Augenblicke der Wahrheit

8. DAS ICH

 

Alles, was wir tun oder sagen, fühlen oder denken, wird auf das Ich rückbezogen. Wir sind an seinem Haltepflock festgezurrt und bewegen uns im Kreis. Die spirituelle Suche ist in Wirklichkeit ein Versuch, aus diesem Kreis auszubrechen. Unter einem anderen Gesichtspunkt ist sie ein langwieriger Aufdeckungsprozeß dessen, was von unserem Ich mit seinen Begierden, Emotionen, Leidenschaften, Gedankengängen und Tätigkeiten tief verborgen wird. Unter noch einem anderen Gesichtspunkt ist sie der Prozeß unserer Loslösung von ihnen. Aber es ist unwahrscheinlich, daß das Ich dazu gebracht werden könnte, seine Herrschaft freiwillig zu beenden. Seine trügerischen Finten und seine gewohnheitsmäßige Verschlagenheit können einen Suchenden zu der Annahme verleiten, er stehe im Begriff, eine hohe Stufe zu erreichen, wenn er doch bloß im Kreis geht. Zum Ausbruch aus diesem Kreis kommt es entweder dadurch, daß man den Ursprung des Ich aufspürt, oder, wo das zu schwierig ist, dadurch, daß man sich einem wahren Meister eng anschließt und ihm vollkommen gehorcht.

Das Ich in seiner Endlichkeit kann aus eigener Kraft kein unendliches Ergebnis hervorbringen. Tag für Tag spinnt es seine Gedanken aus und treibt es seine Begierden hervor. Sie lassen sich mit Spinnweben vergleichen, die immer wieder erneuert und weitergesponnen werden und lange Zeit nicht aus den dunklen Ecken eines Zimmers verschwinden, wie oft man sie auch wegkehren mag. Solange man die Spinne dort leben läßt, werden sie immer wieder auftauchen. Das Ich bis in seine Brutstätte zu verfolgen gleicht dem Fangen und endgültigen Hinauswerfen der Spinne aus dem Zimmer. Es gibt keinen wirksameren oder schnelleren Weg, das Ziel zu erreichen, als seinen wahren Ursprung aufzuspüren, das Ich diesem Ursprung darzubringen und sich schließlich auf dem Weg der Bejahung und Sammlung mit ihm zu vereinen.

Das höchste Ziel der Suche ist nicht die durch Zerstörung des Ich, sondern die durch Vollendung des Ich gewonnene Erleuchtung. Es ist die Funktion des Egoismus, die es zu zerstören gilt, nicht das, was die Funktion ausübt. Die Herrschaft des Ich hat zu verschwinden, nicht das Ich selbst.

Was oder wer sucht Erleuchtung? Es kann nicht das höhere Selbst sein, denn das ist selber lichthaft. Dann bleibt nur das Ich! Dieses Ich, die Zielscheibe so vieler Anprangerungen und Verunglimpfungen, ist also jenes Etwas, das, verwandelt, die Wahrheit erringen und die Wirklichkeit finden wird, obwohl es sich als Preis dafür am Ende selbst ganz und gar hingeben muß.

Der Egoismus, die Eingrenzung des Bewußtseins auf das individuelle Leben in der Trennung von dem einen unendlichen Leben, ist die letzte Schranke zur Erlangung der Einheit mit dem unendlichen Leben. Obwohl das Ich so tut, als läge es mit sich selbst im Krieg, dürfen wir sicher sein, daß es nicht die Absicht hat, einen wirklichen Sieg zuzulassen, höchstens einen Pseudosieg. Der schlichte bewußte Geist kann es mit solcher Durchtriebenheit nicht aufnehmen. Dies ist einer der Gründe, warum so wenige unter so vielen spirituellen Suchenden wirklich zur Vereinigung mit dem Überselbst gelangen, warum selbstverblendete Meister bald eine Anhängerschaft finden, während man die wahren in Frieden läßt, unbehelligt von solchem Eifer.

In allem menschlichen Treiben spielt das Ich seine Rolle, und solange dieses Treiben andauert, dauert das Ich an. Es herrscht viel Verwirrung und viel Mißverständnis über diesen Punkt. Man erklärt uns, wir sollten das Ich abtöten; man erklärt uns auch, daß das Ich nicht existiere. Tatsache ist, daß es existieren muß, wenn ein Treiben existiert. Was also soll der spirituell Suchende tun? Er kann und muß letzten Endes das Ich der höheren Kraft unterstellen Es besteht noch, ist aber in seine Schranken gewiesen. Warum erklärt man uns nun, wir müßten das Ich abtöten, wenn es gar nicht möglich ist? Die Antwort lautet, es ist möglich, aber nur am tiefsten Punkt der Meditation, im Sanskrit Nirvikalpa genannt, wo alle Gedanken ausgelöscht werden, alle Sinnesmeldungen aufhören und ein tranceähnlicher Zustand eintritt. In diesem Zustand vermag das Ich nicht zu existieren; es tritt außer Kraft, wird aber ganz gewiß nicht getötet, denn sonst würde es nicht wiederkehren, wenn der Zustand endet, wie er enden muß. Es hilft im Grunde nichts zu behaupten, daß das Ich nicht existiere oder, wenn es denn doch existiert, getötet werden müsse. Tatsache ist, daß es von jedem, der nach dem höheren Leben strebt, in Rechnung gestellt werden muß; welche Theorien man auch über das Ich ausheckt, es ist doch vorhanden, und man muß es berücksichtigen, muß sich ihm stellen. Ein Teil der Verwirrung rührt daher, daß das Ich etwas Wandelbares ist; es wandelt sich mit der Zeit und der Erfahrung, während das unendliche Sein, das Allerhabene, unwandelbar ist. In diesem Sinne kann dem Ich keine Wirklichkeit zugeschrieben werden, aber nur in diesem letzten Sinne. Wir jedoch leben hier unten in Raum und Zeit, und wer dies außer acht läßt, züchtet nur intellektuelle Taubstummheit.

Der listige alte Fuchs das Ich, ist bestens dazu in der Lage, sich in spirituellen Praktiken jeder Art zu ergehen und spirituelle Bestrebungen jedes Wärmegrades an den Tag zu legen.

Wenn wir das Ich analysieren, stellen wir fest, daß es eine Ansammlung von aus der Erfahrung zurückbehaltenen Erinnerungen an Vergangenes und von der Erfahrung vorauseilenden Hoffnungen und Befürchtungen ist. Wenn wir versuchen, es zu greifen, es eigens auszusondern, stellen wir fest, daß es gar nicht im gegenwärtigen Augenblick existiert, sondern bloß im Vergangenen und im Künftigen. Ja, es existiert niemals wirklich im JETZT, es gibt sich nur den Anschein. Das bedeutet, daß es ein wesenloses Phantom ist, eine falsche Idee.

Das Ich-Selbst ist die Ausgeburt menschlichen Machens und Denkens, langsam sich wandelnd und wachsend. Das Überselbst ist das Abbild Gottes, vollkommen, vollendet und unwandelbar. Wer sich selbst erfüllen will, muß dieses durch jenes hindurchscheinen lassen.

Wenn wir vom Ich geschrieben haben, als ob es ein abgetrenntes und besonderes Etwas wäre, etwas Fixes, ein selbständiges Wirkliches, dann nur wegen der unvermeidlichen Notwendigkeit logischen Denkens und Sprechens. Denn FAKTISCH kann das Ich gar nicht von den es vorstellenden Gedanken getrennt werden, weil es aus ihnen, und nur aus ihnen, besteht. Das Ich ist, kurz gesagt, nur eine Idee oder ein Streich, den der Denkvorgang sich selbst spielt.

Wenn wir das Gefühl der «Ichheit», das hinter all unserem Denken, Sagen und Tun steht, festmachen und es dadurch von den Gedanken, den Empfindungen und dem physischen Körper abteilen könnten, würden wir feststellen, daß es in der höheren Macht hinter der ganzen Welt wurzelt und mit ihr verbunden ist.

Wir alle denken, fühlen, erleben und identifizieren uns mit dem Ich. Aber wer weiß schon wirklich, was das ist? Dazu müssen wir in den Geist hineinschauen, nicht auf das, was er enthält, wie es die Psychologen tun, sondern auf das, was er an sich ist. Wenn wir dies beharrlich verfolgen, können wir das Ich hinter dem Ich finden.

Dies wird erreicht, indem man seine Person willentlich und bewußt als die Erde betrachtet, die sich in den raumzeitlichen Bewegungen ergeht, und den verborgenen Beobachter als die Sonne, die während der ganzen Zeit an ihrem Ort verweilt. Dies ist die höhere Individualität, die es immer zu wahren gilt, während man die Persönlichkeit nur mit Unterbrechungen wahrt. Das Ich wird also am Ende nicht ausgegrenzt, sondern auf eine Art umgedeutet, die es vollständig verwandelt. Wenn sich jemand zu diesem Standpunkt des Zeugen fortentwickelt hat, versteht er den Unterschied zwischen dem beschreibenden Satz: «Ich bin der große Kaiser», und der bündigen Erklärung: «Ich bin.»

Das Begehren, das Leben im Ich fortzusetzen, enthält alle möglichen Begierden. Das erklärt, warum die schwerste aller Entsagungen, die man von einem Menschen verlangen kann, die Entsagung seines Ich ist. Er wird lieber jegliche Kasteiung des Fleisches, jede Demütigung seines Stolzes auf sich nehmen als diese letzte und schwerste Kreuzigung.

Auch untadeliges Verhalten und makellose Manieren gehören dem Ich und nicht der Erleuchtung an.

Das Ich schleicht sich auch in die spirituelle Suche ein, so daß der Suchende den Lehren nur das entnimmt, was seinen persönlichen Zwecken entspricht, und den Rest mißachtet, daß er nur das annimmt, was seiner Bequemlichkeit entgegenkommt, und alles andere zurückweist.

Jedermann wird durch sein eigenes Ich gekreuzigt.


9. VON DER GEBURT

 

Es kommt eine Zeit, da der besonnene Mensch, der intuitiv fühlt oder durch ärztliche Auskunft weiß, daß er die letzten Monate oder Jahre seines Lebens vor sich hat, sich auf den Tod vorbereiten sollte. Zweifellos ist jetzt ein zunehmender Rückzug vom weltlichen Leben angesagt. Dessen Betriebsamkeiten, Begierden, Bindungen und Lustbarkeiten müssen mehr und mehr der Buße, der Andacht, dem Gebet, der Askese und der geistigen Sammlung Raum geben. Es ist Zeit, heimzukehren.

Alle Menschen schreiten durch die Pforten des Todes, aber wer von ihnen tut es wissend, bewußt und ruhig?

Wenn während der Wandlung, genannt Tod, überhaupt ein Verlust des Bewußtseins eintritt, dann nur ein kurzer, so kurz wie der Schlaf einer Nacht oder sogar noch kürzer. Viele der Verstorbenen wissen in dem Moment nicht einmal, was wirklich mit ihnen geschehen ist, und meinen, sie wären noch immer physisch am Leben. Denn es hat für sie den Anschein, als seien sie imstande, andere zu sehen und Stimmen zu hören und Sachen anzufassen wie zuvor. Und doch sind alle diese Erfahrungen gänzlich immateriell und spielen sich in einem Geist ab, der kein fleischliches Gehirn besitzt. Kann es einen besseren Tod geben, als in das göttliche Sein hineingezogen zu werden, sich in seinem Frieden und Strahlen zu verlieren?! Kann es einen elenderen Tod geben, als aus irdischen Bindungen gerissen zu werden, dieweil man sich an sie zu klammern versucht?!

Die gewohnte Ausrichtung unseres Denkens auf Erden wird zwangsläufig auch die Ausrichtung des Denkens sein, mit der wir das Geistesleben beginnen, wenn wir es auch nicht so beenden.

Man muß in diesem Leben Weisheit und Selbstbeherrschung ausbilden, denn tut man es nicht, wird man vielleicht nach dem Tod leiden. Man steckt womöglich voller tierischer Gelüste, hat aber keinen Körper, um sie zu befriedigen. Weisheit und Selbstzucht befähigen einen, sich relativ leicht darauf einzustellen.

Wer recht selbstsüchtig und ohne Rücksicht auf die Rechte anderer gelebt hat, wird im Nachtodeszustand seltsame Visionen zu erdulden haben. Diejenigen, an denen er sich schwer vergangen hat, werden ihm wiederholt erscheinen, ihm in manchen Fällen Vorwürfe machen oder ihn in anderen verurteilen. Dies wird immer weitergehen und schließlich zu einem quälenden Spuk werden, der ihn zuerst ermattet und später in einem solchen Maße zermürbt, daß er in einen kranken, jämmerlichen, furchtgeplagten Zustand verfällt. Am tiefsten Punkt seines Elends wird ihm irgendein anderes körperloses Wesen zur Hilfe gesandt, um ihn zur Erkenntnis seiner Sündhaftigkeit zu führen und ihn zur Buße zu bewegen. Diese Wesenheit kann ein liebevoller Verwandter, ein hochentwickelter Mystiker, der seinen vorübergehend schlafenden Körper verlassen hat, oder der Schutzengel des Betreffenden sein. Wenn dieser Herzenswandel zustande kommt, wenn der Betreffende beichtet, bereut und seinen Charakter zu bessern beschließt, wird seine Peinigung aufhören.

Niemand sollte danach streben zu wissen, welche seine früheren Inkarnationen waren. Sollten einem Erinnerungen daran kommen, dann stellen sie etwas Abnormes dar. Die Natur wünscht nicht, daß wir in der Gegenwart durch die Erinnerung an die Vergangenheit beeinträchtigt werden, zumal, wenn sich die Vergangenheit über eine so lange Zeit hinzieht. Man braucht sich daher keine Sorgen über frühere Inkarnationen zu machen, sondern sollte sich voll auf die gegenwärtige konzentrieren, um diese so hochwertig wie möglich zu machen.

Wir kommen auf diese unsere Erde zurück und nicht auf irgendeine andere Erde, denn nirgendwo als hier säen wir die Samen unseres Denkens, Fühlens und Handelns aus, und nirgendwo als hier müssen wir daher ihre Früchte ernten. Die Natur ist wohlgeordnet und gerecht, folgerichtig und bruchlos.

Wenn man auf die lange Reihe von Erdenleben zurückblickt, die der eigenen Vergangenheit angehören, ist man stets aufs neue tief beeindruckt von der erhabenen Weisheit der Natur und der erhabenen Notwendigkeit dieses Prinzips immer neuer Wiederverkörperung. Hätte es nur ein einziges fortlaufendes Erdenleben gegeben, wäre der Fortschritt an ein Ende gekommen, man wäre von seiner Vergangenheit erdrückt worden und hätte sich nicht in neue Richtungen fortbewegen können. Diese Vergangenheit hätte einen umringt wie eine kreisförmige Mauer. Wie unfehlbar die Weisheit und wie unendlich die Gnade, die diesen Kreis der Notwendigkeit durchbricht und einem dadurch die Gelegenheit gibt, immer wieder unbelastet zu beginnen, und die Freiheit, neue Anfänge zu machen! Ohne diese Brüche in der Abfolge der Leben, ohne die Vorteile neuer Umgebungen, anderer Umstände und neuer Kontakte hätte man sich nicht zu immer höheren Ebenen aufschwingen können, sondern hätte bloß stagniert oder wäre auf niedrigere abgestürzt.

Die persönliche Entwicklung und die geistigen Entdeckungen, die in vergangenen Inkarnationen gemacht wurden, müssen nicht mit jeder neuen genauso wiederholt werden. Was allerdings geschieht, ist eine rasche Rekapitulation oder Destillation der gesamten früheren geschichtlichen Erfahrung während der ersten Hälfte der neuen Inkarnation.

Die unerwarteten Ereignisse, die uns scheinbar grundlos und ohne Zusammenhang mit unserem Verhalten widerfahren, machen das Schicksal aus. Die Neigungen, unter deren Einfluß, und die Umstände, unter deren Zwang wir so handeln, wie wir handeln, machen die Notwendigkeit aus. Die Resultate dieser Handlungen machen das Karma (Vergeltung) aus.

Welcher Mensch beherrscht wirklich sein Geschick? Dem großen Menschen mag es gelingen, es abzuwandeln, aber die psychischen und physischen Faktoren, mit denen der normale Mensch seinen Lebenslauf antritt, stecken bereits in seinen Genen und begründen Charakter und Glücksmöglichkeit. Er ist den Ereignissen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, bis er das Geheimnis lernt, sie abzuwandeln und zu beeinflussen.

Das Gesetz des Karma macht jeden Menschen verantwortlich für sein eigenes Leben. Der Materialist, der das Karma leugnet und Umwelt und Vererbung alle Schuld anlastet, leugnet die Verantwortung. Er beginnt und endet mit einer Illusion.

Das Gesetz der Vergeltung wird weder aufgehoben noch widerlegt durch den Hinweis seiner Gegner auf harte, skrupellose Individuen, die über das in den Staub getretene Leben anderer Menschen zu Einfluß und Reichtum aufgestiegen sind. Das Glück oder Wohlbefinden solcher Individuen kann nicht allein nach ihrem Bankkonto oder allein nach ihrer gesellschaftlichen Stellung beurteilt werden. Man schaue sich auch den Zustand ihrer leiblichen Gesundheit, ihrer geistigen Gesundheit, ihres Gewissens im Traum, ihrer häuslichen und familiären Verhältnisse an. Desgleichen schaue man auf ihre nächste Reinkarnation. Dann, und nur dann, kann das Bestehen oder Nichtbestehen des Gesetzes richtig beurteilt werden.

Der Weise weiß, wann er sich dem Schicksal zu widersetzen und wann er sich ihm zu fügen hat. Da er die über der Ebbe und Flut des Geschicks stehende Wahrheit kennt, handelt er immer gemäß seinem inneren Verständnis. Einmal ist er lebhaft aktiv, ein andermal hält er sich völlig ruhig, einmal bekämpft er das Unglück bis zum letzten, aber ein andermal verhält er sich ergeben und gefügig. Alles hat seine besondere Zeit, und er begeht keine Handlung zur Unzeit. Er ist durchaus ein freier Mann der Tat, aber er muß diese Freiheit richtig zum Ausdruck bringen, weil er - wie alle Menschen - im Rahmen kosmischer Gesetzmäßigkeit wirken muß. Die richtige Änderung seines Tuns zur falschen Zeit und unter widrigen äußeren Umständen einzuleiten, wäre unbesonnen und würde zum Scheitern führen; ein neues und nötiges Unternehmen im falschen Augenblick und in der falschen Lebenssituation zu beginnen, würde ebenfalls zum Scheitern führen. Die gleichen Änderungen jedoch, zu anderer Zeit und unter anderen Bedingungen begonnen, führen zum Erfolg. Der Weise zieht seine innerste Eingebung zu Rate, und diese leitet ihn, da sie mit der Wahrheit im Einklang steht, entsprechend zu rechtem Handeln in bestimmten Situationen an. Wir können ihm weder befehlen, was er tun soll, noch ihm Prinzipien zu seiner Anleitung vorschreiben, noch auch nur vorhersagen, wie er auf irgendwelche Umstände reagieren wird.

Die Astrologie wurde den Weisen der Urzeit als eine Offenbarung an die frühe Menschheit gegeben. Kein Mensch auf Erden hätte aus seinem eigenen Kopf heraus diese geheimnisvolle Wissenschaft der Astrologie erschaffen können. Sie wurde den Weisen gegeben, um Menschen zu helfen, die noch weit von der Erreichung des spirituellen Zieles entfernt waren, als ein Zugeständnis an ihre menschliche Natur. Wenn aber der Mensch direkt unter der Gnade Gottes oder durch einen Lehrer spirituelle Förderung erhalten hat, ist es unmöglich, ein Horoskop zu stellen, das haargenau auf ihn paßt, weil der auf ihn zutreffende Sachverhalt immer Abweichungen und Änderungen unterliegt.


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