Anguttara Nikaya

4. Kapitel: mahā-vagga

A.IX. 32 Neun stufenweise Zustände

Neun stufenweise Zustände (anupubba-vihāra) gibt es, ihr Mönche. Welche neun?

Da gewinnt, ihr Mönche, der Mönch, ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung und weilt in ihr.

Hier folgt der übliche Text für die 2.-4. feinkörperliche Vertiefung, die vier unkörperlichen Vertiefungen, und als neuntes die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl. Der volle Wortlaut dieser Texte ist in den entsprechenden Abschnitten der folgenden Lehrrede enthalten.


A.IX. 33 Neun stufenweise Erreichungszustände

Neun stufenweise Erreichungszustände (anupubba-vihāra-samāpatti) will ich euch weisen, ihr Mönche. So höret denn und achtet wohl auf meine Worte.

1. Wo die sinnlichen Dinge zur Erlöschung gelangen und wo jene weilen, die die sinnlichen Dinge wiederholt zur Erlöschung bringen, in diesem Zustand wahrlich sind jene Ehrwürdigen insoweit gestillt, entwähnt, entronnen, zum Anderen Ufer gelangt, so sage ich. Wo aber gelangen die sinnlichen Dinge zur Erlöschung, und wo verweilen jene, die die sinnlichen Dinge wiederholt zur Erlöschung bringen? Wer da sagt, daß er es nicht weiß und nicht kennt, dem hat man also zu erklären:

'Da, o Bruder, gewinnt ein Mönch, ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit erzeugte, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung und weilt in ihr. Hier gelangen die sinnlichen Dinge zur Erlöschung, und hier weilen jene, die die sinnlichen Dinge wiederholt zur Erlöschung bringen.'

Wahrlich, ihr Mönche, ein Mönch, der frei ist von Heuchelei und Verstellung, sollte diesen Worten Beifall schenken und sie billigen. Und hat er ihnen Beifall geschenkt und sie gebilligt, so sollte er mit ehrfurchtsvoll gefalteten Händen dastehen.

2. Wo Gedankenfassen und Überlegen zur Erlöschung gelangen und wo jene weilen, die Gedankenfassen und Überlegen wiederholt zur Erlöschung bringen, in diesem Zustand wahrlich sind jene Ehrwürdigen insoweit gestillt, entwähnt, entronnen, zum Anderen Ufer gelangt, so sage ich. Wo aber gelangen Gedankenfassen und Überlegen zur Erlöschung, und wo weilen jene, die Gedankenfassen und Überlegen wiederholt zur Erlöschung bringen? Wer da sagt, daß er es nicht weiß und nicht kennt, dem hat man also zu erklären:

'Nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen gewinnt da ein Mönch den inneren Frieden, die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassen und Überlegen freie, in der Sammlung geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte zweite Vertiefung und weilt in ihr. Hier gelangen Gedankenfassen und Überlegen zur Erlöschung, und hier weilen jene, die Gedankenfassen und Überlegen wiederholt zur Erlöschung bringen.'

Wahrlich, ihr Mönche, ein Mönch, der frei ist von Heuchelei und Verstellung, sollte diesen Worten Beifall schenken und sie billigen. Und hat er ihnen Beifall geschenkt und sie gebilligt, so sollte er mit ehrfurchtsvoll gefalteten Händen dastehen.

3. Wo die Verzückung zur Erlöschung gelangt und wo jene weilen, die die Verzückung wiederholt zur Erlöschung bringen, in diesem Zustand wahrlich sind jene Ehrwürdigen insoweit gestillt, entwähnt, entronnen, zum Anderen Ufer gelangt, so sage ich. Wo aber. ..

'Nach Loslösung von der Verzückung weilt er gleichmütig, achtsam, klar bewußt, und ein Glücksgefühl empfindet er in seinem Inneren, von dem die Edlen künden: »Der Gleichmütige, Achtsame weilt beglückt«; so gewinnt er die dritte Vertiefung. Hier gelangt die Verzückung zur Erlöschung und hier weilen jene, die die Verzückung wiederholt zur Erlöschung bringen.' Wahrlich, ihr Mönche ...

4. Wo das Gleichmuts-Glück (*1) zur Erlöschung gelangt und wo jene weilen, die das Gleichmuts-Glück wiederholt zur Erlöschung bringen, in diesem Zustand wahrlich sind jene Ehrwürdigen insoweit gestillt, entwähnt, entronnen, zum Anderen Ufer gelangt, so sage ich. Wo aber...

'Nach dem Schwinden von Wohlgefühl und Schmerz und dem schon früheren Erlöschen von Frohsinn und Trübsinn, gewinnt er die leidlos-freudlose, in der völligen Reinheit von Gleichmut und Achtsamkeit bestehende vierte Vertiefung und weilt in ihr. Hier gelangt das Gleichmuts-Glück zur Erlöschung, und hier weilen jene, die das Gleichmuts-Glück wiederholt zur Erlöschung bringen.' Wahrlich, ihr Mönche ...

5-9.: (Anfangs- und Schlußabschnitte entsprechen den obigen.)

5. 'Da gewinnt der Mönch, durch völlige Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen, durch das Schwinden der Rückwirkwahrnehmungen und Nichtbeachten der Vielheitswahrnehmungen, mit der Vorstellung »Unendlich ist der Raum«, das Raumunendlichkeitsgebiet und weilt darin. Hier gelangen die Körperlichkeitswahrnehmungen zur Erlöschung, und hier weilen jene, die die Körperlichkeitswahrnehmungen wiederholt zur Erlöschung bringen.'

6. 'Da gewinnt der Mönch durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes, mit der Vorstellung »Unendlich ist das Bewußtsein«, das Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet und weilt darin. Hier gelangen die Wahrnehmungen des Raumunendlichkeitsgebietes zur Erlöschung,und hier weilen jene, die die Wahrnehmungen des Raumunendlichkeitsgebietes wiederholt zur Erlöschung bringen.'

7. 'Da gewinnt der Mönch durch völlige Überwindung des Bewußtseinsunendlichkeitsgebietes, mit der Vorstellung »Nichts ist da«, das Nichtsheitsgebiet und weilt darin. Hier gelangen die Wahrnehmungen des Bewußtseinsunendlichkeitsgebietes zur Erlöschung, und hier weilen jene, die die Wahrnehmungen des Bewußtseinsunendlichkeitsgebietes wiederholt zur Erlöschung bringen.'

8. 'Da gewinnt der Mönch durch völlige Überwindung des Nichtsheitsgebietes das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung. Hier gelangen die Wahrnehmungen des Nichtsheitsgebietes zur Erlöschung,und hier weilen jene, die die Wahrnehmungen des Nichtsheitsgebietes wiederholt zur Erlöschung bringen.

9. 'Da gewinnt der Mönch durch völlige Überwindung des Gebietes von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl und weilt darin. Hier gelangen die Wahrnehmungen des Gebietes von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung zur Erlöschung,und hier weilen jene, die die Wahrnehmungen des Gebietes von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung wiederholt zur Erlöschung bringen.' Wahrlich, ihr Mönche ...

Dies, ihr Mönche, sind die neun stufenweisen Erreichungszustände.


(*1) Upekhā-sukha, das Gleichmutsglück, ist das durch den ethischen Gleichmut (zu unterscheiden von der hedonistischen Indifferenz der Gefühlsgruppe) modifizierte Freudegefühl, das für die dritte Vertiefung bezeichnend ist. In der 4. Vertiefung ist der Gleichmut durch stark entwickelte Achtsamkeit völlig von jeder emotionellen Färbung geläutert.


A.IX. 34 Ein Glück jenseits der Gefühle

Das habe ich gehört. Einstmals weilte der ehrwürdige Sāriputta bei Rājagaha, an der Fütterungsstätte der Eichhörnchen. Dort wandte sich der ehrwürdige Sāriputta an die Mönche und sprach:

»Ein Glück, ihr Brüder, ist das Nibbāna! Ein Glück, o Brüder, ist das Nibbāna!«

Auf diese Worte sprach der ehrwürdige Udāyi (hier ist Lāludāyi gemeint) zum ehrwürdigen Sāriputta also:

»Wie kann denn, o Bruder, ein Glück dort bestehen, wo es keine Gefühle mehr gibt?«

-»Darin, o Bruder, besteht ja gerade das Glück, daß es dort keine Gefühle mehr gibt.

Fünf Sinnendinge gibt es, o Bruder. Welche fünf? Die Formen, die Töne, die Düfte, die Säfte und die Körpereindrücke, die begehrten, lieblichen, angenehmen, teuren, sinnlichen, reizenden - das, o Bruder, sind die fünf Sinnendinge. Was aber, o Bruder, diesen fünf Sinnendingen zufolge an Freude und Frohsinn aufsteigt, das nennt man, o Bruder, sinnliches Glück.

Da aber, o Bruder, gewinnt der Mönch, abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die erste Vertiefung. Wenn nun den Mönch, während er in diesem Zustand weilt, mit Sinnlichkeit verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen befallen, so gilt ihm das als Gebrechen. Gleichwie nämlich, o Bruder, einen Glücklichen ein Unglück oder gar ein Gebrechen befällt, so befallen ihn jene mit Sinnlichkeit verbundenen Wahrnehmungen und Erwägungen. Das gilt ihm eben als ein Gebrechen. Was da aber, Bruder, Gebrechen ist, das ist Leiden, hat der Erhabene gesagt. In diesem Sinne eben, Bruder, hat man das Nibbāna als ein Glück anzusehen.

Da gewinnt ferner der Mönch, nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen, die zweite Vertiefung. Wenn den Mönch, während er in diesem Zustand weilt, mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen befallen, so gilt ihm dies als ein Gebrechen ...

Da gewinnt der Mönch nach Loslösung von der Verzückung die dritte Vertiefung. Wenn nun den Mönch, während er in diesem Zustand weilt, mit Verzückung verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen befallen, so gilt ihm dies als ein Gebrechen ...

Da gewinnt der Mönch nach völliger Überwindung von Freuden und Leiden die vierte Vertiefung. Wenn nun den Mönch, während er in diesem Zustand weilt, mit dem Gleichmuts-Glück verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen befallen, so gilt ihm dies als ein Gebrechen ...

Da gewinnt der Mönch nach völliger Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen das Gebiet der Raumunendlichkeit. Wenn nun den Mönch, während er in diesem Zustand weilt, mit Körperlichkeit verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen befallen, so gilt ihm dies als ein Gebrechen ...

Da gewinnt der Mönch nach völliger Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit. Wenn nun den Mönch, während er in diesem Zustand weilt, mit dem Gebiete der Raumunendlichkeit verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen befallen, so gilt ihm dies als ein Gebrechen ...

Da gewinnt der Möndl nach völliger Überwindung des Bewußtseinsunendlichkeitsgebietes das Nichtsheitsgebiet. Wenn nun den Mönch, während er in diesem Zustand weilt, mit dem Bewußtseinsunendlichkeitsgebiete verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen befallen, so gilt ihm dies als ein Gebrechen ...

Da gewinnt der Mönch nach völliger Überwindung des Nichtsheitsgebietes das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung. Wenn nun den Mönch, während er in diesem Zustand weilt, mit dem Nichtsheitsgebiete verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen befallen, so gilt ihm dies als ein Gebrechen. Gleichwie nämlich, Bruder, einen Glücklichen ein Unglück oder gar ein Gebrechen befällt, genau so befallen ihn jene mit dem Nichtsheitsgebiete verbundenen Wahrnehmungen und Erwägungen. Das gilt ihm eben als ein Gebrechen. Was da aber, Bruder, Gebrechen ist, das ist Leiden, hat der Erhabene gesagt. In diesem Sinne eben, Bruder, hat man das Nibbāna als ein Glück anzusehen.

Da gewinnt der Mönch nach völliger Überwindung des Gebietes von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl; und kraft der Weisheit gelangen in ihm die Triebe zur Versiegung. In diesem Sinne eben, Bruder, hat man das Nibbāna als ein Glück anzusehen.«


A.IX. 35 Die Kuh im Gebirge

Nehmt an, ihr Mönche, einer im Gebirge lebenden Kuh, die unverständig ist, unerfahren, des Gebietes unkundig und unfähig, im unebenen Gebirge umherzuwandern, käme der Gedanke: »Ach, gern möchte ich auf noch nicht betretenes Gebiet gehen, noch nicht gekostete Gräser fressen, noch nicht genossenes Wasser trinken!« Und bevor sie noch richtig den Vorderfuß aufgesetzt hat, würde sie schon den Hinterfuß aufheben. Nicht könnte sie dann noch nicht betretenes Gebiet begehen, noch nicht gekostete Gräser zu fressen und noch nicht genossenes Wasser zu trinken bekommen. Und auch zum Orte, wo ihr jener Gedanke kam, vermöchte sie nicht heil zurückzukehren. Und warum nicht? Weil eben jene im Gebirge lebende Kuh unverständig ist, unerfahren des Gebietes unkundig und unfähig, im unebenen Gebirge umherzuwandern.

So auch, ihr Mönche, ist ein Mönch unverständig, unerfahren, des Gebietes unkundig und unfähig, abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsame Geisteszuständen, in die erste Vertiefung einzutreten. Auch pflegt er nicht jene (meditative) Vorstellung, erweckt und entfaltet sie nicht, hält sie nicht fest. Dem kommt nun der Gedanke: »Gern möchte ich doch, nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen in die zweite Vertiefung eintreten!« Doch dazu ist er nicht imstande. Da denkt er: »So will ich denn, abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von den unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung eintreten!« Doch auch dazu ist er nicht imstande. Dieser Mönch, ihr Mönche, gilt als beiderseits verirrt und verloren, gleichwie jene im Gebirge lebende unverständige, unerfahrene, des Gebietes unkundige Kuh, die unfähig ist, im unebenen Gebirge umherzuwandern.

Nehmt nun aber einmal an, ihr Mönche, einer im Gebirge lebenden Kuh, die verständig, erfahren und des Gebietes kundig ist und fähig, im unebenen Gebirge umherzuwandern, käme der Gedanke: »Ach, gern möchte ich auf noch nicht betretenes Gebiet gehen, noch nicht gekostete Gräser fressen, noch nicht genossenes Wasser trinken!« Und nachdem sie den Vorderfuß richtig niedergesetzt hat, hebt sie den Hinterfuß auf; und so kann sie noch nicht betretenes Gebiet begehen, noch nicht gekostete Gräser fressen und noch nicht genossenes Wasser trinken. Und auch zum Orte, wo ihr jener Gedanke kam, vermag sie heil zurückzukehren. Und warum ist es so? Weil eben jene im Gebirge lebende Kuh verständig ist, erfahren, des Gebietes kundig und fähig, im unebenen Gebirge umherzuwandern.

So auch, ihr Mönche, ist ein Mönch verständig, erfahren, des Gebietes kundig und fähig, abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung einzutreten. Und er pflegt diese (meditative) Vorstellung, erweckt und entfaltet sie, hält sie fest. Dann kommt ihm der Gedanke: »Gern möchte ich doch, nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen in die zweite Vertiefung eintreten!« Ohne Mühe tritt er dann in die zweite Vertiefung ein; und er pflegt diese (meditative) Vorstellung, erweckt und entfaltet sie, hält sie fest. Dann kommt ihm der Gedanke: »Gern möchte ich doch, nach Loslösung von der Verzückung, in die dritte Vertiefung eintreten ... in die vierte Vertiefung ... in das Gebiet der Raumunendlichkeit . in das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit... in das Nichtsheitsgebiet ... in das Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung ... in die Erlöschung von Wahnehmung und Gefühl!« Und ohne Mühe tritt er, nach Überwindung des Gebietes von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung, in die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl ein und weilt darin.

Wenn, ihr Mönche, der Mönch in alle jene Erreichungszustände eintritt und sich wieder aus ihnen erhebt, so wird sein Geist geschmeidig und gefügig. Bei geschmeidigem und gefügigem Geist aber ist die Sammlung unbeschränkt und gut entfaltet. Auf welchen durch höhere Geisteskräfte erreichbaren Zustand auch immer er nun seinen Geist richtet, um ihn durch diese höheren Geisteskräfte zu verwirklichen, so erreicht er dabei stets die Fähigkeit der Verwirklichung, wenn immer die Bedingungen erfüllt sind. Wünscht er nun, sich der verschiedenartigen magischen Fähigkeiten zu erfreuen . .

Hier folgt nun der Text für die sechs Höheren Geisteskräfte (abhiññā), wie in A.III.102, abschließend mit:

Wünscht er nun, durch Versiegung der Triebe noch bei Lebzeiten in den Besitz der triebfreien Gemütserlösung und Weisheitserlösung zu gelangen, sie selber erkennend und verwirklichend, so erreicht er dabei stets die Fähigkeit der Verwirklichung, wenn immer die Bedingungen erfüllt sind.


A.IX. 36 Geistesruhe und Hellblick

Aufgrund der ersten Vertiefung, ihr Mönche, lehre ich die Versiegung der Triebe, auch aufgrund der zweiten, der dritten und vierten Vertiefung lehre ich die Versiegung der Triebe. Auch aufgrund des Raumunendlichkeitsgebietes, des Bewußtseinsunendlichkeitsgebietes, des Nichtsheitsgebietes (des Gebietes von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung, der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl) (*1) lehre ich die Versiegung der Triebe.

Gesagt habe ich, ihr Mönche, daß ich aufgrund der ersten Vertiefung die Versiegung der Triebe lehre. Mit Rücksicht worauf aber habe ich das gesagt?

Da, ihr Mönche, tritt der Mönch in die erste Vertiefung ein. Was es darin aber an Körperlichkeit gibt (*2), an Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein, all diese Erscheinungen betrachtet er als vergänglich und leidhaft, als ein Siechtum und ein Geschwür, einen Stachel, ein Übel, eine Qual, als etwas Fremdes und Hinfälliges, als leer und ichlos (*3). Von diesen Dingen wendet er dann seinen Geist ab, und hat er ihn abgewandt, so richtet er ihn auf das Todlose Element: »Das ist der Friede, das ist das Erhabene, nämlich der Stillstand aller karmischen Bildekräfte, die Loslösung von allen Daseinsgrundlagen, die Versiegung des Begehrens, die Entsüchtigung, Erlöschung, Nibbāna.« In jenem Zustand verharrend (*4), erreicht er die Versiegung der Triebe; wenn er sie aber nicht erreicht, so tritt er infolge des (noch bestehenden) geistigen Begehrens und Ergötzens (*5), nach dem Schwinden der fünf niederen Fesseln, in einer geistigen Welt wieder in Erscheinung (*6), und dort erreicht er das Nibbāna, ohne von jener Welt zurückzukehren.

Gleichwie, ihr Mönche, ein Bogenschütze oder sein Schüler sich zunächst an einer Strohpuppe oder einem Lehmhaufen übt und dann später aus der Ferne trifft, schnell wie ein Blitz schießt und einen großen Gegenstand zu zerschmettern vermag. Ebenso ist es mit jenem Mönch.

Sagte ich also, ihr Mönche, daß ich aufgrund der ersten Vertiefung die Versiegung der Triebe lehre, so habe ich es eben mit Rücksicht hierauf gesagt.

Gesagt habe ich, ihr Mönche, daß ich aufgrund der zweiten, dritten und vierten Vertiefung die Versiegung der Triebe lehre; aufgrund der Gebiete der Raumunendlichkeit, der Bewußtseinsunendlichkeit und der Nichtsheit. Mit Rücksicht worauf aber habe ich das gesagt?

...Da gewinnt der Mönch durch völlige Überwindung des Gebietes der Bewußtseinsunendlichkeit, mit der Vorstellung 'Nichts ist da', das Nichtsheitsgebiet und weilt darin. Was es da aber an Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein (*7) gibt, all diese Erscheinungen betrachtet er als vergänglich und leidhaft, als ein Siechtum und ein Geschwür, einen Stachel, ein Übel, eine Qual, als etwas Fremdes und Hinfälliges, als leer und ichlos. Von diesen Dingen wendet er dann seinen Geist ab, und hat er ihn abgewandt, so richtet er ihn auf das Todlose Element: »Das ist der Friede, das ist das Erhabene, nämlich der Stillstand aller karmischen Bildekräfte, die Loslösung von allen Daseinsgrundlagen, die Versiegung des Begehrens, die Entsüchtung, Erlöschung, Nibbāna.« In jenem Zustand verharrend, erreicht er die Versiegung der Triebe; wenn er sie aber nicht erreicht, so tritt er infolge des [noch bestehenden] geistigen Begehrens und Ergötzens, nach dem Schwinden der fünf niederen Fesseln, in einer geistigen Welt wieder in Erscheinung; und dort erreicht er das Nibbāna, ohne von jener Welt zurückzukehren.

Sagte ich also, ihr Mönche, daß ich aufgrund des Nichtsheitgebietes die Versiegung der Triebe lehre, so habe ich es eben mit Rücksicht hierauf gesagt.

Solange, ihr Mönche, als es sich noch um einen mit Wahrnehmung verbundenen Erreichungszustand (saññā-samāpatti) handelt, solange gibt es ein Durchdringen zum Höchsten Wissen (*8). Was aber, ihr Mönche, jene beiden Gebiete betrifft, nämlich den Erreichungszustand des Gebietes von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung und die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl, so sollten diejenigen unter den sich vertiefenden Mönchen, die in der Erreichung und Aufhebung der Erreichungszustände erfahren sind, nach stattgehabter Erreichung und Aufhebung richtig unterwiesen werden, so sage ich. 


(*1) Obwohl diese beiden hier eingeklammerten Erreichungszustände im Text der PTS und auch in ChS erscheinen, sind sie hier offenbar fehl am Platze, denn sie werden in den nachfolgenden Fragen und Antworten nicht als Zustände erwähnt, die zur Triebversiegung führen. K sagt hierzu in der Erläuterung zu jenen Fragen und Antworten: Warum ist hier nicht das Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung erwähnt? Wegen seiner Subtilität. In diesem Meditationszustand sind nämlich die vier geistigen Gruppen (arūpa-kkhandha) sehr subtil und nicht der Untersuchung (durch den Klarblick) zugänglich (na sammasanūpagā). Daher heißt es (am Schluß dieser Lehrrede): »Solange als es sich noch um einen mit Wahrnehmung verbundenen Erreichungszustand handelt, solange gibt es ein Durchdringen zum Höchsten Wissen.« Damit soll dies zum Ausdruck gebracht werden: Soweit ein Erreichungszustand mit Wahrnehmung verbunden ist (saññāsamāpatti; d.i. mit Vollbewußtsein), solange gibt es für den, der grobe Phänomene (in der Klarblicksmeditation) untersucht, ein Durchdringen zum Höchsten Wissen (aññā-pativedha) und er erreicht die Heiligkeit. Doch da Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung gilt wegen seiner Subtilität nicht als ein mit Wahrnehmung verbundener meditativer Erreichungszustand (saññāsamāpattī'ti na vuccati).'

(*2) Hiermit ist offenbar das als körperliche Form erscheinende geistige Gegenbild (s. Wtb: nimitta) gemeint.

(*3) Dies wird hier als eine Übung im Hellblick (vipassanā) gegeben, die sich an die Übung in Geistesruhe (samatha), d.i. die Vertiefungen, anschließen soll. In der Hellblicksübung werden die in der vorangegangenen Vertiefung aufgetretenen Vorgänge im Lichte der drei Merkmale als vergänglich, leidvoll und unpersönlich betrachtet.

(*4) K: D.h. in dem die drei Merkmale betrachtenden Hellblick.

(*5) dhammarāgena dhammanandiyā. Dies bezieht sich auf die Anhänglichkeit an die meditativen Geisteszustände, die im Falle der Vertiefungen als jhāna-nikanti bezeichnet wird. Sie tritt aber auch bei der Hellblick-Meditation auf und bildet dann eine seiner 'Trübungen' (vipassanūpakkilesa); s. VisM 758.

(*6) Und zwar als Nichtwiederkehrer (anāgāmī).

(*7) Bei den unkörperlichen Vertiefungen ist die Körperlichkeitsgruppe fortgelassen.

(*8) aññā-pativedha. Aññā ist das mit Erreichung der Heiligkeit gewonnene Wissen.


A.IX. 37 Die wunderbare Lehre

So habe ich gehört. Einst weilte der ehrwürdige Ananda im Ghosita-Kloster bei Kosambi. Dort wandte sich der ehrwürdige Ananda an die Mönche:

»Wunderbar ist es, Brüder, erstaunlich ist es, Brüder, wie da der Erhabene, der Kenner, der Seher, der Heilige, Vollkommen Erleuchtete, inmitten der Bedrängnis (*1) den Ausweg erkannt hat, zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Sorge und Klage, zur Aufhebung von Schmerz und Trübsal, zur Gewinnung des rechten Weges und zur Verwirklichung des Nibbāna.

Dasselbe Auge und dieselben Formen sollen zwar bleiben, doch jenes Sinnengebiet soll man nicht mehr empfinden. Dasselbe Ohr und dieselben Töne sollen zwar bleiben, doch jenes Sinnengebiet soll man nicht mehr empfinden. Dieselbe Nase und dieselben Düfte sollen zwar bleiben, doch jenes Sinnengebiet soll man nicht mehr empfinden. Dieselbe Zunge und dieselben Säfte sollen zwar bleiben, doch jenes Sinnengebiet soll man nicht mehr empfinden. Derselbe Körper und dieselben Körpereindrücke sollen zwar bleiben, doch jenes Sinnengebiet soll man nicht mehr empfinden.«

Auf diese Worte sprach der ehrwürdige Udayi also zum ehrwürdigen Ananda:

»Besitzt man da wohl, Bruder, während man jenes Sinnengebiet nicht mehr empfindet, Wahrnehmung oder nicht?«

-»Man besitzt dabei Wahrnehmung, Bruder, ist dabei nicht ohne Wahrnehmung.«

-»Welche Wahrnehmung aber besitzt man, wenn man jenes Sinnengebiet nicht mehr empfindet?«

-»Da, o Bruder, gewinnt der Mönch ... das Gebiet der Raumunendlichkeit. Während solcher Wahrnehmung, Bruder, empfindet man jenes Sinnengebiet nicht mehr.

Fernerhin gewinnt der Mönch ... das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit - das Gebiet der Nichtsheit. Auch während solcher Wahrnehmung, Bruder, empfindet man jenes Sinnengebiet nicht mehr.

Einst, o Bruder, weilte ich bei Sāketa, im Hirschparke des Añjanawaldes. Da kam die Nonne Jatilagāhiyā zu mir und sprach: 'Welches Ergebnis, ehrwürdiger Ananda, wird wohl vom Erhabenen jener Sammlung zugesprochen, die weder hingeneigt ist noch abgeneigt (*2), noch auf mühsam erzwungener Unterdrückung beruht, die infolge ihrer Loslösung gefestigt ist, infolge ihrer Festigkeit voll Seligkeit ist, infolge ihrer Seligkeit nicht mehr erschüttert wird?« Auf diese Worte erwiderte ich der Nonne Jatilagāhiyā also: »Eine solche Sammlung, Schwester, die weder hingeneigt ist noch abgeneigt, noch auf mühsam erzwungener Unterdrückung beruht, die infolge ihrer Loslösung gefestigt ist, infolge ihrer Festigkeit voll Seligkeit ist, infolge ihrer Seligkeit nicht mehr erschüttert wird, eine solche Sammlung, Schwester, hat das Höchste Wissen (*3) zum Ergebnis: das hat der Erhabene gesagt.'

Auch während solcher Wahrnehmung, Bruder, empfindet man jenes Sinnengebiet nicht mehr.«


(*1) K: Als die Bedrängnis (oder Beklemmung, Enge; sambādha) sind hier die Sinnenobjekte zu verstehen. - 'Ausweg' (okāsa), wtl: das Offene, der Raum.

(*2) K: Nicht hingeneigt durch Verlangen, nicht abgeneigt durch Haß.

(*3) aññā-pativedha. Aññā ist das mit Erreichung der Heiligkeit gewonnene Wissen.


A.IX. 38 Der Welt Ende

Zwei brahmanische Sophisten (lokāyatikā) kamen zum Erhabenen und sprachen:

»Pūrana Kassapa, Herr Gotama, behauptet, allwissend und allerkennend zu sein und einen unbegrenzten Erkenntnisblick zu besitzen. Ob er gehe oder stehe, schlafe oder wache, allezeit sei ihm der Erkenntnisblick gegenwärtig. Und mit der unbegrenzten Erkenntnis, sagt er, erkenne und schaue er die Welt als begrenzt (*1). Und auch jener Niganther Nātaputta, Herr Gotama, behauptet, allwissend und allerkennend zu sein und einen unbegrenzten Erkenntnisblick zu besitzen. Ob er gehe oder stehe, schlafe oder wache, allezeit sei ihm der Erkenntnisblick gegenwärtig. Und mit der unbegrenzten (*2) Erkenntnis, sagt er, erkenne und schaue er die Welt als unbegrenzt (*3). Wer nun aber, Herr Gotama, von diesen beiden, die Verschiedenes und einander Widersprechendes lehren, hat wohl die Wahrheit gesprochen und wer die Unwahrheit?«

-»Genug damit, ihr Brahmanen! Bleibe es dahingestellt, wer von diesen beiden, die Verschiedenes und einander Widersprechendes lehren, die Wahrheit gesprochen hat und wer die Unwahrheit. Die Lehre, ihr Brahmanen, will ich euch darlegen. So höret denn und achtet wohl auf meine Worte!«

-»Ja, o Herr«, erwiderten jene Brahmanen dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:

»Nehmt an, ihr Brahmanen, es ständen da vier Männer, den vier Himmelsrichtungen zugewandt, ausgestattet mit äußerster Schnelligkeit und Schrittlänge. Eine solche Schnelligkeit besäßen sie, wie die eines starken, geübten, gewandten und erfahrenen Bogenschützen, der mit einem leichten Pfeile mühelos über den Schatten einer Fächerpalme hinausschießt; und die Schrittlänge dieser Männer wäre so groß wie die Entfernung vom Ostmeer zum Westmeer. Und der nach Osten gerichtete Mann - und der nach Westen gerichtete Mann - und der nach Norden gerichtete Mann - und der nach Süden gerichtete Mann spräche: 'Durch Wandern will ich der Welt Ende erreichen (vgl. A.IV.45-46).' Und ohne Speise und Trank, ohne etwas zu kauen oder zu genießen, ohne die Notdurft zu verrichten und ohne sich Ruhe und Rast zu gönnen, dabei hundert Jahre am Leben bleibend, wanderte er volle hundert Jahre lang. Ohne aber der Welt Ende erreicht zu haben, ereilte ihn unterwegs der Tod. Und warum? Weil durch solches Laufen das Ende der Welt nicht zu erkennen, nicht zu schauen, nicht zu erreichen ist - das sage ich. Nicht aber kann man, ihr Brahmanen - das sage ich - ohne der Welt Ende erreicht zu haben, dem Leiden ein Ende machen.

Als die Welt, ihr Brahmanen, gelten in der Ordnung des Heiligen (d.i. des Buddha) die fünf Sinnenobjekte. Welche fünf? Die Formen, Töne, Düfte, Säfte und Körpereindrücke, die begehrlichen, lieblichen, angenehmen, teuren, sinnlichen, reizenden. Diese fünf Sinnenobjekte, ihr Brahmanen, gelten in der Ordnung des Heiligen als die Welt.

Da erreicht ein Mönch, abgeschieden von den Sinnendingen ... die erste Vertiefung und weilt darin. Von diesem Mönche wird gesagt, daß er das Ende der Welt erreicht habe, am Ende der Welt weile. Doch andere behaupten, daß selbst dieser der Welt noch angehöre, der Welt noch nicht entronnen sei. Und auch ich, ihr Brahmanen, erkläre, daß selbst dieser der Welt noch angehört, der Welt noch nicht entronnen ist.

Fernerhin, ihr Brahmanen, erreicht da ein Mönch die zweite Vertiefung ... die dritte Vertiefung ... die vierte Vertiefung ... das Gebiet der Raumunendlichkeit ... das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit... das Nichtsheitgebiet... das Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch- Nichtwahrnehmung. Von diesem Mönche wird gesagt, daß er das Ende der Welt erreicht habe, am Ende der Welt weile. Doch andere behaupten, daß selbst dieser der Welt noch angehöre, der Welt noch nicht entronnen sei. Und auch ich, ihr Brahmanen, erkläre, daß selbst dieser der Welt noch angehört, der Welt noch nicht entronnen ist.

Fernerhin, ihr Brahmanen, erreicht da ein Mönch nach völliger Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung die Erlösung von Wahrnehmung und Gefühl. Und nach weisem Erkennen sind ihm die Triebe zur Versiegung gelangt. Von diesem Mönche, ihr Brahmanen, sagt man, daß er der Welt Ende erreicht hat, daß er entronnen ist dem Haften an der Welt.«


(*1) PTS: antavantam; ChS: anantam, 'unbegrenzt'.

(*2) So in ChS; PTS hat antavantena, 'mit begrenzter . . .'

(*3) PTS: antavantam; ChS: anantam, 'unbegrenzt'.


A.IX. 39 Der Kampf der Götter mit den Dämonen

Einst, ihr Mönche, hatte sich zwischen den Göttern und Dämonen ein Kampf entsponnen. In jenem Kampfe aber siegten die Dämonen, und die Götter unterlagen. Die besiegten Götter nun, ihr Mönche, ergriffen die Flucht nach Norden hin, und die Dämonen verfolgten sie. Da dachten die Götter: »Die Dämonen verfolgen uns. So laßt uns denn zum zweiten Male mit den Dämonen kämpfen!«

Und zum zweiten Male, ihr Mönche, kämpften die Götter gegen die Dämonen. Aber auch zum zweiten Male siegten die Dämonen, und die Götter unterlagen. Die besiegten Götter nun, ihr Mönche, ergriffen die Flucht nach Norden hin, und die Dämonen verfolgten sie. Da dachten die Götter: »Die Dämonen verfolgen uns. So laßt uns denn zum dritten Male mit den Dämonen kämpfen!«

Und zum dritten Male, ihr Mönche, kämpften die Götter gegen die Dämonen. Aber auch zum dritten Male siegten die Dämonen, und die Götter unterlagen. Die besiegten Götter nun, ihr Mönche, eilten voll Furcht in ihre Götterburg. Als sie sich nun aber in der Götterburg befanden, da dachten sie: »Gesichert vor Gefahr, können wir jetzt für uns selber leben und haben nichts mehr zu schaffen mit den Dämonen.« Und auch die Dämonen wissen: »Gesichert vor Gefahr, leben die Götter jetzt für sich selber und haben nichts mehr zu schaffen mit uns.«

Einst aber, ihr Mönche, hatte sich wieder ein Kampf entsponnen zwischen den Göttern und Dämonen. In jenem Kampfe nun siegten die Götter, und die Dämone unterlagen. Die besiegten Dämonen aber, ihr Mönche, ergriffen die Flucht nach Süden hin, und die Götter verfolgten sie. Da dachten die Dämonen: »Die Götter verfolgen uns. So laßt uns denn zum zweiten Male mit den Göttern kämpfen!«

Und zum zweiten Male, ihr Mönche, kämpften die Dämonen mit den Göttern. Aber auch zum zweiten Male siegten die Götter, und die Dämonen unterlagen. Die besiegten Dämonen nun, ihr Mönche, egriffen die Flucht nach Süden hin, und die Götter verfolgten sie. Da dachten die Dämonen: »Die Götter verfolgen uns. So laß uns denn zum dritten Male mit den Göttern kämpfen!«

Und zum dritten Male, ihr Mönche, kämpften die Dämonen mit den Göttern. Aber auch zum dritten Male siegten die Götter, und die Dämonen unterlagen. Die besiegten Dämonen nun, ihr Mönche, eilten voll Furcht in ihre Dämonenburg. Als sie sich nun aber in ihrer Dämonenburg befanden, da dachten sie: »Gesichert vor Gefahr, können wir jetzt für uns selber leben und haben nichts mehr zu schaffen mit den Göttern.« Und auch die Götter dachten: »Gesichert vor Gefahr, leben jetzt die Dämonen für sich selber und haben nichts mehr zu schaffen mit uns.«

Ebenso auch, ihr Mönche: wenn der Mönch in der ersten, zweiten, dritten, vierten Vertiefung weilt, zu einer solchen Zeit weiß der Mönch: »Gesichert vor Gefahr, lebe ich jetzt für mich selber und habe nichts mehr zu schaffen mit Māra.« Und auch Māra, der Böse, weiß: »Gesichert vor Gefahr, lebt jetzt dieser Mönch und hat nichts mehr mit mir zu schaffen.«

Wenn nun der Mönch im Gebiete der Raumunendlichkeit weilt, im Gebiete der Bewußtseinsunendlichkeit, der Nichtheit oder der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung, so heißt es von diesem Mönch, daß er dem Māra ein Ende gemacht hat, das Auge Māras geblendet hat und entgangen ist den Blicken des Bösen.

Wenn ferner, ihr Mönche, der Mönch nach völliger Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl erreicht hat und nach weisem Erkennen die Triebe in ihm versiegt sind, da heißt es von diesem Mönch, daß er dem Māra ein Ende gemacht hat, das Auge Maras geblendet hat, entgangen ist den Blicken des Bösen und entronnen ist dem Haften an der Welt.

(Obwohl Māra ein Götterwesen der Sinnensphäre ist, kann er, lt. K, den Geist der Meditierenden bis zur vierten Vertiefung erkennen und es versuchen, Eingang zu finden, d.h. deren Geist zu beeinflussen. Doch die Gebiete der vier unkörperlichen Vertiefungen, der Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl und natürlich auch das hier zuletzt erwähnte, die Heiligkeit sind für ihn unzugänglich.)


A.IX. 40 Der Elefant der Einsamkeit

Wenn, ihr Mönche, der Elefant des Waldes sein Futter sucht und dann männliche oder weibliche, alte oder junge Elefanten, beständig vor ihm herlaufend, die Spitzen der Gräser abreißen und jedesmal die abgebrochenen Zweige wegfressen, dann, ihr Mönche, wird der Elefant des Waldes darob verdrossen, ärgerlich und verstimmt. Wenn, ihr Mönche, der Elefant des Waldes in das Bad gestiegen ist und dann männliche oder weibliche, alte oder junge Elefanten, beständig vor ihm herlaufend, das Wasser mit dem Rüssel aufstören oder die Weibchen im Vorbeigehen sich an seinem Körper reiben, dann, ihr Mönche, wird der Elefant des Waldes darob verdrossen, ärgerlich und verstimmt.

Zu solcher Zeit, ihr Mönche, kommt dann dem Elefanten des Waldes der Gedanke: »Ich lebe hier mitten im Gedränge von männlichen und weiblichen, alten und jungen Elefanten. Bloß Gräser mit abgerissenen Spitzen bekomme ich zu fressen, und die abgebrochenen Zweige fressen sie mir jedesmal weg. Aufgestörtes Wasser muß ich trinken, und wenn ich ins Bad gestiegen bin, reiben sich die Weibchen im Vorbeigehen an meinem Körper. Wahrlich, ich sollte lieber allein leben, getrennt von der Herde!« Er lebt nun in der Folgezeit allein, getrennt von der Herde, frißt Gräser mit unversehrten Spitzen, frißt selber die von ihm abgebrochenen Zweige, trinkt ungetrübtes Wasser, und wenn er ins Bad gestiegen ist, so reiben sich keine Weibchen mehr an seinem Körper. Zu solcher Zeit nun, ihr Mönche, denkt der Elefant des Waldes bei sich: »Früher lebte ich mitten im Gedränge von männlichen und weiblichen, alten und jungen Elefanten. Bloß Gräser mit abgebrochenen Spitzen bekam ich zu fressen, und die abgebrochenen Zweige fraßen sie mir jedesmal weg. Aufgestörtes Wasser bekam ich zu trinken, und wenn ich ins Bad stieg, da rieben sich die Weibchen im Vorbeigehen an meinem Körper. Nunmehr aber lebe ich allein, getrennt von der Herde, und ich fresse jetzt Gräser mit unversehrten Spitzen, fresse selber die von mir abgebrochenen Zweige, trinke ungetrübtes Wasser und wenn ich ins Bad steige, so reiben sich keine Weibchen mehr an meinem Körper.« Und er bricht sich mit dem Rüssel einen Zweig ab, reibt sich damit den Körper, und heiteren Geistes beseitigt er so das Jucken (*1).

Ebenso auch, ihr Mönche: wenn ein Mönch mitten im Gedränge von Mönchen und Nonnen lebt, mitten im Gedränge von Laienjüngern und Laienjüngerinnen, von Fürsten, königlichen Beamten, Irrlehrern und Schülern der Irrlehrer, dann, ihr Mönche, kommt diesem Mönch der Gedanke: »Ich lebe hier mitten im Gedränge von Mönchen und Nonnen, mitten im Gedränge von Laienjüngern und Laienjüngerinnen, von Fürsten, königlichen Beamten, Irrlehrern und Schülern der Irrlehrer. Wahrlich, ich sollte lieber allein leben, getrennt von der Menge!« Und er sucht sich nun eine abgeschiedene Lagerstatt, im Walde, am Fuße eines Baumes, auf einem Berge, in einer Grotte, einer Bergeshöhle, auf einem Leichenfelde, in einer bewaldeten Ebene, einer Lichtung oder einem Strohhaufen. Im Walde, am Fuße eines Baumes oder in einer leeren Behausung setzt er sich nun mit untergeschlagenen Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet und die Achtsamkeit vor sich heftend.

Weltliche Begierde hat er überwunden; mit einem Geiste frei von Begierde weilt er; von Begierde läutert er seinen Geist.

Den verderblichen Haß hat er überwunden; haßlosen Geistes weilt er; zu allen Lebewesen, zu allen Geschöpfen voll Wohlwollen und Mitleid, läutert er seinen Geist vom Haß, dem verderblichen.

Starrheit und Mattigkeit hat er überwunden; frei von Starrheit und Mattigkeit weilt er, hellen Geistes (*2), achtsam, klar bewußt; von Starrheit und Mattigkeit läutert er seinen Geist.

Aufgeregtheit und Gewissensunruhe hat er überwunden; ohne Aufregung weilt er, innerlich ruhigen Geistes; von Aufgeregtheit und Gewissensunruhe läutert er seinen Geist.

Zweifelsucht hat er überwunden; zweifelentronnen weilt er, zweifelt nicht am Guten; von Zweifelsucht läutert er seinen Geist.

Befreit von diesen fünf Hemmungen, den Trübungen des Geistes, die die Weisheit lähmen, gewinnt er, abgewandt von den Sinnendingen ... die erste Vertiefung. Und heiteren Geistes verwirft er die Reize der Welt (*3).

Nach dem Schwinden von Gedankenfassen und Überlegen gewinnt er die zweite Vertiefung... die dritte Vertiefung... die vierte Vertiefung... das Gebiet der Raumunendlichkeit... das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit... das Nichtsheitgebiet... das Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung... die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl; und nach weisem Erkennen gelangen in ihm die Triebe zur Versiegung. Und heiteren Geistes verwirft er die Reize der Welt.


(*1) attamano kandum samhanti (oder samharati). Die Lesart in ChS sondam samharati ist zweifelhaft.

(*2) ālokasaññī, wtl: das Licht wahrnehmend, der Helligkeit bewußt.

(*3) Wie oben im Gleichnis: attamano kandum samhanti. Hier, angewandt auf den Mönch, bedeutet es nicht nur den Sinnenreiz und Sinnenkitzel, der bereits in der 1. Vertiefung zeitweilig aufgehoben ist, sondern auch die negativen Reizungen, Irritationen, Belastungen und Belästigungen der Welt. Allgemeiner formuliert, könnte man es auch wiedergeben mit »heiteren Geistes schafft er sich Linderung«.


A.IX. 41 Der Abgrund der Entsagung

So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene im Lande der Maller, in der Mallerstadt (K liest beidesmal Malata statt Malla) Uruvelakappa. Und der Erhabene kleidete sich in der Frühe an, nahm Gewand und Schale und begab sich nach Uruvelakappa um Almosenspeise. Nachdem er vom Almosengang zurückgekehrt war und sein Mahl beendet hatte, wandte er sich an den ehrwürdigen Ananda und sprach: »Bleibe hier, Ananda, während ich in den Großen Wald gehe, um dort den Tag zu verbringen!« - »Ja, o Ehrwürdiger!« erwiderte der ehrwürdige Ananda dem Erhabenen. Der Erhabene aber begab sich in das Innere des Großen Waldes und setzte sich am Fuße eines Baumes nieder, um dort den Tag zu verbringen.

Und der Hausvater Tapussa kam zum ehrwürdigen Ananda, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder. Seitwärts sitzend sprach nun der Hausvater Tapussa zum ehrwürdigen Ananda also:

»Wir als Hausleute, o ehrwürdiger Ananda, genießen die Sinnendinge, finden an den Sinnendingen Freude, Gefallen und Entzücken. Uns Hausleuten aber, o Ehrwürdiger, die wir die Sinnendinge genießen, an den Sinnendingen Freude, Gefallen und Entzücken finden, uns dünkt die Entsagung gleichsam ein Abgrund. Doch gehört habe ich, o Ehrwürdiger, daß in dieser Lehre und Ordnung schon bei ganz jungen Mönchen das Herz einen Drang fühlt zur Entsagung, dazu neigt, sich darin festigt und darin Befreiung findet, in der Erkenntnis: 'Dies ist der Friede!' Die Entsagung eben ist es, worin in dieser Lehre und Ordnung die Mönche sich von der großen Menge unterscheiden.«

-»Das, wahrlich, Hausvater, ist ein Gesprächsthema, um dieserhalb den Erhabenen aufzusuchen. Laßt uns zum Erhabenen gehen und ihm dies mitteilen! Wie der Erhabene es erklären wird, so wollen wir es bewahren.« - »Gut!« erwiderte der Hausvater Tapussa dem ehrwürdigen Ananda. Und sie begaben sich zum Erhabenen und teilten ihm die Sache mit.

(Der Erhabene:) »So ist es, Ananda! So ist es, Ananda! Auch ich, Ananda, hatte vor meiner vollen Erleuchtung, als ich noch nicht völlig erleuchtet, noch ein Anwärter auf die Erleuchtung war, den Gedanken: 'Etwas Gutes ist die Entsagung! Etwas Gutes ist die Abgeschiedenheit!' Doch mein Herz, Ananda, fühlte keinen Drang zur Entsagung, neigte nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand darin keine Befreiung. Da, Ananda, fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?' Und der Gedanke kam mir: 'Nicht habe ich das Übel der Sinnendinge erkannt und oft erwogen, habe den Segen der Entsagung noch nicht empfunden und erwirkt. Darum eben fühlt mein Herz keinen Drang zur Entsagung, neigt nicht dazu, festigt sich nicht darin und findet darin keine Befreiung.' Ich sagte mir daher: 'Wenn ich nun das Übel der Sinnendinge erkenne und oft erwäge, und den Segen der Entsagung empfinde und erwirke, so mag es wohl sein, daß dann mein Herz einen Drang fühlt zur Entsagung, dazu neigt, sich darin festigt und darin Befreiung findet.' Und in der Folgezeit, Ananda, erkannte und erwog ich oft das Übel der Sinnendinge, und ich empfand und erwirkte den Segen der Entsagung, so daß mein Herz einen Drang fühlte zur Entsagung, dazu neigte, sich darin festigte und darin Befreiung fand, in der Erkenntnis: 'Das ist der Friede!'

In der Folgezeit nun, Ananda, gewann ich, abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die erste Vertiefung und weilte darin. Während ich aber, Ananda, in diesem Zustand weilte, da stiegen mir mit Sinnlichkeit verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen auf. Das aber galt mir als Gebrechen. Gleichwie nämlich, Ananda, einen Glücklichen ein Unglück oder gar ein Gebrechen befällt, genauso stiegen mir die mit Sinnlichkeit verbundenen Wahrnehmungen und Erwägungen auf. Das aber galt mir als Gebrechen.

Da kam mir nun der Gedanke: 'So will ich denn, nach der Stillung von Gedanken fassen und Überlegen, in die zweite Vertiefung eintreten!' Doch mein Herz, Ananda, fühlte keinen Drang zu einem Zustand ohne Gedankenfassen, neigte nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand darin keine Befreiung. Da fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?' Und der Gedanke kam mir: 'Nicht habe ich das Übel der Gedankenbildungen erkannt und oft erwogen, habe den Segen eines Zustandes ohne Gedankenfassen nicht empfunden und erwirkt. Daher fühlt mein Herz keinen Drang danach, neigt nicht dazu, festigt sich nicht darin und findet darin keine Befreiung.' Ich sagte mir daher: 'Wenn ich nun das Übel der Gedankenbildungen erkenne und es häufig erwäge, und wenn ich den Segen eines Zustandes ohne Gedankenfassen empfinde und erwirke, so mag es wohl sein, daß mein Herz einen Drang danach fühlt, sich dazu neigt, sich darin festigt und darin Befreiung findet.' Und in der Folgezeit, Ananda, erkannte und erwog ich oft das Übel der Gedankenbildungen und empfand und erwirkte den Segen eines Zustandes ohne Gedankenfassen, so daß mein Herz einen Drang danach fühlte, dazu neigte, sich darin festigte und darin Befreiung fand, in der Erkenntnis: 'Dies ist der Friede!'

In der Folgezeit nun, Ananda, gewann ich, nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen, die zweite Vertiefung und weilte darin. Während ich aber in diesem Zustande weilte, da stiegen mir mit Gedankenbildungen verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen auf. Das aber galt mir als Gebrechen...

Da kam mir nun der Gedanke: 'So will ich denn, nach Loslösung von der Verzückung in die dritte Vertiefung eintreten ... nach völliger Überwindung von Freuden und Leiden in die vierte Vertiefung eintreten ... nach völliger Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen in das Gebiet der Raumunendlichkeit eintreten... nach völliger Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes in das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit eintreten... nach völliger Überwindung des Bewußtseinsunendlichkeitsgebietes in das Nichtsheitgebiet eintreten ... nach völliger Überwindung des Nichtsheitgebietes in das Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch- Nichtwahrnehmung eintreten... nach völliger Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung in die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl eintreten!'

Doch mein Herz fühlte keinen Drang zur Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl, neigte nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand darin keine Befreiung. Da fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?' Und der Gedanke kam mir: 'Nicht habe ich das Übel des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung erkannt und oft erwogen, habe den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl nicht empfunden und erwirkt. Daher fühlt mein Herz keinen Drang danach...' Ich sagte mir daher 'Wenn ich nun das Übel des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung erkenne und häufig erwäge, und wenn ich den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl empfinde und erwirke, so mag es wohl sein, daß mein Herz einen Drang danach fühlt, sich dazu neigt, sich darin festigt und darin Befreiung findet.' Und in der Folgezeit, Ananda, erkannte und erwog ich oft das Übel des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung und empfand und erwirkte den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl, so daß mein Herz einen Drang fühlte nach der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl, sich dazu neigte, sich darin festigte und darin Befreiung fand, in der Erkenntnis: 'Dies ist der Friede!' So trat ich dann, Ananda, nach völliger Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung in die Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl ein; und weise erkennend, gelangten in mir die Triebe zur Versiegung.

Solange, Ananda, als ich noch nicht in diese neun stufenweisen Erreichungszustände, in vorwärts und rückwärts schreitender Weise, eingetreten war und mich wieder aus ihnen erhoben hatte, solange war ich nicht gewiß, ob ich die in der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmas, mit ihrer Schar von Asketen und Brahmanen, Himmelswesen und Menschen unübertroffene höchste Erleuchtung gewonnen hatte. Sobald ich aber, Ananda, in diese neun aufeinanderfolgenden Erreichungszustände, in vorwärts und rückwärts schreitender Weise, eintrat und mich wieder aus ihnen erhob, da war ich gewiß, daß ich die in der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmas, ihrer Schar von Asketen und Brahmanen, Himmelswesen und Menschen unübertroffene höchste Erleuchtung gewonnen hatte. Und das Wissen und die Erkenntnis stieg in mir auf: 'Unerschütterlich ist die Befreiung meines Geistes. Dies ist meine letzte Geburt. Kein neues Dasein mehr steht mir bevor.'«


    Oben  


chtung gewonnen hatte. Und das Wissen und die Erkenntnis stieg in mir auf: 'Unerschütterlich ist die Befreiung meines Geistes. Dies ist meine letzte Geburt. Kein neues Dasein mehr steht mir bevor.'«


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