Samyutta Nikaya

22. Khandha-Samyutta - Die Daseinsgruppen

S.22.91.-92. Rāhula I-II
S.22.93. Der Fluß
S.22.94. Die Lotusblume
S.22.95. Schaum
S.22.96. Kuhmist
S.22.97. Eine Nagelspitze Erde
S.22.98. Grund-Text
S.22.99. Der Lederriemen I
S.22.100. Der Lederriemen II
S.22.101. Der Beilgriff
S.22.102. Vergänglichkeit
S.22.103. Die Endpunkte
S.22.104. Leiden
S.22.105. Die Persönlichkeit
S.22.106. Zu durchschauende Dinge
S.22.107.-108. Asketen I-II
S.22.109. Der in den Strom Eingetretene
S.22.110. Der Heilige
S.22.111.-112 Der Willensgierige I-II
S.22.113. Nichtwissen
S.22.114. Wissen
S.22..115. Künder der Lehre I
S.22.116. Künder der Lehre II
S.22.117. Bande
S.22.118. Befragung I
S.22.119. Befragung II
S.22.120. Die Fessel

S.22.91.-92. Rāhula I-II

 

(eine genaue Wiederholung der Lehrreden 18. 21-22)

 


S.22.93. Der Fluß

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Es wäre da, ihr Mönche, ein weither von den Bergen kommender Fluß, alles mit sich abwärts schwemmend, mit reißender Strömung. Riedgräser wachsen an seinen beiden Ufern und hängen in ihn herab. Kusagräser, Babbaja-Gräser, Bīrana-Gräser und Sträucher wachsen an seinen beiden Ufern und hängen in ihn herab.

 

4. Von der Strömung dieses Flusses wird ein Mann fortgerissen. Wenn dieser nun nach den Riedgräsern greift, so würden diese brechen, und Unheil und Verderbnis würden ihm daraus entstehen. Wenn er nach den Kusa-, Babbaja-, Bīrana-Gräsern oder nach den Sträuchern greift, so würden auch diese brechen, und Unheil und Verderbnis würden ihm daraus entstehen.

 

5. Es ist da, ihr Mönche, ein unerfahrener Weltmensch... Der betrachtet die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Dem zerbricht nun die Körperlichkeit, und Unheil und Verderbnis entstehen ihm daraus.

 

6.-9. Er betrachtet das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als ... Bewußtsein besitzend oder ... das Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als ... im Bewußtsein. Dem zerbricht nun ... dieses Bewußtsein, und Unheil und Verderbnis entstehen ihm daraus.

 

10.-16. Was meint ihr, o Mönche: Ist die Körperlichkeit unvergänglich oder vergänglich? . . . " (wie 59. 13-22)

 


S.22.94. Die Lotusblume

(Übers. v. Oldenberg S. 184; Neumann BA S. 188.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Nicht streite ich mit der Welt, ihr Mönche, sondern die Welt streitet mit mir. Nicht streitet mit irgendeinem in der Welt ein Künder der Lehre.

 

4. Wobei man, ihr Mönche, unter den Weisen in der Welt übereinstimmt: 'Das gibt es nicht', davon sage auch ich: 'Das gibt es nicht'. Wobei man, ihr Mönche, unter den Weisen in der Welt übereinstimmt: 'Das gibt es', davon sage auch ich: 'Das gibt es'.

 

5. Wobei nun, ihr Mönche, stimmt man unter den Weisen in der Welt überein, und wovon sage auch ich: 'Das gibt es nicht'?

 

6. Eine unvergängliche, beständige, ewige, unveränderliche Körperlichkeit, die gibt es nicht! Darin stimmt man unter den Weisen in der Welt überein, und davon sage auch ich: 'Das gibt es nicht!'

 

7.-10. Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewußtsein, die unvergänglich sind, beständig, ewig, unveränderlich, die gibt es nicht! Darin stimmt man unter den Weisen in der Welt überein, und davon sage auch ich: 'Das gibt es nicht!'

 

11. Dieses ist es, wobei man unter den Weisen in der Welt übereinstimmt, und wovon auch ich sage: 'Das gibt es nicht'.

 

12. Wobei nun, ihr Mönche, stimmt man unter den Weisen in der Welt überein, und wovon sage auch ich: 'Das gibt es'?

 

13. Eine vergängliche, unbeständige, nicht ewige, veränderliche Körperlichkeit, die gibt es. Darin stimmt man unter den Weisen in der Welt überein, und davon sage auch ich: 'Das gibt es'.

 

14.-17. Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewußtsein, die vergänglich sind, unbeständig, nicht ewig, veränderlich, die gibt es. Darin stimmt man unter den Weisen in der Welt überein, und davon sage auch ich: 'Das gibt es'.

 

18. Dieses ist es, wobei man unter den Weisen in der Welt übereinstimmt, und wovon auch ich sage: 'Das gibt es'.

 

19. Es gibt, ihr Mönche, in der Welt ein Ding, das hat der Vollendete völlig erkannt und durchdrungen, und nachdem er es erkannt und völlig durchdrungen hat, legt er es dar, zeigt es auf, tut es kund, begründet, eröffnet, erklärt und verdeutlicht es.

 

20. Welches ist dieses Ding in der Welt, das der Vollendete völlig erkannt und durchdrungen hat, und welches er, nachdem er es erkannt und durchdrungen, darlegt, aufzeigt, kundtut, begründet, eröffnet, erklärt und verdeutlicht?

 

21. Die Körperlichkeit, ihr Mönche, ist das Ding in der Welt, welches der Vollendete völlig erkannt und durchdrungen hat und welches er, nachdem er es erkannt und durchdrungen, darlegt, aufzeigt, kundtut, begründet, eröffnet, erklärt und verdeutlicht. Nachdem dies, ihr Mönche, so vom Vollendeten dargelegt, aufgezeigt, kundgetan, begründet, eröffnet, erklärt und verdeutlicht wurde: wer es dann nicht versteht und erkennt, mit solchem törichten Weltmenschen, solch blindem, auglosem, verständnislosem, erkenntnislosem, was, ihr Mönche, kann ich mit ihm tun?

 

22.-25. Das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein, ihr Mönche, sind Dinge in der Welt, welche der Vollendete erkannt und durchdrungen hat, und welche er, nachdem er sie erkannt und durchdrungen, darlegt, aufzeigt, kundtut, begründet, eröffnet, erklärt und verdeutlicht. Nachdem dies, o Mönche, so vom Vollendeten dargelegt, aufgezeigt, kundgetan, begründet, eröffnet, erklärt und verdeutlicht wurde: wer es dann nicht versteht und erkennt, mit solchem törichten Weltmenschen, solch blindem, auglosem, verständnislosem, erkenntnislosem, was, ihr Mönche, kann ich mit ihm tun?

 

26. Wie, ihr Mönche, eine blaue, rote oder weiße Lotusblüte, im Wasser entstanden, im Wasser gewachsen, über das Wasser sich erhebend dasteht, unbefleckt vom Wasser:

 

27. Ebenso, ihr Mönche, ist der Vollendete in der Welt erwachsen; die Welt überwunden habend, weilt er unbefleckt von der Welt."

 


S.22.95. Schaum

(Übers. v. Oldenberg S. 175; Neumann BA S. 190; Buddhaweg und wir Buddhisten 1932/33, S. 101; Mitt. d. Buddh. Gemeinde Zürich 1946, Nr. 18; Dhammiko in Mitt. Haus der Stille, Nr. 7; Verse: Hekker in Mitteilungsblätter d. Buddh. Ges. Hbg. 1955, S. 39.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Ayojjhā, am Ufer des Ganges.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Es ist, ihr Mönche, wie mit einer großen Schaummasse, die dieser Ganges mit sich führt. Ein scharfsichtiger Mann würde sie erblicken, würde über sie nachsinnen, sie gründlich untersuchen. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würde sie da erscheinen, eben als hohl würde sie da erscheinen, eben als kernlos würde sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einer Schaummasse ein Kern sein!

 

4. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Körperlichkeit gibt, sei sie vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - die erblickt da ein Mönch, sinnt über sie nach, untersucht sie gründlich. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer wird sie da erscheinen, als hohl wird sie da erscheinen, eben als kernlos wird sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in der Körperlichkeit ein Kern sein!

 

5. Es ist, ihr Mönche, wie wenn zur Herbstzeit, wenn Regen in schweren Tropfen fällt, im Wasser Blasen entstehen und wieder verschwinden. Ein scharfsichtiger Mann würde sie erblicken, würde über sie nachsinnen, sie gründlich untersuchen. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würden sie da erscheinen, als hohl würden sie da erscheinen, als kernlos würden sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einer Wasserblase ein Kern sein!

 

6. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Gefühl gibt, sei es vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - das erblickt da ein Mönch, sinnt darüber nach, untersucht es gründlich. Ihm, der es erblickt, über es nachsinnt, es gründlich untersucht, eben als leer wird es da erscheinen, als hohl wird es da erscheinen, als kernlos wird es da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, im Gefühl ein Kern sein!

 

7. Es ist, ihr Mönche, wie wenn im letzten Monat des Sommers zur Mittagszeit eine Luftspiegelung erscheint. Ein scharfsichtiger Mann würde sie erblicken, würde über sie nachsinnen, sie gründlich untersuchen. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würde sie da erscheinen, als hohl würde sie da erscheinen, als kernlos würde sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einer Luftspiegelung ein Kern sein!

 

8. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Wahrnehmung gibt, sei sie vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - die erblickt da ein Mönch, sinnt über sie nach, untersucht sie gründlich. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würde sie da erscheinen, als hohl würde sie da erscheinen, als kernlos würde sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in der Wahrnehmung ein Kern sein!

 

9. Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Mann, der Kernholz wünscht, nach Kernholz ausgeht, auf der Suche nach Kernholz mit einer scharfen Axt versehen einen Wald betritt. Dort sähe er einen großen Bananenstamm, gerade, jung, hochgewachsen. Den würde er an der Wurzel fällen, dann die Spitze abschneiden und die Blattscheiden beseitigen. So die Blattscheiden beseitigend würde er nicht einmal auf Grünholz kommen, geschweige denn auf Kernholz.

 

10. Dies würde ein scharfsichtiger Mann erblicken, würde darüber nachsinnen, es gründlich untersuchen. Ihm, der dies erblickt, der darüber nachsinnt, es gründlich untersucht, eben als leer würde es da erscheinen, als hohl würde es da erscheinen, als kernlos würde es da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einem Bananenstamm ein Kern sein!

 

11. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Gestaltungen gibt, seien sie vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - die erblickt ein Mönch, sinnt über sie nach, untersucht sie gründlich. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würden sie da erscheinen, als hohl würden sie da erscheinen, als kernlos würden sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in den Gestaltungen ein Kern sein!

 

12. Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Gaukler oder Gehilfe eines Gauklers am Treffpunkt vierer Straßen sein Gaukelwerk zeigt. Und ein scharfsichtiger Mann würde es erblicken, darüber nachsinnen, es gründlich untersuchen. Ihm, der es erblickt, darüber nachsinnt, es gründlich untersucht, eben als leer würde es da erscheinen, als hohl wurde es da erscheinen, als kernlos wurde es da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, im Gaukelwerk ein Kern sein!

 

13. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Bewußtsein gibt, sei es vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - das erblickt ein Mönch, sinnt darüber nach, untersucht es gründlich. Ihm, der es erblickt, darüber nachsinnt, es gründlich untersucht, eben als leer wurde es da erscheinen, als hohl würde es da erscheinen, als kernlos wurde es da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, im Bewußtsein ein Kern sein!

 

14. So erkennend, ihr Mönche, wendet sich der erfahrene, edle Jünger von der Körperlichkeit ab, wendet sich ab vom Gefühl, wendet sich ab von der Wahrnehmung, wendet sich ab von den Gestaltungen, wendet sich ab vom Bewußtsein. Abgewandt wird er entsüchtet. Durch die Entsüchtung wird er befreit. Im Befreiten ist die Erkenntnis: 'Befreit bin ich. Versiegt ist die Geburt, vollendet der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres mehr nach diesem hier' so erkennt er."

 

15. So sprach der Erhabene. Und nachdem der Gesegnete so geredet hatte, sprach der Meister noch dieses:

 

"Dem Schaumball gleicht der Körper,

der Wasserblase das Gefühl,

ein Luftphantom ist Wahrnehmung der Sinne,

Gestaltungen sind ohne Kern wie der Bananenstamm,

und Gaukelkünsten ähnelt das Bewußtsein.

So hat der Sonnenheld es aufgezeigt.

Wenn man so nachsinnt, gründlich untersucht,

als hohl und leer erkennt man es dann weise.

 

Nun dieser Leib - wie ihn der Weisheitsreiche hat gezeigt -

seht fortgeworfen ihn, wenn dreierlei ihm fehlt:

wenn Lebenskraft, Bewußtsein, Wärme aus ihm schwinden,

als ausgesetzter Leichnam, Fraß für andre, liegt er leblos da.

Von solcher Art ist dieses Seinsgebilde,

ein Gaukelwerk, von dem nur Toren schwätzen!

Als Mörder wird es offenbar, doch Wesenskern, der fndet sich da nicht!

 

So möge tags und nachts die Daseinsgruppen er betrachten,

der krafterfüllte Mönch, der achtsam ist und klarbewußt.

Das Fesselwerk zerreiße er, die Zuflucht wirk' er selber sich!

Er lebe wie von Feuersglut bedroht, er strebe nach dem todlosen Bereich!"

 


S.22.96. Kuhmist

(Ab Nr. 17: D 17.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Seitwärts sitzend sprach jener Mönch zum Erhabenen also:

 

4. "Gibt es wohl, o Herr, irgendeine Körperlichkeit, die unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird?

 

5.-8. Gibt es wohl irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung, irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die unvergänglich sind, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen werden?"

 

9. "Nicht gibt es, o Mönch, irgendeine Körperlichkeit, die unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird.

 

10.-13. Nicht gibt es irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung, irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die unvergänglich sind, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen werden."

 

14. Und der Erhabene nahm mit der Hand ein kleines Stück Kuhmist auf und sprach zu jenem Mönch:

 

15. "Auch nicht einmal so viel an einem Persönlichkeitsgebilde gibt es, o Mönch, das unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird.

 

16. Wenn es auch nur so viel an einem Persönlichkeitsgebilde gäbe, das unvergänglich wäre, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen würde, nicht wäre es dann ersichtlich, wie dieser Heilige Wandel gelebt werden könnte zur völligen Versiegung des Leidens. Weil es aber auch nicht einmal so viel an einem Persönlichkeitsgebilde gibt, das unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird, deshalb ist es ersichtlich, daß dieser Heilige Wandel gelebt werden kann zur völligen Versiegung des Leidens.

 

17. Vor langer Zeit, o Mönch, war ich ein gekrönter König aus dem Adelsstand. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Städte, mit Kusāvatī als dem Hauptkönigssitz.

 

18. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Paläste, mit dem Gesetzes-Palast als erstem.

 

19. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Pavillons (*f192), mit Mahābyūha als erstem.

 

20. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Ruhelager, und zwar aus Elfenbein, aus Edelholz, aus Gold und Silber, die bedeckt waren mit flockigen Wolldecken, mit weißen Wolldecken, mit bestickten Wolldecken, die versehen waren mit erlesenen Überzügen aus Antilopenfell, mit Baldachinen und mit roten Kissen auf beiden Seiten.

 

21. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Elefanten, goldgeschmückt, goldbeflaggt, goldnetzbedeckt, mit dem Königselefanten Uposatha als erstem.

 

22. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Rosse, goldgeschmückt, goldbeflaggt, goldnetzbedeckt, mit dem Königsroß Valāhaka als erstem.

 

23. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Wagen, goldgeschmückt, goldbeflaggt, goldnetzbedeckt, mit dem Wagen Vejayanta als erstem.

 

24. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Edelsteine, mit dem Edelstein-Juwel als erstem.

 

25. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Frauen, mit der Königin Subhaddā als erster.

 

26. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend aufwartende Edelleute, mit dem Juwel eines Beraters als erstem.

 

27. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Milchkühe, mit feinen Tüchern bedeckt, mit Bronzeglocken behängt.

 

28. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Koti Gewänder, aus feinem Linnen, feiner Seide, feiner Wolle, feiner Baumwolle.

 

29. Als solcher hatte ich vierundachtzigtausend Reisplatten (für mein Mahl), abends und morgens wartete man mit Speise auf.

 

30. Von diesen vierundachtzigtausend Städten, o Mönch, war es nur eine Stadt, die ich damals bewohnte: Kusavatī, der Königssitz.

 

31.... war es nur ein Palast, den ich damals bewohnte: der Gesetzes-Palast.

 

32.... war es nur ein Pavillon, den ich damals bewohnte: der Pavillon Mahābyūha.

 

33.... war es nur ein Ruhelager, das ich damals benutzte: entweder eines aus Elfenbein oder aus Edelholz oder aus Gold oder aus Silber.

 

34.... war es nur ein Elefant, den ich damals bestieg: der Königselefant Uposatha.

 

35.... war es nur ein Roß, das ich damals bestieg: das Königsroß Valāhaka.

 

36.... war es nur ein Wagen, den ich damals bestieg: der Wagen Vejayanta.

 

37.... war es nur eine Frau, die mir damals aufwartete: Khattiyāni oder Velamikā.

 

38.... war es nur ein Gewänderpaar, mit dem ich mich damals bekleidete: entweder aus feinem Linnen oder aus feiner Seide oder aus feiner Wolle oder aus feiner Baumwolle.

 

39.... war es nur eine Reisplatte, von der ich damals aß: ein Maß von feinstem Reis mit der entsprechenden Zukost.

 

40. Es sind da nun, o Mönch, alle diese Gestaltungen dahingegangen, geschwunden, haben sich gewandelt.

 

41. So vergänglich, o Mönch, sind die Gestaltungen! So unbeständig, o Mönch, sind die Gestaltungen! So trostlos, o Mönch, sind die Gestaltungen,

 

42. daß es wahrlich genug ist, sich von den Gestaltungen abzuwenden, sich von ihnen zu entsüchten, sich von ihnen zu befreien!"

 


(*f192) kūtāgāra, ein Bauwerk mit spitz zulaufendem Dach; es mag dies ein mehrstöckiges Giebelhaus sein oder, wie wohl hier, ein Pavillon.


S.22.97. Eine Nagelspitze Erde

(Übers. v. Seidenstücker PB Nr. 25.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Seitwärts sitzend sprach jener Mönch zum Erhabenen also:

 

4. "Gibt es wohl, o Herr, irgendeine Körperlichkeit, die unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird?

 

5.-8. Gibt es wohl irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung, irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die unvergänglich sind, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen werden?"

 

9. "Nicht gibt es, o Mönch, irgendeine Körperlichkeit, die unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird.

 

10.-13. Nicht gibt es irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung, irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die unvergänglich sind, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen werden."

 

14. Und der Erhabene nahm mit der Nagelspitze ein wenig Erde auf und sprach zu jenem Mönch:

 

15. "Auch nicht so viel an Körperlichkeit gibt es, o Mönch, das unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird. Wenn es auch nur so viel an Körperlichkeit gäbe, das unvergänglich wäre, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen würde, nicht wäre es dann ersichtlich, wie dieser Heilige Wandel gelebt werden könnte zur völligen Versiegung des Leidens. Weil es aber auch nicht einmal so viel an Körperlichkeit gibt, das unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird, deshalb ist es ersichtlich, daß dieser Heilige Wandel gelebt werden kann zur völligen Versiegung des Leidens.

 

16.-19. Auch nicht so viel an Gefühl - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein gibt es, das unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird. Wenn es auch nur so viel gäbe an Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen, Bewußtsein, das unvergänglich wäre, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen würde, nicht wäre es dann ersichtlich, wie dieser Heilige Wandel gelebt werden könnte zur völligen Versiegung des Leidens. Weil es aber auch nicht einmal so viel gibt an Gefühl - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein, das unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, das ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird, deshalb ist es ersichtlich, daß dieser Heilige Wandel gelebt werden kann zur völligen Versiegung des Leidens.

 

20.-22. Was meinst du, o Mönch: Ist die Körperlichkeit unvergänglich oder vergänglich? . . . " (wie 59. 13-23)

 


S.22.98. Grund-Text

(Der Titel 'suddhika' ('rein, bloß') bedeutet, daß hier nur der reine, sich in Rede 96 u. 97 wiederholende Grundtext (d.i. Abschn. 1-13) ohne sich daran anschließende Gleichnisse gegeben wird.)

(gleichlautend mit 96.1-13)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Seitwärts sitzend sprach jener Mönch zum Erhabenen also:

 

4. "Gibt es wohl, o Herr, irgendeine Körperlichkeit, die unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird?

 

5.-8. Gibt es wohl irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung, irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die unvergänglich sind, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen werden?"

 

9. "Nicht gibt es, o Mönch, irgendeine Körperlichkeit, die unvergänglich ist, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen wird.

 

10.-13. Nicht gibt es irgendein Gefühl, irgendeine Wahrnehmung, irgendwelche Gestaltungen, irgendein Bewußtsein, die unvergänglich sind, beständig, ewig, unveränderlich, die ewig dauernd in gleicher Weise bestehen werden."

 


S.22.99. Der Lederriemen I

(Übers. v. Neumann BA S. 194; Oldenberg S. 153 (erster Teil).)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Unausdenkbaren Anfangs, ihr Mönche, ist dieser Daseinskreislauf. Nicht ist ein Beginn zu erkennen der durch das Nichtwissen gehemmten Wesen, der im Begehren verstrickten, der wandernden, kreisenden.

 

4. Es gibt eine Zeit, ihr Mönche, wo das große Meer vertrocknet, völlig austrocknet, nicht mehr besteht. Nicht aber gibt es - so sage ich, ihr Mönche - ein Beenden des Leidens für die durch das Nichtwissen gehemmten Wesen, die im Begehren verstrickten, die wandernden, kreisenden.

 

5. Es gibt eine Zeit, ihr Mönche, wo der Sineru, der König der Berge, brennt, zerstört wird, nicht mehr besteht. Nicht aber gibt es - so sage ich, ihr Mönche - ein Beenden des Leidens für die durch das Nichtwissen gehemmten Wesen, die im Begehren verstrickten, die wandernden, kreisenden.

 

6. Es gibt eine Zeit, ihr Mönche, wo die große Erde brennt, zerstört wird, nicht mehr besteht. Nicht aber gibt es - so sage ich, ihr Mönche - ein Beenden des Leidens für die durch das Nichtwissen gehemmten Wesen, die im Begehren verstrickten, die wandernden, kreisenden.

 

7. Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Hund, mit einem Lederriemen an einen starken Pfosten oder Pfeiler festgebunden, um diesen Pfosten oder Pfeiler herumläuft, ihn umkreist. Ebenso, ihr Mönche, ist es mit einem unerfahrenen Weltmenschen... Der betrachtet die Körperlichkeit - das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit ... Bewußtsein besitzend oder die Körperlichkeit ... das Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit ... im Bewußtsein. Dieser läuft eben um die Körperlichkeit herum, umkreist sie; er läuft um das Gefühl herum, umkreist es; er läuft um die Wahrnehrnung herum, umkreist sie; er läuft um die Gestaltungen herum, umkreist sie; er läuft um das Bewußtsein herum, umkreist es. So um die Körperlichkeit, das Gefühl, die Wahrnehmung, die Gestaltungen, das Bewußtsein herumlaufend, sie umkreisend, wird er nicht befreit von der Körperlichkeit, wird er nicht befreit vom Gefühl, wird er nicht befreit von der Wahrnehmung, wird er nicht befreit von den Gestaltungen, wird er nicht befreit vom Bewußtsein, wird er nicht befreit von Geburt, Altern und Sterben, von Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, wird er nicht befreit vom Leiden - so sage ich.

 

8. Es ist da aber, ihr Mönche, ein erfahrener, edler Jünger... Nicht betrachtet er die Körperlichkeit - das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als ... Bewußtsein besitzend oder ... das Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als ... im Bewußtsein. Nicht läuft er um die Körperlichkeit herum, umkreist sie nicht; nicht läuft er um das Gefühl herum, umkreist es nicht; nicht läuft er um die Wahrnehmung herum, umkreist sie nicht; nicht läuft er um die Gestaltungen herum, umkreist sie nicht; nicht läuft er um das Bewußtsein herum, umkreist es nicht. Nicht um die Körperlichkeit, um das Gefühl, die Wahrnehmung, die Gestaltungen, das Bewußtsein herumlaufend, sie nicht umkreisend, wird er befreit von der Körperlichkeit, wird er befreit vom Gefühl, wird er befreit von der Wahrnehmung, wird er befreit von den Gestaltungen, wird er befreit vom Bewußtsein, wird er befreit von Geburt, Altern und Sterben, von Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, wird er befreit vom Leiden - so sage ich."

 


S.22.100. Der Lederriemen II

(Übers. in Yāna 1950, Nr. 13, S. 4; zu Nr. 11 s. S 12 64.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Unausdenkbaren Anfangs, ihr Mönche, ist dieser Daseinskreislauf. Nicht ist ein Beginn zu erkennen der durch das Nichtwissen gehemmten Wesen, der im Begehren verstrickten, der wandernden, kreisenden.

 

4. Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Hund mit einem Lederriemen an einen starken Pfosten oder Pfeiler angebunden ist: wenn er geht, so geht er im Bereich eben dieses Pfostens oder Pfeilers; wenn er steht, sitzt, sich niederlegt, so tut er es eben im Bereich dieses Pfostens oder Pfeilers.

 

5. Ebenso, ihr Mönche, ist es mit einem unerfahrenen Weltmenschen. Der betrachtet die Körperlichkeit in solcher Weise: 'Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst.' Er betrachtet das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein in solcher Weise: 'Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst.' Wenn er geht, so geht er im Bereich der fünf Gruppen des Anhangens; wenn er steht, so steht er im Bereich der fünf Gruppen des Anhangens; wenn er sitzt, so sitzt er im Bereich der fünf Gruppen des Anhangens; wenn er sich niederlegt, so liegt er im Bereich der fünf Gruppen des Anhangens (*f197).

 

6. Daher, ihr Mönche, soll man häufig den eigenen Geist betrachten. Lange Zeit ward dieser Geist befleckt durch Gier, durch Haß, durch Verblendung. Geistesbefleckung, ihr Mönche, verunreinigt die Wesen, Geistesklärung läutert sie.

 

7. Habt ihr einmal, o Mönche, ein Gemälde gesehen, das man 'das Wanderbild (*f198)' nennt?" - "Ja, o Herr." - "Dieses Gemälde, 'das Wanderbild' mit Namen, aufgrund des Geistes eben, ihr Mönche, ist es in so mannigfaltiger Weise gemalt (*f199). Doch, ihr Mönche, mannigfaltiger noch als dieses Gemälde, 'das Wanderbild', ist der Geist.

 

8. Daher, ihr Mönche, soll man den eigenen Geist häufig so betrachten: 'Lange Zeit ward dieser Geist befleckt durch Gier, durch Haß, durch Verblendung.' Geistesbefleckung, ihr Mönche, verunreinigt die Wesen, Geistesklärung läutert sie.

 

9. Nicht sehe ich, ihr Mönche, auch nur eine andere Gruppe (von Lebewesen), die mannigfaltiger wäre als die Lebewesen des Tierreiches. Diese Lebewesen des Tierreiches, ihr Mönche, aufgrund des Geistes eben sind sie in so mannigfaltiger Weise gestaltet (*f200). Doch, ihr Mönche, mannigfaltiger noch als diese Wesen des Tierreiches ist der Geist.

 

10. Daher, ihr Mönche, soll man häufig den eigenen Geist so betrachten: 'Lange Zeit ward dieser Geist befleckt durch Gier, durch Haß, durch Verblendung.' Geistesbefleckung, ihr Mönche, verunreinigt die Wesen, Geistesklärung läutert sie.

 

11. Wie wenn, ihr Mönche, ein Färber oder ein Maler mit Farbe oder Lack, gelb, blau oder rot, auf wohlgeglätteter Holztafel, auf einer Wand oder auf einer Leinwand das Bild einer Frau oder eines Mannes gestalten würde: ebenso, ihr Mönche, läßt der unerfahrene Weltmensch immer wieder eben Körperlichkeit entstehen (*f201), läßt er immer wieder eben Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein entstehen.

 

12.-14. Was meint ihr, o Mönche: Ist die Körperlichkeit unvergänglich oder vergänglich? . . . " (wie 59. 13-23)

 


(*f197) upagacchati, upatitthati...; wörtl.: 'er geht, steht usw. nahebei'. Die freie Wiedergabe von upa mit "im Bereich" wurde gewählt, um in Vergleich und Anwendung, ebenso wie im Pāli, das gleiche Wort gebrauchen zu können. Wohl ist nicht nur der "unerfahrene Weltmensch", sondern auch der "erfahrene, edle Jünger", äußerlich betrachtet, "im Bereich" der fünf Gruppen, doch upa muß hier aufgefaßt werden als ein begehrliches Sich-Annähern oder Sich-Anschließen an die fünf Gruppen, als ein Sich-Identifizieren mit ihnen.

(*f198) Komm,: "Es gibt Brahmanen, die nach einem 'Wanderbild' genannt werden (vicarana-citta), das sie mit sich herumführen. Diese machen ein Bilder-Zelt aus Leinwand und lassen darauf das glückliche Leben auf guten und das unglückliche Leben auf üblen Daseinsfährten malen. Anhand davon erklären sie dann: 'Solche und solche Taten ausübend, erfährt man solches und solches Wirkens-Ergebnis!' Mit diesem Gemälde ziehen sie im Land umher (vicaranti)."

(*f199) Die Gleichnisse dieser Rede beruhen auf den verschiedenen Bedeutungen des Pāli-Wortes citta: 1) skt. citta, Geist; 2) skt. citra, das Mannigfache, Bunte; das Gemälde. - Die aufgrund dieser zwei Bedeutungen mögliche andere Übersetzung der Textstelle (citten'eva cittitam) gibt der Komm. wie folgt: "weil es durch den Maler, nachdem er es sich ausgedacht hat, gemalt wurde" (cittakārena cintetvā katattā).

(*f200) citten'eva cittitā; Komm.: "Durch das Karma-Bewußtsein (kamma-citten'eva) sind sie mannigfach gestaltet (cittitā). Doch es ist nicht so, daß die jenes Karma-Bewußtsein anhäufenden Wesen (absichtlich) so denken: 'Wir wollen mannigfache Formen annehmen, z.B. als Rebhühner, Wachteln usw'. Vielmehr ihr Wirken (kamma) ist es, das sie zur jeweiligen Geburt führt. Das, was der jeweiligen Geburt zugrunde liegt, ist der Bewußtseins- (oder Geistes-) Zustand (citta-bhāva). Denn die zur Geburt gelangten Wesen haben eben einen der jeweiligen Geburt gleichgearteten Geist (citta). Der Bewußtseins-Zustand (citta-bhāva) erreicht nämlich in der Geburt seine Erfüllung, und die Geburt hat man als die Erfüllung des Wirkens (kamma) zu verstehen. Ferner ist das, was man Bewußtsein (oder Geist: citta) nennt, eben jene gleichzeitig mit ihm entstandene Vielartigkeit des Wirkens (kamma-nānatta), die hervorgerufen ist durch die Mannigfaltigkeit (cittatā) der gleichzeitig entstandenen geistigen Vorgänge (sahajāta-dhammā), der Daseins-Ebenen (bhūmi), der (materiellen) Grundlagen (vatthu), der Sinnestore (dvāra) und der (Bewußtseins-) Objekte (ārammana). Wegen der Vielartigkeit des Wirkens und auch wegen des Erzeugens jener vielfältigen Bewußtseins-Zustände, die in der Vielartigkeit des Wirkens wurzeln (nämlich Vielartigkeit der Körperform, der Wahrnehmung, der üblichen Benennung), deswegen hat man den Geist (citta) eben als mannigfaltiger zu verstehen als die Mannigfaltigkeit des Tierreiches."

(*f201) abhinibbattento abhinibbatteti; dieser Pāli-Ausdruck mag gewählt worden sein, um auf abhinibbatti, 'Wiedergeburt', anzuspielen.


S.22.101. Der Beilgriff

(Nr. 5-21 auch in A VII 67; zu Nr 7ff: M 16 u. 53; Nr. 20/21: Gleichnis in S 45 158.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Dem Verstehenden, ihr Mönche, dem Erkennenden, spreche ich die Versiegung der Triebe zu, nicht dem Verständnislosen, Erkenntnislosen.

 

4. Was nun verstehend, ihr Mönche, was erkennend, kommt es zur Versiegung der Triebe? 'So ist die Körperlichkeit, so ist das Entstehen der Körperlichkeit, so ist das Vergehen der Körperlichkeit. So ist das Gefühl, so ist das Entstehen des Gefühls, so ist das Vergehen des Gefühls. So ist die Wahrnehmung, so ist das Entstehen der Wahrnehmung, so ist das Vergehen der Wahrnehmung. So sind die Gestaltungen, so ist das Entstehen der Gestaltungen, so ist das Vergehen der Gestaltungen. So ist das Bewußtsein, so ist das Entstehen des Bewußtseins, so ist das Vergehen des Bewußtseins.' So verstehend, ihr Mönche, so erkennend, kommt es zur Versiegung der Triebe.

 

5. Einem Mönch, der sich nicht hingebungsvoll der Geistesentfaltung widmet, mag da vielleicht, ihr Mönche, solcher Wunsch aufsteigen: 'O daß doch mein Geist ohne Haften befreit würde von den Trieben!' Doch nicht wird sein Geist ohne Haften befreit von den Trieben.

 

6. Und warum nicht? 'Weil er seinen Geist nicht entfaltet hat', wäre da zu antworten. Und worin hat er ihn nicht entfaltet? Er hat ihn nicht entfaltet in den vier Grundlagen der Achtsamkeit, in den vier Rechten Kämpfen, in den vier Macht-Fährten, in den fünf Fähigkeiten, in den fünf Kräften, in den sieben Gliedern der Erleuchtung, im Edlen Achtfachen Pfad.

 

7. Wie wenn da, ihr Mönche, acht oder zehn oder zwölf Hühnereier sind. Die wären von der Henne nicht gut bebrütet, nicht völlig ausgebrütet, nicht völlig zur Entwicklung gebracht.

 

8. Es würde da nun jener Henne solcher Wunsch aufsteigen: 'O daß doch meine Küchlein mit den Krallen oder dem Schnabel die Eischale durchstoßen und heil durchbrechen würden!' Doch jene Küchlein sind eben unfähig, mit Krallen und Schnabel die Eischale zu durchstoßen und heil durchzubrechen.

 

9. Und warum? Jene acht oder zehn oder zwölf Eier waren von der Henne nicht gut bebrütet, nicht völlig ausgebrütet, nicht völlig zur Entwicklung gebracht worden.

 

10. Ebenso auch, ihr Mönche, mag da vielleicht einem Mönch, der sich nicht hingebungsvoll der Geistesentfaltung widmet, der Wunsch aufsteigen: 'O daß doch mein Geist ohne Haften befreit würde von den Trieben!' Doch nicht wird sein Geist ohne Haften befreit von den Trieben.

 

11. Und warum nicht? 'Weil er seinen Geist nicht entfaltet hat', wäre zu antworten. Und worin hat er ihn nicht entfaltet? Er hat ihn nicht entfaltet in den vier Grundlagen der Achtsamkeit...

 

12. Einem Mönch aber, der sich hingebungsvoll der Geistesentfaltung widmet - auch wenn ihm nicht solcher Wunsch aufsteigt: 'O daß doch mein Geist ohne Haften befreit würde von den Trieben!', so wird eben doch sein Geist ohne Haften befreit von den Trieben.

 

13. Und warum? 'Weil er seinen Geist entfaltet hat', wäre zu antworten. Und worin hat er ihn entfaltet? Er hat ihn entfaltet in den vier Grundlagen der Achtsamkeit, den vier Rechten Kämpfen, den vier Macht-Fährten, den fünf Fähigkeiten, den fünf Kräften, den sieben Gliedern der Erleuchtung und im Edlen Achtfachen Pfad.

 

14. Wie wenn da, ihr Mönche, acht oder zehn oder zwölf Hühnereier wären. Die wären von der Henne gut bebrütet, völlig ausgebrütet, völlig zur Entwicklung gebracht worden. Auch wenn jener Henne nicht solcher Wunsch aufsteigt: 'O daß doch meine Küchlein mit den Krallen oder dem Schnabel die Eischale durchstoßen und heil durchbrechen würden', fähig wären eben jene Küchlein, mit den Krallen oder dem Schnabel die Eischale zu durchstoßen und heil durchzubrechen.

 

15. Und warum? Jene acht oder zehn oder zwölf Eier waren von der Henne eben gut bebrütet, völlig ausgebrütet, völlig zur Entwicklung gebracht worden.

 

16. Ebenso auch, ihr Mönche: Selbst wenn einem Mönch, der sich hingebungsvoll der Geistesentfaltung widmet, nicht solcher Wunsch aufsteigt: 'O daß doch mein Geist ohne Haften befreit würde von den Trieben', so wird eben doch sein Geist ohne Haften befreit von den Trieben.

 

17. Und warum? 'Weil er seinen Geist entfaltet hat', wäre zu antworten. Und worin hat er ihn entfaltet? Er hat ihn entfaltet in den vier Grundlagen der Achtsamkeit...

 

18. Wie wenn da, ihr Mönche, beim Beilgriff eines Zimmermanns oder Zimmermannsgesellen (durch Abnutzung) sich Fingerabdrücke, Daumenabdrücke zeigen; nicht weiß jener: 'Soviel wurde heute abgenutzt, soviel gestern, soviel vorgestern.' Er weiß eben nur Abgenutztes als abgenutzt.

 

19. Ebenso auch, ihr Mönche, weiß nicht etwa ein Mönch, der sich hingebungsvoll der Geistesentfaltung widmet: 'Soviel ist heute von den Trieben geschwunden, soviel gestern, soviel vorgestern.' Er weiß eben nur Geschwundenes als geschwunden.

 

20. Es ist, ihr Mönche, wie mit einem durch Stricke zusammengehaltenen Ozean-Boot (*f203), das man, nachdem es sechs Monate auf dem Wasser umhergeschlagen wurde, aufs Land gezogen hat. Da würden die dem Wind und der Sonnenglut ausgesetzten, von Regengüssen durchnäßten Stricke ganz leicht sich lösen und abfaulen.

 

21. Ebenso auch, ihr Mönche, ist es mit einem Mönch, der sich hingebungsvoll der Geistesentfaltung widmet: ganz leicht lösen sich die Fesseln und faulen ab."

 


(*f203) Vielleicht ist dabei an die Auslegerboote zu denken, wie sie noch heute z.B. auf Ceylon üblich sind. Bei diesen befindet sich auf dem aus einem ausgehöhlten Baumstamm bestehenden Bootsrumpf eine Brüstung, die mit dem Rumpf durch Stricke verbunden ist.


S.22.102. Vergänglichkeit

(Übers. v. Oldenberg S. 178 - Gleichnisse auch in S 45 158, A VI 53 u. X 15.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Die Vorstellung der Vergänglichkeit, ihr Mönche, wird sie entfaltet und häufig geübt, bezwingt alle Sinnlichkeits-Gier, sie bezwingt alle Körper-Gier, bezwingt alle Daseins-Gier, bezwingt alles Nichtwissen und vernichtet allen Ich-Wahn.

 

4. Wie ein Landmann, ihr Mönche, zur Herbstzeit mit einer großen Pflugschar pflügend all die weitverzweigten Wurzeln durchschneidet, ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit, wird sie entfaltet und häufig geübt, alle Sinnlichkeits-Gier, sie bezwingt alle Körper-Gier, sie bezwingt alle Daseins-Gier, bezwingt alles Nichtwissen und vernichtet allen Ich-wahn.

 

5. Wie wenn ein Grasmäher, nachdem er das Gras geschnitten, es oben anfaßt und es dann nach unten hin schüttelt, es abschlägt und schwenkt, ebenso auch... (wie 4)

 

6. Wie bei einem Bündel Mango-Früchte, das mit dem Stiel abgeschnitten wird, alle am Stiel hängenden Früchte eben (dem Stiel) folgen müssen, ebenso auch...

 

7. Wie alle Dachsparren eines Giebelhauses zum Giebel hin verlaufen, zum Giebel streben, im Giebel zusammentreffen, der Giebel als ihr Höchstes gilt, ebenso auch...

 

8. Wie von allen Wurzeldüften der des dunklen Sandel als der beste gilt, ebenso auch...

 

9. Wie von allen Edelholzdüften der des roten Sandel als der beste gilt, ebenso auch...

 

10. Wie von allen Blumendüften der des Jasmin als der beste gilt, ebenso auch...

 

11. Wie alle kleinen Fürsten dem Weltherrscher zu Diensten sind, der Weltherrscher als der höchste gilt, ebenso auch.. .

 

12. Wie der Glanz aller Sternbilder nicht den sechzehnten Teil des Mondenglanzes erreicht, der Mondenglanz als der höchste gilt, ebenso auch...

 

13. Wie bei klarem, wolkenlosem Herbsthimmel die Sonne, sich über die Nebel erhebend, alle Dunkelheit im Luftraum vertreibend, leuchtet, glüht und strahlt: ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit, wird sie entfaltet und häufig geübt, alle Sinnlichkeits-Gier, sie bezwingt alle Körper-Gier, sie bezwingt alle Daseins-Gier, bezwingt alles Nichtwissen und vernichtet allen Ich-Wahn.

 

14. Wie nun entfaltet, ihr Mönche, wie, häufig geübt, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit alle Sinnlichkeits-Gier. . . ?

 

15. 'So ist die Körperlichkeit, so ist das Entstehen der Körperlichkeit, so ist das Vergehen der Körperlichkeit. So ist das Gefühl - die Wahrnehmung - so sind die Gestaltungen - so ist das Bewußtsein, so ist ihr Entstehen, so ist ihr Vergehen.'

 

16. So entfaltet, ihr Mönche, so häufig geübt, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit alle Sinnlichkeits-Gier, bezwingt alle Körper-Gier, bezwingt alle Daseins-Gier, bezwingt alles Nichtwissen und vernichtet allen Ich-Wahn."

 


S.22.103. Die Endpunkte

(Siehe A VI 61.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Vier Endpunkte gibt es, ihr Mönche; welche vier? Den Endpunkt der Persönlichkeit, den Endpunkt bei der Entstehung der Persönlichkeit, den Endpunkt bei der Aufhebung der Persönlichkeit und den Endpunkt beim Weg, der zur Aufhebung der Persönlichkeit führt.

 

4. Was nun, ihr Mönche, ist der Endpunkt bei der Persönlichkeit? 'Die fünf Gruppen des Anhangens', wäre zu antworten. Welche fünf? Die Gruppen des Anhangens 'Körperlichkeit', 'Gefühl', 'Wahrnehmung', 'Gestaltungen', 'Bewußtsein'. Dies nennt man, ihr Mönche, den Endpunkt bei der Persönlichkeit.

 

5. Was nun, ihr Mönche, ist der Endpunkt bei der Entstehung der Persönlichkeit? Es ist dieses Begehren, das Wiedergeburt erzeugende, mit Lustgier verbundene, sich da und dort ergötzende, nämlich das Sinnlichkeits-Begehren, das Daseins-Begehren, das Nichtseins-Begehren. Dies nennt man, ihr Mönche, den Endpunkt bei der Entstehung der Persönlichkeit.

 

6. Was nun, ihr Mönche, ist der Endpunkt bei der Aufhebung der Persönlichkeit? Es ist eben dieses Begehrens restlose Vernichtung und Aufhebung, sein Verwerfen, Abstoßen, die Befreiung, die Loslösung. Dies nennt man, ihr Mönche, den Endpunkt bei der Aufhebung der Persönlichkeit.

 

7. Was nun, ihr Mönche, ist der Endpunkt beim Weg, der zur Aufhebung der Persönlichkeit führt? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad, nämlich: Rechte Erkenntnis, Rechte Gesinnung, Rechte Rede, Rechtes Tun, Rechter Lebensunterhalt, Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit, Rechte Sammlung Dies nennt man, ihr Mönche, den Endpunkt beim Weg, der zur Aufhebung der Persönlichkeit führt.

 

8. Dies, ihr Mönche, sind die vier Endpunkte."

 


S.22.104. Leiden

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Das Leiden will ich euch zeigen, ihr Mönche, die Entstehung des Leidens, die Aufhebung des Leidens und den zur Aufhebung des Leidens führenden Weg.

 

4.-7. Was ist nun, ihr Mönche, das Leiden? 'Die fünf Gruppen des Anhangens', wäre zu antworten..." (Die Fortsetzung und die Erklärung der anderen drei Wahrheiten entspricht genau 103. 4-7.)

 


S.22.105. Die Persönlichkeit

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Die Persönlichkeit will ich euch zeigen, ihr Mönche, die Entstehung der Persönlichkeit, die Aufhebung der Persönlichkeit und den zur Aufhebung der Persönlichkeit führenden Weg.

 

4.-7. Was ist nun, ihr Mönche, die Persönlichkeit? ..." (Die Erklärung entspricht genau 103. 4-7.)

 


S.22.106. Zu durchschauende Dinge

(Sehr ähnlich S 22 23.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Die zu durchschauenden Dinge will ich euch zeigen, ihr Mönche, die Durchschauung und den Menschen, der die Durchschauung vollzogen hat. So höret und merket wohl auf! Ich werde sprechen.

 

4. Welches, ihr Mönche, sind nun die zu durchschauenden Dinge? Die Körperlichkeit ist ein zu durchschauendes Ding; das Gefühl, die Wahrnehmung, die Gestaltungen, das Bewußtsein sind zu durchschauende Dinge. Dies nennt man, ihr Mönche, die zu durchschauenden Dinge.

 

5. Was ist nun, ihr Mönche, die Durchschauung? Die Gier-Versiegung, die Haß-Versiegung, die Wahn-Versiegung - das, ihr Mönche, nennt man die Durchschauung.

 

6. Wer ist nun, ihr Mönche, der Mensch, der die Durchschauung vollzogen hat? 'Der Heilige', wäre zu antworten. Und zwar jener Ehrwürdige mit solchem Namen, aus solchem Geschlecht. Den, ihr Mönche, nennt man einen Menschen, der die Durchschauung vollzogen hat."

 


S.22.107.-108. Asketen I-II

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Fünf Gruppen des Anhangens gibt es, ihr Mönche; welche fünf? Die Gruppen des Anhangens 'Körperlichkeit', 'Gefühl', 'Wahrnehmung', 'Gestaltungen', 'Bewußtsein'.

 

4. All die Asketen und Priester, o Mönche, die bei diesen fünf Gruppen des Anhangens (in 108.: ihr Entstehen und Enden,) Genuß, Elend und Entrinnen nicht der Wirklichkeit gemäß verstehen - alle diese können unter Asketen nicht als Asketen, unter Priestern nicht als Priester gelten; nicht weilen diese Verehrten im Besitz des Asketenzieles oder des Priesterzieles, indem sie es bei Lebzeiten schon selber erkannt und verwirklicht hätten.

 

5. All die Asketen und Priester aber, ihr Mönche, die bei diesen fünf Gruppen des Anhangens (in 108.: ihr Entstehen und Enden,) Genuß, Elend und Entrinnen der Wirklichkeit gemäß verstehen - alle diese gelten eben unter Asketen als Asketen, unter Priestern als Priester; es weilen diese Verehrten im Besitz des Asketenzieles oder des Priesterzieles, indem sie es schon bei Lebzeiten selber erkannt und verwirklicht haben."

 


S.22.109. Der in den Strom Eingetretene

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Fünf Gruppen des Anhangens gibt es, ihr Mönche; welche fünf? Die Gruppen des Anhangens 'Körperlichkeit', 'Gefühl', 'Wahrnehmung', 'Gestaltungen', 'Bewußtsein'.

 

4. Wenn, ihr Mönche, ein edler Jünger bei diesen fünf Gruppen des Anhangens ihr Entstehen und Enden, Genuß, Elend und Entrinnen der Wirklichkeit gemäß versteht, solch edler Jünger, heißt es, ist ein 'in den Strom Eingetretener' (sotāpanna), niederen Welten ist er nicht mehr verfallen, gesichert ist er, der völligen Erleuchtung entgegengehend."

 


S.22.110. Der Heilige

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Fünf Gruppen des Anhangens gibt es, ihr Mönche; welche fünf? Die Gruppen des Anhangens 'Körperlichkeit', 'Gefühl', 'Wahrnehmung', 'Gestaltungen', 'Bewußtsein'.

 

4. Wenn, ihr Mönche, ein Mönch, bei diesen fünf Gruppen des Anhangens ihr Entstehen und Enden, Genuß, Elend und Entrinnen erkannt habend, ohne Haften erlöst ist, dieser Mönch, heißt es, ist ein Heiliger, ein Triebversiegter, der vollendet, sein Werk getan, die Last abgelegt, das Hohe Ziel erreicht, die Daseinsfesseln zerstört hat, in vollkommener Weisheit erlöst ist."

 


S.22.111.-112 Der Willensgierige I-II

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Was da, ihr Mönche, bei der Körperlichkeit Wille, Gier, Lust, Begehren (112. fügt hinzu: Sich-Anschließen und Anhangen, das Sich-Festlegen, Eingewöhnen, Hinneigen des Geistes) ist, das gebet auf! In solcher Weise wird diese Körperlichkeit aufgegeben sein, mit der Wurzel zerstört, einer aus dem Boden gezogenen Palmyra-Palme gleichgemacht, zum Nichtsein gebracht, nicht mehr fähig, künftig wieder zu entstehen.

 

4.-7. Was da beim Gefühl - bei der Wahrnehmung bei den Gestaltungen - beim Bewußtsein Wille, Gier, Lust, Begehren (112.: Sich-Anschließen und Anhangen, das Sich-Festlegen und Eingewöhnen, Hinneigen des Geistes) ist, das gebet auf! In solcher Weise werden dieses Gefühl, diese Wahrnehmung, diese Gestaltungen, dieses Bewußtsein aufgegeben sein, mit der Wurzel zerstört, einer aus dem Boden gezogenen Palmyra-Palme gleichgemacht, zum Nichtsein gebracht, nicht mehr fähig, künftig wieder zu entstehen."

 


S.22.113. Nichtwissen

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Seitwärts sitzend sprach jener Mönch zum Erhabenen also: "Vom Nichtwissen spricht man, o Herr. Was nun, o Herr, ist Nichtwissen, und inwiefern ist man in Nichtwissen geraten?"

 

4. "Da, o Mönch, versteht ein unerfahrener Weltmensch nicht die Körperlichkeit, er versteht nicht die Entstehung der Körperlichkeit, er versteht nicht die Aufhebung der Körperlichkeit, und er versteht nicht den zur Aufhebung der Körperlichkeit führenden Weg.

 

5.-8. Er versteht nicht das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein, er versteht nicht die Entstehung des Gefühls ... Bewußtseins, er versteht nicht ihre Aufhebung, und er versteht nicht den zu ihrer Aufhebung führenden Weg.

 

9. Dies nennt man, o Mönch, Nichtwissen, und insofern ist man in Nichtwissen geraten."

 


S.22.114. Wissen

(Vgl. ähnlich S 22.126.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Seitwärts sitzend sprach jener Mönch zum Erhabenen also: "Vom Wissen spricht man, o Herr. Was nun, o Herr, ist Wissen, und inwiefern ist man zum Wissen gelangt?"

 

4. "Da, o Mönch, versteht ein erfahrener, edler Jünger die Körperlichkeit, er versteht die Entstehung der Körperlichkeit, er versteht die Aufhebung der Körperlichkeit, und er versteht den zur Aufhebung der Körperlichkeit führenden Weg.

 

5.-8. Er versteht das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein, er versteht die Entstehung des Gefühls ... Bewußtseins, er versteht ihre Aufhebung, und er versteht den zu ihrer Aufhebung führenden Weg.

 

9. Dies nennt man, o Mönch, Wissen, und insofern ist man zum Wissen gelangt."

 


S.22.115. Künder der Lehre I

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Seitwärts sitzend sprach jener Mönch zum Erhabenen also: ",Ein Künder der Lehre', so sagt man, o Herr. Inwiefern nun, o Herr, ist man ein Künder der Lehre?"

 

4. "Wenn da, o Mönch, ein Mönch zur Abwendung, zur Entsüchtung von der Körperlichkeit, zu ihrer Aufhebung die Lehre zeigt, dann ist es angebracht, von ihm zu sagen: 'Ein Künder der Lehre ist der Mönch.' Wenn der Wandel eines Mönches zur Abwendung, zur Entsüchtung von der Körperlichkeit, zu ihrer Aufhebung dient, dann ist es angebracht, von ihm zu sagen: 'Der Lehre gemäß wandelt der Mönch.' Wenn ein Mönch nach Abwendung, nach Entsüchtung von der Körperlichkeit, nach ihrer Aufhebung ohne Haften befreit ist, dann ist es angebracht, von ihm zu sagen: 'Bei Lebzeiten zum Nibbana gelangt ist dieser Mönch!'

 

5.-8. Wenn da, o Mönch, ein Mönch zur Abwendung, zur Entsüchtung von Gefühl - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein, zu ihrer Aufhebung die Lehre zeigt, dann ist es angebracht, von ihm zu sagen: 'Ein Künder der Lehre ist der Mönch.' Wenn der Wandel eines Mönches zur Abwendung, zur Entsüchtung von Gefühl - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein dient, zu ihrer Aufhebung, dann ist es angebracht, von ihm zu sagen: 'Der Lehre gemäß wandelt der Mönch.' Wenn ein Mönch nach Abwendung, nach Entsüchtung von Gefühl - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein, nach ihrer Aufhebung ohne Haften befreit ist, dann ist es angebracht, von ihm zu sagen: 'Bei Lebzeiten zum Nibbana gelangt ist dieser Mönch!'"

 


S.22.116. Künder der Lehre II

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.

 

3. Seitwärts sitzend sprach jener Mönch zum Erhabenen also: " 'Ein Künder der Lehre', so sagt man, o Herr. Inwiefern nun, o Herr, ist man ein Künder der Lehre, inwiefern wandelt man der Lehre gemäß und inwiefern ist man bei Lebzeiten zum Nibbana gelangt?"

 

4.-8. (wie 22 115. 4-8)

 


S.22.117. Bande

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Es ist da, ihr Mönche, ein unerfahrener Weltmensch... Der betrachtet die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Ein solcher, o Mönche, heißt ein unerfahrener Weltmensch, gefesselt mit den Banden der Körperlichkeit, gefesselt innen und außen, ohne die Fähigkeit, die Küste zu sehen, das andere Ufer zu sehen; gefesselt wird er geboren, gefesselt stirbt er dahin, gefesselt geht er von dieser zur anderen Welt.

 

4.-7. Er betrachtet das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als Gefühl ... Bewußtsein besitzend oder das Gefühl ... Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als im Gefühl ... Bewußtsein. Ein solcher, o Mönche, heißt ein unerfahrener Weltmensch, gefesselt mit den Banden des Gefühls - der Wahrnehmung - der Gestaltungen - des Bewußtseins, gefesselt innen und außen, ohne die Fähigkeit, die Küste zu sehen, das andere Ufer zu sehen; gefesselt wird er geboren, gefesselt stirbt er dahin, gefesselt geht er von dieser zur anderen Welt.

 

8. Es ist da aber, ihr Mönche, ein erfahrener, edler Jünger... Nicht betrachtet er die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Ein solcher, o Mönche, heißt ein erfahrener, edler Jünger; ungefesselt ist er von den Banden der Körperlichkeit, ungefesselt innen und außen, die Küste findend, das andere Ufer findend, ist er völlig befreit vom Leiden, so sage ich.

 

9.-12. Nicht betrachtet er das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als Gefühl ... Bewußtsein besitzend oder Gefühl ... Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als im Gefühl ... Bewußtsein. Ein solcher, ihr Mönche, heißt ein erfahrener, edler Jünger; ungefesselt ist er von den Banden des Gefühls - der Wahrnehmung - der Gestaltungen - des Bewußtseins, ungefesselt innen und außen, die Küste findend, das andere Ufer findend, ist er völlig befreit vom Leiden, so sage ich."

 


S.22.118. Befragung I

Der Pāli-Titel für die beiden Texte 118 u. 119 ist "Paripucchita" ('Befragt'), nicht wie in PTS "Parimucchita"('Betört').

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Wie ist es, ihr Mönche: Betrachtet ihr die Körperlichkeit in dieser Weise: 'Dies gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst'?" - "Wahrlich nicht, o Herr." - "Recht, ihr Mönche. Die Körperlichkeit, ihr Mönche, nicht gehört sie mir, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst. So ist dies der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit anzusehen.

 

4.-7. (in gleicher Weise ausgeführt bei Gefühl ... bis Bewußtsein)

 

8. So erkennend, o Mönche, wendet sich der erfahrene, edle Jünger ab von der Körperlichkeit. . . " (wie 22 59. 23)

 


S.22.119. Befragung II

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Wie ist es, ihr Mönche: Betrachtet ihr die Körperlichkeit in solcher Weise: 'Dies gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst'?" - "Ja, o Herr. " - "Recht, ihr Mönche. Die Körperlichkeit, ihr Mönche, nicht gehört sie mir, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst. So ist dies der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit anzusehen.

 

4.-7. (in gleicher Weise ausgeführt bei Gefühl ... bis Bewußtsein)

 

8. So erkennend... " (wie 22 59. 23)

 


S.22.120. Die Fessel

(Vgl. S 35.122.)

 

1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.

 

2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:

 

3. "Die den Fesseln ausgesetzten Dinge, und was da die Fessel ist, will ich euch zeigen, ihr Mönche.

 

4. Welches sind nun, ihr Mönche, die den Fesseln ausgesetzten Dinge, und was ist da die Fessel?

 

5. Die Körperlichkeit, ihr Mönche, ist ein den Fesseln ausgesetztes Ding, und was dabei Willensgier ist, das ist da die Fessel.

 

6.-9. Das Gefühl, die Wahrnehmung, die Gestaltungen, das Bewußtsein sind den Fesseln ausgesetzte Dinge, und was dabei Willensgier ist, das ist da die Fessel.

 

10. Dies nennt man, ihr Mönche, die den Fesseln ausgesetzten Dinge, und das ist dabei die Fessel. "

 


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