend wendet sich der erfahrene edle Jünger vom freudigen Gefühle ab, er wendet sich ab vom leidigen Gefühl, er wendet sich ab vom weder freudigen noch leidigen Gefühl. Abgewandt wird er entsüchtet; durch die Entsüchtung wird er frei und im Befreiten ist das Wissen: ,Befreit bin ich.' ,Versiegt ist Wiedergeburt, vollbracht der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres mehr nach diesem hier!' so weiß er."

 

Wenn er ein sinnengebundenes freudiges Gefühl empfindet ... (sāmisam sukham vedanam vediyamāno). Dies bezieht sich auf die zur Sinnlichkeit (āmisa) der fünf Sinnenobjekte geneigten "sechs mit dem Hausleben verbundenen fröhlichen Gefühle": das sinnenfreie freudige Gefühl (nirāmisam sukham vedanam) sind die "sechs mit Entsagung verbundenen fröhlichen Gefühle". Das sinnengebundene leidige Gefühl sind die "sechs mit dem Hausleben verbundenen traurigen Gefühle"; das sinnenfreie leidige Gefühl sind die "sechs mit der Entsagung verbundenen traurigen Gefühle". Das sinnengebundene indifferente Gefühl sind die "sechs mit dem Hausleben verbundenen indifferenten Gefühle"; das sinnenfreie indifferente Gefühl sind die "sechs mit der Entsagung verbundenen indifferenten Gefühle". Die Erläuterung hiervon findet sich im "Letzten Halbhundert" (M.137).

 

So weilt er nach innen bei den Gefühlen ... - Durch Erfassen der freudigen Gefühle usw. weilt er bei den eigenen Gefühlen in Betrachtung der Gefühle oder bei den Gefühlen eines anderen oder zeitweise bei den eigenen Gefühlen und zeitweise bei denen eines anderen.

 

Die Dinge in ihrem Entstehen betrachtend ... bedeutet hier: er sieht das Entstehen und Vergehen der Gefühle gemäß jener fünffachen Darstellungsweise, beginnend mit: "Durch Entstehung von Nichtwissen kommt es zur Entstehung von Gefühl."

Die vier ,Bedingungen' für das Entstehen des Gefühls sind: 1. Nichtwissen, 2. Begehren. 3 Karma, 4. Sinnen-Eindruck; der 6. Faktor ist das ,Merkmal des Insdaseintretens'. Das Vergehen des Gefühls erfolgt durch die Aufhebung der vier ,Bedingungen' und das ,Merkmal der Veränderung' (Patisambh. Magga, I, 56). Vgl. Mskr. S. 78.

 

So weilt er bei den Gefühlen, die Dinge in ihrem Entstehen, in ihrem Vergehen, zeitweise in ihrem Entstehen und zeitweise in ihrem Vergehen betrachtend.

Hierbei nun besteht die ,Wahrheit vom Leiden' in der die Gefühle erfassenden Achtsamkeit. Das sie erzeugende, vorhergehende Begehren ist die ,Wahrheit von der Leidens-Entstehung'. Das Nicht-Auftreten beider ist die ,Wahrheit von der Leidensaufhebung'. Der das Leiden verstehende, den Entstehungs- (-Grund) aufgebende, auf dessen Aufhebung gerichtete Heilige Pfad ist die ,Wahrheit von dem zur Leidens-Aufhebung führenden Weg'.

Nachdem der Übende, in dieser Weise der Methode der Vier Heiligen Wahrheiten folgend, eifrig gestrebt hat, wird er die Erlöschung erreichen. Das ist für den die Gefühle erfassenden Mönch der bis zur Heiligkeit führende Zugang zur Erlösung.


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