Samyutta Nikaya

Das 40., das Moggallāno Samyutta

40.1 Mit Erwägen
40.2-8
40.9 Vorstellungslos
40.10 Sakko II
40.11 Candano

S.40.1 Mit Erwägen

 

Zu einer Zeit weilte der Ehrwürdige Mahā-Moggallāno in Sāvatthi im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Dort nun wandte sich der Ehrwürdige Mahā-Moggallāno an die Mönche: "Brüder Mönche!" "Bruder", erwiderten jene Mönche dem Ehrwürdigen Mahā-Moggallāno. Der Ehrwürdige Mahā-Moggallāno sprach also:

 

"Als ich da einsam zurückgezogen verweilte, stieg mir im Gemüte folgende Erwägung auf: 'Erste Schauung, erste Schauung', sagt man. Was ist nun die erste Schauung? Da dachte ich:

 

'Da weilt der Mönch gar fern von Begierden, gar fern von unheilsamen Dingen in erwägend-sinnendem einsamgeborenem Verzückungswohl, in der Weihe der ersten Schauung. Das wird erste Schauung genannt'.

 

Und ich verweilte, Brüder, gar fern von Begierden, gar fern von unheilsamen Dingen in erwägend-sinnendem einsamgeborenem Verzückungswohl, in der Weihe der ersten Schauung. Als ich in solchem Verweilen verweilte, traten wieder mit Sinnlichkeit verbundene Wahrnehmungen in meine Aufmerksamkeit.

 

Da nun kam der Erhabene, ihr Brüder, durch magische Macht zu mir und sprach: 'Moggallāno, Moggallāno, sei nicht lässig, Brahmane, in der ersten Schauung, festige das Herz in der ersten Schauung, eine das Herz in der ersten Schauung, einige das Herz in der ersten Schauung'.

 

Nach einiger Zeit, ihr Brüder, verweilte ich gar fern von Begierden, gar fern von unheilsamen Dingen in erwägend-sinnendem einsamkeitsgeborenem Verzückungswohl, in der Weihe der ersten Schauung.

 

Wenn man, Brüder, von jemandem mit Recht sagen könnte: 'Vom Meister unterstützt, hat der Jünger großen Überblick gewonnen', dann könnte er es mit Recht von mir sagen: 'Vom Meister unterstützt, hat der Jünger großen Überblick gewonnen' ".

 


S.40.2-8

 

Identisch mit 1, nur unterschieden im Grad der Vertiefung:

 

"Als ich in solchem Verweilen der zweiten Schauung verweilte, traten mit Erwägen verbundene Wahrnehmungen in meine Aufmerksamkeit.

 

Als ich in solchem Verweilen der dritten Schauung verweilte, traten mit Verzückung verbundene Wahrnehmungen in meine Aufmerksamkeit.

 

Als ich in solchem Verweilen der vierten Schauung verweilte, traten mit Wohl verbundene Wahrnehmungen in meine Aufmerksamkeit.

 

Als ich in solchem Verweilen der Raumunendlichkeit verweilte, traten mit Formen verbundene Wahrnehmungen in meine Aufmerksamkeit.

 

Als ich in solchem Verweilen der Bewußtseinsunendlichkeit verweilte, traten mit der unendlichen Raumsphäre verbundene Wahrnehmungen in meine Aufmerksamkeit.

 

Als ich in solchem Verweilen der Nichtdaseinssphäre verweilte, traten mit unendlicher Bewußtseinssphäre verbundene Wahrnehmungen in meine Aufmerksamkeit.

 

Als ich in solchem Verweilen der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung verweilte, traten mit der Nichtdaseinssphäre verbundene Wahrnehmungen in meine Aufmerksamkeit.

 

Da nun kam der Erhabene, ihr Brüder, durch magische Macht zu mir und sprach: 'Moggallāno, Moggallāno, sei nicht lässig, Brahmane, in der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung, festige das Herz in der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung, eine das Herz in der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung, einige das Herz in der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung'. Nach einiger Zeit, ihr Brüder, verweilte ich nach völliger Überwindung der Nichtdaseinssphäre in der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung.

 

Wenn man, ihr Brüder, von jemandem mit Recht sagen könnte: 'Vom Meister unterstützt, hat der Jünger großen Überblick gewonnen', dann könnte er es mit Recht von mir sagen: 'Vom Meister unterstützt, hat der Jünger großen Überblick gewonnen"'.

 


S.40.9 Vorstellungslos

 

"Vorstellungslose Einigung des Gemütes, vorstellungslose Einigung des Gemütes, sagt man. Was ist nun vorstellungslose Einigung des Gemütes? Da schenkt der Mönch allen Vorstellungen keine Aufmerksamkeit und weilt in der vorstellungslosen Einigung des Gemütes. Das nennt man vorstellungslose Einigung des Gemütes.

Und ich schenkte, ihr Brüder, allen Vorstellungen keine Aufmerksamkeit und weilte in der vorstellungslosen Einigung des Gemütes. Als ich in solchem Verweilen verweilte, folgte das Bewußtsein wieder Vorstellungen nach. Da nun kam der Erhabene, ihr Brüder, durch magische Macht zu mir und sprach: 'Moggallāno, Moggallāno, sei nicht lässig, Brahmane, in der vorstellungslosen Einigung des Gemütes, eine das Herz in der vorstellungslosen Einigung des Gemütes, einige das Herz in der vorstellungslosen Einigung des Gemütes'. Nach einiger Zeit, ihr Brüder, schenkte ich allen Vorstellungen keine Aufmerksamkeit und weilte in der vorstellungslosen Einigung des Gemütes.

 

Wenn man, ihr Brüder, von jemandem mit Recht sagen könnte: 'Vom Meister unterstützt, hat der Jünger großen Überblick gewonnen', dann könnte er es mit Recht von mir sagen: 'Vom Meister unterstützt, hat der Jünger großen Überblick gewonnen"'.

 


S.40.10-11 Sakko II

 

Zu einer Zeit weilte der Ehrwürdige Mahā-Moggallāno in Sāvatthi, im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Da verschwand nun der Ehrwürdige Mahā-Moggallāno, gleichwie ein kräftiger Mann den eingezogenen Arm ausstrecken oder den ausgestreckten Arm einziehn mag, aus dem Siegerwald und erschien bei den Göttern der Dreiunddreißig

 

I.

 

Da nun begab sich Sakko, der Götterkönig, mit 500 Göttern zum Ehrwürdigen Mahā-Moggallāno, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und stellte sich zur Seite hin. Zur Seite stehend, sprach nun der Ehrwürdige Mahā-Moggallāno zu Sakko, dem Götterkönig:

 

"Gut ist, o Götterkönig, zum Erwachten, zur Lehre, zur Jüngerschaft Zuflucht zu nehmen. Weil man solche Zuflucht nimmt, o Götterkönig, darum gelangen da manche Wesen beim Zerfall des Körpers nach dem Tode auf gute Fährte, in himmlische Welt".

 

"Gut ist, Herr Moggallāno, zum Erwachten, zur Lehre, zur Jüngerschaft Zuflucht zu nehmen. Weil man solche Zuflucht nimmt, Herr Moggallāno, darum gelangen da manche Wesen beim Zerfall des Körpers nach dem Tode auf gute Fährte, in himmlische Welt".

 

Und Sakko, der Götterkönig, begab sich mit 600 Göttern, mit 700 Göttern, mit 800 Göttern, mit 1.000 Göttern zum Ehrwürdigen Mahā-Moggallāno und führte dasselbe Gespräch .

 

II.

 

Da nun begab sich Sakko der Götterkönig, mit 500 Göttern zum Ehrwürdigen Mahā-Moggallāno, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und stellte sich zur Seite hin. Zur Seite stehend, sprach nun der Ehrwürdige Mahā-Moggallāno zu Sakko, dem Götterkönig:

 

"Gut ist es, o Götterkönig, wenn man beim Erwachten mit vollkommener Klarheit ausgestattet ist: 'Das ist der Erhabene, Heilige, vollkommen Erwachte, der Wissens- und Wandelsbewährte, der Willkommene, der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter der Menschenherde, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene'.

 

Gut ist es, o Götterkönig, wenn man bei der Lehre mit vollkommener Klarheit ausgestattet ist: 'Wohl kundgetan ist vom Erhabenen die Lehre, die ersichtliche, zeitlose, anregende, einladende, den Verständigen von selbst verständlich'.

 

Gut ist es, o Götterkönig, wenn man bei der Jüngerschaft mit vollkommener Klarheit ausgestattet ist: 'Gut fortgeschritten ist beim Erhabenen die Jüngerschar, gerade fortgeschritten ist beim Erhabenen die Jüngerschar, methodisch fortgeschritten ist beim Erhabenen die Jüngerschar, geziemend fortgeschritten ist beim Erhabenen die Jüngerschar, und zwar 4 Paare der Menschen, nach 8 Arten von Menschen. Das ist des Erhabenen Jüngerschaft, die Opfer und Spende, Gabe und Gruß verdient, höchstes Verdienstfeld der Welt'.

 

Gut ist, o Götterkönig, wenn man bei den Tugenden, die den Edlen lieb sind, mit vollkommener Klarheit ausgestattet ist: den ungebrochenen, unverletzten, ungemusterten, ungesprenkelten, freimachenden, von Verständigen gepriesen, unüberschätzt, zur Einigung hinführend.

 

Weil da manche Wesen damit ausgestattet sind, o Götterkönig, gelangen sie beim Zerfall des Körpers nach dem Tode auf gute Fährte, in himmlische Welt.".

 

Und Sakko, der Götterkönig, begab sich mit 600 Göttern, mit 700 Göttern, mit 800 Göttern, mit 1.000 Göttern zum Ehrwürdigen Mahā-Moggallāno und führte dasselbe Gespräch.

 

III.-IV.

 

Da nun begab sich Sakko, der Götterkönig, mit 500 Göttern zum Ehrwürdigen Mahā-Moggallāno, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und stellte sich zur Seite hin. Zur Seite stehend, sprach nun der Ehrwürdige Mahā-Moggallāno zu Sakko, dem Götterkönig:

 

"Gut ist es, o Götterkönig, wenn man beim Erwachten, bei der Lehre, bei der Jüngerschaft Zuflucht nimmt, wenn man beim Erwachten, bei der Lehre, bei der Jüngerschaft, bei den Tugenden, die den Edlen lieb sind, mit vollkommener Klarheit ausgestattet ist. Weil da manche Wesen dies sind, darum gelangen sie beim Zerfall des Körpers nach dem Tode auf gute Fährte, in himmlische Welt.

 

Diese übertreffen die anderen Götter auf zehnfache Weise: an himmlischer Lebenskraft, himmlischer Schönheit, himmlischem Wohl, himmlischem Ruhm, himmlischem Einfluß, an himmlischer Form, himmlischen Tönen, himmlischen Düften, himmlischen Geschmäcken, himmlischem Getast".

 

Und Sakko, der Götterkönig, begab sich mit 600 Göttern, mit 700 Göttern, mit 800 Göttern, mit 1.000 Göttern zum Ehrwürdigen Mahā-Moggallāno und führte dasselbe Gespräch.


S.40.11 Candano

(Identisch mit Nr. 10, nur statt "Sakko, der Götterkönig" einfügen nacheinander: "Candano, Suyama, Santusito, Sunimmito, Vasavatti" je als "Der Göttersohn".)


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