Visuddhi Magga XI

2. Die Analyse der vier Elemente (catu-dhātu-vavatthāna)

 

Nunmehr sind wir angelangt bei der Darstellung von der Entfaltung der Analyse der vier Elemente, die unmittelbar nach der Vorstellung von der Widerlichkeit der Nahrung als die 'eine' Analyse aufgezählt wurde.

Dabei bedeutet "Analyse" (vavatthāna) soviel wie Festlegung, im Sinne von Untersuchung, der eigenen Natur der Elemente. Ob wir sagen 'Erwägung der Elemente' oder 'die Elemente betreffende Übung' oder 'Analyse der vier Elemente' ist der Bedeutung nach ein und dasselbe. Diese Übung ist uns in zweifacher Gestalt überliefert, zusammengefaßt und ausführlich. Zusammengefaßt ist sie uns überliefert in der Großen Sutte von den Vier Grundlagen der Achtsamkeit (D.22), ausführlich im Gleichnis von der Elefantenspur (M.28), in Rāhulas Ermahnung (M.62) und in der Zerlegung in die Elemente (M.140).

In der Großen Sutte von den Vier Grundlagen der Achtsamkeit ist die Übung kurz berichtet für einen die Analyse der Elemente übenden Menschen, der Scharfsinn besitzt, u.zw. in den Worten: "Gleichwie, ihr Mönche, ein geschickter Rinderschlächter oder dessen Gehilfe, nachdem er eine Kuh geschlachtet und in Stücke zerlegt hat, am Treffpunkte von vier Straßen dasitzt, so auch, ihr Mönche, zerlegt der Mönch da diesen Körper, in welcher Lage und Richtung er sich auch befindet, in seine vier Elemente: 'Dieser Körper besteht aus dem Erdelement (pathavī-dhātu), Wasserelement (āpo-dhātu), Feuerelement (tejo-dhātu) und Windelement (vāyodhātu)'."

Der Sinn dieser Worte ist dabei folgender: Gleichwie ein geschickter Rinderschlächter oder dessen für Kost und Löhnung arbeitender Gehilfe, nachdem er eine Kuh geschlachtet und in einzelne Stücke zerlegt hat, an einem Straßenkreuzungspunkt, d.i. im Mittelpunkt der nach den vier Richtungen laufenden Straßen, niedersitzt: - genau so zerlegt der Mönch den Körper in seine Elemente, in welcher durch eine der vier Körperpositionen bedingte Lage, und in welcher durch sein Darinbeharren bedingten Richtung er sich auch befindet, Was besagt das? Dem Rinderschlächter, der die Kuh großzieht, sie zum Schlachthofe führt, anbindet, hinstellt, schlachtet oder die geschlachtete tote Kuh erblickt, kommt die Vorstellung 'Kuh' solange nicht zum Schwinden, als er die Kuh nicht aufgeschnitten und in Stücke zerlegt hat. Sobald er aber die Kuh zerlegt hat und dort niedersitzt, schwindet ihm die Vorstellung 'Kuh', und die Vorstellung 'Fleisch' tritt ein. Und nicht denkt er: 'Eine Kuh verkaufe ich' oder 'Eine Kuh kaufen diese'. Genau so auch waren in dem Mönche früher, als er noch ein törichter Weltling war - sei's als Laie oder Hausloser - die Begriffe 'Wesen" oder 'Mann' oder 'Individuum' solange nicht geschwunden, solange er eben diesen Körper, in welcher Lage oder Richtung er sich auch befand, nicht in seine Teile zerlegt und Element für Element betrachtet hatte. Sobald er aber den Körper in seine Elemente zerlegt hatte, schwand ihm die Vorstellung 'Wesen', und der Geist festigte sich in der Betrachtung der Elemente. Darum sagt der Erhabene: "Gleichwie, ihr Mönche, ein geschickter Rinderschlächter usw."

Im Gleichnis von der Elefantenspur aber ist diese Übung ausführlich berichtet für einen die Analyse der Elemente Übenden, der keinen sehr großen Scharfblick besitzt, u.zw. in den Worten:

"Was aber, ihr Brüder, ist das eigene Erdelement? Was da die eigene Person betreffend, an der eigenen Person an Festem und Hartem karmisch-erworben ist, als wie Kopfhaare, Körperhaare . . . Mageninhalt und Kot, oder was da sonst noch, die eigene Person betreffend, an der eigenen Person an Festem und Hartem karmisch-erworben ist, das, ihr Brüder, nennt man das eigene Erdelement.

Was aber, ihr Brüder, ist das eigene Wasserelement? Was da die eigene Person betreffend, an der eigenen Person, an Wasser und Wässerigem karmisch-erworben ist, als wie Galle . . . Harn, oder was da sonst noch, die eigene Person betreffend, an der eigenen Person an Wasser und Wässerigem karmisch-erworben ist, das, ihr Brüder, nennt man das eigene Wasserelement ...

Was aber, ihr Brüder, ist das Feuerelement? Was da die eigene Person betreffend, an der eigenen Person an Hitze und Feurigem karmisch-erworben ist, als wie das, wodurch man erhitzt wird, wodurch man verzehrt wird, wovon man durchglüht wird, wodurch das, was man gegessen, getrunken, gekaut und geschmeckt hat, zur vollen Verdauung gelangt oder was da sonst noch, die eigene Person betreffend, an der eigenen Person an Hitze und Feurigem karmisch-erworben ist, das, ihr Bruder, nennt man das eigene Feuerelement.

Was aber, ihr Brüder, ist das eigene Windelement? Was da die eigene Person betreffend, an der eigenen Person an Wind und Windigem karmisch-erworben ist, als wie die aufsteigenden Winde, die absteigenden Winde, die Winde des Magens, die Winde des Darms, die alle Glieder durchströmenden Winde, sowie Ein- und Ausatmung, oder was da sonst noch, die eigene Person betreffend, an der eigenen Person an Wind und Windigem karmisch-erworben ist, das, ihr Brüder, nennt man das Windelement ..."

Dieselbe Erklärung wie hier findet sich auch in den Sutten von Rāhula's Ermahnung (M.62) und von der Zerlegung in die Elemente (M.140). Hierzu ist folgendes die Erläuterung der unklaren Punkte:

"Die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt": diese beiden Ausdrücke sind Bezeichnungen für 'eigen', was soviel bedeutet wie 'in einem selber entstanden' oder 'im eigenen Daseinsvorgange eingeschlossen'. Gleichwie man ein Gespräch unter Weibern als 'den Weibern eigen' bezeichnet, so auch bezeichnet man etwas, insofern es an der eigenen Person anzutreffen ist, als 'die eigene Person betreffend', und insofern es auf Grund von einem selber entstanden ist, als 'durch die eigene Person bedingt'.

"Fest" bedeutet soviel wie stark, "hart" soviel wie grob. Der erste Ausdruck bezeichnet hierbei das Merkmal, der zweite die Beschaffenheit. Das Erdelement nämlich hat das Merkmal der Festigkeit (kakkhalalakkhana); weil es aber von grober Beschaffenheit ist, wird es als hart bezeichnet.

"Karmisch-erworben" (upādinna) heißt hier soviel wie 'fest anhaftend', d.i. an der Vorstellung des Ich und Mein, danach greifend, daran haftend.

"Als wie" ist ein Umstandswort und hat hier den Sinn von 'Und was ist da jenes Erdelement?' Um dies zu sagen wird darauf erklärt: "Kopfhaare, Körperhaare usw." An dieser Stelle nun ist, mit Einschaltung von 'Gehirn' (das 'Gehirn' fehlt meist bei den Aufzählungen, da es, nach dem Kom., aus derselben Substanz besteht wie das Knochenmark) das Erdelement als in zwanzig Teilen festgelegt zu verstehen.

"Oder was da sonst noch" bezieht sich auf das, was in den drei übrigen Gruppen noch als Erdelement einbegriffen ist.

 

Als "Wasser" (āpo) gilt das, was durch Fließen an diese oder jene Stelle hindringt (appoti).

Als "wässerig" bezeichnet man alles, was sich unter den durch Karma usw. entstandenen vielartigen Flüssigkeiten befindet. Und was gilt davon? Daß das Wasserelement das Merkmal des Zusammenhaltens (ābandhanalakkhana) besitzt.

 

Vom "Feuer" (tejo) spricht man wegen seines Erhitzens. "Feurig" bezeichnet alles das, was sich unter den der obigen Erklärung entsprechenden Feuerarten befindet. Und was gilt davon? Daß das Feuerelement da Merkmal des Heißseins (unhatta-lakkhana) besitzt.

"Wodurch man erhitzt wird" (s.M.28) besagt: jenes erregte Feuerelement, wodurch dieser Körper erhitzt wird und in Glut gerät, wie beim Eintagsfieber u.dgl.

"Wodurch man verzehrt wird" besagt: wodurch dieser Körper aufgezehrt wird und es zur Lähmung seiner Fähigkeiten kommt, zu Kräfteverfall, Runzeligkeit, greisem Haar u.dgl.

"Wovon man durchglüht wird" besagt: die Hitze, durch die erregt dieser Körper glüht und der betreffende Mensch in den Worten: 'Ich glühe! Ich brenne!' jammernd danach verlangt, daß man ihn mit hundertfach gereinigtem Butteröl, Kampfer, Sandel u.dgl. einreibe und ihm mit einem Fächer Kühlung zufächele.

"Wodurch das, was man gegessen, getrunken, gekaut und geschmeckt hat, zur vollen Verdauung gelangt" dies besagt: wodurch der verzehrte Reis usw., die genossenen Getränke usw., das gekaute Backwerk, die Kauwaren u.dgl., sowie die gekosteten reifen Mangos, Honig, Zucker u.dgl. zur vollen Verdauung gelangen.

Hierbei nun sind die drei ersten Arten des Feuerelementes (das Erhitzende, Verzehrende, Durchglühende) alle aus vier Anlässen (d.i. Karma, Bewußtsein, Temperatur und Nahrung) entstanden, während die letzte Art (das Verdauungsfeuer) bloß durch Karma erzeugt ist.

 

Von "Wind" (vāyo) spricht man wegen seines Wehens. "Windig" besagt, daß es sich unter den der obigen Erklärung entsprechenden Winden befindet. Und was gilt davon? Daß das Windelement das Merkmal des Stützens (vitthambhana-lakkhana) besitzt.

"Die aufsteigenden Winde" sind die nach oben steigenden Winde, als welche sie Erbrechen, Schlucken u.dgl. hervorrufen.

"Die absteigenden Winde" sind die nach unten steigenden Winde, als welche sie den Kot, Urin usw. heraustreiben.

"Die Winde des Magens" sind die Winde außerhalb des Darmes.

"Die Winde des Darmes" sind die Winde innerhalb der Därme.

"Die alle Glieder durchströmenden Winde" sind diejenigen Winde, die das Adernetz durchziehend die sämtlichen Glieder des ganzen Körpers durchströmen und solche Handlungen auslösen wie das Beugen und Strecken des Körpers usw.

"Einatmung" (assāsa) ist der durch die Nase nach Innen strömende Wind, "Ausatmung" (passāsa) der durch die Nase nach Außen strömende Wind.

(Nach der in den Kommentaren üblichen, und auch selbst an anderer Stelle dieses Werkes anzutreffenden Auffassung, bedeutet assāsa Ausatmung, passāsa Einatmung, während die vorliegende Erklärung mir die einzig richtige zu sein scheint.)

 

Hier nun sind die ersten fünf Arten des Windes durch alle vier Anlässe entstanden, während Ein- und Ausatmung nur durch das Bewußtsein entstanden ist.

In dem Ausspruch "oder was da sonst noch" sind überall (d.i. in jedem einzelnen Elemente) die in den übrigen (als Elemente erklärten) Gruppen anwesenden Elemente, wie das Wasserelement usw., zusammengefaßt.

Somit wurde das Erdelement unter 20 Gesichtspunkten dargestellt, das Wasserelement unter 12, das Feuerelement unter 4 und das Windelement unter 6, zusammen also unter 42 Aspekten.

Dies nun gilt als die Erläuterung der Textworte.

Was nun die Methode der geistigen Entfaltung dieser Übung anbetrifft, würde dem scharfsinnigen Mönche die Auffassung der Elemente als Weitschweifigkeit erscheinen, wollte er da etwa ausführlich also erwägen: 'Die Kopfhaare sind das Erdelement, die Körperhaare sind das Erdelement usw.' Seine geistige Übung nämlich gewinnt schon dann Klarheit, wenn er also erwägt: 'Was sich da kennzeichnet durch Festigkeit (thaddha-lakkhana) ist das Erdelement, durch Zusammenhalten (ābandhana) das Wasserelement, durch Erhitzen (paripācana) das Feuerelement, durch Stützen (vitthambhana) das Windelement.

Wenn ein nicht sehr scharfsinniger Mönch aber auf diese Weise erwägen wollte, so bliebe ihm das Übungsobjekt dunkel und unklar. Erwägt er es aber in der früheren Weise ausführlich, so wird es ihm klar. Und wieso? Nehmen wir an, von zwei Mönchen, die einen Text mit vielen Wiederholungen auswendig lernen, bringt der scharfsinnige Mönch die ursprüngliche Wiederholung nur ein- oder zweimal ausführlich und fährt dann mit seiner Rezitation fort, indem er später jedesmal bloß Anfang und Ende der Wiederholung gibt. Der nicht sehr scharfsinnige Mönch nun stellt jenen hierüber zur Rede: 'Was! Solch eine Rezitation läßt ja nicht einmal zu, daß sich die Lippen einander berühren! Wann wird einem wohl je bei solcher Rezitation der Text geläufig werden?' Und indem er selber alle vorkommenden Wiederholungen ganz ausführlich bringt, sagt er den Text her. Der andere aber spricht zu ihm: 'Was! Ein solches Hersagen läßt dich ja nie zu Ende kommen! Wann wird bei solchem Hersagen der Text wohl je zu Ende gelangen?' Auf diese Weise erscheint dem scharfsinnigen Mönche das Auffassen der Elemente auf Grund der Haare usw. als Weitschweifigkeit. Schon wenn er zusammenfassend erwägt: 'Was sich da kennzeichnet als Festigkeit, ist das Erdelement usw.' erreicht seine Übung Klarheit. Würde der andere aber in dieser Weise erwägen, so bliebe seine Übung dunkel und unklar. Erwägt er aber ausführlich hinsichtlich der Haare usw., so wird seine Übung klar.

Wer von den scharfsinnigen Mönchen daher diese Übung zu entfalten wünscht, begebe sich in die Einsamkeit, und abgeschieden richte er seinen Geist auf seinen ganzen stofflichen Körper 'Was an diesem stofflichen Körper an Festigkeit oder Härte besteht, gilt als Erdelement. Was da an Zusammenhaltendem oder Fließendem besteht, gilt als Wasserelement. Was an Erhitzendem und Heißem besteht, gilt als Feuerelement. Was an Stützendem oder sich Bewegendem besteht, gilt als Windelement. Nachdem er so in zusammenfassender Weise die Elemente aufgefaßt hat, möge er immer und immer wieder das Erdelement, Wasserelement (usw.) als bloße Elemente, als wesenlos und seelenlos betrachten, erwägen und bedenken. Bei solchem Bemühen aber steigt ihm gar bald, von der die verschiedenen Elemente beleuchtenden Einsicht begleitet, die Angrenzende Sammlung auf, die aber infolge der Vorstellung der wahren Natur der Dinge nicht bis zur Vollen Sammlung (ersten Vertiefung) fortschreitet*.

* Denn das zu dieser Hellblickübung erforderliche begriffliche Denken läßt die von begrifflichem Denken (Gedankenfassung und Diskursivem Denken) fast freie Sammlung der 1. Vertiefung nicht aufkommen

 

Oder aber, von jenen 4 Bestandteilen, von denen der Heerführer des Gesetzes (d.i. Sariputta), um die Wesenlosigkeit der 4 Hauptstoffe zu zeigen, gesagt hat (M.28): "Der durch Knochen, Sehnen, Fleisch und Haut bedingte und eingeschlossene Raum gilt als die Körperlichkeit" - von jenen Bestandteilen sondert er immer wieder diese und jene mit seiner dazwischengreifenden Hand der Einsicht aus: 'Was da an diesen fest oder hart ist, das gilt als das Erdelement'. Nachdem er aber so in der früheren Weise die Elemente aufgefaßt hat, möge er immer und immer wieder das Erdelement, Wasserelement usw. als bloße Elemente, als wesenlos und seelenlos betrachten, erwägen und bedenken. Bei solchem Bemühen aber steigt ihm gar bald, von der die verschiedenen Elemente beleuchtenden Einsicht begleitet, die Angrenzende Sammlung auf, die aber infolge der Vorstellung der wahren Natur der Dinge nicht bis zur Vollen Sammlung fortschreitet.

Dies ist die Entfaltungsmethode der in kurzen Worten überlieferten Analyse der vier Elemente.

 

Die Entfaltungsmethode der ausführlich überlieferten Analyse der Elemente aber ist so zu verstehen: - Ein nicht sehr scharfsinniger Übungsbeflissener, der diese Übung zu entfalten wünscht, lerne von seinem Lehrer ausführlich die Elemente unter ihren 42 Gesichtspunkten. In einer Wohnstätte von oben beschriebener Art (p.193?) wohnend, begebe er sich nachdem er alle seine Angelegenheiten erledigt hat, an einen einsamen Ort, und abgeschieden entfalte er die Übung in viererlei Weise: -

(I) durch Zusammenfassung der Bestandteile,
(II) durch Zerlegung in die Bestandteile,
(III) durch Zusammenfassung der Merkmale,
(IV) durch Zerlegung in die Merkmale.

 

(I) Wie aber entfaltet er die Übung "durch Zusammenfassung der Bestandteile"? Da stellt der Mönch das Feste in den 20 Bestandteilen als das Erdelement fest. Das flüssige, als Wasser geltende und zusammenhaltende Element in den 12 Bestandteilen stellt er als das Wasserelement fest. Das die Hitze erzeugende Feuer in den 4 Bestandteilen stellt er als 15 das Feuerelement fest. Die stützende Kraft in den 6 Bestandteilen stellt er als das Windelement fest. Indem er so die Elemente feststellt, werden sie ihm klar; und diese immer und immer wieder betrachtend, steigt ihm in besagter Weise die Angrenzende Sammlung auf.

(II) Wem aber die Übung, obwohl er sie auf solche Weise entfaltet, nicht gelingt, der möge sie "durch Zerlegung in die Bestandteile" entfalten. Und in welcher Weise? Was da in der Darstellung der in der Körperbetrachtung (VIII.2) bestehenden Übung als siebenfache Geschicklichkeit im Auffassen und als zehnfache Geschicklichkeit im Erwägen beschrieben wurde, das alles möge er bei den 32 Körperteilen nicht übergehen, während er die Gruppen, beginnend mit der mit Haut endenden Fünfergruppe (Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut), vorwärts und rückwärts hersagt und dabei alle dort gegebenen Anweisungen befolgt. Der Unterschied ist in der Tat bloß dieser: dort (in der Körperbetrachtung) hat man, nachdem man gleichfalls die Haare usw. mit Hinsicht auf Farbe, Gestalt, Richtung, Ort und Abgrenzung erwogen hat, den Geist auf das Widerliche zu heften, hier aber auf die Elemente. Hat man daher die Haare usw. jedesmal in fünffacher Weise nach Farbe usw. erwogen, so möge man zum Schluß folgende Erwägung anstellen:

,Diese Kopfhaare (kesa) wachsen auf der den Schädel einhüllenden Haut. Gleichwie, wenn da auf der Spitze eines Termitenhügels Kuntha-Gras wächst, weder die Spitze weiß: 'Auf mir wächst Gras', noch auch das Gras weiß: 'Ich wachse auf der Spitze des Termitenhügels': - so auch weiß da weder die den Schädel einhüllende Haut: 'Auf mir wachsen Haare'; noch auch wissen die Haare: 'Wir wachsen auf der den Schädel einhüllenden Haut'. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bilden die Kopfhaare von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Körperhaare (loma) wachsen auf der den Körper einhüllenden Haut. Gleichwie, wenn da in einem menschenleeren Dorfe Dabba-Gras wächst, weder das menschenleere Dorf weiß 'In mir wächst Dabba-Gras'; noch auch das Dabba-Gras weiß: 'Ich wachse in dem menschenleeren Dorfe': - so auch weiß weder die den Körper einhüllende Haut: 'Auf mir wachsen Haare'; noch auch wissen die Haare 'Wir wachsen auf der den Körper einhüllenden Haut'. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bilden die Körperhaare von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Nägel (nakha) wachsen an den Finger- und Zehenspitzen. Gleichwie, wenn da beim Spielen die Kinder mit Stöcken Honigfruchtkerne aufspießen, weder die Stöcke wissen: 'Auf uns stecken Honigfruchtkerne'; noch auch die Honigfruchtkerne wissen: 'Wir stecken auf den Stöcken': - so auch wissen weder die Finger, daß an ihren Spitzen Nägel wachsen; noch auch wissen die Nägel, daß sie an den Fingerspitzen wachsen. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bilden die Nägel von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Zähne (danta) wachsen in den Kieferknochen. Gleichwie, wenn Zimmerleute Pfosten in steinerne Sockel einlassen und dieselben mit irgend einer Art Zement befestigen, weder die Sockel wissen: 'In uns stecken Pfosten'; noch auch die Pfosten wissen: 'Wir stecken in den Sockeln': - so auch wissen weder die Kieferknochen, daß Zähne in ihnen stecken; noch auch wissen die Zähne, daß sie in den Kieferknochen stecken. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bilden die Zähne von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Haut (taca) umhüllt den ganzen Körper. Gleichwie die mit einer feuchten Rinderhaut überzogene Laute nicht weiß, daß sie von der feuchten Rinderhaut überzogen ist; noch auch die feuchte Rinderhaut weiß, daß sie die große Laute überzieht: - so auch weiß der Körper nicht, daß er von der Haut umhüllt ist; noch auch weiß die Haut, daß sie den Körper umhüllt. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet die Haut von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil das Erdelement.

,Das Fleisch (mamsa) bekleidet das Knochengerüst. Gleichwie bei einer mit Lehm bekleideten Mauer weder die Mauer weiß, daß sie mit Lehm bekleidet ist; noch auch der Lehm weiß, daß er die Mauer bekleidet: - so auch weiß weder das Knochengerüst, daß es mit neunhundert verschiedenen Fleischfetzen bekleidet ist; noch auch weiß das Fleisch, daß es das Knochengerüst bekleidet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Fleisch von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Sehnen (nahāru) halten die Knochen im Körper zusammen. Gleichwie da in einer aus Flechtwerk und Lehm gebauten Mauer weder die mit Ranken festgebundenen Stöcke wissen, daß sie mit Ranken festgebunden sind; noch auch die Ranken wissen, daß sie die Stöcke festhalten: - so auch wissen weder die Knochen, daß sie von den Sehnen zusammengehalten werden; noch auch wissen die Sehnen, daß sie die Knochen zusammenhalten. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bilden die Sehnen von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Von den Knochen (atthi) stützt der Fersenknochen den Fußknöchel, der Fußknöchel das Schienbein, das Schienbein den Schenkelknochen, der Schenkelknochen das Hüftbein, das Hüftbein das Rückgrat, das Rückgrat den Nackenknochen, der Nackenknochen den Schädelknochen; der Schädelknochen aber ruht auf dem Nackenknochen, der Nackenknochen auf dem Rückgrat, das Rückgrat auf dem Hüftbein, das Hüftbein auf dem Schenkelknochen, der Schenkelknochen auf dem Schienbein, das Schienbein auf dem Fußknöchel, der Fußknöchel auf dem Fersenknochen. Gleichwie da bei aufgeschichteten Ziegeln, Hölzern oder Kuhmist u.dgl. weder die jedesmal niederen Schichten wissen, daß sie die jedesmal höheren stützen, noch auch die jedesmal höheren Schichten wissen, daß sie auf den jedesmal niederen ruhen: - so auch weiß der Fersenknochen nicht, daß er den Fußknöchel stützt, der Fußknöchel nicht, daß er das Schienbein stützt, das Schienbein nicht, daß es den Schenkelknochen stützt, der Schenkelknochen nicht, daß er das Hüftbein stützt, das Hüftbein nicht, daß es das Rückgrat stützt, das Rückgrat nicht, daß es den Nackenknochen stützt, der Nackenknochen nicht, daß er den Schädelknochen stützt; noch auch weiß der Schädelknochen, daß er auf dem Nackenknochen ruht, noch auch der Nackenknochen, daß er auf dem Rückgrat ruht, noch auch das Rückgrat, daß es auf dem Hüftbein ruht, noch auch das Hüftbein, daß es auf dem Schenkelknochen ruht, noch auch der Schenkelknochen, daß er auf dem Schienbein ruht, noch auch das Schienbein, daß es auf dem Fußknöchel ruht, noch auch der Fußknöchel, daß er auf dem Fersenknochen ruht. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bilden die Knochen von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Das Knochenmark (atthi-miñjā) befindet sich im Innern aller dieser Knochen. Gleichwie, wenn da gedämpfte Kalmussprossen oder ähnliche Dinge in Bambusrohren u.dgl. eingefüllt sind, weder die Bambusrohre usw. wissen, daß in ihnen Kalmussprossen oder ähnliche Dinge eingefüllt sind; noch auch die Kalmussprossen usw. wissen, daß sie sich in den Bambusrohren usw. befinden: - so auch wissen weder die Knochen, daß sich in ihnen das Knochenmark befindet; noch auch weiß das Knochenmark, daß es sich im Innern der Knochen befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Knochenmark von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Nieren (vakka) werden durch eine dicke Sehne zusammengehalten, die, von dem unteren Teile des Nackens ausgehend, sich eine kurze Strecke als eine einzige Wurzel hinzieht, sich dann teilt und das Herzfleisch umgibt. Gleichwie bei zwei durch einen Stiel verbundenen Mangos weder der Stiel weiß, daß die zwei Mangos daran befestigt sind; noch auch die zwei Mangos wissen, daß sie am Stiele befestigt sind; - so auch weiß weder die dicke Sehne, daß die Nieren an ihr befestigt sind; noch auch wissen die Nieren, daß sie an der dicken Sehne befestigt sind. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bilden die Nieren von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Das Herz (hadaya) ist an die Mitte des Brustknochengerüstes im Innern des Körpers angelehnt. Gleichwie, wenn da auf einem alten Wagengestell ein Klumpen Fleisch liegt, weder das Innere des Gestelles weiß, daß ein Fleischklumpen darauf liegt; noch auch der Fleischklumpen weiß, daß er sich darauf befindet: - so auch weiß weder das Innere des Brustknochengerüstes, daß das Herz daran gelehnt ist; noch auch weiß das Herz, daß es an das Brustknochengerüst angelehnt ist. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Herz von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Leber (yakana) befindet sich im Innern des Körpers zwischen den beiden Brüsten, zur rechten Seite hingeneigt. Gleichwie, wenn da am inneren Rande einer Bratpfanne zwei Fleischstücke angeklebt sind, weder der Rand der Bratpfanne weiß, daß zwei Fleischstücke daran kleben; noch auch die zwei Fleischstücke wissen, daß sie am Rande der Bratpfanne kleben: - so auch weiß weder die rechte Seite zwischen den beiden Brüsten, daß sich die Leber daran befindet; noch auch weiß die Leber, daß sie sich an der rechten Seite zwischen den Brüsten befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet die Leber von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Was das Fell (kilomaka) betrifft, so umgibt das verhüllte Fell das Herz und die Nieren, während das unverhüllte Fell im ganzen Körper unter der Haut das Fleisch überzieht. Gleichwie, wenn da in einem Tuche Fleisch eingewickelt ist, weder das Fleisch weiß, daß es in dem Tuch eingewickelt ist; noch auch das Tuch weiß, daß Fleisch darin eingewickelt ist: - so auch wissen weder Herz und Nieren sowie das Fleisch im ganzen Körper, daß sie vom Felle überzogen sind; noch auch weiß das Fell, daß es diese Dinge überzieht. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Fell von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Milz (pihaka) ruht auf der rechten Seite des Herzens, oben auf dem Magensacke. Gleichwie, wenn sich oben auf einem Speisebehälter ein Kuhfladen befindet, weder die Decke des Behälters weiß, daß sich ein Kuhfladen darauf befindet; noch auch der Kuhfladen weiß, daß er sich auf der Decke des Speisebehälters befindet: - so auch weiß weder die obere Seite des Magensackes, daß die Milz darauf ruht; noch auch weiß die Milz, daß sie auf der oberen Seite des Magensackes ruht. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet die Milz von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Die Lunge (papphāsa) hängt im Innern des Körpers zwischen beiden Brüsten, indem sie Herz und Leber bedeckt. Gleichwie, wenn da im Innern einer alten Vorratskammer ein Vogelnest hängt, weder das Innere der alten Vorratskammer weiß, daß ein Vogelnest darin hängt; noch auch das Vogelnest weiß, daß es im Innern der alten Vorratskammer hängt: - so auch weiß weder das Innere des Körpers, daß die Lunge darin hängt; noch auch weiß die Lunge, daß sie im Innern eines solchen Körpers hängt. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet die Lunge von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Das Gedärm (anta) befindet sich im Innern des Körpers; oben ist es am Schlundboden und unten am After befestigt und erstreckt sich somit vom Schlundboden bis zum After. Gleichwie, wenn da in einem blutigen Troge eine geköpfte und mit Adern bedeckte (Schlangen-) Leiche aufgerollt ist, weder der blutige Trog weiß, daß sich darin eine mit Adern bedeckte Leiche befindet; noch auch die Leiche weiß, daß sie sich in dem blutigen Troge befindet: - so auch weiß weder das Innere des Körpers, daß sich das Gedärm darin befindet; noch auch weiß das Gedärm, daß es sich im Innern des Körpers befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Gedärm von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Das Darmgekröse (anta-guna) hält die einundzwanzig Darmwindungen zusammen. Gleichwie im Falle einer aus Stricken geflochtenen und zum Fußabtreten bestimmten runden Strickmatte weder die Matte weiß, daß sie aus den Stricken geflochten ist; noch auch die Stricke wissen, daß sie zum Flechten der Matte dienen: - so auch weiß weder der Darm, daß er von dem Gekröse zusammengehalten wird; noch auch weiß das Gekröse, daß es den Darm zusammenhält. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Darmgekröse von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Den Mageninhalt (udariya) bilden die im Magen befindlichen Stoffe, die man gegessen, getrunken, gekaut und geschmeckt hat. Gleichwie, wenn sich da in einem Hundetroge Hundekotz befindet, weder der Hundetrog weiß, daß sich Hundekotz darin befindet; noch auch der Hundekotz weiß, daß er sich im Hundetroge befindet: - so auch weiß weder der Magen, daß sich der Mageninhalt darin befindet; noch auch weiß der Mageninhalt, daß er sich im Magen befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet der Mageninhalt von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Der Kot (karīsa) befindet sich in dem als Mastdarm (eig. Behälter für verbrauchte Speisen) geltenden und einem acht Finger dicken Stück Bambusrohr gleichenden Darmende. Gleichwie, wenn da gut gekneteter feiner gelber Lehm in ein Stück Bambusrohr gefüllt wurde, weder das Bambusrohr weiß, daß sich gelber Lehm darin befindet; noch auch der gelbe Lehm weiß, daß er sich im Bambusrohr befindet: - so auch weiß weder der Bauch, daß sich Kot darin befindet; noch auch weiß der Kot, daß er sich im Bauche befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet der Kot von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Das Gehirn (matthalunga) befindet sich in der Schädelhöhle. Gleichwie, wenn man da in einen alten Kürbistopf einen Teigkloß eingefüllt hat, weder der Kürbistopf weiß, daß sich ein Teigkloß darin befindet; noch auch der Teigkloß weiß, daß er sich in dem Kürbistopfe befindet: - so auch weiß weder die Schädelhöhle, daß sich das Gehirn darin befindet; noch auch weiß das Gehirn, daß es sich in der Schädelhöhle befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Gehirn von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, harten Bestandteil, das Erdelement.

,Was die Galle (pitta) betrifft, so durchströmt die freie Galle den ganzen durch die Lebenskraft zusammengehaltenen Körper, während die gebundene Galle sich in der Gallenblase befindet. Gleichwie der vom Öl durchdrungene Kuchen nicht weiß, daß er vom Öl durchdrungen ist; noch auch das Öl weiß, daß es den Kuchen durchdringt: - so auch weiß weder der Körper, daß er von der freien Galle durchströmt wird; noch auch weiß die Galle, daß sie den Körper durchströmt. Und gleichwie die mit Regenwasser gefüllte Luffahülle nicht weiß, daß sich Regenwasser darin befindet; noch auch das Regenwasser weiß, daß es sich in der Luffahülse befindet: - so auch weiß weder die Gallenblase, daß sich darin die gebundene Galle befindet; noch auch weiß die gebundene Galle, daß sie sich in der Gallenblase befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet die Galle von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, flüssigen, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Der Schleim (semha), von dem es etwa soviel gibt, um eine Schale damit zu füllen, befindet sich im Magensack. Gleichwie, wenn sich da auf einem Pfuhl eine Schaumschicht gebildet hat, weder der Pfuhl weiß, daß sich auf ihm eine Schaumschicht befindet; noch auch die Schaumschicht weiß, daß sie sie sich auf dem Pfuhle befindet: - so auch weiß weder der Magensack, daß sich der Schleim darin befindet; noch auch weiß der Schleim, daß er sich im Magensack befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet der Schleim von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, flüssigen, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Der Eiter (pubba) hat keinen bestimmten Ort, wo er sich befindet. Er findet sich wo immer bei Verletzung einer Körperstelle, wie etwa durch Baumstümpfe oder Dornen, Schlag oder Feuer, das Blut sich ansammelt und erhitzt wird oder Beulen, Geschwüre u.dgl. entstehen. Gleichwie, wenn infolge eines Axthiebes u.dgl. Saft aus einem Baume hervorquillt, weder die verletzten Stellen des Baumes wissen, daß sich Saft daran befindet; noch auch der Saft weiß, daß er sich an den verletzten Stellen des Baumes befindet: - so auch wissen weder die durch Wurzeln, Dornen u.dgl. verletzten Stellen des Körpers, daß sich Eiter daran befindet; noch auch weiß der Eiter, daß er sich an jenen Stellen befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet der Eiter von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, flüssigen, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Was das Blut (lohita) anbetrifft, so durchströmt das kreisende Blut, genau wie die Galle, den ganzen Körper, während das aufgespeicherte Blut den unteren Teil des von der Leber eingenommen Raumes erfüllt und soviel wie eine volle Almosenschale faßt. Dabei gilt für das kreisende Blut genau dieselbe Erklärung wie für die freie Galle. Mit dem anderen (d.i. dem aufgespeicherten) Blut aber verhält es sich so: Gleichwie, wenn da das Wasser in einem ganz verwitterten vollgeregneten Topfe die darunter befindlichen zerbröckelten Steine usw. befeuchtet, weder diese wissen, daß sie vom Wasser befeuchtet werden; noch auch das Wasser weiß, daß es die zerbröckelten Steine usw. befeuchtet: - so auch wissen weder die unteren Teile der Leber, sowie die Nieren usw., daß sich Blut in ihnen befindet und sie befeuchtet; noch auch weiß das Blut; daß es den unteren Teil der Leber füllt und die Nieren usw. befeuchtet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Blut von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, feuchten, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Der Schweiß (seda) füllt, zu einer Zeit wo Feuer- und andere Hitze herrscht, die Poren und Öffnungen der Haut und sickert nach außen. Gleichwie im Augenblicke, wo man Büschel von Lotossprossen und Lotosstengel aus dem Wasser zieht, weder die Büschel und Öffnungen der Lotossprossen usw. wissen, daß das Wasser aus ihnen herabtrieft; noch auch das dort herabtriefende Wasser weiß, daß es aus den Büscheln und Öffnungen der Lotossprossen usw. herabtrieft: - so auch wissen weder die Poren, daß aus ihnen Schweiß sickert; noch auch weiß der Schweiß, daß er aus den Poren sickert. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet der Schweiß von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, feuchten, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Fett (meda) ist erstarrtes Öl, das bei einem dicken Menschen den ganzen Körper durchdringt, bei einem dünnen Menschen aber bloß am Fleisch der Schenkel und ähnlicher Körperteile haftet. Gleichwie, wenn da ein Haufen Fleisch mit einem gelben Tuche überdeckt ist, weder der Fleischhaufen weiß, daß ein gelbes Tuch darauf liegt; noch auch das gelbe Tuch weiß, daß es auf dem Fleischhaufen liegt: - so auch weiß weder das im ganzen Körper, wie am Schenkel usw. verbreitete Fleisch, daß sich Fett daran befindet; noch auch weiß das Fett, daß es sich an dem im ganzen Körper, wie am Schenkel usw., verbreiteten Fleisch befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet das Fett von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, feuchten, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Die Tränen (asssu) füllen bei ihrem Entstehen die Augenhöhlungen, oder sie fließen herab. Gleichwie die mit Wasser gefüllten Vertiefungen auf den jungen Palmyrakernen nicht wissen, daß sich Wasser darin befindet; noch auch das Wasser weiß, daß es sich in diesen Vertiefungen befindet: - so auch wissen weder die Augenhöhlungen, daß sich Tränen darin befinden; noch auch wissen die Tränen, daß sie sich in den Augenhöhlungen befinden. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bilden die Tränen von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, feuchten, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Die Hautschmiere (vasā) ist jene klebrige Flüssigkeit, die sich bei Feuer- und anderer Hitze auf Handflächen, Handrücken, Fußsohlen und Fußrücken, an der Nasenspitze, der Stirn und in der Achselhöhle befindet. Gleichwie, wenn da auf den Schaum des kochenden Reises Öl geträufelt wird, weder der Schaum weiß, daß ihn Öl bedeckt; noch auch das Öl weiß, daß es den Schaum bedeckt: -so auch wissen weder die Handflächen und anderen Stellen, daß sie von der Hautschmiere bedeckt sind: noch auch weiß die Hautschmiere, daß sie die Handflächen und übrigen Stellen bedeckt. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet die Hautschmiere von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, flüssigen, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Der Speichel (khela) rinnt bei entsprechender Entstehungsursache an den Wänden der beiden Backenhöhlen herab und setzt sich auf den Zungenrücken. Gleichwie bei der an einem Flußufer gelegenen Grube, in die beständig Wasser sickert, weder der Boden der Grube weiß, daß sich Wasser darauf befindet; noch auch das Wasser weiß, daß es sich auf dem Boden der Grube befindet: - so auch weiß weder der Zungenrücken, daß sich der an den Wänden der beiden Backenhöhlen herabgeflossene Speichel darauf befindet; noch auch weiß der Speichel, daß er an den Wänden der beiden Backenhöhlen herabgeflossen ist und sich auf dem Zungenrücken befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet der Speichel von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, flüssigen, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Der Rotz (singhānika) erfüllt, wenn immer er entsteht, die Nasenlöcher oder quillt aus ihnen heraus. Gleichwie, wenn da ein Topf mit verdorbener Dickmilch angefüllt ist, weder der Topf weiß, daß sich verdorbene Dickmilch darin befindet; noch auch die verdorbene Dickmilch weiß, daß sie sich in dem Topfe befindet - so auch wissen weder die Nasenlöcher, daß sich Rotz darin befindet; noch auch weiß der Rotz, daß er sich in den Nasenlöchern befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet der Rotz von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, flüssigen, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Die Gelenkschmiere (lasikā) befindet sich im Innern der hundertundachtzig Gelenke, wo sie die Funktion des Einschmierens derselben besorgt. Gleichwie die mit Öl eingeschmierte Achse nicht weiß, daß sie mit Öl eingeschmiert ist; noch auch das Öl weiß, daß es das Schmieren der Achse besorgt: - so auch wissen weder die hundertundachtzig Gelenke, daß sie mit der Gelenkschmiere eingeschmiert sind; noch auch weiß die Gelenkschmiere, daß sie das Schmieren der Gelenke besorgt. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet die Gelenkschmiere von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, flüssigen zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.

,Der Harn (mutta) befindet sich im Innern der Harnblase. Gleichwie, wenn man da einen Filtrierkrug ohne Öffnung nach unten in einen Tümpel geworfen hat, weder der Filtrierkrug weiß, daß sich Brühe vom Tümpel darin befindet; noch auch die Tümpelbrühe weiß, daß sie sich im Filtrierkrug befindet: - so auch weiß weder die Harnblase, daß sich der Harn darin befindet; noch auch weiß der Harn, daß er sich in der Harnblase befindet. Diese Dinge schenken sich gegenseitig keinerlei Aufmerksamkeit und Beachtung. Somit bildet der Harn von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, flüssigen, zusammenhaltenden Bestandteil, das Wasserelement.'

 

Hat nun der Mönch auf solche Weise seine geistige Aufmerksamkeit auf die Haare usw. gerichtet, so möge er darauf seinen Geist auf die einzelnen Bestandteile der Hitze (tejo) heften, so nämlich: 'Das, wodurch man erhitzt wird, bildet in diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, erhitzenden Bestandteil, das Feuerelement. Das wodurch man verzehrt wird, durchglüht wird, wodurch das, was man gegessen, getrunken, gekaut und geschmeckt hat, zur vollen Verdauung gelangt: dies bildet von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, erhitzenden Bestandteil, das Feuerelement (tejo-dhātu).

Darauf hefte er seinen Geist auf die verschiedenen Bestandteile des Windes, indem er die aufsteigenden Winde als aufsteigend auffasse, die absteigenden als absteigend, die im Magen befindlichen als im Magen befindlich, die im Darm befindlichen als im Darm befindlich, die alle Glieder durchströmenden als alle Glieder durchströmend, Ein- und Ausatmung als Ein- und Ausatmung, nämlich 'Die aufsteigenden Winde bilden von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, stützenden Bestandteil, das Windelement. Die absteigenden Winde, die im Magen oder Darm befindlichen, die alle Glieder durchströmenden, sowie Ein- und Ausatmung bilden von diesem Körper einen einzelnen, willenlosen, karmisch neutralen, leeren, wesenlosen, stützenden Bestandteil, das Windelement (vayo-dhātu).

Indem er in solcher Weise seine Aufmerksamkeit auf die Elemente gerichtet hält, werden ihm diese klar; und indem er dieselben immer und immer wieder erwägt und seine Aufmerksamkeit darauf richtet, steigt ihm in oben besagter Weise die Angrenzende Sammlung auf.


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