Majjhima Nikaya, Mittlere Sammlung

M. 113. Ein Guter Mensch - Sappurisa Sutta (von K.E.N)

DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Erlauchter!" antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:

"Die Weise guter Menschen will ich euch zeigen, ihr Mönche, und die Weise schlechter Menschen: das höret und achtet wohl auf meine Rede."

"Gewiß, o Herr!" antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:

"Was ist nun, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen? Da ist, ihr Mönche, ein schlechter Mensch aus einem vornehmen Hause hinausgezogen. Der gedenkt bei sich: 'Ich bin freilich aus einem vornehmen Hause hinausgezogen, diese anderen Mönche aber, die sind es nicht.' Um seiner vornehmen Abkunft willen brüstet er sich und verachtet die anderen. Das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch um vornehmer Abkunft willen kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer nicht aus einem vornehmen Hause hinausgezogen ist, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und um seiner vornehmen Abkunft willen brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, ist ein schlechter Mensch aus einem reichen Hause hinausgezogen. Der gedenkt bei sich: 'Ich bin freilich aus einem reichen Hause hinausgezogen, diese anderen Mönche aber, die sind es nicht.' Um seines Reichtums willen brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch um des Reichtums willen kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer nicht aus einem reichen Hause hinausgezogen ist, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und um seines Reichtums willen brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, ist ein schlechter Mensch bekannt und berühmt. Der gedenkt bei sich: 'Ich bin freilich bekannt und berühmt, diese anderen Mönche aber sind unbekannt, unscheinbar.' Um seiner Bekanntheit willen brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch um der Bekanntheit willen kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer nicht bekannt und berühmt ist, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und um seiner Bekanntheit willen brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, erlangt ein schlechter Mensch Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arznei im Falle der Krankheit. Der gedenkt bei sich: 'Ich freilich erlange Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzenei im Falle der Krankheit, diese anderen Mönche aber, die erlangen es nicht.' Um dieser Erlangung willen brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch um der Erlangung willen kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer keine Kleidung, Nahrung, Lagerstatt und Arzenei im Falle der Krankheit erlangt, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er etwas erlangt, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, weiß ein schlechter Mensch viel. Der gedenkt bei sich: 'Ich freilich weiß viel, diese anderen Mönche aber, die wissen nicht viel.' Weil er viel weiß, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil man viel weiß, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer nicht viel weiß, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er viel weiß, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, ist ein schlechter Mensch ein Künder der Ordenszucht. Der gedenkt bei sich: 'Ich bin freilich ein Künder der Ordenszucht, diese anderen Mönche aber, die sind keine Künder der Ordenszucht.' Um seiner Kunde der Ordenszucht willen brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch um der Kunde der Ordenszucht willen kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer kein Künder der Ordenszucht ist, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und um seiner Kunde der Ordenszucht willen brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, ist ein schlechter Mensch ein Sprecher der Lehre. Der gedenkt bei sich: 'Ich bin freilich ein Sprecher der Lehre, diese anderen Mönche aber, die sind keine Sprecher der Lehre.' Weil er über die Lehre spricht, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil man über die Lehre spricht, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer kein Sprecher der Lehre ist, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er über die Lehre spricht, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, ist ein schlechter Mensch ein Waldeinsiedler. Der gedenkt bei sich: Ich bin freilich ein Waldeinsiedler, diese anderen Mönche aber, die sind keine Waldeinsiedler.' Um sein Waldeinsiedlertum brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch um Waldeinsiedlertum kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer kein Waldeinsiedler ist, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und um sein Waldeinsiedlertum brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, trägt ein schlechter Mensch die Fetzenkutte. Der gedenkt bei sich: 'Ich trage freilich die Fetzenkutte, diese anderen Mönche aber, die tragen keine Fetzenkutte.' Weil er die Fetzenkutte trägt, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil man die Fetzenkutte trägt, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer keine Fetzenkutte trägt, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er die Fetzenkutte trägt, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, ist ein schlechter Mensch ein Brockenbettler. Der gedenkt bei sich: 'Ich bin freilich ein Brockenbettler, diese anderen Mönche aber, die sind keine Brockenbettler.' Um sein Brockenbettlertum brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch um Brockenbettlertum kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer kein Brockenbettler ist, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und um sein Brockenbettlertum brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, lebt ein schlechter Mensch unter einem Baume. Der gedenkt bei sich: 'Ich freilich lebe unter einem Baume, diese anderen Mönche aber, die leben nicht unter Bäumen.' Weil er unter einem Baume lebt, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil man unter einem Baume lebt, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer nicht unter einem Baume lebt, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er unter einem Baume lebt, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, lebt ein schlechter Mensch auf einem Leichenhofe. Der gedenkt bei sich: 'Ich freilich lebe auf einem Leichenhofe, diese anderen Mönche aber, die leben nicht auf Leichenhöfen.' Weil er auf einem Leichenhofe lebt, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil man auf einem Leichenhofe lebt, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer nicht auf einem Leichenhofe lebt, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er auf einem Leichenhofe lebt, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, lebt ein schlechter Mensch in einer offenen Ebene. Der gedenkt bei sich: 'Ich freilich lebe in einer offenen Ebene, diese anderen Mönche aber, die leben nicht in offenen Ebenen.' Weil er in einer offenen Ebene lebt, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil man in einer offenen Ebene lebt, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer nicht in einer offenen Ebene lebt, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er in einer offenen Ebene lebt, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, ruht ein schlechter Mensch nur sitzend aus. Der gedenkt bei sich: 'Ich freilich ruhe nur sitzend aus, diese anderen Mönche aber, die legen sich hin,' weil er nur sitzend ausruht, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil man nur sitzend ausruht, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren, Wenn auch einer sich hinlegt, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er nur sitzend ausruht, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, ist einem schlechten Menschen ein jeder Ort recht. Der gedenkt bei sich: 'Mir freilich ist ein jeder Ort recht, diesen anderen Mönchen aber, denen ist nicht ein jeder Ort recht.' Weil ihm ein jeder Ort recht ist, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil einem ein jeder Ort recht ist, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einem nicht ein jeder Ort recht ist, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil ihm ein jeder Ort recht ist, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, nimmt ein schlechter Mensch nur einmal Nahrung ein. Der gedenkt bei sich: 'Ich freilich nehme nur einmal Nahrung ein, diese anderen Mönche aber, die nehmen nicht nur einmal Nahrung ein.' Weil er nur einmal Nahrung einnimmt, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Nicht doch weil man nur einmal Nahrung einnimmt, kann man begehrliche Eigenschaften verlieren, kann man gehässige Eigenschaften verlieren, kann man eitle Eigenschaften verlieren. Wenn auch einer nicht nur einmal Nahrung einnimmt, und er wandelt der Lehre gemäß, wandelt auf dem geraden Wege, folgt der Lehre nach, so ist er darum zu ehren, so ist er darum zu preisen.' Der macht eben den Wandel zum Wesen, und weil er nur einmal Nahrung einnimmt, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, gewinnt ein schlechter Mensch, gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen, in sinnend gedenkender ruhegeborener seliger Verzückung die Weihe der ersten Vertiefung (jhāna). Der gedenkt bei sich: 'Ich habe freilich die Weihe der ersten Vertiefung gewonnen, diese anderen Mönche aber, die haben die Weihe der ersten Vertiefung nicht gewonnen.' Weil er die Weihe der ersten Vertiefung gewonnen hat, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Auch von der Weihe der ersten Vertiefung hat der Erhabene als Begehrlosigkeit (*1) gesprochen:
 

Denn je mehr sie mehr vermeinen, 
Immer wandelbarer wird es.'

Der macht eben die Begehrlosigkeit zum Wesen, und weil er die Weihe der ersten Vertiefung gewonnen hat, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, gewinnt ein schlechter Mensch, nach Vollendung des Sinnens und Gedenkens die innere Stille, die Einheit des Geistes, die von sinnen, von gedenken freie, in der Einigung geborene selige Verzückung, die Weihe der zweiten Vertiefung. Der gedenkt bei sich: 'Ich habe freilich die Weihe der zweiten Vertiefung gewonnen, diese anderen Mönche aber, die haben die Weihe der zweiten Vertiefung nicht gewonnen.' Weil er die Weihe der zweiten Vertiefung gewonnen hat, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Auch von der Weihe der zweiten Vertiefung hat der Erhabene als Begehrlosigkeit gesprochen:
 

Denn je mehr sie mehr vermeinen, 
Immer wandelbarer wird es.'

Der macht eben die Begehrlosigkeit zum Wesen, und weil er die Weihe der zweiten Vertiefung gewonnen hat, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, empfindet ein schlechter Mensch, in heiterer Ruhe, gleichmütig, achtsam, klar bewußt, ein Glück im Körper, von dem die Heiligen sagen: 'Der gleichmütig Achtsame lebt beglückt'; so gewinnt er die Weihe der dritten Vertiefung. Der gedenkt bei sich: 'Ich habe freilich die Weihe der dritten Vertiefung gewonnen, diese anderen Mönche aber, die haben die Weihe der dritten Vertiefung nicht gewonnen.' Weil er die Weihe der dritten Vertiefung gewonnen hat, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Auch von der Weihe der dritten Vertiefung hat der Erhabene als Begehrlosigkeit gesprochen:
 

Denn je mehr sie mehr vermeinen, 
Immer wandelbarer wird es.'

Der macht eben die Begehrlosigkeit zum Wesen, und weil er die Weihe der dritten Vertiefung gewonnen hat, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, gewinnt ein schlechter Mensch nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmütig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte Vertiefung. Der gedenkt bei sich: 'Ich habe freilich die Weihe der vierten Vertiefung gewonnen, diese anderen Mönche aber, die haben die Weihe der vierten Vertiefung nicht gewonnen.' Weil er die Weihe der vierten Vertiefung gewonnen hat, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Auch von der Weihe der vierten Vertiefung hat der Erhabene als Begehrlosigkeit gesprochen:
 

Denn je mehr sie mehr vermeinen, 
Immer wandelbarer wird es.'

Der macht eben die Begehrlosigkeit zum Wesen, und weil er die Weihe der vierten Vertiefung gewonnen hat, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, gewinnt ein schlechter Mensch nach völliger Überwindung der Formwahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen in dem Gedanken: Grenzenlos ist der Raum' das Reich des unbegrenzten Raumes. Der gedenkt bei sich: 'Ich habe freilich das Reich des unbegrenzten Raumes erworben, diese anderen Mönche aber, die haben das Reich des unbegrenzten Raumes nicht erworben.' Weil er das Reich des unbegrenzten Raumes erworben hat, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Auch von der Erwerbung der unbegrenzten Raumsphäre hat der Erhabene als Begehrlosigkeit gesprochen:
 

Denn je mehr sie mehr vermeinen, 
Immer wandelbarer wird es.'

Der macht eben die Begehrlosigkeit zum Wesen, und weil er das Reich des unbegrenzten Raumes erworben hat, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, gewinnt ein schlechter Mensch nach völliger Überwindung der unbegrenzten Raumsphäre in dem Gedanken 'Grenzenlos ist das Bewußtsein' das Reich des unbegrenzten Bewußtseins. Der gedenkt bei sich: 'Ich habe freilich das Reich des unbegrenzten Bewußtseins erworben, diese anderen Mönche aber, die haben das Reich des unbegrenzten Bewußtseins nicht erworben.' Weil er das Reich des unbegrenzten Bewußtseins erworben hat, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Auch von der Erwerbung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre hat der Erhabene als Begehrlosigkeit gesprochen:
 

Denn je mehr sie mehr vermeinen, 
Immer wandelbarer wird es.'

Der macht eben die Begehrlosigkeit zum Wesen, und weil er das Reich des unbegrenzten Bewußtseins erworben hat, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, gewinnt ein schlechter Mensch nach völliger Überwindung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre in dem Gedanken 'Nichts ist da' das Reich des Nichtdaseins. Der gedenkt bei sich: 'Ich habe freilich das Reich des Nichtdaseins erworben, diese anderen Mönche aber, die haben das Reich des Nichtdaseins nicht erworben.' Weil er das Reich des Nichtdaseins erworben hat, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Auch von der Erwerbung der Nichtdaseinsphäre hat der Erhabene als Begehrlosigkeit gesprochen:
 

Denn je mehr sie mehr vermeinen, 
Immer wandelbarer wird es.'

Der macht eben die Begehrlosigkeit zum Wesen, und weil er das Reich des Nichtdaseins erworben hat, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, gewinnt ein schlechter Mensch nach völliger Überwindung der Nichtdaseinsphäre die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung. Der gedenkt bei sich: 'Ich habe freilich die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erworben, diese anderen Mönche aber, die haben die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung nicht erworben.' Weil er die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erworben hat, brüstet er sich und verachtet die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise schlechter Menschen.

"Ein guter Mensch aber, ihr Mönche, gedenkt bei sich: 'Auch von der Erwerbung der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung hat der Erhabene als Begehrlosigkeit gesprochen:
 

Denn je mehr sie mehr vermeinen, 
Immer wandelbarer wird es.'

Der macht eben die Begehrlosigkeit zum Wesen, und weil er die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erworben hat, brüstet er sich nicht, noch verachtet er die anderen. Auch das ist, ihr Mönche, die Weise guter Menschen.

"Weiter sodann, ihr Mönche, gewinnt ein guter Mensch nach völliger Überwindung der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung die Auflösung der Wahrnehmbarkeit, und des weise Sehenden Wahn ist aufgehoben. Das ist, ihr Mönche, ein Mönch, der gar nichts vermeint, von gar nichts vermeint, um gar nichts vermeint."

Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.


(*1) 'atammayatā', Begehrlosigkeit, von Neumann mit 'Unbestand' übersetzt, s. Visuddhi Magga XXI. Nachfolgend habe ich (W.G.) Unbestand mit Begehrlosigkeit ersetzt. 


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