THERAGĀTĀ

Ekadasanipāta

Samkicca

597.  „Warum willst du denn, mein Kind 103) , die Regenzeit dem Ujjuhāna (wahrscheinlich ein Vogel) gleich im Wald verbringen? Mögest du sie in Verambā (ein Ort oder auch eine Höhle in dessen Nähe) verbringen, wo man einsam meditieren kann!" 104)

 

598.  Wie in Verambā der Wind während der Regenzeit die Wolken (nach Belieben) treibt, so überkommen mich (im Walde weilend) Wahrnehmungen, die mit der Abgeschiedenheit verbunden sind.

 

599. Eine schwarze Krähe sah ich auf dem Leichenfeld (wo sie Nahrung suchte); da stieg Besonnenheit in mir auf: Niemals Begehren (nach einem Körper) möge überkommen mich.

 

600.  Nicht bedarf er and'rer Schutz, und nicht sind and're auf ihn angewiesen; glücklich so der Bhikkhu lebt, von sinnlichem Begehren frei.

 

601.  Diese Felsen, wahrlich, sie erfreuen mich, mit ihren klaren Gewässern und scharfen Klippen, moosbedeckt, wo Affen und Hochwild umherstreifen.

 

602.  In Wäldern, Höhlen und Grotten habe ich geweilt, einsam, abgeschieden, an Orten, die nur von wilden Tieren aufgesucht werden.

 

603.   Dass diese Wesen getötet werden oder verfolgt, dass ihnen ein Leid zustoßen möge: Solch' unedle, böswillige Gedanken habe nie empfunden ich.

 

604.  Dem Meister hab' ich aufgewartet, die Botschaft des Buddha ward verwirklicht. Die schwere Last ist abgelegt, bis auf den Grund zerstört ist der zum Werden führende Kanal 105).

 

605.  Jenes Ziel, um dessentwillen ich vom Hause fort in die Heimlosigkeit gezogen bin, hab' ich erreicht: die Versiegung aller Einflüsse.

 

606.  Ich sehne mich nicht nach dem Tod, ich hänge nicht am Leben; ich warte, bis die Zeit gekommen, wie der Diener auf seinen Lohn wartet.

 

607.  Ich sehne mich nicht nach dem Tod, ich hänge nicht am Leben; ich warte, bis die Zeit gekommen, klar bewusst, besonnen.


Anmerkungen:

103)    Samkicca trat dem Orden im Alter von zehn Jahren bei; es heißt, dass er die Heiligkeit noch während ihm vor der Ordination der Kopf geschoren wurde erreichte.

104)    So väterlich wurde in Nr. 597 der zehnjährige Mönch von einem Laien angesprochen, der ihn während der Regenzeit versorgen wollte. In den folgenden Versen begründet Samkicca seinen Entschluss, sich dennoch in die Einsamkeit zurückzuziehen.

105)    Der zum Werden führende Kanal (bhavanetti): der Durst (Drang), die tanhā.


  Oben